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168 Ein Kommentar zu Goethes Faust. ASmodcuS, II. d. 396, und ASModi, II. a. 768, der In Tob. S, 8 erwähnte Teufel, von Milton und Lesage dichterisch benutzt, war dem Mittelalter vorzugsweise der Eheteufel. Kommt in den alten Fausibüchern als ASmodeui vor. Stammt aus dem indischen Wort „Aischma-Dewi", einer der DewS oder bösen Geister. AsphodeloSwiefe», II. c. 1488. ASphodeloS ist eine bei He siod vorkommende liltenartige Pflanze der Unterwelt, Loxkoäslua ra- wosu», welche man in der Oberwelt gleich anderem Wiefenheu zu duf tendem Streulager benutzt, (v. Löper.) AtropoS, II. a. 693, die Unabwendbare, eins der Parzen; die anderen sind Klotho und Lachesis. Klotho spinnt den LebenSsaden, Lachesis weift (haspelt) ihn, AtropoS schneidet ihn ab. Goethe läßt hier AtropoS den LebenSsaden spinnen, und hebt durch den Nollen- wechsel den erschütternden Ernst der Gestalten auf, so daß die Fest freude ohne Furcht vor der Scheere der AtropoS genossen werden kann. Aureole, nach II. o. ISIS, Heiligenschein, Strahlenkranz um das Haupt göttlicher oder vergötterter Personen; di- Borstellung von einem Strahlenkranz um das Haupt gottgeweihter Kinder ist nach Düntzer schon uralt. Bakkalaureus, II. d. 123, daWiIariu», ein Kleriker untersten Ranges, seit dem 13. Jahrh. an der Pariser Universität eingesührter unterster akademischer Grad (daodollsi-ös-Isttros) und noch setzt üblich, steht unter dem Doctorgrad. Der Schüler, welchen Mephistopheles im I. Theile ironisirte, ist nun inzwischen BaccalaureuS geworden. Banneryerr, II. a. 1537, Reichsfreiherr, welcher entweder ein eigenes Wappen führt oder mit fremdem Banner belehnt ist und mit den Herzögen, Grasen und Reichsstädten daS Reichsheer bilden hals. Baubo, I, 7605, die lüderltche Amme der Demeter lin der grie chischen Mythologie), welche später als nächtlicher Dämon erscheint. Goethe reiht sie, gleich der Lilith, den nordischen Hexen an und läßt sie, anstatt der nationalen Frau Holle oder Bertha lP-rchta), aus einem Schweine reitend das Hexenhesr ansühren; Goethe gebraucht mehrfach diese Bezeichnuug sür de» Begriff eine» schamlosen Weibs. Bauchrednerisch, II. d. 1662, Bauchreden und Magensprechen war den Alten, als eine Art des Wahrsagen», sehr bekannt. Berg, II. d. 1036, bedeutet hiernach bergmännischem Sprachge brauch da» taube Gestein, das Unnütze. Beschnitt »er Mond, II. b. S6L, sür Halbmond. Blöße, II. ». »87, Waldblöße, kahler Abtrieb. Blutbanu,!. 33S8, das Recht de» Landesherrn über Leben und Tod seiner Unterthanen und sichtbarer Bollzug de» Gericht» Gotte» und al» solcher von der Kirchs bestätigt, macht, daß der Teufel sich