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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erschekmngstvge. Dienstag, Donnrrsttrg, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 etnschketzüch Trügerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Besörderungsetnrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch aal Lieseruoa oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- - prrties. Anzeigenpreis: Die S gespaltene mm-Zelle oder deren Raum 6 H/. Alle» wettere üb« Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpretsliste Anzeigen°?lnnahme bis 10 Uhr »o»» mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine GewUl für Richttgkett übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erüjcht jeder NachtaA» anspruch. Mief« Aektuag verWeaMcht die amMche» Bebanntmachnngen der Gemeinde-VehSrde z« Ottendoef-Okrkva ond de» Finanzamte« zu Radeber» Kauptschrtstleitung: Georg Rühle, Ollendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Nüdle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 2914«. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendors-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 136. Nummer 150 »--»«»Al Sonnabend, den 18. Dezember 1837 r»-».-«- 36. Jahrgang Sachsen; Bergbau fein Anteil an der Rohstoffversorgung DentschlandS In der Universität Leipzig sprach in einer Vorlrags- reibe der Leiter der Abteilung für das Berg- und Hütten wesen im Sächsischen Ministerium für Wirtschaft und Ar beit, Regierungs-Bergrat Dr.-Ing. Wernicke, über den Anteil des sächsischen Bergbaues an der Rohstoff versorgung Deutschlands. Die Braunkohlen in Sachsen sind seit über 200 Jahren bekannt und kommen in zwei ausgedehnten Gebieten, dem Leipzig-Bornaer Revier und dem Zittau- Hirschfelder Revier, vor. Durch die Einführung der Bri-; kettpresse in den achtziger Jahren nahm der Braunkohlen- , Bergbau einen besonders raschen Aufschwung. Zehn v.H. j der deutschen Braunkohlenbergmänner, rund 8000 Mann, - arbeiten in Sachsen, während ein Vielfaches dieser Zahl mittelbar durch den Bergbau beschäftigt wird. Der größte Braunkohlenbergbau-Unternehmer ist die ASM. Wesent lich ist, Laß in Sachsen fast überall der billigere und lei-! stungsfähigere Tagebaubetrieb angewandt werden kann. Die sächsische Braunkohle eignet sich wegen ihres hohen Bitumgehaltes zur Verschwelung besonders gut. 1935 entstanden mehrere Schwelanlagen, von denen Böhlen die größte Anlage der Welt ist. Sachsen ist auf Grund seiner großen Vorräte an schwelwürdiger Kohle in erster Linie dazu berufen, die Grundlage der heimischen Treibstofferzeugung zu vergrö ßern. Seit neuester Zeit wird die sächsische Braunkohle auch vergast; den ersten sichtbaren Erfolg aus diesem Gebiet zeigt die ausschließliche Versorgung Zittaus mit Braunkohlengas aus Lirschfelde. Außer Preußen und der Nheinpfalz verfügt nur noch Sachsen über Steinkohlenlager von Bedeutung. Wenn auch der Anteil Sachsens an der Neichsförderung verhältnismäßig gering ist, kommt der Steinkohle doch wegen ihrer guten Eigenschaft und der günsti gen Lage große Bedeutung zu; so konnte sich auf der sächsischen Steinkohle als Grundlage das zweitgrößte In dustriegebiet Deutschlands mit dem Mittelpunkt Chemnitz entwickeln. Vier Fünftel der sächsischen Steinkohle wird in der Industrie verfeuert. Heute arbeiten rund 18 000 Mann im sächsischen Steinkohlenbergbau, der zu den besteingerichteten Deutschlands gehört. In vielen Dingen gilt er als richtunggebend für den deutschen und auslän dischen Bergbau: so wird u. a. die Art des Abbaues mäch tiger Lagerstätten bei der Gewerkschaft „Gottessegcn" ständig von in- und ausländischen Fachmännern besucht. Ter sächsische Erzbergbau ist mit seiner 700- jährigen Geschichte der älteste Bergbau in Sachsen. Wäh rend dieser Zeit wechselten Zeiten der Blüte und des Niederganges ab. Der letzte Niedergang begann 1860 in folge der liberalen Wirtschaftspolitik; 1832 erlosch der Erzbergbau gänzlich. Seit 1833 wird am Wiederaufbau des Erzbergbaues kräftig gearbeitet; heute arbeiten wie der über 1000 Mann in den Gruben. Heute liefern die Gruben wieder Zinn. Wolfram, Wismut, Blei und Sil ber, mit Ausnahme von Blei, also seltene Metalle von hohem wirtschaftlichem Wert, deren Vorkommen sich fast ausschließlich auf das Erzgebirge beschränkt .Schon im kommenden Jahr wird der Wert der Erzeugnisse der, Gruben einige Millionen Mark betragen. Nach vollende tem Gesamtausbau wird der sächsische Erzbergbau wieder in nennenswerter Weise zur Rohstoffversorgung Deutsch lands beitragen, denn die Lagerstätten sind, wie die neuen Aufschlutzerfolge bewiesen haben, noch lange nicht er- fchöpft. Es wurden sogar über die bekannten Vorkom men hinaus neue Lagerstätten entdeckt. .Auch die sächsische Industrie der Steine und Erden ist. von großer wirtschaftlicher Bedeutung; es arbeiten rund 20 000 Mann darin. Besondere Bedeutung besitzen die Hartsteinwerke, die Granit, Porphyr, Grün- steine, Basalte und andere Gesteine verarbeiten. Groß sind auch die Kaolin, und Tonlager Sachsens; erstere dienen; der weltbekannten sächsischen Porzellanindustrie als Noh- : ftoffgrundlage. Aus sächsischen Tonen wird Aluminium hergestellt; dadurch gewinnen die Tonlager Sachsens für die Zukunft erhöhte Bedeutung. Der Erzbergbau gab frühzeitig den Anlaß zur Ent- ivicklung einer Metallhütten Industrie. Heute gibt es in Sachsen vier bedeutende Hüttenwerke, die nach Er liegen des Erzbergbaues restlos auf ausländische Erze angewiesen waren; heule erhalten diese. Hütten zum Teil wieder heimische Erze zur Verarbeitung geliefert, Achtung, (Matte s! Der Straßenwetterdienst Dresden teilt mit: Neichsanto bahn Dresden-Meerane: Glatteis, gestreut. Ncichsaniobabu Halle-Schleizer Seenplatte! Festgesahrene Schncedestc. Schneeglätte, gestreut. Ncichssttaßcn im Flachland: Glatteis. NcichSstraßett ini Gebirge: Festgcsahreue SchnerdcUc, Schncc- glälle, Straßen gestreut. i - Der Ehrentag der MeiHsautobahnaröeiter Der Führer beim Zumerndschaftsabend der Arbeiter Nach einem rn großen Erlebnissen überreichen Tage versammelten sich die tu Berlin weilenden 2000 NcichS- nutobahnarbeiter au: Freitagabend im Theater des Vol les zu einem Kameraditdustsabend, der sie mit den füh renden Männern des Stüotrs und der Partei zusammcn- brachte, einem Abend, die zur Tat gewordene Volks gemeinschaft in Unüberir-sfticher Weise bewies. Der Füh rer weilte im Kreis dieir: Männer, die durch ihre Arbeit an dem großen Mcpk dr, -i.ichsautobahnen wesentlich da zu beigetragen haben, dir gewaltigen Leistungen des Na tionalsozialistische« Deutschland aller Welt zu offenbaren, und die die beste« Zeugen fü. den friedlichen Wiedcrauf- bauwillen des Dritter Reimes sind. Der Führer ehrte nicht nur durch seiue ««Wesenheit, sondern auch durch herzliche und anrrtrL^rude Worte jeden einzelnen der mehr als 100 YOO V»tt«gensffen, die seit nun vier Jahren an diesem gewaMge« Werk mrr'chaffen. Die Freude über di« ihnen zuteilgewordencn Ehrun gen blitzte «och aus den Angen dieser 2000 Reichsauto- arbeiter, als st« sich in diesem riesigen Theaterraum am Abend wiederiahe« und zunächst den flotten und mit reißende« Klängen des Musikzuges der Leibstandarte „Adolf Hitler* lauschten. Heißen Herzens erwarteten sic alle die Ankunft des Führers. Als der Badenweiler Marsch erklang, gab es kein Halten mehr. Gewaltig brau sten die Heilrnfe dem Führer entgegen und voll herzlicher Freude und Verehrung erhoben die Männer der Reichs autobahn ihre schwieligen Hände dem Führer zum Gruß. Der Führer nahm neben Reichsminister Dr. Goebbels und Gcneralinspektor Dr. Todt Platz. Unter den vielen Ehrengästen sah man n. a. Ncichsinnenminister Dr. Frick, Reichsverkehrsminister Dr. Dorpmüller, Reichsjustizmini- sicr Gürtner, Reichsarbeitsminister Seldte, Reichsminister nnd Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers, die Reichs leiter Bouhler und Dr. Dietrich, Reichsarbeitsführer Staatssekretär Hierl, den Stabschef der SA. Lutze, ven Kommandierenden General der Panzertruppen, Lutz, als Vertreter des Rcichskriegsministers den Vizeadmiral Guhse, den Korpsführer des NSKK., Hühnlein, die Staatssekretäre Königs, Kleinmann und Hanke sowie die Gauleiter Stürtz, Hellmuth, Mutschmann, Terboven und Sauckel. Generalinspektor Dr. Todt erstattete einleitend den Rechenschaftsbericht über die auf den Straßen des Füh rers geleistete Arbeit. Er legte damit ein hervorragendes Zeugnis ab von dem Erfolg deutscher Wissenschaft, dem Können deutscher Techniker und dem Fleiß deutscher Ar beiter. Er erinnerte daran, wie zuerst der Führer anläß lich der Antomobil-Ausstellung im April 1833 und dann am ersten Feiertag der Rationalen Arbeit, am 1. Mai 1933, das Werk der RcichSautobahncn ankündigte und wie diese Arbeit immer größeren Umfang annahm. .Im mer wieder habe der Führer gerade bei der Fertigstellung der verschiedenen Abschnitte auf den Reichsauwbabucn dem deutschen Volk den felsenfesten G l aui b e n an den Aufstieg Deutschlands beigebrackn. Dr. Todt sprach von der Ueberwindung aller Schwie rigkeiten, die sich dem gewaltigen Werk cntgcgenstcllten, und dem Wandel der Verhältnisse in Deutschland, der nicht deutlicher belegt werden könne als durch die Tat sache. daß in allen Teilen dcS Reiches die Arbeitsämter, die seinerzeit gegründet wurden, uni 6,5 Millionen Ar beitslosen Almosen zuzutcilcn, heute ausschließlich damit beschäftigt seien, die nötigen Arbeitskräfte für das auf- baucnde Deutschland zu finde«. Dr. Todt sprach den herzlichen Dank allen aus, die an dieser gewaltigen Arbeit miigeholseü baecn. Er nannte die deutschen Reichsautobahncn eine große Gemeinschasts- leistung des deutschen Volkes, an der jeder Deutsche ge opfert Und mitgedient habe. Sein Dank galt den Inge nieuren und Nerwaltungsbeamtett, den Bau-Unterneh mern und allen Behörden, den deutschen Landwirten, die selbstlos den Boden zur Verfügung stellten, und vor allem und immer wieder den deutschen Arbeitern für ihre un ermüdliche Arbeitsleistung. Er gedachte weiter derjenigen Arbeiter, die bei diesem Werk ihr Leben gelasseü Haben oder verletzt worden sind. Unter stürmischem Beifall der Autobahnarbciter er klärte Dr. Todt: „Mein Führer, ich melde Jhiicn hiermit die heute durchgcsührtc Freigabe des 200Ü. Kilometers. Dank der Mitarbeit aller ist das von Ihnen beim 1000. Kilometer angenommene Bauziel für das Jahr 1937 er reicht wvrdc». Ich bitte, als Erinnerung an diesen Ehre» tag des deutschen Straßenbaues die von Professor Kleine München, entworfene Pw'ette des 2000, Kilometers, die heute jeder van UNS trägt, anzunehmcn!", : Daun wandte sich der Generalinsvekwr an den Rcichs- ^ekebesmistitter Dr. Dorvmüller. E- dankte ibm daiür. saß die Deutsche Reichsbahn ein hervorragendes tecy- aisches Personal den Reichsautobahnen zur Verfügung gestellt habe. Die Arbeit der Reichsbahner sei eine we sentliche Voraussetzung für die schnelle Inangriffnahme und flotte Arbeit der Reichsautobahn gewesen. Unter nicht endenwollendem Jubel überreichte Dr. Todt dem Führer die Plakette und auch dem Reichsver- kchrsminister Dr. Dorpmüller. Der Führer dankte Dr. Todt herzlich und sprach auch dem Reichsverkehrsminister seinen Dank aus. Der Dank der Reichrautodahnarbetter Im Auftrag aller seiner Kameraden nahm dann der RcichSautobahnarbeiter Ludwig Brüßler nus Frankfurt am Main das Wort. Er grüßte im Namen aller beteilig ten Arbcitskamcraden den Führer und sprach den Dank aus für die Einladung nach Berlin. Dieser Mann, der vom ersten Spatenstich zur Rcichsautobahn bis heute an dem Werl Mitarbeiter, gab in bewegten Worten dem Dank aller Ausdruck, die lange Zeit hindurch vergeblich nach Arbeit suchten, die heute aber in fester Arbeit stehen, die im Nationalsozialistischen Staat wieder frei geworden sind. Wir wollen, so erklärte er unter lauter Zustimmung seiner Arbcitskamcradcn, Ihnen, mcin Führer, bei Ihrem großen Werk helfen. Wir glauben an unseren Führer, wir glauben an unser Bolk, wir glauben an Deutschland! Darauf nahm der Führer das Wort zu einer Art sprache. Bier Millionen Reichsmark Zweite Ncichsstraßcnsnmnttung — Ergebnis des B»r- jahres weit übertroffen Das vorläufige Ergebnis der zweiten Reichsstraßen- sammlnng im diesjährigen Winterhilfswerk beträgt 4 020 808,49 Mark. Tas Ergebnis des gleichen Monats aus dem Borjahr belief sich auf 3 941 860,48 Marl; da« bedeutet eine neue Steigerung der Spcndcnfreudigkeit. Lr. Frick im WM-Erzgebirge Um Tonneröwgvormittag besuchte der Reichsinnen- ministtr Dr. Frick mit seiner Begleitung das Städtische Krankenhaus in Aue. Die Medizinalräte Dr. Lange und Dr. Morgenstern unterbreiteten Dr. Frick die Erweite rungspläne des Krankenhauses. Es handelt sich um Ent- würf« von Stadtbaurat Hasse, die von Dr. Frick als vor bildlich bezeichnet wurden. Mit dem Bau soll im Früh jahr 1938 begonnen werden; er wird etwa 400 000 Mart Baukosten erfordern. Gegen 10.30 Uhr fuhren die Gäste zur neuen Adolf- Hitler-Brücke, besichtigten die neuen Anlagen am Anton- Äünther-Platz sowie das neue Haus der NSDAP. Kreis- ieitrr Pillmayer führte Reichsminister Dr. Frick und feine Begleitung durch alle Räume, deren bauliche Gestaltung und gediegene Inneneinrichtung hen beson- deren Beifall des Ministers fanden. Im Geschäftszimmer des Kreisleiters wurden Dr. Frick und Frau sowie Ober- regierungsrat Krebs einige heimische Silbererzeugnisse als Erinnerungsgeschenke übergeben. Dann verabschiede ten sich die Gäste, um.eine Kraftwagcnfahrt durch das westliche Erzgebirge zu unternehme», das sich im präch tigsten Winterkleid zeigte. Gegen 14.15 Uhr verließ Reichs- Minister Dr. Frick im Schnellzug Werdau. Die Plauener Modeschule in Berlin Die von Reichsstatthalter Mutschmann und Staats- Minister Lenk ins Leben gerufene Modeschule Plauen, die am vergangenen Sonntag in Plauen eröffnet wurde, stellte sich im Deutschen Modeinstilut in Berlin mit ihren reichhaltigen neuesten- Erzeugnissen .den führenden Ver treterinnen im Deutschen Modeschaffen und vor allem deA Mode-Berichterstatterinnen, Vertreterinnen der Mode-, Fach- und Berliner Tageszeitungen und Frauenzeit schriften vor. F-..: - . . ... Ter Leiter der Staatlichen Kunst- und Fachschule sür Textilindustrie-in Plauen, Direktor Kcha p e r, ^-betMte die Aufgabe der Modeschule, dem Handwerk und der ^In dustrie schöpferische Kräfte zuzuführen- und; dgniit der hochentwickelten heimischen Industrie wieder Anregung für ein deutsches Modeschasfen zu geben. Dann wurden die neuesten Schöpfungen der Mo deich ule vorgeführt, eine reiche Folge von Neidern,sür den /VormitwA-mnd Nachmittag sowie kleinerer und großer Abeudttejder. Tie Modelle zeigtest besonders gut die A n w LN d-u Hg s- m Sgl ichkeiten heimischer iT e rt« epze u g - Nisse für das modische Schaffen lSwffe, PlMener Spitzen und Stickereien; künstlerische Blumen, Pssamen- »PN utw.1»