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General Erich Ludendorff gestorben. München, 20. Dezember. Am Montag um 9.25 Uhr wurde vom ^osefmum folgende Mitteilung ausgegeben: Heute Montag, den 20. Dezember 8.20 Uhr verschied der Feldherr General Ludendorff schmerzlos und ruhig. Das Bewußtsein blieb bis in die letzten Stunden erhalten. Bei der durch die lange Krankheit nur noch geringen Widerstandskraft war es unmöglich, dem schnell eintreten den Kräfteverfall und der zunehmenden Kreislaufschwäche wirklich wirksam zu begegnen. In tiefer Erschütterung steht das deutsche Volk an der Bahre E r i ch L u d e n d o r f f s, des ruhmreichen Feldherrn des Weltkrieges, der in dem gigantischen Schicksalskamps des deutschen Volkes gegen eine Welt von Feinden wieein Gipfel aus Urgestein aus dem Zeitgeschehen hervorragt. Mit ehernen Let tern sind Name und Tat des großen Soldaten, der nun zur ewigen Armee abberufen wurde, in die Tafel der Weltgeschichte eingegraben. Ueberall, wo deutsche Herzen schlagen, find sie von aufrichtiger Trauer erfüllt über den Heimgang des mannhaften Streiters für die deutsche Freiheit, den vom ersten bis zum letzten Atemzuge alle wahrhaft glühende Vaterlandsliebe beseelte. Ungebrochen nahm der Sieger aus tausend Schlachten, der wie kaum ein an derer unter dem Zusammenbruch gelitten hat, den die feigste Revolte der Weltgeschichte verschuldete, den Kampf gegen die ewigen Feinde des Deutschtums wieder auf. Am 8. November 1923 hat er Seite an Seite mit Adolf Hitler den Weg in die deutsche Frei heit begonnen, der dann durch des Führers Tat: die Erringung der deutschen Wehrfrei heit, später Wirklichkeit geworden ist. Mit der Er reichung dieses Zieles, das auch das seine war, hat das neue Deutschland zugleich den Dank der Nation abgestattet, den es seinem großen Feldherrn schuldete. v Mit dem General der Infanterie Erich Lu dendorff verliert das deutsche Volk einen der ruhmreichsten Männer seines Heldenringes von 1914 bis 1918, die deutsche Wehrmacht einen der großen Soldaten, deren Vorbild und Handeln den Geist ge schaffen hat, der zur Wiedererrichtung'unseres Volks heeres führte. Erich Ludendorff ist wie Hindenburg ein Sohn der alten Provinz Posen, dort ist er in Kruszc- zewina am 9. April 1868 als der Sohn eines Guts besitzers geboren. Die Familie stammt aus Pommern. Wie vor ihm Blücher, Porl, Moltke, Roon und an dere große Generale, wie Hindenburg und Mackensen, entstammt er wirtschaftlich bescheidenen Verhältnissen und hat sich durch einen eisernen Fleiß emporarbeiten müssen. Wir sahen in ihm den typisch ostdeutschen Soldaten: pflichttreu und gewissenhaft bis in alle Kleinigkeiten des Dienstes, dabei von weitgespann ten Plänen und Gedanken erfüllt, ein Mann mit dem warmen Herzen des umsichtigen Vorgesetzten, nach außen kühl und gebietend. * Der äußere Weg dieses hervorragenden Offiziers ist bekannt. Er gehörte zu denjenigen Männern im Großen Eeneralstab, die sich schon in Friedenszeiten über den Ernst der Lage im Klaren waren, die da her rechtzeitig die volle Heranbildung aller Reserven forderten, leider ohne damit durchzudringen. Beim Kriegsausbruch wurde der Generalmajor Ludendorff Oberguartiermeister der Armee von Emmich. Er hat mit der Waffe in der Hand an der Spitze deutscher Infanteristen sichdenWegbiszurZitadelle der Festung Lüttich gebahnt. Hindenburg wurde am 22. August 1914 nach Ostpreußen berufen. Im Sonderzuge lernte er seinen gez Pros. Kielleuthner Dr. Forell neuen Stabschefftennen, den General Ludendorff, der ihm bis zu dieser Stunde fremd gewesen-war und dessen Tat bei Lüttich er noch nicht kannte. Von nun an haben beide Männer ihre Namen durch große Taten gemeinsam in die Tafeln der Weltgeschichte eingetragen. Hell leuchtet ihr Ruhm, als nach der Schlacht bei Tannenberg erstmals das deut sche Volk erfuhr, wer die Generale waren, die an erster Stelle der Ostwacht standen, die Ostpreußen be freiten, Oberschlesien schützten, Galizien heraushauen halfen und dann den Krieg weit hinein nach Polen, Litauen und Kurland trugen. Der Eeneralfeldmarschall hat die Frage, welche der beiden Führer die ausschlaggebenden Gedanken gefunden habe, bescheiden und gerecht abgewehrt. Er hat das Verhältnis zwischen ihm und Ludendorff als das einer „glücklichen Ehe" bezeichnet. „Wie kann und will der Außenstehende das Verdienst des Ein zelnen in einer solchen scharf abgrenzen? Man trifft sich im Denken wie im Handeln und die Worte des einen sind oftmals nur der Ausdruck der Gedanken und Empfindungen des anderen." Hindenburg rühmt dann noch besonders seinen Mitarbeiter, der ein treuer Kampfgenosse war, „freilich eckig und kantig, aber geschaffen für ein gigantisches Volk wie kaum ein zweiter in der Geschichte". Er sprach die Erwar tung aus (1919), daß eine Zeit kommen werde, in der ein ganzes Volk bewundernd zu ihm aufblicken werde. Ludendorff hat zu seiner inneren Freude diese Stunde noch erlebt, nachdem der Führer Adolf Hitler mit der Wehrfreiheit auch wieder soldatisches Denken in die Gesamtheit der Nation hineintrug. Ludendorff selbst hat in seinen Kriegserinnerungen davon ge sprochen, daß der Eeneralfeldmarschall die Verant wortung trug, vor der Armee und vor dem Vater lande. Er bestätigt, daß die Zusammenarbeit harmo nisch und vertrauensvoll war, zumal die strategischen und taktischen Ansichten beider Männer überein- stimmten und er schließt: „Der Ruhm des Eeneral- feldmarschalls steht fest im Herzen des deutschen Volkes." Gewaltig waren die Aufgaben, als Hindenburg und Ludendorff nach dem fehlgeschlagenen Angriff auf Verdun im Sommer 1916 an die Spitze der Ober sten Heeresleitung traten und praktisch für die ge samte Kriegsführüng mit ihren endlosen Fronten ver antwortlich wurden. Ludendorff, nun erster Quar tiermeister des Feldheeres, hat in diesen Jahren auch an der Westfront unermeßliche Leistungen voll bracht. Die Fragen der Versorgung der Bevölkerung, der Verpflegung großer Heere, der Sicherung der Rohstoffe, der Ausbildung der Streitkräfte nach neuen taktischen Erfordernissen und mit neuen Kampfmitteln nahmen alle Kräfte in Anspruch. So war damals die Oberste Heeresleitung der Mittel punkt der deutschen Hoffnungen. Man hat nachher diese Männer verdächtigen wollen, sie hätten sich in die Politik eingemischt! Aber doch nur, weil man sie immer wieder anrief, nachdem die grünen Tische in der Heimat versagten. Die Männer der OHL. hätten lieber mit vielen Dingen nichts zu tun gehabt, um die man sie befragte, denn sie selbst hatten das ge waltige Werk der Kriegsführung zu verrichten. Eine starke Führung in der Heimat hätte ihnen vieles er leichtert. So schlugen die deutschen Truppen an der West front einen Angriff nach dem andern ab und zeigten sich im Grauen der Materialschlacht jedem Gegner ge wachsen. Bei Cambrai gingen sie vor 20 Jahren erst mals zur offenen Feldschlacht über, im Frühjahr 1918 begann die Reihe ruhmreicher Offensivschlachten, die noch einmal die Kräfte der Gegner erschütterten. Als dann der Niederbruch kam, als Ludendorff ge opfert wurde, ging er bitteren Herzens von der Stelle seines Ruhmes. Alles andere kam dann noch schlim mer als er befürchtete. Der Feldherr des großen Krieges ist seinen Weg aufrecht gegangen, mochte auch er jn die Einsamkeit führen, oder mochte die Zeit den Einsatz eines großen Namens fordern. Ludendorff wurde ein Kämpfer gegen die Schuldlüge, ein Streiter für die Ehre der deutschen Armee. Seine Schriften zeigen, vielen überraschend, daß dieser Mann nicht nur der Stratege und Gebieter der Materialschlacht war, son dern sich auch über die psychologischen Vorbedingun gen des Krieges wie auch des Wiederaufbaues durch aus eigene Gedanken gemacht hatte. Daß er am histo rischen 9. November an der Seite Adolf Hitlers stand, gereicht beiden Namen zur Ehre. Erich Ludendorff hat im Kriege wie im Frieden jeden Hauch seines Wesens dem deutschen Volke und seiner Größe gewidmet, auch dort, wo letzte Klarheit noch nicht geschaffen sein konnte. Dank und Ruhm werden sein Andenken lebendig halten, weil er der große Feldherr ist, der mit Hindenburg das deutsche Heer gegen eine ganze Welt voll Feinden glorreich geführt hat! Das Beileid des Führers. Ver! in, 2V. Dezember. Der Führer hat an Frau Luden do r f f folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „Zu dem schweren Verlust, der Sie durch den Tod Ihres Herrn Gemahls getroffen hat, spreche ich Eurer Exzellenz meine herzliche Anteilnahme aus. Mit dem großen Soldaten und Feldherr» Ludendorfs verliert das deutsche Volk einen seiner besten und treuesten Söhne, dessen Arbeit in Krieg und Frieden nur dem Wohle Deutschlands galt. Sein Name wird in der deutschen Geschichte ewig weiterleben. Ich selbst und die nationalsozialistische Bewegung werden ihm immer dankbar dafür bleiben, daß er in der Zeit größter nationaler Not sich unter Einsatz seiner Per son mit denen verband, die zum Kampf für eine bes sere deutsche Zukunft eintraten. gez. AdolfHitle r." Ausruf des Führers zum Tode Ludendorffs. Mittwoch Staatsakt vor der Feldherrnhalle in München. B e r l i n, 20. Dezember. Der Führer und Reichskanzler hat zum Tode des Generals Ludendorff einen Aufruf er lassen, in dem er die Persönlichkeit des Feldherrn in eindringlicher Weise als eine geschichtliche Erscheinung würdigt. Gleichzeitig gibt der Reichskricgsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarschall von Blomberg, einen Appell an die Soldaten der deutschen Wehrmacht bekannt, der die Verdienste des Soldaten Ludendorff hervor hebt. Anläßlich des Staatsbegräbnisses des toten Feldherrn findet am Mittwoch, vormittags 10 Uhr, vor der Feld- herrnhalle ein Staatsakt statt. Der Aufruf des Führers Adolf Hitler zum Tode des Generals Ludendorff hat folgenden Wortlaut: Deutsche! Mit dem Tode des Generals Ludendorff ist eine ge schichtliche Erscheinung von uns gegangen. Mit seinem Na men verbindet sich für alle kommenden Zeiten der größte Heldenkamps des deutschen Volkes. Vereinsamt inmitten einer ebenso schwachen wie wur zellosen politischen Umgebung versuchte dieser Mann im großen Kriege an der Seite des Feldmarschalls die Wider standskraft der Nation zu unvergleichlichen Leistungen em porzureißen» um damit den Deutschen und ihrem Reiche die Freiheit zu erhalten. Nachdem charakterlose Gesinnung und jammervolle Schwäche seinen Sturz herbeigeführt hatten, brach Deutsch land zusammen und fiel bis zur Schmach von Versailles. In diesen Jahren der tiefsten Erniedrigung verband sich der Feldherr des Weltkrieges, Ludendorff, mit den Kämpfern zur inneren und äußeren Wiederaufrichtung der Nation. Für diese Freiheit rang und stritt er nun seitdem auf seine Weise. Der so großen und ausschließlichen Zielsetzung entsprach die fanatische Hingabe dieses Mannes. Seine Liebe und seine Gebete gehörten unserem Volk, sein Haß seinen Fein den! Wie bei allen kompromißlosen Kämpfern dieser Erde wird auch bei ihm der Eindruck seiner Persönlichkeit der Nachwelt bewußter werden als vielen Zeitgenossen der Ge genwart. In seiner Erscheinung erhält die Ruhmeshalle unserer Geschichte einen neuen Zeugen der Größe der deut schen Nation! Adolf Hitler. Das Ringen in Nordchina. Aus Tokio wird gemeldet: In den letzten außer ordentlichen Beratungen des kaiserlichen Hauptquartiers und des Kabinetts scheint, wie man in politischen Kreisen hört, zunächst grundsätzlich beschlossen worden zu sein, den Krieg mit verschärften Mitteln fortznführen, falls China Verhandlungen zur Beilegung des Konfliktes in jeder Form ablehnen sollte. Deshalb seien alle mit der Fortführung des Krieges zu sammenhängenden Fragen einstweilen zurückgestellt wor den, bis die Haltung der chinesischen Regierung klar zu übersehen ist. Gut unterrichtete Kreise glauben ferner wissen, daß vor der endgültigen Entscheidung nicht nur Lage in China, sondern auch die innere und äußere LE' Japans unter dem Gesichtspunkt der verschärften Kriegs führung genau geprüft werden würde, da im Falle weiter^ chinesischen Widerstandes schwerwiegende Beschlüsse ft fassen seien. Von der Front liegen folgende Meldungen vor: Ja panische Truppen sind in die Anwei-Provinz eiu- gedrungen, auf Tschutschau zu. das an der Tientsin-Bad" liegt. Das Ziel ist S u t s ch a u , ein bedeutender K no lenpunkt der T i e n t s i n - L u ng h a i - B a h n. Süden von Tschutschau leisten die chinesischen Truppen star ken Widerstand. Tschiangkaischek soll frische Trup pen dahin geworfen haben. Entlang der Lunghai-Bah" haben die Chinesen eine neue starke Verteidi gungslinie errichtet. Man erwartet hier die schwer sten Kämpfe des ganzen Feldzuges. Die chinesischen Opfer in den Kämpfen um Nanking werden von japanischer Seite bisher auf 90 000 Mann beziffert. Chinesische Sperre aus dem Hangtse. Der englische Kreuzer „Capetown" hat die Fahrt nast Schanghai unterbrochen und ist nach Hankau zurllckgekehlt da die Schiffahrt auf dem unteren Pangtse von den .Ja panern nicht freigegeben wurde. Wie weiter gemeldet wird, haben die Chinesen eine neue Schiffssperre fertiggestellt, die sich unterhalb von Kiukiang hefindet. Zur Herstellung der Sperre wurden Steine aus den nahe ge legenen Bergen herangetragen. Hunderte von Flußfam- zeugen aller Größen, die infolge des japanischen Vormau sches flußaufwärts gingen, trafen in Hankau ein, wo für den Abtransport von Flüchtlingen eingesetzt werde- sollen. Verli schon Reic zur Zeit qrance Lonnaben schäft ein« dein Bots P re ssei Comert In de a u f r i ch inid die Z Dienste d ieitiges E Der Reick als er sei zwischen ! 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