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Dienstag, den 7. Dezember 1937 3b. Jahrgang Nummer 145 DA.: XI. 26s Fernruf: 231 Heöt die Aolonien zurück Aus allem ging hervor, welch bedeutender Kul tur s a k l o r das H e i m a l w e r k Sachsen für unse ren Gau bereits nach einem knavpen Arbeitsjahr gewor den ist. Neben dieser kulturellen Ausstrahlung ist auch die wirtschaftliche Auswirkung alles dessen, was das Heimatwerk Sachsen in Angriff genommen hat, kaum zu überschätzen. Auch Regierungsdirektor Graefe als geschäftsführender Vorstand dankte allen beteiligten Stellen und ehrenamtlichen Mitarbeitern für den Einsatz und betonte, daß das Heimatwerk Sachsen letzten Endes nichts anderes als den D i e n st a n D e u t s ch l a n d zum Ziel Hai. Der Leiter der Sächsischen Staatskanzlei, Ministerial direktor Lahr, überbrachte die herzlichen Grüße des Reichsstatthalters und wies auf die große Anteilnahme j hin, die Gauleiter Mutschmann dem Heimatwerk Sachsen ' entgegenbringt. Auch Ministerialdirektor Lahr sprach sich ' sehr anerkennend über die Leistungen des Heimatwerkes Sachsen aus und übermittelte den Dank des Reichs» statthalter an den Vorstand und die Mitarbeiter des Heimatwerkes Sachsen für ihre freudige und keine Opfer scheuende Tätigkeit, aber auch an die Mitglieder des Heimatwerkes, die sich durch ihren Beitritt in die vorderste Front der heimatlichen Kulturarbeit gestellt >aben. Der Redner schloß mit einem aufrüttelnden Hin- veis aufdenEwigkeitswertderheimatlichen Kräfte und die Notwendigkeit, alle Zeit Kämpfer zu t sein. . — — General Ritter von Epp legt die Voraussetzungen für die Lösung der Kolonialfrage dar Im Berliner Sportpalast fand am Montagabend eine vom Reichskolonialbund veranstaltete machtvolle Groß kundgebung statt, in deren Mittelpunkt grundlegende Ausführungen des Leiters des Kolonialpolittschen Amtes der NSDAP., Reichsleiter General Ritter von Epp standen. Rcichsleiter General Ritter von Epp erklärte u. a.: Das deutsche Boll erhebt einmütig Anspruch auf N ü cke r st a l t u n g seines ihm durch den Versailler Ver trag und die damit verknüpften Satzungen des Völker bundes vorenthaltenen kolonialen Eigentums. Zu verschie dene!; Malen hat der Führer den Mächten dies eindeutig zur Kenntnis gebracht. Deutschlands Forderung ist nicht aus der Luft gegriffen und nicht phantastisch. Das deutsche Bott wili keinem anderen von seinem Eigentum etwas wcgnehmen: cs verlangt nur den ihm gehörenden Teil überseeischen Raumes zurück, den es einstmals auf recht- mäßigem und friedlichem Weg erwarb und den es jetzt zum Leben notwendig braucht. Deutschland hat keinerlei Absichten auf das koloniale Eigentum anderer Staaten. Die Welt und an ihrer Spitze die öffentliche Meinung derjenigen Staaten, die Deutschlands koloniales Eigentum ad- Mandal besitzen, haben die gerechte Forderung zum Gegenstand einer lebhaften Besprechung gemacht. Sie haben oerjneht, in Rede nnd Druck den unabweisbaren Anspruch Deutschlands ans der Welt zu schaffen. Aber logischerweise har sich bei der internationalen Aussprache darüber mehr nnd mehr die Stimme der Vernunft Geltung verschafft, die Stimm:', die unwiderlegbar sagt, das; man ans die Dauer Frieden nicht dadurch schafft, daß man siegreich Besitzende und entrechtete Habenichtse zu einer Einheit binden möchte. Fe mehr sich aber diese -Stimme der Vernunft durch setzt, desto bedauerlicher ist es, wenn eine gewisse auslän dische Presse jetzt wieder Meldungen über deutsche Absich ten auf den belgische» Kongo, auf Portugiesisch Angola erfindet. Der Zweck solcher Erfindungen ist zu deutlich sichtbar: Sie sollen lediglich dazu dienen, die Atmosphäre zu vergiften. Das ist um so weniger verständlich, als man in den letzten Wochen den Eindruck gewonnen hat, daß die Mandatare anfangen, zu.begreifen, daß dir Kvlo- nialfrage Deutschlands ein akutes und zu lösendes Pro blem ist. Im weiteren Verlauf seiner Rede, die wiederholt stür mische Kundgebungen auslöste, begründete General Rit ter von Epp völkerrechtlich und geschichtlich den deutschen Standpunkt, indem er die Kolonialgeschichte aufzeichnete, den Raub der Kolonien durch das Versailler Diktat klar legte und die Bemühungen schilderte, die das National sozialistische Deutschland zur Wiedererlangung seiner Kolonien in die Wege leitete. Besonderen Nachdruck legte General von Epp auf die Verdienste, die sich Deutschland um die Kolonien nicht zuletzt durch die Bekämpfung der tropischen Krankheiten erworben hat, die es den anderen Nationen überhaupt erst ermöglichte, ihrerseits mit Erfolg in den Kolonien zu arbeiten. Deutschland wolle seiner Kultur und seiner Industrie, seinen Verkehrsmitteln und seinem Handel ein eigenes Betätigungsfeld schassen und teilhaben an der Entwicklung, am Ausbau und am Ertrag der Europas Raumkräfte ergänzenden Kontinente, allen voran in dem vor den Toren Eurovas lieaenden Afrika. Ministeriums für Volksbildung, Ministerialrat Göp fert, als Vertreter des Sächsischen Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit Ministerialrat Florey und als Vertreter des Reichspropagandaamtes Sachsen Gauhaupt- stellenleiter Quellmalz. Die Vorstandssitzung zeigte in deutlicher Weise, welch vielgestaltige Fülle von Auf gaben sich das Heimatwerk Sachsen gestellt hat und in welch zielstrebender Weise es ans allen Gebieten voran schreitet. Am Sonntagnachmittag sand die Mitgliederversamm lung des Heimatwerkes Sachsen statt; an ihr nahm außer den bereits Genannten u. a. auch ff-Brigadesührer Kreis hauptmann Popp teil. Vorsitzender Krauß wies u. a. an Hand der landschaftsgebundenen Bauweise und der Feierabendkunst nach, daß die sichtbaren Erfolge unserer Heimatarbeit niemals möglich gewesen wären ohne das Heimatwerk Sachsen, das heute die kulturelle Lebens arbeit unseres Gaues verkörpert. Negierungsdirektor Graefe gab in seinem umfassenden Arbeitsbericht eine Schilderung der Beweggründe, die zur Schaffung des Heimatwerkes Sachsen geführt haben und legte den Ab - we^hrkampf dar, den Sachsen gegen die Verunglimp fung seines Volkstums bereits mit vollem Erfolg geführt hat. In großen Zügen behandelte der Redner die mannigfachen Arbeitsgebiete, aus denen das Heimat werk einen ebenso gründlichen wie weitgreisenden Ausbau leistet. Die enge Verbindung mit den Dienststellen der Partei und. ihren Gliederunsen iattd besondere Betonung. Kar fast Pirk dar«? Junger Franzose von Rotspaniern ermordet Ein blutiger Grenzzwischenfall, verbunden mit einer unerhörten Grenzverletzung durch rot- spanifche Bolschewisten ereignete sich, dem „Paris , Soir" zufolge, am Sonntagabend in unmittelbarer Nähe j des französischen Grenzones Coustouges. Ein in Frank- i reich lebender spanischer Flüchtling, der sich mit seinem > achtzehnjährigen Vetter und dessen Schwester zu einem Fest begeben wollte, wurde von drei Sowjetspaniern, die die Grenze überschritten, angehaltcn; sie forderten ihn auf, ihnen nach Notspanicu zu folgen. Während der Flüchtling in einem unbemerkten Augenblick entkommen konnte, kam cs zwischen feinem französischen Vetter und den drei Sowjetspaniern zu einer Auseinandersetzung. Plötzlich brachte einer der bolschewistischen Mobilgardisten sein Gewehr in Anschlag und erschoß den jungen Fran zosen. Nach der Lat flüchteten die drei bolschewistischen Verbrecher auf spanisches Gebiet. Die ersten Untersuchun gen der Behörden ergaben einwandfrei, daß das Verbre chen aus französischem Boden erfolgte. Amtlicher Tei! Öffentliche Mahnung zur Steuerzahlung. Die am 6. (5.) Dezember fällig gewesenen Lohn- und Wehrsteuerbeträge, die am 10. Dezember fälligen Zahl ungen an Umsatzsteuer, Einkommensteuer und Kör- Perschaststener und^ olle anderen im Dezember fälligen Beträge (u.a. Besördernngsstcuer, Steuerabzug van Aussichtsratsvcrgütungen, Abschlnhzahlungen an Umsatzsteuer, Einkommensteuer und Körperschaft- steuer, Tilgungsbeträge auf Ehestandsdarlehen) waren bezw. sind pünktlich an die Finanzkasse abzuführen. Schriftliche Mahnung erfolgt nicht. Die Umsatzsteuer- Schonfrist ist weggefallen. Mit dem Ablauf der ein- -einen Fälligkeitstage ist ohne weiteres ein Säumniszu schlag verwirkt. Die Boranmeldungen zur Umsatzsteuer sind bis zum 10. Dezember 1937 einzureichen; verspätete Abgabe der Voranmeldungen hat Zuschläge bis 10. v. H. des Steuerbe trags zur Folge. Steuerart und Steuernummer sind bei jeder Ueber- weisung anzugeben. Rückstände und Säumniszuschlag werden unverzüglich durch Zwangsvollstreckung, nur ausnahmsweise durch Post nachnahme, eingezogen. Steuersäumige werden von Zelt zu Zeit veröffent licht. Jiuaozamt Kudeöcrg, am 6. Dezember 1937. Wenn auch nicht völlig bewußt, erklärte Genera» von Epp weiter, sr haben doch mit einer gewissen weitschaucn- den Großzügigkeit die Politiker am Ende des vorigen Jabrbunvens rnirch den Abschluß der Kongo Akte den Beweis erbracht, daß die Lösung einer emmal dringend werdenden europäischen Frage bei gutem Willen gefunden werden könne. In diesem Sinne sind die Kongo-Akte das Beispiel einer vorausblickenden „Flurbereinigung" inner halb einer der natürlichen Raumreserven Europas. Soll daher das Raum- und Rohstoffproblem — das ist die deutsche Kolonialfordcrung — einer bleibenden und gerechten Lösung zugeführt werden, so ist es Voraus setzung, daß zunächst einmal die Ergebnisse des Geistes von Versailles restlos verschwinden. Eine Bereinigung des Kolonialproblems kann nur in paritätischem Geist stattfinden. Dabei muß es grundlegende Voraussetzung sein, daß man das friedlich und rechtmäßig erworbene Eigentum wieder zum Besitz seines Erwerbers macht. So lange nicht diese Voraussetzung sichergestcllt ist, wird es keine fruchtbringende Aussprache über die Lösung der deutschen Kolonialfragc geben. Alle anderen Beiträge zu diesem Thema werden immer nutzlos bleiben, weil sie nicht von dieser natürlichen und wesentlichen Voraus setzung ausgehen. Die Worte des Reichsleiters wurden von den Massen mit begeistertem Beifall ausgenommen. Helium für die deutsche« Zeppeline Nordamerika erteilt Ausfuhrgenehmigung In der Liste der Ausfuhrgenehmigungen, die vom Washingtoner Anßenamt monatlich veröffentlicht werden, j wird mitgeteilt, daß auf Grund einer einstimmigen Emp. I fehlung aller Mitglieder der Munitionstontrollbehörde >7,9 Millionen Kubikfuß Hcliumgas der Deutschen Zep- velin-Nccderci zur Verfügung gestellt werden. Diese Menge -ann bis !. November 193« »ach Deutschland ausgeführt werden, sobald die übliche Ausfuhrcrlaubnis nach Maß- gäbe der Vorschriften für die Helium-Ausfuhr erteilt wor den ist. Lar Heimatwerl Sachse« in Schwarzenberg Kreisleiter Vogelsang Vorsitzender des ErzgebirgsvcreiuS Schwarzenberg, die Stadt der „Feierohmd"-Schau, stand am Sonnabend und Sonntag im Zeichen der ersten Mitgliederversammlung des Heimatwerkes Sachsen. Aus allen Teilen des Gaues waren zahlreiche, , im Dienst von Volkstum und Heimat stehende Männer zusammengekommen, um miteinander kameradschaftlich Fühlung zu nehmen, Rechenschaft zu geben über die Arbeit des vergangenen Jahres und einen Ausblick auf die künf- Uaen Aufgaben zu gewinnen. Zwischen den Tagungs teilnehmern und Gauleiter Reichsstatthalter Mutschmann fand ein herzlicher Telegrammwechsel statt. Den Anfang bildete am Sonnabend eine Tagung des Erzgebirgsvereins, dessen Vorsitzender, Oberstudiendirektor Grundmann, auf eigenen Wunsch zu rückgetreten ist. Zu seinem Nachfolger wurde Kreisleiter Vogelsang, Annaberg, der Volkstumsbeauftragte Erzge birge des Heimatwerkes Sachsen, gewählt. Pg. Vogel sang und der an der Tagung teilnehmende Leiter des Ncichsverbandes deutscher Gebirgs- und Wandervereine, Prof. Dr. Werner, sprachen dem scheidenden Vorsitzenden den Dank für seine jahrelange aufopfernde Arbeit aus. Qberstudiendirektor Grundmann wurde zum Ehrenmit glied des Erzgebirgsvereins ernannt. Abends fand in der überfüllten Festhalle der Krauß- Werke ein Kameradschaftsabend statt, der die Mitglieder des Heimatwerkes Sachsen mit denen des Erzgebirgsver- ftns aufs herzlichste verband. Der Vorstand des Heimat- Werkes Sachsen, Friedrich Emil Krauß, würdigte die Verdienste des Erzgebirgsvereins und seines bisherigen Vorsitzenden und zeigte den gemeinsamen Weg, den Hei- matwerk und Erzgebirgsverein künftig miteinander gehen werden. Die Wahl des Kreisleiters Vogelsang, der am Sonntag die große ErzgebirgsschauinKönigs- derg eröffnete, zum Leiter des Erzgebirgsvereins sei das deutlichste Zeichen dieser heimatlichen Kameradschaft. Ober- studiendirektor Grundmann sprach über die ewigen Bande des Blutes ,die jeden wahren deutschen Menschen an die Heimat und an das Erbgut seiner Väter binden lind schilderte die weite Ausstrahlung, die vom erzgebir- ßischen Volkstum auf die übrigen deutschen Gaue und »och über die Grenzen des Reiches zur Wirkung kommen. Pros. Dr. Werner fand warme Worte für die deutsche Wanderbewegung, die nicht nur die Landschaft sondern auch die deutsche Seele erschlossen habe. Der Sonntag begann mit einer Vorstandssit- kung des Heimatwerkes Sachsen, die von Ministerial direktor Lahr geleitet und von F. E. Krautz eröffnet Wurde. Die Volkstums- und Kreisbeauftragten (Kreislei- wr der NSDAP.), der engere Beirat und die Sachbear- »eiicr des Heimatwerkes besprachen sich über alle Fragen der Heimatarbeit. An der Sitzung beteiligten sich neben dcm gcschäftssührcnden Vorstand, Regierungsdireftor Graese, u. a. als Verlrcicr dcr Gaulettung Sachsen Gauaekchäktskübrer Müller der Leiter des Sächsischen Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Diese Zeitung veröffentlicht die amtliche» Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde z« Ottendorf Okrilla nnd de, Finanzamtes z» Nadiers- kauptschriftleitung: Georg Nühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Bühle, Ob endvrf-Okrllla Vcranlioott ich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Nühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Nühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 136. Erschetnungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 cknschlietzlich Trägerlohn. 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