Volltext Seite (XML)
des Alphonso Camacho Bewegung, Sennor! Wie vom Blitz Der Menschenfresser von karauli steckt nicht Lins Lvrskkung su» 6sm Lsi-listsnkrisg Ver- nach ihm Rückendeckung. Im Pistolenlauf noch eine Kugel. Sie wird ihr Ziel verfehlen Kühl und beherrscht ist der Ausdruck feines Gesichts, als er die Hand der Frau an die Lippen führt. „Habt Dank, Senno- rita! — Ihr botet dem Flüchtling Freistatt in Eurem Hause; in der Stunde, wo Ihr einmal Zuflucht braucht, denkt an Alphonse Camacho!" Die Frau antwortet nicht. Mit der Fuß spitze schiebt sie die Scherben des Wein krugs zurück. Bei flackernder Kerze sieht Camacho, wie ihre Augen mit Tränen ge füllt sind. Bis zur Tür gibt sie dem Manne Geleit. Sie hört seine Schritte auf leerer Straße verhallen. Matt und verschwommen blinken dis Sterne der Augustnacht über der Stadt am Manzanares. Eingeborene geschlagen hat. Soll sich in der Nähe der Blockstelle si herumtreiben. Guten Appetit, du hast heute abend auf ,ss' Dienst." Jonny blickte auf. „Werde mit meinem Schießeisen und mit dem Menschenfresser von Karauli eher fertig werden als mit dieser dreimal verdammten Schwefel- und Salpetersäure!" Nach diesen Worten lernte Jonny, bis es Zeit war, in den Zug 'zu steigen, der ihn auf Blockstelle p absetzen sollte. Die Lokomotive schnaufte durch Dschungel und Wald. Als die Wellblechbaracke mif dem großen Buchstaben p auf den Wänden und dem Signalmast davor in Sicht kam, stand Staughton schon am Gleis. „Gib Obacht, Jonny, der Menschenfresser tigert hier umher." Jonny zeigte nur auf seinen Browning, ging zur Blockstation und murmelte: „Schwefelsäure ist, wenn braune Dämpfe — nein, das ist Salpetersäure — hol' der Kuckuck sämtliche Säuren!" Mechanisch meldete er den Zug nach Blockstelle 6, dann setzte er sich auf den Bock vor dem Morseapparat. Verflixt stickig war hierdrinnen die Luft. Dieser Dumm kopf von Staughton hatte die Fenster ge schlossen. Bah, Angst vor einem Tiger! Dann schon eher vor Salpeter- und Schwefelsäure. Er blickte zu den Bunsen- batterien, zu dem großen Kleiderspind, aus dem zwei dickbauchige Flaschen standen. Nichtig, das waren ja die beiden Säure schweinehunde! In der einen war Salpeter- und in der anderen war Schwefelsäure zum Nachfüllen der Batterien. Beide sahen aus wie Wasser. Also, wie war es? Wer rauchte braun? Natürlich Schwefelsäure! Nein, das stimmte nicht; dann Salpetersäure? Nein, umgekehrt. Jonny wurde es heiß. Er zog die Jacke aus, warf den Browning auf die Pritsche und riß beide Fensterflügel auf. Wann kam der Gegenzug von DHart pur? In etwa einer halben Stunde. So lange konnte man noch lernen. „Also, Schwefelsäure", sprach er halblaut vor sich hin, „ist eine farblose, sirupartige Flüssig keit von stark ätzender Wirkung. Salpeter säure sieht gleichfalls weiß aus, ist nur leichter beweglich und stößt beim Zusam mentreffen mit der Luft braune Dämpfe aus. Sie ist stark ätzend. Salpetersäure befindet sich an der Kohle-Elektrode. dort hinein! Wenn mein Mann Sie findet, sind wir verloren!" Die Finsternis eines engen Zimmers nimmt den Flüchtling auf. Jenseits wird eine barsche Männerstimme laut: „Bring' mir Wein, Elvira! — Der Tag war heiß... Morgen beschwören die Truppen vor Graf Ramon die konstitutionelle Verfassung. Das ist ein Werk! — Die alte Hexe im Eskorial wollte uns einseifen, aber Mateo Earsias war diesmal schlauer. Calatrava ist zum Ministerpräsidenten vorgeschlagen, dieses hirnlose Subjekt wird meine Befehle aus führen, meine Befehle! — Was stehst du da und starrst mich an? — Wein will ich haben, schaff' mir Wein heran!" Also, das ist es! — Alphonse Camacho, Kapitän der königlichen Garde, setzt sich leise auflachend davon in Kenntnis, daß er in das Haus des schlimmsten Monarchisten fressers von Madrid geraten ist. Jetzt bleibt ihm nur schnelles Handeln. Er reißt den Waffenrock herunter. Gut, daß er die Pistole noch bei sich hat. Behutsam, auch das kleinste Geräusch vermeidend, öffnet er die Tür. Der Jnsurgentenführer, unver ständliche Worte lallend, sitzt mit ihm zu gekehrten Rücken am Tisch. Es ist gut, daß die Frau das Zimmer verlassen hat, denn Mateo Earsias darf unter keinen Um ständen erfahren, daß sie einem Offizier der Infantin Zuflucht gewährte. Langsam tritt Alphonse Camacho vor und setzt dem schlaftrunkenen Mann die Pistole in den Nacken „Nicht die geringste getroffen zuckt der schwere Körper zu sammen. „Wer seid Ihr?" keucht Mateo Earsias mühsam hervor „Euer Freund Calatrava schickt mich, da mit Ihr seht, daß er genug Grütze im Kopf hat, einen so gefährlichen und heim tückischen Widersacher aus dem Wege zu räumen!" Earsias stöhnt aus: „Dieser Schuft! — Was verfangt Ihr, wenn Ihr mir das Leben laßt?" „Ihr seid mit den Gepflogenheiten des Meuchelmords vertraut! — Hört mich an: Calatrava wünscht nicht, daß Ihr morgen beim Zusammentritt der Cortes zugegen seid ... Eigentlich verdientet Ihr die Kugel, aber ich will Gnade üben ... Gleich wird Eure Frau mit dem Wein erscheinen; leert den Krug, den sie bringt, in einem Zuge, — habt Ihr verstanden? Und kein Wort, keine unüberlegte Bewegung, sonst seid Ihr in der nächsten Sekunde ein toter Mann!" Schritte im Treppenhaus. Der Offizier schnellt in das Dunkel zurück. Durch den Tllrspalt beobachtet er, wie die Frau den dickbäuchigen Weinkrug auf den Tisch stellt. Ihre Augen verbergen den Abscheu nicht, den sie vor dem Manne empfindet, der mit seltsam erloschenen Augen den Krug an die Lippen führt. Garsias trinkt, trinkt. Zu beiden Seiten des Mundes rinnt ihm der rote, blutflüssige Wein in den Rock kragen. Dick quellen die Augäpfel hervor, aber er trinkt weiter, trinkt, als hätte er den Durst der ganzen Welt auszulöschen. Dann taumelt er auf vom Tisch, torkelt hin und her ... „Cala ... Calatrava", lallt er mit schwerer Zunge. Noch ein Ruck, ein heftiges Aufbäumen, dann schlägt er breit in die Mitte des Zimmers. Der leere Weinkrug zerschellt neben ihm am Fuß boden. „Kein« Sorge, Sennorita", spricht der Ossizier, aus seinem Versteck hervortretend, „eine große Gefahr, nicht nur für mich allein, ist gebannt!" Fremd und groß geht der Blick der Frau über ihn hinweg in die Leere. Eine ganze Weile steht sie so, dann hebt sie den Leuch ter auf. „Geht nun, Sennor Camacho", spricht sie mit tonloser Stimme, „und möget Ihr alle Gefahren Eures Lebens ebenso Das Morse-Alphabet kannte Jonny Webster in- und auswendig. Das hatte man schon in den ganzen Jahren bei der Truppe gelernt. Doch wie es sonst alles zusammenhängt mit dieser verdammten Elektrizität, das war einfach nicht in seinen Schädel hineinzubringen. Doch die Prüfung als Telegraphist mußte gemacht werden, wenn man nicht als einfacher Strecken wärter der Bahnlinie Katah-Dhartpur sitzenbleiben wollte. Nein, man hatte nicht lange Jahre in diesem Indien die Uniform durch Steppen und Wälder getragen, um nun mitten im Dschungel sich von den Mos kitos Tag und Nacht vergällen zu lasten. Und vor allem würde Jenny Vratford be stimmt nicht mit hinaus in diese Einöde kommen; wo sie doch so gern tanzte und ins Kino ging! Also mußte schon die Prüfung als Telegraphist bestanden werden. Dann saß man schön in Katah oder in Djaipur oder DHartpur. Das waren dsch wenigstens Städte, wenn auch verdammt heiße Nester. James Lind mußte gesehen haben, wie Jonny lange aus die Tischplatte starrte. „Mensch, das ist doch so einfach. Eben hat es der Kurslehrer erklärt: Ein Bunsen- element, das als Stromquelle für den elek trischen Telegraphen benutzt wird, besteht aus einer Zelle mit einer Zinkplatte in Schwefelsäure und aus einer zweiten mit einer Kohle-Elektrode in Salpetersäure!" „Hast gut reden", knurrte Jonny, „bei dir fahren die Worte in den Schädel wie ein Eisenbahnzug in einen Sackbahnhof. Aber mein Denkkasten ist ein kleiner Tunnel. Da fahren sie zum anderen Loch immer wieder hinaus!" James Lind gähnte. „So einfach ist das, Jonny. Schwefelsäure ist farblos, stark ätzend und raucht nicht. Salpetersäure er kennst du sofort an den braunen Dämpfen, die sie in dieser indischen Hitze wie ein kleiner Feuerberg entwickelt." „Schwefelsäure — Salpetersäure", mur melte Jonny, „das lerne ich nie!" „Du mußt! Der Comisstoner will das bei der Prüfung besonders wissen, es ist sein Steckenpferd." Lind sah ihm zu. „Du, noch etwas!", er schlug ihm auf die Schulter. „Es ist ein Nundspruch da: Der Menschenfresser von Karauli ist wieder gesichtet worden. Weißt du. der alte Tiaer. der schon zwei Dutzend Näher preschen die Schritte der folger. Das Leben zählt nur noch Sekunden. Der Mann, zum Widerstand ychwesetsaur» an dem Zink oer Bunien- -atterie." „Ist doch einfach genug, Jonny, du dum mer Teufel", schimpfte er sich selbst aus, „man muß sich nur klarmachen, wo Zink ist, ist auch Salpeter! Donnerwetter, schon wieder falsch! Hat denn diese blöde Hitze meinen Eedächtniskasten ganz ausgetrock net?" Und wieder bohrt Jonny beide Zeigefinger in die Ohren und büffelt. Die Sonne war schon im Sinken. Draußen rührte sich kein Lüftchen. Da, ein leises Scheuern draußen am Wellblech. Jonny hörte es nicht. Jetzt ein Kratzen. Jetzt, vor dem Fenster, ein Fauchen, der gräßlich große Kops eines bengalischen Tigers. „Der Menschenfresser von Karauli", schoß es ihm durch den Kopf. Mit einem Satz wollte er hinüber zur Pritsche und zum Browning, da war die Bestie schon in der Blockstelle. Doch Jonny hatte nicht umsonst seine Jahre als Soldat gedient. Auf dem Schemel, und mit einem Armzug auf den Schrank hinauf, das war eins. Der Tiger kauerte am Boden und ließ seine grünen Lichter in die Höhe lohen. Deutlich sah Jonny, wie er die Muskeln der Hinterbeine zum Sprung spannte, wie sein Schweif aufgeregt hin und her pendelte. Unwillkürlich griff Jonny nach der einen von den beiden Flaschen, die die Säuren zum Nachfüllen der Batterien enthielten. Vielleicht konnte er die der Bestie auf den Schädel schmettern. Er atmete schwer, und sein Herz hämmerte gewaltig. Halt, Salpetersäure — hatte nicht in dem Leitfaden gestanden, sie entwickele braune Dämpfe? Hoho, vielleicht paßte das der alten wütenden Tigerkatze gar nicht, wenn er ihr ein paar solche braune Dämpfchen vor die Nase setzte? Doch das mußte blitz schnell gehen! In dem Augenblick, in dem sich Jonny bewegte, würde der Menschen, fresser zum Sprung ansetzen. Er angelte mit der rechten Hand nach der einen Flasche. Der Glaspfropfen saß fest Jonnys Blut stockte. Leise löste er die Hand von dem Flaschenhals und angelte nach der anderen. Gottlob, hier war der Pfropfen locker. Di« Bestie unten schnob leise. Und jetzt kam es daraus an! Jonny kippte die Flasche nach vorne, der Tiger schnellte hoch! Doch schnellte sein mächtiger Kopf mitten in den dicken Säurestrahl hinein. Der Leib klatschte gegen den Schrank, daß das Holz knirschte. Aber die Pranken trafen schon die Luft. Brauner stickiger Nebel braute auf. Der Tiger brüllte! Die grünen Lichter waren erloschen, die Säure hatte ihn geblendet. Er wälzte sich schmerzgepeinigt auf dem Rücken. Die Pranken erwischten den Tisch und warfen ihn gegen die Wand, die Pranken trafen den Schemel und ließen ihn so auf die Pritsche sausen, daß seine Beine wie Streichhölzer brachen und Jonnys Browning knallend in irgendeine Ecke fuhr. Der Menschenfresser von Karauli raste vor Schmerzen, sein Schweif peitschte wild hin und her, er setzte zu Sprüngen an und prallte gegen das Wellblech, daß die ganze Vlockstation zitterte. Da, ein neuer Säure strahl aus Jonnys Flasche, der ihn mitten in das bleckende Maul traf. Und in das Rasen, Brüllen und Fauchen der Helle Elockenton des Telegraphen, der den Zug von DHartpur ankündigte. Noch zehn Minuten — dann mußte der Zug vorbei kommen. Jonnys Herz klopfte bis zum Halse. Der zum Tode gepeinigten Bestie war alles zuzutrauen, und die Säuredämpfe nahmen einem hier oben auf dem Schrank bald den Atem. Der Tiger hatte jetzt die Pranken in die Wolldecke der Pritsche ver- krallt und zerriß sie in tausend Fetzen. Endlos schlichen die Minuten. Endlich draußen Lokomotivlärm und ein Pfiff. Natürlich! Jonny hatte ja oben auf dem Schrank das Blocksignal nicht bedienen können. Gottlob, der Zug mußte halten. Nun würden die draußen sich denken kön nen, daß in der Blockstation P etwas nicht stimmte. Da, Gesichter am Fenster, der Lokomotiv führer und der Zugschaffner. „Vorsicht!" rief Jonny, „holt Schießeisen!" Da hatten die beiden schon genug gesehen. Noch Sekunden, dann schoben sich zwei Flintenläufe durch das Fenster. Hwei Schüsse peitschten, und der Leib des Tigers bäumte sich zum letzten Male auf. Vorsichtig stiegen der Lokomotivführer und der Zugschaffner zum Fenster herein. Der Tiger war tot. Hustend sprang Jonny vom Schrank her ab. Der Lokomotivführer tippte den Tiger mit dem Fuß an. „Ein toller großer Bursche. Schade, das Fell ist ganz verbrannt. Was hast du ihm auf den Pelz gegasten?" Jonnys Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Salpetersäure, weiß, farblos, stark ätzend, entwickelt bei der Berührung mit der Luft braune Dämpfe und dient zur Füllung der Bunsen-Elemente an der Kohle-Elektrode..." „Donnerwetter, Donnerwetter!" brummte der Zugschaffner, „wenn du das so gut weißt, dann wirst du ja auch die Tele graphistenprüfung mit Glanz bestehen!" „Sicher", rief Jonny, noch immer hustend, „und dann wird ja auch Jenny Bratford eines Tages in Katah ankommen!" / Usvas bered bis zum letzten Atemzug bereit, fühlt plötz lich. wie sich die Tür hinter ihm ösfnet. Eine Hand, es ist die Hand einer Frau, zieht ihn in das Haus. Leise und behutsam schließt sich die Tür. „Kommen Sie", haucht eine Stimme aus dem Dunkel. Wieder fühlt er den sanften Druck der Hand. Blindsein ist keine Last mehr, er möchte sich ewig so führen lasten. Stufen tragen ihn aufwärts, immer höher. Er hört den Atem der Frau ... „Bleiben Sie stehen", singt ihre Stimme, „ich mache Licht!" Wozu Licht? — Er sieht doch, steht die heue, strahlende Erscheinung. Den Körper leicht nach vorn gebeugt, starrt er wie geistesabwesend aus die schöne Frau, die jein Gebaren kaum zu deuten vermag. Sie ist jung, knapp zwanzig, obwohl der Mund eine strenge Linie zeigt, die diesem Alter sonst fremd ist. Der dunkle Haarkranz umrahmt ein blasses, wie aus Alabaster gemeißeltes Gesicht. Die Augen sind tief umschattet, und wieder singt die Stimme der Frau: „Ein später East, die Diener schaft schläft bereits ... Sie sind ein Offizier der Infantin?" Jähes Erwachen im Antlitz des Mannes. Er verbeugt sich, verbeugt sich mit voll endeter Höflichkeit. — „Verzeiht, Sennorita, ich bin Alphonse Camacho, Kapitän der königlichen Garde. Zufällig sah ich, wie dis . Aufständischen einen hilflosen Greis zu Boden schlugen; meiner Einmischung ver danke ich die Wut des Pöbels. Man ver folgte mich, ich fürchtete den Tod nicht, allein ..." Dieselbe höfliche Verbeugung. Jetzt lächelt die Frau. Die Starrheit ihres Mundes löst sich. „Ist es so schimpf lich", fragt sie leise betont, „sich von einer Frau retten zu lassen?" Alphonse Camacho wägt das Wort aus dec Zunge, dann antwortet er mit schroffer Kühnheit: „Ehrenvoller wäre es jedenfalls für einen Mann, eine Frau drohender Ge fahr zu entreißen, die so bezaubernd lächeln kann!" „Vielleicht befindet sie sich jetzt in Ge fahr!" Die Stimme der Frau schwingt dunkel, wie von Unruhe bewegt. Das Erficht ist noch um einen Schein blasser ge worden. Langsam hebt sie die Hand und preßt sie in Herzhöhe auf die Brust „Befehlen Sie über mich, Sennorita!" Die Frau will sprechen, aber ein Geräusch im Haus läßt nur den angstvollen Auf- schrei zu: „Er kommt... Schnell, gehen Sie August 1836! Madrid gleicht einem brodelnden Hexenkessel. Das Pflaster dampft vom Blut. Es wird geschossen und erschossen, daß es nur io kracht. Jede der jeweils siegreichen Parieien, ob es sich um Royalisten, Carliften oder Liberalisten handelt, hält als oberstes Gesetz daran fest, daß die eingebrachten Gefangenen an die Wand gestellt und als Rebellen erschossen werden. Diesmal geht es den Monarchisten an den Kragen. Seit langen Stunden ver handeln die Insurgenten im Eskorial mit der Königinmutter Marie Christine wegen Erneuerung der Konstitution von 1812. Mateo Earsias ist der Wortführer der Ab ordnung. Die Negentin feilscht um jeden . Punkt. „Verfluchter Pöbel", denkt die königliche Intrigantin, „wenn die Palast wache nicht Hals über Kopf die Tore ge öffnet hätte, würde ich euch am höchsten Galgen baumeln lasten, den Spanien auf zuweisen hat!" Währenddem ziehen die „siegreichen" Insurgenten johlend durch die Straßen Madrids. Auch die hereinbrechende Nacht kann die Bilder des Schreckens nicht aus löschen. Aus der Richtung des „Puerta del sol" peitschen Gewehrschüsse. Ein Mann in der Uniform der königlichen Garde, in der rechten Faust eine rauchende Pistole, hetzt in eine schmale Gasse hinein Zu spät merkt er, daß die Gasse keinen zweiten Ausgang besitzt. Also sterben! — Wenn möglich, mit Würde sterben! Eine Türnische bietet "" """"" Me MMche Sesahr