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Aus der Heimst. m Mittwoch, 17. Nov. (Bußtag) wird im Gasthof ^Warzen Roß von der „Landesbühne Sachsen" das ^chauiplel „Bauer und Knecht" aufgeführt. Das Stück, von Karl Bacher, wurde zur Gaukulturwoche zum ersten Male und mit großem Erfolge aufgeführt. Der Freiheitskampf berichtete über die Uraufführung in Dresden: „Dieses Schau spiel ist aus einer Gesinnung heraus geschrieben, die dem Wollen des neuen deutschen Reiches entspricht. Zweifellos wird die „Landesbühne Sachsen" bei ihren Gastspielen in den verschiedenen Orten des Gaues mit diesem Stück den nötigen Widerhall finden. Die Spielleitung legt es vor allem darauf, die Stimmungswerte des Schauspiels voll ausklingen zu lassen und im Wechselspiel stiller Betrachtung und dramatischer Steigerung den erschütternden Schluß vorzube reiten. Die Zuschauer gingen von Szene zu Szene stärker mit und riefen am Schluß mit den Darstellern auch den Intendanten und den zu dieser Uraufführung gekommenen Verfasser durch dankbaren Beifall auf die Bühne." — Dieser große Erfolg dürfte jeden Einwohner Verpflichtung genug sein, um dem einmaligen Gastspiel der „Landesbühne Sachsen" am kommenden Mittwoch beizuwohnen. — Aus der am 12. Nov. 1937 stattgefundenen Be ratung des Bürgermeisters mit den Gemeinderäten ist folgen des mitzuteilen. Nach dem Ergebnis der Personenstandsauf nahme vom 10. Oktober betrug die Einwohnerzahl 5310 gegen 5231 im Vorjahre. Hinsichtlich der Anbringung einer Warnlichtanlage am gefährdeten Reichsstraßenübergang der Reichsbahnlinie hat die Reichsbahndirektion auf erneute Vor stellung erklärt, daß die Warnlichtanlage bereits in Auftrag gegeben sei, daß aber der Zeitpunkt der Aufstellung noch nicht angegeben werden könne. Außerhalb des bebauten OrtSgebieteS an der Grenze mit Medingen ist zwei Bewerbern die bau polizeiliche Genehmigung zur Errichtung von Einfamilienwohn häusern erteilt worden, nachdem die Bauwerber besondere Be dingungen u. a. hinsichtlich des Polizei- und Feuerschutzes an erkannt haben. Die von der Stadtbank Dippoldiswalde gegen die Gemeinde angestrengte Klage wegen nochmaliger Bezahlung einer abgetretenen Forderung für eine Steinlieferung ist in 2. Instanz (Oberlandesgericht) endgültig zugunsten der Ge meinde entschieden worden. Die durch Tod fretgewordene Polizeivollzugsbeamtenstelle wird dem Polizeihauptwachtmeister Arndt in Somsdorf übertragen. Wegen der Beseitigung der im Zuge der Reichsstraße Dresden-Konigsbrück gelegenen un übersichtlichen „Hirsch-Kurve" sind Verhandlungen mit dem Straßen- und Wasserbauamt etngeleitet worden Es ist dabei die Beseitigung eines Wohnhauses unerläßlich, über dessen Wert volle Uebereinstimmung besteht. Die Pächterin der Ratskeller wirtschaft hat altershalber um Lösung des Pachtverhältnisses gebeten. Die Pachtung wird zur Vergebung öffentlich ausge schrieben, nachdem hinsichtlich der Pachtbedingungen eine ein gehende Aussprache erfolgt ist. Für die auf dem Fabrikgelände der Glasfabrik A--G. Brockwitz vorgesehene Kleinsiedlung muß anderweit Gelände gesichert werden, da das Fabrikgelände nach Befinden anderweit benötigt wird. Man hält das vom Bürger meister vorgeschlagene Gelände an der SeiferSdorfer Straße, anschließend an die Siedlung „An den Erlwiesen", für durch aus geeignet. Wegen der Sicherung dieses Geländes sind nun ¬ mehr Verhandlungen zu führen. Die Straßenbeleuchtung der Wachbergstraße, an der Einmündung der Leo-Schlageter-Straße und an der Königsbrücker Straße wird verbessert werden. In Gemeinschaft mit dem Beirat für Bauwesen hat der Bürger meister die Gemeindewohnhäuser und die Turnhalle besichtigt und dabei verschiedene Besserungen (Außenbeleuchtung an der Turnhalle, Beleuchtung der Hausfluren usw.) angeordnet, die auch die Billigung der Gemeinderäte finden. Eine Verhand lung mit den Kiesgrubenpächtern hat ergeben, daß eine Sperrung der Wachbergstraße jetzt und in den nächsten Monaten infolge der umfangreichen Kieslieferungen für die im Bau be findliche Reichsautobahn nicht möglich ist. Die an sich not wendige grundhafte Ausbesserung der Straße ist aber ohne Sperrung derselben nicht durchführbar. Zur Sicherung des Fußgängerverkehrs wird daher zunächst die Anlegung' eines erhöhten Fußweges und die vorläufige Ausbesserung der Fahr bahn in Aussicht genommen. Sächsische Nachrichten Arbeitszeit während der Weihnachtsbäckerei Der Reichsstatthalter in Sachsen hat auf Grund des Bäckereigesetzes folgende Ausnahme erteilt: An den Sonntagen, 12. und 19. Dezember, darf in allen Bäcke reien und Konditoreien von 8 bis 16 Uhr Weihnachtsge bäck hergestellt werden. Die hierbei beschäftigten Gefolg schaftsmitglieder dürfen jedoch nach 16 Uhr zu keinerlei Arbeiten herangezogen werden. Neue Tarifordnung für Angestellte und Lehrlinge in Drogerien Wie der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirt schaftsgebiet Sachsen mitteilt, erließ er für alle Angestellte und Lehrlinge in Drogerien im Wirtschaftsgebiet Sach sen eine Tarifordnung, die am 1. Dezember 1937 in Kraft tritt. Durch diese Tarifordnung finden alle Arbeits bedingungen für Angestellte und Lehrlinge in Drogerien eine einheitliche Regelung. Die bezirklichen Tarifverträge und Richtlinien verlieren mit dem Inkrafttreten der Ta rifordnung ihre Gültigkeit. — Die Tarifordnung sieht u. a. auch vor. daß die Unternehmer jedem Gefolgschaftsmit glied einen Abdruck der neuen Tarifordnung kostenlos aushändigen. Die Einzelstücke der Tarifordnung können von der Deutschen Arbeitsfront, Fachgruppe Gesundheit, bezogen werden. Bestellungen sind an dir zuständige Kreiswaltung zu richten. Opfer von Berkehrsunfällen In der Nähe der Milsticher Forstteiche bei Kamenz verlor ein Oßlinger Einwohner die Gewalt über seinen Kraftwagen und prallte in voller Fahrt gegen einen Baum. Ein mitfahrender, in Oßlingen zu Besuch weilen der dreijähriger Junge trug einen Schädelbruch davon, an dessen Folgen er bald nach der Einlieferung in das Krankenhaus starb. Der Wagenlenker erlitt erhebliche Verletzungen. Als die 74 Jahre alte Geschäftsfrau Stengel in Flöha die Straße überqueren wollte, wurde sie von einem Kraftradfahrer erfaßt und zu Boden geschleudert. Die Greisin erlitt schwere Verletzungen, denen sie bald erlag. Infolge dichten Nebels und Versagens der Bremsen durchbrach in Rarsdorf ein Berliner Lastzua die geschlossene Bahnschranke in dem AuaenAick. Schmückt die Grüber Eurer Lieben! Luu» VoteuLest MW u. Kimen in großer -»Madi Gärtnerei Raith Besichtigen Sie bitte meinen Schaukasten an der Lomnitzerstraße HaosmWcn 20-28 Jahre alt mit Koch- kenntn. in Geschäftshaushalt (Textilw.) für 1.12. gesucht. Eugen Martin Migrbljick. Mittelstrabe 5. Zeiürn- u. Krepp- Kapier in vielen Farben vimenürabt empfiehlt llormLim Lüdlv Zum Totenfest empfehle geschmackvolle preis werte sisälire u. SradreftmucK sowie große Auswahl in künst lichen silumen und sämtliche öinüereiaiMrl. Frau M. Grafe Mühlstraße 6. Junges Mädchen in Tagesstelle oder Mädchen das Ostern die Schule verläßt, für 1. Dez. gesucht. Näheres zu erfragen in der Geschäftsstelle dss. Blattes. Lest Oie vrtyeilinig Kirchenuachrichte«. Bußtag, den 17. November 1937. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst anschl. Abendmahlsfeier. Nachm. Vs Uhr Abendmahlsfeier. Donnerstag, nachm. 3 Uhr Großmütterdienst im Pfarrhause. Spiel u. Spsvt Fußball VfL. Lausa L. - Jahn 1. Dieses Spiel wird zu Gunsten der Winterhilfe ausgetragen. Es dürfte ein recht interessanter Kampf werden, zumal sich die Lausaer mächtig anstrengen werden um als Gegner aus der 2. Kreisklasse die Jahnleute, die eine Klasse höher spielen hineinzulegen. Jahn hat wieder Aufstellungssorgen und tritt das Spiel mit der folgenden z. Zt. stärksten Mannschaft an: Strauß, Eichhorn, F. Hamann, Richter, K. Hamann, Paulitz, Vetter, Gneuß, Seidmacher, Boden, E. Paulitz. Anstoß Mittwoch, den 17. Nov-, 14 Uhr in Lausa. Zum Totenfest empfehle Kränze, Kreuze, Herzen usw. in geschmackvoller und preiswerter Ausführung. Bestellungen erbitte rechtzeitig. Fa. Fr. Matthes. Jah. H. Glahn, Gärtnerei u. Blumenhalle am Hirsch. 6ro88e ^U8wak1 moäei-oer ^U8 8tiokereiell u. ^Voller» rur 8elb8l- anterti8Ull8 reireodei- 6e8eIieQke und 66brauek8dekleidun8 Kuder» 8ie ru 8üll8ti8err krei86ll im ULuäLrb6it8 - 6680kM U. ?uck8 als ettt Zua Verantam. Geistesgegenwärtig durchbrach -ek Fahrer auch die zweite Bahnschranke. Leider konnte damit nicht verhindert werden, daß der Anhänger vom Zug er faßt und gegen einen Bahnwagen geworfen wurde. Zum Glück kamen Menschen nicht zu Schaden. In Leipzig fuhr der 33 Jahre alte Radfahrer Arthur Lanzendorf gegen einen Triebwagen der Straßen bahn und wurde schwer verletzt; er starb im Krankenhaus. Dresden. Wintersport in Sicht? Am Sonn- tag wirbelten die ersten kräftigen Schneeflocken zu Bo den. In den Nachmittagsstunden herrschte zeitweise Schneegestöber bei 2 bis 3 Grad über Null. Auch aus Chemnitz und Westsachsen sowie aus der Lausitz wird Schneetreiben gemeldet. Auf dem Fichtelberg betrug die Schneehöhe am Sonntagmorgen 8 Zentimeter. Dresden. Schwer bestrafter Leichtsinn! Nachts wurde einem Geschäftsmann aus seinem Kraft wagen eine Kassette mit 1000 Mark gestohlen. Der Ge schädigte hatte das Fahrzeug im Hof seines Grundstücks unverschlossen abgestellt und darin die Geldkassette unbe wacht liegen lassen. Dieser Fall gibt erneut Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß in Kraftwagen wertvolle Sa chen nicht liegengelassen werden dürfen. Klotzsche bei Dresden. Ein folgenschwerer Unfall ereignete sich auf der Reichsstraße Dresden- Görlitz, am Kilometerstein 10. Als dort ein Lastkraft wagenzug zum Tanken hielt, fuhr ein Kraftradfahrer aus dieses Fahrzeug auf. Durch den Anprall erlitt der Krafl- radfahrer einen schweren Schädelbruch und starb. Königsbrück. B e i m Ueberqueren der Bahn anlagen zwischen Königsbrück nnd Laußnitz wurde der 68 Jahre alte Maurer Klatsche von einem Trieb wagenzug tödlich überfahren, weil er die vom Zug ge gebenen Warnsignale nicht beachtete. Freiberg. Auf drei Jahre ins Zuchthaus. Das Landgericht verurteilte den trotz seiner Jugend fünf mal bestraften 24 Jahre alten Herbert Kempe aus Naun dorf wegen schweren Rückfalldiebstahls zu drei Jahre» Zuchthaus und vier Jahren Ehrverlust. Leipzig. 11 000 wurden gespeist. In viel fältiger Form bemüht sich das Winterhilsswerk, Hunger und Kälte aus den Kreisen der von ihm betreuten Volks genossen zu bannen. Im Kreis Leipzig legte das WHW. am zweiten Eintopfsonntag mit SA., Wehrmacht und pri vaten Kreisen davon eindrucksvoll Zeugnis ab, indem oe» -kinderreichen Familien und sonstigen besonders bedürftigen Volksgenossen die Sorge auch um den Eintopf abgeuom- men wurde. 11000 Betreute aus sechs Ortsgruppen des Leipziger Westens waren vom Winterhilfswerk zum Ein topfgericht geladen worden. An 48 Feldküchen arbeiteten fünfzig Köche, fünfzig Beiköche und ebenso viel Beifahrer der SA., aus 27 Zentner Nudeln. 27 Zenter Rindfleisch und Zutaten ein kräftiges und schmackhaftes Eintopfge richt zuzubereiten, während ein Platzkonzert das Schaf fen begleitete. Mit dem fertigen Essen rückten die Feld küchen an die Ausgabestellen ab. Leipzig. Beleidigung des Kreisbauern führers. Die Große Strafkammer des Landgerichts verurteilte den 45 Jahre alten Georg Otto Kämpfe ans Borna wegen Beleidigung zu drei Wochen Gefängnis. Ter Angeklagte hatte im Januar 1937 in einem Schreibe» an das Amtsgericht Bad Lausick, in bezug auf ein Gut achten in einer Entschuldungssache, den Kreisbauernfüv- rer in Wurzen und den Ortsbauernführer in Ballender! beleidigt. Leipzig. Flucht vor dem geistesgestörte» Sohn. Nachts spielte sich in der Grassistratze ein auf regender Vorgang ab. In dem Haus wohnt im zweite» Stockwerk eine 66jährige Frau mit ihrem vierzigjährige» Sohn, der wegen zeitweiliger geistiger Störungen in An stalten untergebracht gewesen war und den die Mutier wieder zu sich ausgenommen hatte. In der Unglücksnacht bekam der Kranke wieder einen Anfall und bedrohte und würgte seine Mutter, die sich in eine kleine Kammer ret ten konnte. Da sie sich auch dort nicht vor dem Sohn sicher fühlte, ließ sie sich an einer Wäscheleine, die sie an aas Fcnstcrkreuz gebunden hatte, in den Hof hinab. Da ihre Kräfte nicht ausreichten, glitt die Frau ab und stürzte auf das Pflaster. Mit schweren Verletzungen mußte sie ins Krankenhaus gebracht werden. Die Sohn schloß sich i» die Wohnung ein und öffnete niemandem; später könnt« er einer Anstalt zugeführt werden. Waldenburg i. Sa. Tas 300jährige Jubi läum seines Betriebes konnte Schlosserobermeister Ar thur Jänig feiern. Die Schlosserei steht seit 300 Jahre» im Familienbesitz und vererbte sich vom Vaier auf den Sohn. .... Nicht Mitleid — sondern Verständnis Gautagung der Selbsthilfe-Verbände Sachsens Unter dem Leitwort „Nicht Mitleid — Verständnis fordern wir", hielten die zu einem Verband vereinte» Selbsthilfe-Verbände Sachsens in Dresden ihre erste Gautagung ab. Während eine Leistungsschau einen Aus schnitt aus der Arbeit der einzelnen Verbände (Blinden verein e. V.. die Neichsbünde der Körperbehinderten, der Schwerhörigen, der Gehörlosen und der Kapital- und Kleinrentner) vermittelten, kamen in den Sondertagun gen und in einer gemeinsamen Kundgebung die verschie denartigen Aufgaben und Tätigkeitsgebiete zur Sprache. In allen Aeußerungen kam der Wille zum Ausdruck, trotz körperlicher Behinderung Leistungsfähigkeit und in jeder Hinsicht auch Pollwertigkeit im ArbeitS- und Gemein schaftsleben zu erreichen. An der gemeinschaftlichen Kundgebung, die durch Konzerldarbietungen eines Blindenchors und zwei aus Körperbehinderten zusammengesetzten Instrumentalver- cinigungen ausgeschmückt wurde, nahm auch der Gau- amtsleiter der NSV., BüttNer, teil. Der Geschäftsführer des Reichsbundes der deutschen Kapital- und Kleinrent ner, Dr. Kramer, sprach über die Entwicklung der Rent nerfrage. die durch die Geltentwertung entstand. Das Ziel gehe dahin, daß das Reich die finanzielle Kleinrentmr- hilfe durch Bildung eines Rentnerfonds übernehme, ,-^e Sprecher für die Schwerhörigen und Gehörlosen warben dafür, daß die Forderung der Gehörbeschädigten NE Gleichberechtigung anerkannt werde, die sie durch ihre Lec- stnngen verdienen. In der NSV. bestehe eine Heu" die sich mit großem Verständnis besonders für dre AI beitsvermittlung einsetze. Dasselbe treffe auch bei der m gen Unterstützung der Körperbehinderten zu. Es sei unm recht und in den meisten Fällen auch unbegründet, emc» Menschen, weil er an einem körperlichen Gebrechen >e det. in keinen geistigen Fähigkeiten ru unteyHM"'