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Heikos sekn dvänUvkl öNW « D mglWIraWHe WOWIl »MM delsinteressen, in Verhandlungen eingetreten. Diese Agen ten würden keine diplomatischen Statuten haben. Verhand lungen mit anderen Regierungen hätten nicht stattgefun- den,' lediglich die französische Regierung sei auf dem Laufenden gehalten worden. Der Oppositionsredner Attlee fragte Chamberlain, ob das nicht eine Defacto-Anerkennung der Franco-Regierung bedeute. Chamberlain antwor tete: „Nein! Wir mir gesagt wurde, ist das nicht der Fall." InParis ist über Nacht die neue britische Haltung gegenüber dem Spanienproblem zum Hauptgesprächtsthema der Blätter geworden. Während man am Mittwochabend noch von amtlicher Seite in Paris versuchte, die Herstellung geordneter Beziehungen zwischen Großbritannien und Na tionalspanien zu bagatellisieren, betrachtet man heute diesen britischen Schritt plötzlich als einen „d iplomatischen Umsturz, der weittragende Folgen haben" könnte. Das Volksfrontblatt „Ce Soir" meint u. a., es sei für niemand mehr ein Geheimnis, daß die Einigkeit in den Anschauungen Frankreichs und Eng lands keine vollständige mehr sei. Seit Edens Rede im Unterhaus wisse man, daß Großbritannien die Karte General Francos spiele (?). 2m „Paris Soir" schreibt Sauerwein, obwohl zwischen der französischen und der britischen Regierung niemals daran gedacht worden sei, ihre Methoden oder Beschlüsse zu identifizieren, so dürfe diese britische Maßnahme doch in Frankreich und anderswo eine lebhafte Polemik herauf beschwören. Der „Temps" erklärt, die britische Absicht, im nationalen Spanien offizielle Handelsvxrtreter zu er nennen, rolle recht heikle Probleme auf. Der deutsche Vertreter Gesandter Dr. Woermann erklärte hierauf, daß Deutschland den Plan annehme, ob wohl es nach deutscher Ansicht besser gewesen wäre, wenn die durch das sowjetrussische Verhalten geschaffene Lage vorher geklärt worden wäre. Er teile hierin die Auffassung des italienischen Botschafters. Deutschland könne den Folge rungen, die man aus der sowjetrussischen Stimmenthaltung ziehe, nicht zustimmen. Diese Frage müsse somit noch ein mal geprüft werden, insbesondere insofern hierdurch die Verfahrensfrage berührt werde. Die heute eingenommene Haltung dürfe jedenfalls nicht als Präzedenzfall angesehen werden. Wenn der Sowjetbotschaster sich in der Frage der Kriegführendcn-Rechte nicht den anderen Mächten an schließe, müsse eine andere Lösung gefunden werden, um das Gleichgewicht zwischen Pflichten und Rechten zu wahren und um die Benachteiligung Francos auszugleichen. Ferner müßten vier weitere Punkte geklärt werden: 1. sei es zweckmäßig, daß eine Partei an den Erörte rungen einer Frage teilnehme, an deren Lösung sie nicht Mitarbeiten wolle? 2. was bedeute es praktisch, daß die Sowjetregierung die Verantwortung für die Nichteinmischung als Ganzes ablehne? Selbst wenn diese Haltung keine juristische Be deutung habe, so habe sie doch eine politische. 3. Es sei die Frage zu klären, welche Folgerungen sich aus der Tatsache ergäben, daß Sowjetrußland seinen An teil an den Kosten des Nichteinmischungsplanes nicht mehr bezahle. 4. Die Haltung Sowjetrußlands in der Frage der Kontrolle sei völlig offen und widerspruchsvoll. Es müsse daher eine Klarstellung der Haltung Sowjetrußlands gegen über der Kontrollfrage erfolgen. Er wiederholte hierauf noch einmal, daß Deutschland weiteren Aktionen auf der Grundlage des britischen Planes nur zustimmen könne, nachdem die Lage völlig geklärt worden sei. Vernon Bartlett meldet aus Brüssel, daß der Entschluß Englands, Vertreter nach Spanien zu entsenden, auf der Neunmächtekonserenz den Glauben verstärkt habe, daß die britische Regierung wirklich einen Sieg Francos wünsche. Delbos sei gestern von seinem Frühstück mit Eden sehr bedrückt zurückgekommen, besorgt über die wachsende Schwierigkeit, die gemeinsame englisch-französische Front aufrechtzuerhalten, die einer der Hauptpfeiler des französischen Regierungsprogramms war. Chamberlain über den Plan der Handelsagenten- Entsendung nach Nationalspanien. „Keine Aenderung der britischen Haltung gegenüber dem Spanienproblem." Ministerpräsident Chamberlain gab am Dienstag im Unterhaus eine Erklärung ab über die geplante Ein setzung britischer Handelsagenten im na tionalen Spanien. Er erklärte, die britische Regierung habe nicht die Absicht, ihre bis herige Haltung gegenüber den beiden Parteien in Spanien zu ändern. Sie müsse aber den Schutz der britischen Staatsangehörigen und der britischen Hartdelsinteressen in ganz Spanien in Rech nung stellen, einschließlich der weiten Gebiete in Nord west- und Südwestspanien sowie in Spanisch-Marokko, die sich in Händen Francos befinden. Zahlreiche Fragen könn ten durch gelegentliche Fühlungnahmen nicht in befrie digender Weise bereinigt werden. Dementsprechend sei die britische Regierung zwecks Ernennung von Agenten, die von ihr bei General Franco eingesetzt werden sollen, zur Beratung von Fragen der britischen und spanischen Han- Deutschland und Italien fordern Klärung der Sachlage. Quertreiber Maisky. London, 4. Oktober. In der Donnerstag-Sitzung des Vollausschusses des Nichteinmischungsausschus- s e s wurden von dem Vorsitzenden, LordPlymouth, nach einem kurzen Rückblick auf die Ereignisse seit der letz ten Juli-Tagung des Vollausschusses die beiden Entschlie ßungen vorgelegt, die der Hauptausschuß in seiner letzten Sitzung beschlossen hatte. Es handelt sich hierbei be kanntlich 1. um den Entschließungsentwurf zum englischen Plan, der die Freiwilligenfrage, die Wiedererrichtung der Kon trolle und die Gewährung der Kriegsführenden-Rechte be handelt, sowie 2. um die von Lord Plymouth in der letzten Sitzung eingebrachte Empfehlung, die vorsieht, daß die britische Ne gierung sofort den beiden Parteien den Entschließungsent wurf zur Stellungnahme unterbreiten soll, während in zwischen, vorbehaltlich der Stellungnahme der Sowjet regierung, rn der Frage der Kriegführenden-Rechte die technische Durchführung des britischen Planes weiter geklärt werden soll. Lord Plymouth empfahl dem Vollausschuß beide Vor-, schlüge zur Annahme. Der italienische Botschafter Graf Grandi wies in längeren Ausführungen nachdrücklich auf die Schwierigkeiten hin, die durch das Verhalten Somjetruß lands gegeben seien. Er erklärte, daß eine weitergehende Durchführung des englischen Planes, wie das in der Ent schließung angegeben sei, nicht in Frage komme, wenn nicht Sowjetrußland seine Haltung ändere, oder wenn nicht eine andere Lösung, die der durch die sowjetrussische Haltung geschaffenen Lage Rechnung trage, gefunden werde. Pari! einen der befindlich stelle eim lowjetspai Der ! Zersetzung einer Vei ten, die kl Valencia National« Zusamme bevorsteh« Nampffro gleiche Sl Aus diese vorher m wollen di Ange ber ausli wan in > nahmen < willige in Nal"-Beri lechnung von mind Das, Bolschewi lachten, ii benen Sp Niern oe etwaigen würden g 'n Polize verteilt. Bolschewi »rciwillic Weit die kürzli Aittelme« reich sei i dachte ma englische L Der französische Botschafter sprach sich sur d beiden Entschließungsentwürse aus, hob jedoch hervor, m Frankreich einer Aufrechterhaltung der Kontrolle — E dem sie wiederhergestellt sei — nur zustimmen würde, wen eine Lösung der Freiwilligenfrage erfolge. . Die Vertreter, Oesterreichs, Ungarns un Albaniens stellten nachdrücklich fest, daß sie der M tung Deutschlands und Italiens voll und ganz zustimmten Der Sowjetbotschafter Maisky gab sodan» eine Erklärung ab, in der er den bekannten sowjetrusiiW Standpunkt noch einmal wiederholte, ohne sachlich etwas Neues hinzuzufügen. Endlich stimmte der p o r t ug i e s i s ch e V e r 1 retei in Ausführungen, die sich in großen Zügen mit denen d» deutschen und italienischen Vertreters deckten, den Ein schließungen zu. In der hierauf folgenden Abstimmung wurde dann Entschließungsentwurf zum britischen Plan von sämtliche" Mächten angenommen, wobei der Sowjetvertreter den be kannten Vorbehalt wegen der Gewährung der KriegfühM den-Rechte machte. Die zweite Empfehlung wurde hingegen einstimmig a"- genommen. Der Vorsitzende ist also nunmehr ermächtig worden, an die beiden spanischen Parteien heranzutretev Er wird das voraussichtlich durch Vermittlung der britische" Regierung tun. Inzwischen wird der Vorsitzende für du Fortsetzung der technischen Vorarbeiten zur DurchführM des britischen Planes sorgen. Eine neue Sitzung der Ausschüsse ist vorerst noch nicht wieder in Aussicht genommen worden. Neue schwere Kämpfe um Schanghai Der Sutschaubach von den Japanern überschritten. Schanghai, 4. November. An der Schanghai-Front haben am Donnerstag wieder schwere Kämpfe stattgefunden Die Kampfhandlungen nahmen besonders große Ausmaß am Sutschaubach an, der von den Japanern nach erbitter tem Ringen an drei Stellen überschritten werden konnte Die erste erfolgreiche Landung auf dem Südufer des Baches gelang in dem nach Norden gerichteten spiW Winkel des Sutschaubaches, etwa sieben Kilometer wesM des Eisenbahnüberganges, wo mit Hilfe von flachen Boo ten, die auf einem Nebenwasserlauf herangeholt worde" waren, im Schutze der Dunkelheit eine Notbrücke geschlagen wurde. Die zweite Stelle befindet sich etwa zwei Kilo meter östlich von der ersten Landestelle, wo eine etwa Mann starke japanische Abteilung den Brückenkopf besetzt hat. Schließlich hat ein kleinerer japanischer Trupp drei Kilometer westlich von dem Eisenbahnübergang auf dB Südufer Fuß gefaßt und sich in einem Hause verschanzt. Der japanische Reichstag auf den 24. Dezember einberufen. Verhandlungen über eine neutrale Zone in Schanghai- Tokio, 5. November. 2m heutigen Kabinettsrat wurde beschlossen, den japanischen Reichstag auf den 24. Dezember einzuberufen, und hierzu die Genehmigung des KahB einzuholen. Marineminister Ponai berichtete daß Schanghai über die Einrichtung einer neutralen Zo"? bei Nantau und Putung und über eine besondere Zone für Flüchtlinge in der französischen Nieder lassung verhandelt werde. Wie man in politischen Kreisen erklärt, erwartet die Errichtung eines Kaiserlichen Hauptquartiers für de" 10. November, um, wie es heißt, den vereinigte" Einsatz aller Kräfte unter militärisch^ Führung zur entschlossenen Durchführung und Beendi gung des Konfliktes bereitzustellen. „ Das Hauptquartier werde, wie „Tokio Asaki Shimbuü" wissen will, ein rein militärisches Organ in Gestalt einer obersten Kommandobehörde unter der vereinigten Führung der Chefs des General- und Admiralstabes sein. D"/ Kriegs- und Marineminister seien in gleicher EigenWi Chefs des gesamten militärischen Verwaltungsapparates zur Sicherstellung aller für die Durchführung des Kon fliktes notwendigen Maßnahmen. Der Ministerpräsident, der Präsident des Staatsrates und die Minister würden jeweils durch kaiserliche Verfügungen zu den Beratungen hinzugezogen. * Dr flog heute dort die italienisch den drei -Dceana" den von Arbeiter feierlichkei kehren be: »Nch Müv * Ne Zimtes de '»aun ha M Reich' Mgemaitt lAg als * Tu Zunahme 'n der - 237460 h Z37. Ge der Arbei * Er ^lilitär-A dritte So Mix, mi: Ernst Löckners Stirn legte sich in bekümmerte Falten. „Es ist nicht zu glauben, wie wenig ein Bruder den anderen versteht!-' meinte er kopfschüttelnd. „Geld brauche ich... und das nicht zu knapp!" „Ich auch!" erwiderte Hans kurz und wollte das unterbrochene Menuett fortsetzen. Ernst jedoch schien nicht gewillt, sich so leichten Kaufes abschütteln zu lassen. „Du, Hans ... gestern abend habe ich ein kleines reizendes Mädel kennengelernt. Zucker, sage ich dir! Weißt du ... schlank wie eine Gazelle, bildhübsch, heiter wie ein besonders schöner Sommertag ..." Er machte eine die Schilderung abschließende Handbewegung. „Aber was nützt mir das? Ich habe ihr beispielsweise sofort auseinandersetzen müssen, daß ein stellungsloser Dentist sich keinen Besuch eines vornehmen Kinos leisten kann!" — „Es gibt auch andere Kinos!" fertigte Hans Löckner seinen Bruder wieder ab und begann von neuem zu spielen. Kam jedoch nicht über die ersten Takte hinaus, denn nun stand Ernst auf, reckte die Arme nach links und rechts und begann erst richtig: „Das ist es eben: Du verstehst nichts von Liebe und dem, was so drum und dran hängt! Du sitzt Abend für Abend in deinem Theater, spielst deine Opern 'runter ... und am Tage marterst du die zartbesaiteten Ohren deiner Mitmenschen mit Sachen, die du in deinem Opern orchester nicht spielen kannst! Paß mal auf, ich will dir etwas Wichtiges sagen ..." Es war Ernst Löckner nicht vergönnt, dem Bruder sein Herz auszuschütten. Ein Klopfen an der Tür unter brach ihn. Obwohl keiner der Brüder zum Eintreten auf forderte, wurde die Tür doch unmittelbar nach dem An klopfen geöffnet. Frau Alwine Mutzenbauer trat ein ... oder besser gesagt: sie trat nicht ein, sondern blieb auf der Schwelle stehen, mit den ansehnlichen Rundungen ihres Körpers jede Aussicht auf den Korridor ver sperrend. „Herr Löckner", begann Frau Mutzenbauer, und ihre Stimme verriet schon bei dieser Anrede, daß es nichts Angenehmes war. was zu sagen sie sich vorgenommen. „Guten Tag, liebe Frau Mutzenbauer!" wurde sie aber sofort von Ernst Löckner unterbrochen. „Es ist uns eine Ehre, Sie in unseren bescheidenen Räumen begrüßen zu dürsen. Würden Sie vielleicht dieser Ehre die Krone aufsetzen, indem Sie die Tür schließen, damit wir durch den Lärm da draußen nicht abgelenkt werden von der Botschaft, die Sie uns ru verkünden haben?" Es war durchaus kein huldvoller Blick, der den Sprecher streifte. Immerhin schloß Frau Alwine Mutzen bauer wirklich die Tür. Stand dann aber einer zürnen den Göttin gleich vor Ernst Löckner. „Erstens, Herr Löckner, ist in meinem Heim kein Lärm, es sei denn, er kommt aus diesem Zimmer .. " «... und aus den Räumen der gottbegnadeten Dpe- rettensoubrette Fräulein Irmgard Trallala!" , „Fräulein Mallada verläßt am Ersten das Heim! antwortete Frau Mutzenbauer so hoheitsvoll, wie nur eine Pensionsinhaberin antworten kann, wenn sie einc>n Mieter gegenübersteht, der das billigste Zimmer des Hauses bewohnt. „Zweitens aber ... zweitens bin ick gar nicht Ihretwegen da!" Sie wandte sich Hans Löck ner zu, der, mit der Geige in der Hand, noch immer iu der Nähe des Fensters stand. „Ich sebe mich zu meineck Bedauern gezwungen, Herr Löckner, Ste nochmals daran! aufmerksam zu machen, daß ich es meinen Mietern gegen über nicht verantworten kann, wenn Sie die Ruhe meines Hauses den ganzen Tag durch das Gepiepse und Ge wimmer Ihrer Geige stören!" „Gepiepse und Gewimmer?" fuhr Ernst Löckner ent rüstet auf. „Erlauben Sie mal, Frau Mutzenbauer, da- hochkünstlerische Spiel meines Bruders wagen Sie . - „Schon gut, Ernst, rege dich nicht auf!" lächelte Han-' Löckner. „Also, Frau Mutzenbauer, ich habe ..." ,Zch habe Ihnen erklärt, daß ich entgegenkommender weise bereit bin, Ihnen das Neben in der Zeit von en bis ein Uhr zu gestatten." „Dann ist doch alles in schönster Ordnung, beste Fra" Mutzenbauer!" griff Ernst Löckner wieder ein. Meine Uhr ist genau vier Minuten vor eins!" ,^JHre Uhr geht nach dem Monde, Herr Löckner! stellte Frau Mutzenbauer sachlich fest. „Es ist zehn Minu ten nach eins. Und außerdem ... in den nächsten Tagen muß ich Sie bitten, Ihre Uebungen ganz einzustellen, es sei denn, daß ich Sie besonders benachrichtige. „Ach Gott, das tut mir aber leid! Wer ist denn ge storben, Frau Mutzenbaueri?" meinte Ernst mit wey leidigem Gesicht. „Frau Mutzenbauer ..." wollte Hans Löckner Wiede eingreifen, wurde aber von feinem Bruder daran ge hindert. lFortfe-nng folgt.» 21 „Du send ich »es Bei! dazwische ist ui . "Wa der sein vahre w der Pens sgein Br üa, Fra> deutet? l dernde, h ders ist °>n Bork Ange s Ulen Bi ,'Mas vo schelte e , Jetzt " schließ 'N Worte k „Sie kegle ! Hornbrill ^Nsehe, h i'e Zeit r '4 es pb Frau An, in ! °ben al- N drei Alen ein ^Ugenblü „S Ursen sp '"chmitta ''n Miste Koman, von Ikons ikreveo «Nachdruck verboten.) ^iust Löckner lag natürlich wieder lang ausgestreckt oem Bett und machte sich durchaus nichts aus dem zrkungsvollen Gegensatz, der zwischen seinen Schuhen und der blütenweißen Bettdecke bestand. Frau Mutzen bauer, die Inhaberin der Pension Vienna, wäre aller dings über diesen Gegensatz weniger erbaut gewesen, wenn sie ihn gesehen hätte. Er lag in seiner Lieblingsstellung auf dem Rücken, die linke Hand bequem in den Nacken geschoben, in der Rechten die unvermeidliche Zigarette. Sein Blick wanderte geruhsam über die Decke des Zimmers hin und bemühte sich, in das Gewirr der zahl losen Altorsrisse dort oben eine gewisse Ordnung zu bringen. Man könnte sich zum Beispiel vorstellen, diese Risse seien Eisenbahnlinien, die in ihrer wirren Viel falt Aussichten von ungeahnten Reisen eröffneten. Schade nur, daß Hans mit seinem durchaus pro grammwidrigen Spiel immer wieder die Illusion zer riß: Eben glaubte man, im l)-Zug-Tempo durch eine Landschaft von eigenartiger Schönheit zu rasen — die grauen Wasserflecke da links und rechts eines besonders kühnlinig durchgeführten Risses könnte man ganz gut als fern herüberschimmernde Bergriesen gelten lassen! Man sauste also in wahnsinntger Geschwindigkeit dem blauen Himmel — na, sagen wir mal — Italiens ent gegen ... und Hans, dieser phantasielose Mensch, zeich net sich aus durch Mangel an Anpassungsvermögen, in dem er 'seine Geige in zierlichen, behutsamen Sprüngen eine Menuettmelodie tanzen läßt! Nee, das war nicht mehr auszuhalten!' Ernst Löckner setzte sich mit einem energischen Ruck. „Weißt du, Hans, was mir fehlt?" fragte er seinen Bruder, der in der Nähe des Fensters stand und aus seiner Violine jene Ernsts Meinung nach langweiligen Töne erzeugte, mit denen sich nichts anfangen ließ, wenn man die Vorstellung eines V-Zug-Tempos brauchte. Hans Löckner 'ieß für einen Augenblick den Bogen sinken. ..Arbeit!" saate er lakonisch.