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Lokalanzeiger und AnzeigeblaLt für OLLendorf-Okrilla u. Umg. ^fchrtmnrgstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 "Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zelle oder deren Raum 5 Mes wÄtere ikk« Mchüetzllch Trilgerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der 9 iachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste L Anzeigen-Annahme bis lOUHrvor» oritung, der Aeferantm Ä>er der Besörderungsetnrichtungen) hat der Bezieher keinen -< mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr Spruch a»ü Ltüeruog oder Nachlleferuns da Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich eHM IS'aWWhb'f »retjr». anspruch. Vtese Zett««« veröffentlicht die amtliche« Bekanntmachungen der Gemeinde«Behörde zu Ottendorf-Okrilla und de« Finanzamte« za Nadedrr^. bauptschriftleitung: Georg Rllhle, Ottendors-Okrilla Datreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29146. Druck und Dalag: Hermann Rühle, Ottendors-Okrilla. Girokonto: Ottendors-Okrilla 136. 'lummer 116 »-»m -A Donnerstag, den 30. September 1037 »A-vm.-«- Iß, Jahrgang Volkskunst unterm Schwibbogen la» Wahrzeichen der „Feierohmd"-A«Sstellung in / Schwarzenberg -tun erhielt die „Feierohmd'-Scha«, di« da» Heimat ort Sachsen ab 28. November in Schwarzenberg veran- Mlei, ihr Wahrzeichen. Es wird auf allen Plakaten, '"sspitren und Werbeschriften, die im Dienst dieser rtn - t' gslttgen Volkskunst aus.st ellung stehen werden, zu sehen sein: ein kerzcnumglänzter, eiserner Schwibbogen, dessen figürlicher Inhalt die Träger erzgebtrg- gischen Lebens darstellt. ,. In der Mitte befinden sich zwei Bergmänner, die gekreuzten Kurschwerter tragen; darunter liegen die Schmiedehämmer; links sitzt einKlöp - i> clmädel, und gegenüber erkennt man einen Schntt - i<r, der gerade an der Arbeit sitzt. Lichterengel und Weihnachtsleuchter füllen den Zwischenraum aus. Der Schwibbogen war das bestüberzeugende und wür digste Zeichen, das dieser Schau gegeben werden konnte; denn er ist eine so einzigartige erzgebirgische Schöpfung, daß er ganz zwangsläufig deutlich macht, welche Absicht jmd Bestimmung der „Feicrohmd"-Ausstellung zugrunde- negt. Er birgt das großeGeheimnisdererzge- birgischen Weihnacht, deren Brauchtum ja so Unerschöpflich ist, während sich alle übrigen Aeußerungen "er Adventstimmung, seien es Engel, Pyramiden oder ^ergc, an Begriffe halten, die auch anderen Gauen nicht Irenid sind; so bildet er die einmalige Besonderheit, die Irgendwo in der Welt anzutreffen ist. Er ist, im Gegen- M zu dem anderen Weihnachtsgut, das aus Holz oder miltcr gefertigt wird, aus Metall; er ist auch Ausdruck der bergbaulichen Blütezeit, die das sächsische Grenzland durchlebte. Seine Geschichte ist von sagenhafter Ungewißheit. Demand weiß genau, wann er entstand, und es läßt sich nicht bestimmen, was seine ursprüngliche Bedeutung 'ildete. Es mutet nun wie eine geheimnisvolle Fabel "u, daß es im ganzen Gebirge nur eine Stadt üub, in der Schwibbögen gefunden und bewahrt wurden: Johanngeorgenstadt; ihre Zahl ist gering, es Md nur vier alte Bögen bekanntgeworden. Ein Schwibbogen ist ein eiserner Halbkreis, der durch gerade Achse abgeschlossen wird. Der Leerraum, der Aschen seinen Bändern liegt, ist bildhaft gestaltet. Die ttcrlich anmutenden, historischen Bögen zeigen zuweilen Zinnie Darstellungen, die jedoch sehr unvermittelt mit Bauren oder Zeichen des Bergbaues verknüpft sind; der Halbkreis trägt immer neun Kerzen. Wie der Schwibbogen sich entwickelte ? W Berg, tief unten tm Schacht, öffnete sich das ^ollenmundloch, der Eingang zum Stollen. Es war stützt, und an den Balken oder Bogen, die im Kopfteil ^cn, hingen wohl die Lampen, die die Knappen zur ^"beit Mitnahmen. Allmählich mag man dazu übergegan- kein, diesen Bogen auszuschmücken und mehr und ,'^r herzurichten, bis ein Johanngeorgenstädter Berg mann auf den Einfall kam, eine kleinere Nachbildung ^»fertigen. Das mag wieder den Grund gegeben haben, (Ä es Brauch und Sitte wurde, dem Obersteiger zur Mistnacht brennende Talgkerzen zu schenken. Dafür rauchte man einen Halter — das kann, in Umrissen Zeichnet, die Geschichte des Schwibbogens vorstellen. , Nun wird er, ein Zeugnis sächsischer Berg- nnskultur, zu neuem Leben erweckt. Freilich: es Mt sich schon längst, daß er wieder heimisch wird, denn erzgebirgischer Bergschmied stellt ihn in mannigfachsten .Mtmen her; und im Gebirge kann man ihn im Dezember ,Mug sehen: in weihnachtlich gezierten Stuben, denen zum Feierabend das Licht bringt... — Selbstverständ- wird die „Feierohmd"-Schau die schönsten alten und Men Schwibbögen in einer Sonderabteilung ausstellen. Erleichterung der Danziger Steuerlast D, Durch die erfolgreichen Bemühungen des Danziger ^enats, bei dem Zins- und Tilgungsdienst der Danziger "slandsanleihen fühlbare Ersparnisse zu erzielen, ist ? klüglich geworden, ab 1. Oktober die Einkommen- i/uer entsprechend zu senken. Die Erleichterungen x M>nen in erster Linie den kleineren Einkommen und s»M Kinderreichen zugute; so wird z. B. die Einkommen- I^er-Freigrenze bei kinderlos verheirateten^von l04 auf Gulden und bei Verheirateten mit einem Kind von auf 156,99 Gulden erhöht. Die Ermäßigungen stei- ' 'U sich mit der Kinderzohl Mussolini am Mtmih nachmittag nach Rom abgerciss AbWedrsMe an den Duce Heimreise Mussolinis in Begleitung von Rudolf Hetz Wie die Einreise des italienischen Regierungschefs Benito Mussolini, sein Weg in die Hauptstadt der Be wegung, in das westdeutsche Industriegebiet, den deut schen Norden und zur Reichshauptstadt, so wurden auch ' die Heimfahrt begleitet von Kundgebungenbeton ter Herzlichkeit. Den ganzen Weg entlang standen bis tief in die Nacht deutsche Menschen, um dem Freund Deutschlands, denr grotzen Staatsmann, dem Duce des faschistischen Italien, ihre Abschiedsgrütze zuzurufen. In ihnen allen klangen die Worte aufrichtiger und unerschütterlicher Verbundenheit nach, die Mussolini am Vorabend dem deutschen Volk unterwegs zugerufen hatte. Sie alle standen unter den bewegenden Eindrücken der großen Tage, die nun Geschichte geworden sind. Wieder säumten ungezählte Tausende auf den großen und kleinen Bahnhöfen und an allen Uebergängen den Fahrtweg, liefen sie von den Stätten ihrer Arbeit an die Strecke, grüßten die Bauern von den Feldern, stauten sich auf den Straßen des Führers und allen großen Land straßen die Wagen, bildete die Jugend jauchzend Spalier. Aus allen Türen und Fenstern, von allen Äalkonen, aus den vorbeifahrenden Zügen, sogar von den Hausdächern winkten sie fähnchen- und tücherschwenkend Lebewohl! Obwohl hinter dem hohen Gast Tage angestrengter staats männischer Pflichten lagen, trat er immer wieder winkend und dankend an das Fenster seines Wagens, entbot er den mit ihren Musikzügen ausmarschierten Gliederungen den Römischen Gruß. Auch bei der Heimfahrt gab Rudolf Hetz im Auf trag des Führers dem Duce das Geleit bis zur Grenze; mit ihm der dem italienischen Regierungschef zugeteilte Ehrendienst, der ihn auf der ganzen Deutschlandfahrt begleitete. Ihm gehören Neichsleiter»Reichsminister Frank, der Kommandierende General im IV. Armee korps, General der Infanterie List, und der Chef des Protokolls, Gesandter von B ü l 0 w-Schwante, an. Der Duce lud den deutschen Ehrendienst mit seinen italienischen Begleitern zu einem Abendessen, an dem auch der Stellvertreter des Führers teilnahm. Bis zur Grenze nahm auch das SS.-Begleitkommando, das aus sprach kundigen SS.-Männern besteht, an der Fahrt teil. Stärkster Widerhall aas Angara Neun Millionen Ungarn reihen sich dem Kampf gegen den bolschewistischen Weltfeind ein Auch die Budapester Abendpresse steht noch im Zei chen der Erklärungen Adolf Hitlers und Mussolinis. Her vorzuheben sind vor allem grundsätzliche Stellungnahmen des Regierungsblattes „Estt Ujsag" und des „Uj Nem- zedek". Letzteres schreibt u. a.: Ziele und Grundsätze bei der Reden sind«die gemeinsamen Ziele der großen Ge meinschaft aller Kulturvölker. Das 115-Millionenheer im Kampf gegen den Bolsche wismus kann mit voller Sicherheit um neun Millionen Ungarn ergänzt werden. Obwohl mit anderer Führung, anderem System, anderen staatlichen Einrichtungen, aber mit einem Willen und mit einheitlicher Begeisterung führt Ungarn im Interesse des Friedens den Kampf gegen den Bolschewismus mit den beiden Geschichte machenden Männern. Das Erlebnis, schreibt „Esti Ujsag", an dem die ganze Welt teilnahm, ergriff trotz unserer an Ereignissen so rei chen Zeit jeden Menschen tief. Zwei Volksführer trafen sich und sprachen offen und aufrichtig; sie legten ein uner schütterliches und nicht mißzuverstehendes Bekenntnis für den europäischen Friedensgedanken ab. Hitlers und Mus solinis Friedensideal ist nicht der Pazifismus, sondern ein gerechter Friede, der die Rechte der Völker und Rassen anerkennt. Dr. Goebbels dann den Berlinern Der Gauleiter von Berlin, Reichsminister Dr. Goeb bels, erläßt an die Berliner Bevölkerung folgende Erklä rung: - „Die Berliner Bevölkerung hat bei dem Staatsbesuch des Duce des faschistischen Italien, vor allem gelegentlich des Millionenaufmarsches auf dem Maifeld, eine Diszi plin und Massenhaltung bewiesen, die der höchsten Bewunderung wert ist, besonders auch deshalb, weil diese Demonstrationen Ausmaße annahmett, die bisher auch in Berlin unbekannt waten und infolgedessen außer ordentlich erhöhte Anforderungen an den GeMeittschafts- und Einordnungswillett jedes einzelnen stellten. — Ich spreche dafür der Bevölkerung Dank und Anerkennung aus." 3M Moskau-Hetzer wühlen in USA, Auf einer antikommunistischen Kundgebung !m Neu- Yorker Stadtteil Queens bezichtigte der Bezirksbürger meister Harvey den Kommnnismns, die Ordnnna Ameri kas gewaltsam stürzen zu wollen. Harvey verlangte die Ausweisung aller im Ausland geborenen Kommunist'' und empfahl den kommunistischen Hetzlehren huldigen amerikanischen Studenten eine sechsmonatige N>' reise nach Sowjetrußland, von der sie sick altert" wie er sagte, nach den Fleischtöpfen Amerika nen würden. Pastor Curran, der Präsident des amerikanischen Ver bandes gegen den Kommunismus, stellte fest, datz zur Zeit 3000 mit Moskauer Geld bezahlte Agitatoren in den Vereinigten Staaten die bolschewistische Irrlehre pre digten. Foüe-Wulf „Londor" Noch ein neues deutsches Großflugzeug Mit dem Erscheinen des neuen Großflugzeuges „Ju 90" wurde auch bei dem Focke-Wulf-Flugzeugbau in Bremen mit den Probeflügen eines neuen Großver kehrsflugzeuges begonnen. Der ständig steigende Platzbedarf auf den internationalen Flugstrecken der Deut schen Lufthansa machte es notwendig, neue Großflug zeuge zu schaffen, die den neuzeitlichen Ansprüchen in bezug auf Reisegeschwindigkeit, Sicherheit und Bequem lichkeit mit erhöhter Wirtschaftlichkeit genügen. So entstand in Bremen das neue viermotorige Großflugzeug F. W. 200 „Condor", ein Ganzmetalltiefdecker, dessen ausge zeichnete aerodynamische Durchbildung eine DurchschnittS- geschwindigkeit von 345 Stundenkilometer ermöglicht. In beiden geräumigen, behaglich ausgestatteten Kabinen der Maschine finden 26 Fluggäste Platz. Die Besatzung be steht aus zwei Flugzeugführern, einem Funker und ruw« Steward. — Erfolg deutscher Wertarbeit Grotzaustrag der Westfinnischen Kraftwerke für Siemens« Schlickert Die Siemens-Schuckert-Werke erhielten für ein von der Westfinnischen Kraftwerke-A.-G. zur Erstellung kom mendes neues Wasserkraftwerk den Auftrag auf die gro ßen Generatoren von je 46 0000 Kilowatt Leistung. Mit diesen Großmaschinen wird die Leistung der von den Siemens-Schuckert-Werken letzthin für das Rouhala- Kraftwerk in Ostfinnland gelieferten Stromerzeuger von je 34 000 Kilowatt bei weitem übertroffen. Auch in die sem neuen Auftrag spiegelt sich das Vertrauen wieder, das ausländische Auftraggeber in deutsche Wertarbeit setzen. Loudon erhofft Einigung Das englische Kabinett befaßte sich am Mittwoch in dreieinhalbstüudiger Sitzung mit der Mittelmeer frage und dem Streit im Fernen Osten. Zunächst stimmte das Kabinett dem endgültigen In halt der englisch-französischen Note an die italienische Re gierung über Spanien zu. Der diplomatische Reuter- Korrespondent schreibt, daß hinsichtlich des Arbeitens der Abmachung von Nyon und der italienischen Beteiligung an der Mittelmeerpatrouille eine hoffnungsvolle Stim mung unter den Ministern geherrscht habe. In diesem Zu sammenhang habe man auch die Ansicht vertreten, datz die geplanten englisch-italienischen Besprechungen die Frage der Zusammenarbeit für eine Lösung der .u Frage., umfassen sollen. Laut „Preß-Association" wer > Vie Note i aus die Notwendigkeit Hinweisen, daß die Mächte, die das . Nichteinmischungsabkommen unterzeichneten, dieses Ab kommen dem Buchstaben und dem Geist nach genau be folgen müßten. Das Kabinett beschäftigte sich eingehend mit der Lage im Fernen Osten, wobei besonders Berichte über die Bombardierung der Zivilbevölkerung besprochen wur den. Laut Reuter glaubt man nicht, daß der von gewis sen Kreisen gemachte Vorschlag zu einem Boykott japa nischer Waren von der englischen Regierung gebilligt werde. — Wie verlautet, werde'die englische Regierung im Notfall bereit sein, als Vermittler zwischen den beiden Streitparteien im Fernen Osten aufzutreten. Paris spricht von Mißerfolg In einer Verlautbarung des französischen Marine- Ministeriums heißt es: Die englischen, französischen und italienischen Abordnungen auf der Marinekonferenz in Paris konnten ihre Nedakttonsarbeiten am Mittwoch abend nicht zum Abschluß bringen. Eine neue Sitzung findet am Donnerstagvormittag statt. In gutunterrichteten Kreisen verzeichnet man das Nichtzustandekommen in gewisser Hinsicht als einen Miß erfolg, weil ein endgültiger Abschluß dieser Konferenz für Mittwoch abend anaekündtgt worden war.