Volltext Seite (XML)
Ottendorfer Zeitung LokalanZeiger und AnZeigeblaLt für Ottendorf-Okrilla u. UrW. Echheimmgrlage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Nnzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zelle oder derm Raum 8 Alles weitere A« Eivschüetzlich Trügerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Stachlatz usw. laut auftiegcnder Anzeigenpreisliste L Anzeigen-Annahme bis MUHrvor» Leitung, der Lieferanten Ä>a der Besörderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigmannahme wird keine Gewähr Rkjpruch «1 LUyawg oder Atachlieserung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- für Richtigkeit übcrnvnunen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich eüWt-ddechMWM Preil«». ^2«^- anspruch. Diese Zett««» verllffentNcht die amtliche» Bekanntmachungen der Gemeinde «Behörde zu Ottendorf-Okrilla and de» Finanzamtes zu Radeberg. bauptschrtftlettimg: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 136. Nummer 117 F-mmf- 231 Sonnabend, den 2. Oktober 1937 D«.- ix. 26s 36. Jahrgang Gaukulturwoche Sachsen / Von Herbert Hahn ' Die Gaukulturwoche Sachsen ist zunächst ein leben diger Ausdruck der Verbundenheit von Kunst und Volk, von Kultur und Gemeinschaft. Sie ist ein Rückblick auf das in Jahresfrist auf kulturellem Gebiet Geleistete und eine Ausschau aus die von der Zukunft tuf diesen Lebensfaktor gestellten Aufgaben. Sie stellt unter Beweis, daß diese schicksalhafte Verknüpfung von kulturellem Schaffen mit dem nationalpolitischen Leben keine Erdrosselung und Abwürgung sondern vielmehr eine ungeahnte Bereicherung, eine unerhörte Fülle neuer Impulse für Kunst und Kultur mit sich bringt. Diese Kulturleistungsschau unseres Gaues ist der schlagendste Beweis gegen die Anschauung jener, die die Kunst zum Vorrecht einiger Weniger oder zum Instru ment des Klassenkampfes erniedrigen wollten. Die man nigfaltigen und vielgestaltigen Veranstaltungen zur Gau- knlmrwoche sind ein beglückendes Dokument des neuen Lebenswillens, der auch aus dem Gebiet der Kultur durch unser Volk geht und Früchte trägt. Mit gutem Recht legen wir in der „Gaukulturwoche" die Betonung aus das kulturelle Antlitz und die künstle rische Leistung unseres eigenen Gaues; denn so lvxnig die Begriffe Kultur und Volk voneinander zu tren nen sind, so eng sind auch die Begriffe Kultur und Heimat miteinander verbunden. Wie wäre es sonst möglich, daß jeder deutsche Gau sein eigenes Volkstum, seine eigenen kulturellen Züge und Eigenarten hat, deren Eumme erst jenen Reichtum ergibt, den wir als deutsches Wesen bezeichnen? Den Beitrag, den der S t a m m d e r O b e r s a chs e n an grotzen Männern und Kulturdenkmälern, an Ideen und Geistesimpulsen dem Reich im Verlauf seiner Ge schichte geliefert hat, ist ebenso unbestritten wie vielgestal tig. Daß diese Quellen nicht versiegt sind, daß dieser Beitrag auch in der Gegenwart reich und unübertrefflich ist und auch dem Urteil der Nachwelt wird standhalten können: das zu beweisen ist die zweite Mission unserer diesjährigen Gaukulturwoche. Es ist dabei wohl selbstverständlich, Satz diese kultu rellen Werte und Kräfte, wie alles Schöpferische in dieser Welt, nicht einfach da sind und von selber fließen. Sie bedürfen, wo sie brachliegen, der Erweckung, wo sie schlgeleitet werden könnten, der sinnvollen Lenkung, der liebevollen Betreuung, der verständigen Pflege. Dies ist der Sinn und der Inhalt einer „Kulturpolitik", wie das Neue Reich sie versteht. Sie hat nichts zu tun mit einer Vergewaltigung des künstlerischen Schassens von außen der, mit einer geistlosen und stereotppen Anpassung des künstlerischen Werkes an politische Schlagworte, Symbole Und Gesten. Sie will lediglich dafür Sorge tragen, daß die Kunst immer und überall dem Volk dienstbar gemacht und der Gemeinschaft als befruchtendes und eimgendes Element zum inneren Besitztum wird. Ueber die so verstandene Kulturpolitik will unser Sachsengau in der Gaukulturwoche Rechen schaft ablegen und den künftigen Weg zeigen. Wenn Aan dabei mit berechtigtem Stolz auf die Früchte dieser Arbeit blicken darf, so kann dabei vor allem das „Hei - Ulatwerk Sachsen nicht unerwähnt bleiben. In ihm m eine glückliche Zusammenfassung aller jener Bestre bungen geschaffen worden, die d>e schlummernden Kräfte, 'nucres Gaues wecken, die schon wirksamen Kräfte in die richtige Bahn lenken und zu erhöhter Wirkung bringen Zollen. Das Heimatwerk Sachsen Hai sich dabet vor allem auch jener Gebiete menschlicher Leistungen angenommen, die üblich nicht unter die Begrisse Kunst und Kultur sal- "n, die aber doch auch nicht rein handwerklich, politisch vdcr wirtschaftlich im engeren Sinn sind. Die Förderung des Dienstes am Fremden, die Verschönerung des Land- lchastsbildes, die Förderung nach sprachlicher Zucht und Einwandfreiem Auftreten, der Einsatz der Wissenschaft, die Pflege des bodengewachsenen Brauchtums, des Hei- knatliedes, des Grenzlandbewußtseins sind solche Nand- Mete, die gewöhnlich mit bildendes Kunst, Schrifttum, Idealer und Film, Architektur, Musik und all den anderen Kunstgebieten nicht in einem Atemzug genannt werden, Deshalb aber nicht weniger wichtig und schließlich auch ein wesentlicher Ausdruck menschlicher Kultur sind. Hier überall hat unser Gau im letzten Jahr — wan kann es ohne Ueberhebung sagen — eine erfolg- ,.°>che Arbeit geleistet, die um so höher zu werten als sie in vieler Hinsicht in ihrer Art erstmalig und °Mr ohne Vorbild war. Die kulturellen Kräfte der Heimat wurden in einem Ausmaß und mit einer Zielstrebigkeit ^aßi, die man vor der Gründung des Heimatwerkes Wachsen kaum für möglich gehalten hätte. Das fruchtbare Lchebnis tritt uns in unseren Ausstellungen in unseren ^olkstumsabenden, in den fast zahllosen Freilichtauffüh- Mnen und Festspielen des vergangenen Sommers, ini »ker und Kouzerisaal, in der Literatur, im kunsthand- 'Mlichen Schassen, in der Volkskunst unseres Grenzge- ja selbst im politischen Leben und in der Wirt- Aeichs-Grnte Vie seier in üttenaott-ülttMä Zonnavena, Sen r. Vittover 1b Uhr Stellen zum Einholen des Erntebaumes 20 Uhr Abendfeier am Erntebaum im Hirschhof. Sonntag, Sen r. Mover 13 Uhr Beginn der Hauptfeier im Hirschgarten 13.4b Uhr Uebertragung der Führerrede. Anschließend Volksfest. 18 Uhr Beginn des Erntetanzes. Generalprobe Mi dem MSeberg 10 00V Soldaten bei den Vorführungen Zum fünftenmal erlebt am Sonntag der Bückeberg die große Feierstunde gläubigen Dankes, in der sich Stadt und Land um den Führer scharen. Der weite Rundblick von diesem Berg aus frucht bares Ackerland, aus Bergkuppen und den silbernen Strom ist immer wieder von einer herrlichen eindrucksamen Größe. Am Freitag, zwei Tage vor dem grotzen Staats akt, herrschte aus dem Berg und im Tal ein reges Leben und Treiben. Viele Tausende pilgerten hierher, um der Generalprobe der Wehrmacht beizuwohncn, die, wie in den vorangegangenen Jahren, am Tag des Erntedank» festes eine große Schauübung vorführt. Jnsantcrie, Kaval lerie, Artillerie, Kraftradschützen, Panzerwagen, Panzer abwehr, leichte und schwere Flakartillerie, Jagd- und Sturzkampfstaffeln, mehr als 10 000 Mann, nehmen an dieser Uebung teil. Bei prachtvollem sonnigen Herbst wetter wickelte sich der spannende Kamps um das von Pionieren erbaute „Bückedorf" unter lebhaftester Teil nahme der Zuschauer ab. In der Schlutzbesprechnng konnte festgesiellt werden, daß alles getan worden ist, um den reibungslosen Ablauf der großen Kundgebung sicherzustellen, daß vor allem aber auch für die Heranbringung und Verpflegung sowie für den Abtransport der vielen hunderttausend Volks genossen in jeder Hinsicht Sorge getragen wird. Die Reichsbahn setzte außer den 1200 Eisenbahnern für die Begleitung der Sonderzüge 1300 Beamte auf den Bahnhöfen der Umgebung ein. Die Reichspost stellte ein großes Fernmeldenetz für die Qrganisationsleitung bereit, das den An- und Abmarsch der Hunderttausende regelt. Zahlreiche Lautsprecher sorgen dafür, daß jeder Festteil nehmer die Rede des Führers und des Retchsbauernfüh- rers hören wird; durch den Rundfunk wird jeder deutsche Volksgenosse die Feierstunde miterleben. An mehreren Stellen der Weser legten die Pioniere eine Anzahl von Pontonbrücken über den Fluß, um den zu erwartenden starken Wagen- und Fußgängerverkehr zu erleichtern und zu beschleunigen. Der Festplatz ist im letzten Jahr nach dem vor drei Jahren in Angriff genommenen Planierungsplan durch den Neichsarbeitsdienst umgestattet worden, so daß der Berg jetzt in sanfter Neigung nach innen abfällt und da durch jedem Teilnehmer die Möglichkeit bietet, nicht nur die Uebungen der Wehrmacht genau zu verfolgen, sondern auch den Führer deutlich zu sehen, wenn er den Weg durch die Trachten- und Landarbeitergruppen nehmen wird. schaftlichcn Produktion lebendig und mannigfaltig ent gegen, für jeden deutlich spürbar, der offenen Auges und Herzens durch unsere Städte und Dörfer geht. Die Gauknlturwoche ist ein kurzes besinnliches Ver weilen bei diesen Schätzen unserer heimatlichen Kultur, ein besonders enger Berührungspunkt zwischen dem Volk und seiner Kunst und ein Start zu neuem fröhlichem Schakken. LottsttlmMende zur EMMurnMe tu Dresden, Bautzen uud Bischofswerda Man wird sich lebhaft an den großen Erfolg des an läßlich der diesjährigen Leipziger Herbstmesse veranstal teten Volkstumsabends erinnern. Es zeigte sich dort, daß man auch dem Großstadtmenschen ursprüngliches und c>ht-s Volkstum zum Erlebnis werden lassen kann, wenn die Träger solcher Veranstaltungen keine eingelernten Schauspieler sondern wirklich mit diesem Volkstum ver wachsene und ihrer Heimat innerlich verbundene Men schen sind, die ein Fest mit uns feiern, wie sie es zu Hause gewohnt sind. In der Gaukulturwoche veranstaltet das Heimatwerk Hachsen am 9. Oktober, 20 Uhr, im Festsaal deS AuSstel« üungspalastes in Dresden einen großen Volkstumsabend, der mit gleichem Programm am 10. Oktober in Bautzen Und am 11. Oktober in Bischofswerda durchgeführt wer den wird. Es ist das erste Mai, daß eine Veranstaltung solcher Art und solchen Umsattaes Nack Dresden und in die Lausitz kommt. danktag 1937 verkimeiMrKiMen der DAF. Neuer Abschnitt in der Betriebsgestattung Eine in Düsseldorf eröffnete Reichstagung des Amtes „Schönheit der Arbeit" leitet gleichzeitig einen neuen Abschnitt in der Gestattung der Betriebe ein. Auf der Architektentagung stellte der stellvertretende Amtsleiter, Dipl.-Ing. Steinwarz, den Betrieb des Vertrauensarchi- tekten als den des Jdeenträgers der Schönheit der Arbeit heraus, der Mit der Gestattung der Betriebe und der Feierabendstätten betraut wird. Mit dem Ingenieur isk er verantwortlich für gesunde, künstlerisch schöne Arbeits stätten. Auch den Volksgenossen auf dem Land sollen kulturelle Werte gegeben werden, die sie vermissen mutzten. In neuen würdigen Freizeitheimen sollen sämtliche Ver anstaltungen der Bewegung stattsinden. In absehbarer Zeit soll es in Deutschland kein Dorf und keine Kleinstadt mehr geben ohne ihrschönes Frei zeit h e i m. Die weitere Sorge gilt der Gestaltung der Betriebs sportgelände und der Üebungsstätten in den Betrieben. Die Freude am Betriebssport ist in stetigem Wachsen begriffen; und der Architekt Hai die Pflicht zu erfüllen, sich auf die zwar einfach erscheinende, aber zum Teil doch sehr schwierige Ausführung zweckmäßiger Sportplätze und Üebungsstätten einzustellen. England; Schlag gegen die Araber Absetzung des Grotzmuftis Mit der Auflösung des arabischen HochkommiteeS und aller arabischen Naiionalkommitees Palästinas unter nahm die Mandatsregierung den vielerseits schon lange erwarteten entscheidenden Schlag gegen die arabische Füh rung. Der Großmusti, der alle Mach: innerhalb der arabischen Bewegung in religiöser, politischer und finan zieller Hinsicht als gleichzeitiges Haupt von Kirche, Gerich ten, Vermögensverwaltung auf sich vereinigte, bleibt nur Nur noch Mufti von Jerusalem, also religiöser Vorsteher des mohammedanischen Kirchenwesens nur in der Stadt Jerusalem, mit einem kleinen Monatseinkommen von wenigen Pfund; somit dürfte sein Einfluß gebrochen worden sein. National-Spanien feiert Franco Das nationale Spanien steht im Zeichen einer großen Begeisterung: General Franco wurde vor einem Jahr zum Staatsches, Führer der Freiheitsbewegung und zum Obersten Chef der Wehrmacht ernannt. Er sand im ver gangenen Jahr eine Verehrung in allen Kreisen der Be völkerung, wie kaum ein Staatsoberhaupt in Spanien je zuvor; bis in die kleinste Hütte dringt der Ruf „Viva FrancoI". In den größeren Städten laufen überfüllte Sonderzüge aus der Provinz ein mit Abordnungen der Landbevölkerung, um an den Massenkundgebungen teil zunehmen. Auch in dem kleinsten Dors prangen die Stra ßen im Schmuck nationaler Fahnen und riesiger Gir landen. < In Saragossa sand eine gewaltige Kundgebung statt. General Moscardo, der Verteidiger des Alcazar von Toledo, sprach zur Menge. In Bilbao fand zu Ehren Francos eine Militärparade statt. In Burgos wurde vor dem Generalstabsgebäude ein Gedenkstein enthüllt und Franco zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. ''iE OerBche Friseure ausgezeichnet Bei dem große« internationalen Wettbewerb der Friseure in Paris wurde bei der Neubesetzung des Präsidiums der Internationalen Gesellschaft der Damen coiffeure, in der die besten Friseure aus rund dreißig Nationen vereinigt sind, Neumeister, Köln, zum Präsiden ten, Pistorius, Düsseldorf, zum Schriftführer und Stentzel, Magdeburg, zum Schatzmeister gewählt. Außerdem wur den Neumeister und Stentzel zu Honorarprofessoren an der Hochschule für Friseurkunst in Paris ernannt und durch den französischen Erziehungsminister mit der Gol denen Verdienstmedaille ausgezeichnet. » Die internationalen Wettkämpfe, an denen tausende Friseure aus aller Welt teilnahmen, zeigten das deutsche Friseurhandwerk in bester Form. Fast alle Großen und Erste Preise fielen an unsere Fachmänner. Der nächste Jahreskongreß wird in Köln abgehatteu. MÄ Ms WtLiMrM AMunH