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Ottendorfer Zeitung : 09.09.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193709097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19370909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19370909
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-09
- Tag 1937-09-09
-
Monat
1937-09
-
Jahr
1937
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 09.09.1937
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KuNui* unli Vottr. «ichc Pro ft legen! Der Führer an die Kunstschaffenden. Und Äes Vol ks würde Minderwe Mise un! Ries Lel Zu den Begleiterscheinungen des hinter uns liegenden Kulturverfalls gehört auch die abnorm an schwel lende Kunstliteratur. Dieser Vorgang ähnelt sehr stark der emsigen theoretischen Betätigung schwacher Spießer in jener Freiheit, die sie in Liebe und mit dichterischen Phrasen verherrlichen, ohne aber irgendwie zu versuchen, sie irgendwie praktisch herbeizusühren. Sie ertragen geduldig Sklavenketten, aber reden von der Schönheit der „Freiheit". Sie benehmen sich unterwürfig, allein sie wettern in kriege rischen Schlachtrufen von Heldentum, von männlichem Kampf und von Sieg! Je mehr sie sich aber in diese hero ischen Visionen hineinsteigern, um so mehr hassen und ver folgen sie jeden, der, die Wahrheit erkennend, ihnen die Feststellung entgegenhält, daß die Freiheit eben nicht vor handen und die Helden daher erst einmal aufstehen müssen, um sie zu erkämpfen! Wir haben in Deutschland diese Art politisch-bürgerlicher Selbstbefriedigung 13 Jahre lang er lebt und haben unter ihr nicht wenig gelitten! 15 Jahre lang schrieben und redeten sie von Völkerrecht, von der Gleichberechtigung, von Menschenrechten überhaupt und taten dabei so, als ob durch ihr Gerede und Geschreibe die Tatsächlichkeit dieses Zustandes entweder herbeigeführt oder in seiner Existenz gar schon bewiesen würde, und versuchten damit, sich und andere — bewußt oder unbewußt — über die harte Wirklichkeit hinwegzutäuschen. Wehe dem aber, der es nun wagte, dieser Fata Morgana die harten Tat sachen entgegenzuhalten. Niemand hat deshalb auch den Marschtritt der nationalsozialistischen Bataillone mehr ge haßt als jene, die fortgesetzt in „nationaler Freiheit" taten und von „Wehrhaftigkeit" redeten. Denn ihr Kampf war ein schöner und vor allem ein gefahrloser Traum, das Ziel der anderen aber nur durch bittere Opfer zu erreichen. In ihrer Welt genügte es, zu reden. Zum Eintritt in die andere aber mußte man handeln! Es war natürlich schwerer, zu einem 16. März 1935 zu kommen oder das Rheinland zu besetzen, als sich in Zeitun gen und literarischen Broschüren mit theoretischen Abhand lungen über das richtige Wesen einer wirklichen Freiheit zu befassen. Geschichtlich wird aber sicherlich nur das Tatsächliche ge messen, das heißt geschichtlich ist entscheidend nicht das poli tische Wolle» oder die theoretische Betrachtung, sondern die politische Leistung, das heißt die Tat. Es ist auf dem Gebiet der kulturellen Entwicklung nicht anders. So wie die politische Regeneration außerhalb der literarischen Behandlung nur durch die positive Leistung kommen konnte, so kann sich auch die kulturelle Wieder geburt nicht in Leitartikeln, Kunstkritiken, Kunstbetrach tungen oder Kunstabhandlungen erschöpfen, sondern sie muß zu einer positiven kulturellen Leistung führen. Was machte wohl unsere gesamte Kunstliteratur, wenn ihr nicht vergangene Jahrhunderte, ja Jahrtausende die sachlich materiellen Grundlagen für ihre theoretischen Abhandlun gen geliefert hätten? Wie würde etwa die Menschheit in Zukunft noch von einer Bereicherung ihres kulturellen Lebens sprechen können, wenn statt einer Vermehrung tat sächlicher Kulturleistungen nur eine Ausweitung des Um fanges der literarischen Behandlung oder der Betrachtungen stattsinden würde? Man kann daher nicht von Kulturpolitik reden, wenn man unter ihr nur die sogenannte geistige theoretische Befassung mit kulturellen Fragen versteht. Nein: die Aufgabe einer Kulturpolitik ist genau so wie auf dem Gebiet der allgemeinen Politik die Führung zu neuen, in diesem Falle kulturellen Leistungen! Diese, das heißt die Ergebnisse der wirklich schöpferi schen Arbeit, werden dann gesammelt und später vielleicht auch wieder einmal gewogen. Keinesfalls könnte dies aber das sogenannte kulturpolitische Wollen, denn dies ist ja erst in dem Augenbick meßbar, in dem es sich zur Tat zu ver dichten beginnt. So ist denn auch die Kulturgeschichte der vergangenen Zeitalter nur die Registrierung kultureller Leistungen und nicht die Wiedergabe kultureller Meinun gen oder eines kulturellen Wollens! Was auf dieser Welt gedacht, geredet und nieder geschrieben wird, kann nur insofern einen Eigenwert bean spruchen, als es als rein geistige Arbeit selbst einen Bei trag zu dem allgemeinen Bestand geistiger und damit im tiefsten Grunde doch wissenschaftlicher Erkenntnisse liefert. Die wahrhaft hohe künstlerische Leistung ist die seltenste begnadete Aeußerung einer einem Volk geschenkten inneren Veranlagung oder besonderen Fähigkeit, und sie ist daher auch der schlagendste Beweis für die einem Volke schon in die Wiege gelegte höhere Bestimmung. Denn die Zeit kann kein Kunstwerk gebären, sondern die Menschen schaffen es ans dieser ihrer inneren Be stimmung heraus, und zwar so, wie sie es sehe» und empfinden oder wie ihr Ohr es vernimmt. Es gehört z. B. seit jeher zu den ersten menschlichen Kunstregungen der Versuch, das eigene Ich, d. h. den Kör per des Menschen, in Bild und Form wiederzugeben. Längst ehe die Sprache die Ausdrucksmöglichkeiten fand, die Gestalt des höchsten Erdenwesens in Worte zu fassen, versuchte der schöpferisch veranlagte Mensch durch die Zeichnung den Eindruck d'es Gesamtbildes seiner Welt oder seiner Umwelt festzuhalten und wiederzugeben. Allein hier sehen wir, wie wenig die künstlerische Be fähigung zu tun hat mit dem gegebenen tatsächlichen Zu stand der Menschen an sich und wie sehr sie ausdrückliche Gabe ist weniger befähigter Völker und deren besonders begnadeter einzelner Menschen. Denn jedes Wesen dieser Erde muß oder müßte sich selbst als vollendet empfinden. Aber selbst unter den menschlichen Rassen ist es nur weni gen gegeben, dieser körperlichen eigenen Vollendung einen künstlerisch zutreffenden Ausdruck zu verleihen. Nicht weil der Grieche schön war, gelang es ihm, seinen schönen Kör per in Bild und Plastik darzustellen, sondern weil es dem Griechen gegeben war, diese Schönheit zu empfinden, d. h. sie bewußt zu erkennen und dem nachzugestalten. Nur dem sind die Meisterwerke der antiken Kunst zuzuschreiben. Allein nicht nur die Kulturvölker sind in der Minder zahl gegenüber den kulturell Untüchtigen, auch innerhalb dieser Völker selbst sind es wieder nur einige wenige, die als gesegnete Auserwählte die intuitive Gestaltungskraft zur Festhaltung und Wiedergabe des Gesehenen von der Vorsehung verliehen erhielten. So wie auf allen Gebieten des Lebens stets einzelne Menschen die Bahnbrecher neuer Erkenntnisse, die Voll bringer neuer Leistungen sind, so auch auf dem kulturellen. Hunderttausende mögen den gleichen Körper besitzen. Liebe und Leid mag die beiden Geschlechter in Millionen fühlen ¬ den Wesen zueinanderführen oder voneinander entfernen, allein nur einem vielleicht wird es gelingen, die gesetz mäßig geformte Kraft der Schönheit des Mannes und des Weibes bewußter zu empfinden und ihre seelischen Pro bleme mit einer von höherer Führung geleiteten Hand wiederzugeben, so richtig wiederzugeben, daß spätere Gene rationen, z. B. belehrt durch die unterdessen gewordenen anatomischen Kenntnisse des Baues dieser Körper, nur erstaunt sein können über das Wunderwerk einer Statue, die vor tausend Jahren geschaffen, für jeden Anatomen der Jetztzeit schlechthin auch wissenschaftlich nicht zu übertreffen gelungen ist. Dies gilt aber nicht nur für die Wiedergabe des menschlichen Körpers oder der sonstigen sichtbaren Umwelt, nein, viel stärker tritt diese begnadete Kraft des schöpfe rischen Einzelwesens in Erscheinung auf dem Gebiete der Musik und auf dem der Baukunst! Die Materialien, die als Stoffe der Baukunst dienen, sind fast allgemein vorhanden. Auch die natürlichen Bedürfnisse waren zumindest bis zu einem gewissen Grad naturgemäß für alle Rassen gleich gegeben. Und doch, wie verschieden sind die Lösungen! Wie wenige Völker sind sich der in dieser materialen Möglichkeiten zur Verbesserung ihres eigenen Daseins jeweils bewußt geworden, und wie ver schieden wurden sie sich ihrer bewußt. Menn wir aber diese kulturschöpferischen Rassen be wußt in Gegensatz zu den anderen stellen, dann geschieht es, um so einen Maßstab zu finden aus dem Gegensatz der Lei stungen. Denn nur aus den Gegensätzen erkennen wir das Große und bas Kleine, das Lichte und das Düstere. In den Feiglingen liegt die Ursache für die Wertung der Hel den, an den Dummen ermißt man den Grad der Klugheit, die Faulheit lernt die Bedeutung des Fleißes würdigen. Das Chaos zeigt den Segen der Ordnung, und über der Barbarei erhebt sich das Glück einer menschlichen Kultur. So sind die Kulturvölker stets der Gegenpol der kultur losen Nationen gewesen, genau so wie in ihnen selbst wieder der Künstler der Einsame ist gegenüber der Masse der künstlerisch gleichgültigen oder überhaupt verständnislosen Menschen. Dies liegt aber in folgendem begründet: Das Genie trennt sich von der Masse stets dadurch, daß cs unbewußt Wahrheiten vorahnt, die der Gesamtheit erst später bewußt werden! Zweieinhalbtausend Jahre vor uns hat der Steinmetz den menschlichen Körper schon so seiner Umwelt voraus gesehen, daß er heute nach allen Erkenntnissen unserer ana tomischen Forschung als im höchsten Sinne naturgemäß gestaltet bezeichnet werden muß. Darin aber liegt der Sinn dessen, was wir mit dem Wort „Kunst" bezeichnen, die Fähigkeit, im Schauen und im Gestalten eine Wirklichkeit der Zeit, d. h. der Gegenwart vorauseilen, zu begreifen und mit den hierzu besonders geeigneten Mitteln wiederzugebcn. Während der normale Wissenschaftler gefundene Erkennt nisse zu sich nimmt und vielleicht vorsichtig einen Schritt weitergehend, aus ihnen eine neue Erkenntnis ableitet und somit zu dem Vorhandenen hinzufügt, überspringt der Künstler im Zeitmaß und Umfang die Erkenntnisse seiner Mitwelt oft um Jahrtausende. Kutturbesitz als Nationalvermögen. Musik wird vielleicht dereinst in ihren Klängen über den Umweg von Schwingungen zu gesetzmäßigen Zahlen bildern führen, die dann ihrerseits das Rätsel der tiefsten Seelenwirkung dieser Kraft lösen werden. Der Künstler, der aber in seinen Tönen eine Welt entstehen und ein stürzen läßt, hat nicht als Mathematiker Schwingungen be rechnet, sondern aus gottbegnadeter Ahnung intuitiv seine Akkorde und Harmonien gefunden, die Millionen Menschen als höchste Kunst erschüttern, ohne daß sie sich des letzten Warums klarzuwerden vermögen. Und in dem Sinn ist auch der gottbegnadete Künstler Pionier aus dem Wege des Menschen zu oft tiefsten exakten Erkenntnissen ohne daß er sich dieser späteren realen Beweise oder Gründe für die Richtigkeit seiner Ahnungen vorerst bewußt sein wird. Denn er eilt vielleicht der Menschheit am weitesten voraus! Und daher ist auch seine Leistung als wirkliches Kunstwerk als die höchste Leistung eines Volkes zu feiern. Dieses gehört damit aber auch zu den wertvollsten Bestän den des Erbbesitzes einer Nation. Was sich auch die Völker im einzelnen an materiellen Gütern anschaffen, ist gänzlich unbedeutend gegenüber den Werten wahrer kultureller Leistungen. Nur der gedanken lose kleine Spießer kann die gewaltige Bedeutung dieser Tatsache nicht ermessen. Würde man aber aus dem natio nalen Gcsamtbesitz unserer Völker alles das herausstreichen, was als kulturelle Leistungen zunächst keinem praktischen Zweck zu dienen schien, dann würde sich mit einem Schlage das Bild unseres blühenden allgemeinen Lebens in eine Wüste verwandeln. Denn jede künstlerische Leistung war zunächst für den Verstand des Durchschnittsmenschen nicht sachlich bedingt, sie ist aber dafür einer jener zusätzlichen Werte, die den Men schen allein endgültig aus der Sphäre des Animalischen ge hoben haben. Wenn aber ein Wirtschaftler von „Nationalvermögen" redet, dann mag man sich dessen bewußt sein, daß dieses Nationalvermögen, abgesehen von der an sich vorhan denen Leistungs- und Gestaltungskraft eines Volkes, zusammengerechnet zu 85 v. H. in seinen kulturellen Leistungen und noch nicht einmal zu 5 v. H. in seinen sogenannten reinen materiellen Werten liegt. (Beifall.) So hoch nun auch der Kulturbesitz eines Volkes als Gesamtheit zu werten ist, so wird doch wie auf jedem anderen Gebiet eine fortwährende Verände rung bzw. Ersetzung und Ergänzung der einzelnen Objekte und Arbeiten vorgenommen werden. Es gibt sicherlich menschliche Leistungen, die mit Recht die Bezeichnung „u n - sterblich" für sich in Anspruch nehmen können, allein sie sind die Produkte der schöpferischen Kraft ganz weniger in Jahrtausende eingestreuter einzelner. So wie deren Leistungen einem größeren Teil der Völker in ihrer Be deutung zum Bewußtsein kommen, pflegen sie zunächst auf die begabteren Seelen anspornend zur Nachahmung zu wirken. So häuft sich vornehmlich durch ihr Wirken allmählich ein künstlerischer Besitzstand an, der natürlich nur selten mit dem durch das Vorbild gegebenen Maßstab gemessen werden kann. Allein, trotzdem brauchen die Arbeiten nicht schlecht zu sein, sondern im Gegenteil, sie sind als ehrlich bestrebte Nachahmung eines guten Vorbildes tausend mal besser als die Verlogenheit einer so genannten neuen Kunst, deren einzige Recht fertigung nur in dem eben noch nicht Dagewesenen liegt, ohne aber das Stigma des Genialen an ihrer Stirn zu tragen. Nachdem außerdem im Laufe der Jahrhunderte sicher neue Genies auftauchen, die ihrerseits auch wieder Nachahmer finden, wird hier ein fortgesetzter Prozeß der Verdrängung des vorhandenen Kunstbesitzes durch einen neu hinzukommenden stattfinden. Damit aber erhebt sich nun die Frage der Wertung des Kunstwerkes an sich. Die natürlichste Beantwortung findet diese Frage für jeden einzelnen Fall durch das Jnerscheinungtreten des so fort ersichtlich Ueberlegenen, d. h. Besseren. Denn dieses Bessere wird sich, wenn auch oft nach schwersten Kämpfen, doch im Laufe der Zeit allmählich durchringen und dabei genau soviel von früher verdrängen, als es zur Behauptung des eigenen Daseins an Raum und an Aufmerksamkeit benötigt. Wahrung des nationalen Kunstbesitzes. Viel schwieriger ist die Frage aber dann zu lösen, wenn der Kun st besitz der Nation bedroht wird von dem Eindringen einer nicht durch die eigene künst lerische Höhe geheiligten und damit berechtigten neuen Welle von Kunstwerken, als vielmehr durch den Angriff einer im tiefsten Grund amusischen unkünstlerischen Produk ¬ tion, die aus allgemein weltanschaulichen oder politischen Gesichtspunkten lanciert, propagiert und gefördert wird. Dies war in unserer heutigen Zeit der Fall. Von all den fraglichen Machwerken unserer sogenann ten „m o d e r n e n K u u st" hätten keine 5 Prozent irgend einen Platz im Kunstbesitz des deutschen Volkes erobern können, wenn sie nicht durch eine mit der Kunst an sich in gar keinem Zusammenhang stehende, sondern politisch-welt anschaulich orientierte Propaganda der öffentlichen Mei nung ausgeredet, ja durch ähnlich eingestellte politische Fak toren aufgenötigt worden wären. Wie tief die Abneigung des Volkes gegenüber eine/ durch solche Produkte zugcmuteten Bereicherung seiner Kunst ist, mögen alle ersehen aus den Eindrücken, die die Besud- tigung der Ausstellung „Entartete Kunst" i« München bei den Beschauern hinterläßt. Allein nichts destoweniger ist es einer geschickten, ja gerissenen jüdische« Kulturpropaganda gelungen, diese erbärmlichsten Mach werke, wenn auch nicht den gesunden Einzelmenschcn, st aber zum mindesten seinen sogenannten „berufenen künst lerischen Sachwaltern" aufzuschwätzen, in unsere Galerie hineinzuschmuggeln und damit letzten Endes doch dem deut schen Volk anszuoktroyieren. Hier kann nicht von einem natürlichen Prozeß der drängung etrM überalterter und damit mehr oder wenigs verblassender Uunstwerke durch glänzende neue Arbeiten ge sprochen werden, sondern von einer Vergewaltigung dd-' Kunstempfindens und letzten Endes auch des nationale« Kunstbesitzstandes durch eine Anzahl von Betrügern, die. als Massenerscheinung auftretend, mit frecher Stirn vo« sich behaupteten, den schöpferischen Typ einer neuen, „modernen" Kunst zu repräsentieren. Inwieweit dieser freche 1l e b e r f a l l auf unse > Kultur und unseren nationalen Kunst - besitz gelungen ist, mögen Sie alle ersehen aus den An käufen, die durch Staatsgelder oder durch sonstige Mitte« aus öffentlicher Hand erfolgt sind. Von diesen Werken nu« den nationalen Kulturbesitz zu säubern, ist eine heilisst Pflicht einer politischen Leitung, die sich selbst als im stärk sten Gegensatz stehend ansieht zu jenen dekatenden Kräfte«, die diese Machwerke dem deutschen Volke aufgenötigt habe« Daraus ergibt sich für uns aber zwingend die Aet wendigkeit, sehr oft eine kritische Betrachtung anzustellmi über den Wert eines Kunstwerkes an sim- Wenn wir nun vom Werte des Kunstwerkes an stm sprechen, dann wollen wir zunächst die Tatsache berim- sichtigen, daß die größten Kunstleistungen der MenschM ihrer Zeit vorangingen, d. h. also, daß sie in der Zeit ihrs. Entstehung von der großen Masse der Mitbürger meist etwas Neues angesehen worden waren und oft nur ««« einem begrenzten Teil sofort verstanden wurden, im übrig«« sich aber erst allmählich das allgemeine Verständnis erkämp fen mutzten. Ja, dies ist geradezu ein Kennzeichen der allergrE künstlerischen Leistung, daß sich in ihnen ein Schritt in Ist unbewußten Erkenntnis des Tatsächlichen nach vorwan- vollzog, dem die Mitwelt nur erst allmählich nachfoE konnte. Das Recht zur Verdrängung bestehender Kustst leistungen kann aber auf alle Fälle nur solchen Neustlstst fungen zuerkannt werden, die eine größere Wahrheit inst^ verkörpern und mithin der allgemeinen Erkenntnis «'st dem Verständnis ihrer Zeit auch wieder voraneilen werde'. Es gibt dabei manchmal allerdings auch eine zur«st blickende Kunst, allein sie ist nur insofern berechtigt, als!' in ihr wieder eine schon verlorengegangene Nasss« besinnung ankündigt. Ich glaube, wir können vor der deutschen Geschiß und vor unseren Nachkommen kulturell heute g«« nichts Besseres tun, als alles das ehrfürchtig i« pflegen, was große Meister der Vergangenheit uns hinterlassen haben. Und wenn ein ganz kleiner Kreis überzüchteter DtM^ raten an der Urwüchsigkeit dieser wahrhaft deutschen keinen Gefallen mehr findet, oder an ihr kein -"uci ' mehr hat und statt dessen zurückstrebt nach einer « § eigenen Veranlagung näherliegenden „Primitivität . «^! ist es aber erst recht unsere Pflicht, ohne jede Ru « darauf, das Volk zu dieser unserer deutschen »um führen. „ Es ist daher die erste große Aufgabe des neuen ° g Reiches, daß es die kulturellen Werke der Vergang« sorgfältig pflegt und sie der breiten Masse unseres zu vermitteln versucht Und auch dies mit Bersta« großzügig und vernünftig, denn es ist ganz klar, " von des Tages Arbeit oder von vielen Sorgen S « Mann nicht immer fähig ist, am Abend schwerste Währ liberalen itast imi Werken, L bürgerlich« Re Ler ll Semeinsche Volkes ste dar Vorn »oten geb« «mgen de gewaltiger Heinen. Wenn RnLigkeil Risten di die Opfer! Meinscht Deshalb ' iibergeordi . Es g! ^r nicht t «edeutunc Reu anz! 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