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LokalanZeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^hetnungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Kl schließlich Trügerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der viitung, her Lieferanten oder der Beförderungseinrichtringen) Hut der Bezieher beinen ^ipruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeiturig oder Rückzahlung des Bezugs- press«. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeste oder deren Raum 6 H/. Ml« weitere W« Norblatz niw. laut aufliegender Auzeigenpreisliste L Anzeigen-Armahme bis 10 Uhr vor» min.^s d-? Er'chciuungstages. Bet sernn . adlicher Anzeigenannahme wird KÄne Ekewicht für Nichtigkeit übernommen. Del Konkurs und Zwangsvergleich erlifcht jeder üMWt» anfpruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtliche« DekLkntmLchnnge« der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla Lr» Finanzamtes za Radeberg. ^Uptschriftleitung: Georg Bühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 136. Kummer 111 Fernruf: 231 Sonnabend, den 18 September 1937 DA.: VIII. 265 36. Jahrgang Der »Wer braucht -elfer! Gleichstellung des Landarbeiterberufes mit jedem anderen Beruf Besonders in diesem Jahr machte sich der Mangel geeigneten Arbeitskräften in der Landwirtschaft, auch >ni Sachsen, außerordentlich stark bemerkbar. Von M Bauern und Landwirten wurde deshalb die fühlbare Mithilfe der Wehrmacht, des Reichsarbeitsdienstes und M Gliederungen der Bewegung, besonders des weib- ^ien Arbeitsdienstes, des HI.- und BDM.-Landdienstes, ^'richtig und dankbar empfunden, denn dadurch konnte sch Ernährung des deutschen Volkes für das kommende Hahr verlustlos geborgen werden. Alle verantwortlichen M'cn, und nicht zuletzt die Bauern und Landwirte, Mcn aber, daß es sich bei dieser bereitwilligen und tat- Migen Mithilfe immer nur um eine zeitlich begrenzte Aushilfe handeln kann, um die Arbeit in der höchsten Erntezeit bewältigen zu können. Hier kann nur die r e st - !"se Lösung der sehr schwierigen Frage der Be- chhassung von Dauerarbeitskräften durch reisend heifen. Voraussetzung dafür bildet aber eine rotze Reihe von Maßnahmen, die in die Wirklichkeit um- rsevt werden müssen. Eine dieser Maßnahmen betrifft die Schulung der Landes- und Kreisgefolgschaftswarte des Reichsnährstan ds, die eine vorbildliche Hof- und Vetriebsgcmeinschait M dem Land schaffen und fördern und vor allem die Mülgschaftsmitglieder in jeder Hinsicht betreuen sollen. Ter zweite dieser Schulungslehrgänge, der Neichsvcr- u'chslehrgang II der Reichshauptabteilung I Goslar für Landes- und Kreisgefolgschastswarte, wurde jetzt in der 'Msuchsanstalt für bäuerliche Wertarbeit inPommritz B Hochkirch, O.-L., eröffnet. An diesen monatlich statt- ^idcnden Lehrgängen nehmen dreißig Mann aus allen Gailen des Reiches teil; sie werden geleitet von dem «ilcr der Bauernführerschule Zwiesel, Stagura, und ^handeln neben dem engeren Sachgebiet der Landwirt- Mts- und ländlichen Sozialpolitik alle Fragen der natio- Mozialistischen Menschenführung und der Bauerntums- "kbeit im neuen Deutschland. . Bei der Eröffnung des Lehrganges legte der Son- Mieaufiragte des Neichsbauernführers für Landarbei- ^fragen, Bauer Reinhardt, die Sünden der Vergangenheit am schaffenden Menschen in der Mdwirtschaft dar, die sich jetzt in stärkster Weise rächten, o'n Wiedergutmachung dieser schwerwiegenden Fehler ^üssc der Reichsnährstand das ganze Volk aufrufen, denn gehe um die Sicherung der Ernährung des filzen Volkes. Wenn in der Vergangenheit aus Meicht menschlich erklärlichen Gründen tausende junger Menschen eine Stellung in der Industrie vorzogen, so A'ispen jetzt alle Eltern und Erzieher darauf achten, die Giqend für diese Ehrenarbeit am deutschen Volk zu begei- ^rn. Es werde Vorsorge getroffen werden, daß z. V. die ^ndarbeit die gleichen Rechte und Pflichten zugesprochen schalte, wie z. B. das Handwerk; es würden in der Land- '^tschast von den Jungen ebenfalls vier Lehrjahre Uruckgeiegi werden müssen, wovon in den letzten zwei Zähren den Jungen Gelegenheit gegeben werden wird, ^»dwirtschastsschulen zu besuchen, um sich die Möglich en für ein Vorwärtskommen zu schaffen, sei es "Mi Erwerb einer Neubauernstelle oder Einschlagen snies Fachgebietes, wie Melkmeister, Hofmeister, Jnspek- sMufbahn usw. Daß die gesundheitliche und seelische zMeuung des schassenden Menschen auf dem Land nach Msten verbessert würde, verstehe sich als Selbstverständ- Meit. Hand in Hand damit gehe die bessere U n - Mbringungder Gefolaschaftsmitglieder, wobei mehr Werkwohnungen statt Eigenheimsiedlungen ge- werde. In Zusammenarbeit mit „KdF." werde eine Ackerung des Lebens aus dem Land erreicht , Men, wie das mit bestem Erfolg in manchen Landes- cilen ermöglicht werden konnte. Gemeinschaftsränme W Versammlungen, festliche Veranstaltungen, Dorfabende, >Micr- und Kinovorsührungen usw. sollen errichtet wer- ebenso wird versucht werden bessereVerkehrs- erbindungen zu den nächstliegenden größeren Or- A Zu schaffen. Vieles lasse sich bei gutem Willen und Macht. die, Gott sei Dank, bei den Bauern und Land- " Nen nicht fehlen, erreichen, um den Gefolgschaftsmit- t« edern das Leben der Arbeit auf dem Land genau so Magisch zu gestalten, wie es der junge Mensch in der Mal zu leben vermeint. Die fortschreitende Lechnisie- Mg des Maschinenwesens, die stärkere Ausnutzung des j'anuwmes. werde ebenfalls dazu beitragen, die Arbeit erleichtern. Vber bei allem solle man eines nie vergessen: der haftende Mensch in der Lundwirtschaft arbeitet für das Mze Paif um es zu ernähren und damit nm Leben zu wlten: für diese Arbeit könne sich kein Volksgenosse Nl oder zu schlecht dünken! S—r. Neues GrußuerkchHWllg der Iiinkerswerlre „Der große Dessauer" für vierzig Fluggäste Die starke Zunahme des zivilen Luftverkehrs in Deutschland ließ seit langem den Wunsch entstehen, Grotz- verkehrsflugzeuge in Dienst zu stellen, die eine möglichst hohe Zahl von Fluggästen befördern können. Die Jun kers-Werke in Dessau stellten jetzt ein neues viermotoriges Großraumflugzeug „Ju 90", das für vierzig Fluggäste Platz bietet, fertig. Das Flugzeug bietet den Fluggästen größte Sicherheit, Bequemlichkeit und außerdem dem Flugzeughalter größte Wirtschaftlichkeit. Die deutsche Presse erhielt Gelegenheit, auf dem Flug gelände der Junkers-Flugzeugwerke in Dessau das neue Wunderwerk deutschen Flugzeugbaues, das den Namen „Der große Dessauer" erhielt, kennenzulernen, seine außer ordentlich bequeme Inneneinrichtung zu besichtigen und sich von der Flugsicherheit zu überzeugen. Die „Ju 90" zeigte bei den ersten Probeflügen, daß sie sowohl in der Leistung als auch in der Sicherheit der weltbekannten „Ju 52" ebenbürtig zur Seite steht, ja, sie sogar übertreffen wird. Die „Ju 90", wie alle Junkers flugzeuge ein Ganzmetall-Tiefdecker, zeichnet sich durch sehr starke Bauweise aus. Der durchgehende Flügel ist in fünf Teile unterteilt worden. Zum erstenmal besitzen die Flügelzwischenstücke und das Flügelmittelstück durch gehende Landeplatten, durch die die Landegeschwindigkeit dieses 21-Tonnen-Flugzeuges unter MO Kilometer liegt. Neue Eigenschaften zeigt die „Ju 90" in ihrer Be quemlichkeit, die wohl für heutige Verhältnisse eine Spit zenleistung bedeutet. Die Kabine ist in ihren Raumver hältnissen größer gehalten worden als ein D-Zugwagen. Eine erstmalig zur Anwendung kommende Schalldämp fung läßt eine störungsfreie Unterhaltung in den Abteilen zu. Rechts und links vom Mittelgang stehen 1,25 Meter breite Doppelsitze: jeder Sitz ist mit Leselampe und Belüf tung ausgestattet. Außerdem sind Räume für eine Gar derobe, für das Handgepäck der Fluggäste und für eine Anrichte, wie bei der Mitropa, vorhanden. Die „Ju 90" ist für den Einbau verschiedener Moto ren in der Leistungsgröße zwischen 800 und 1200 Pferde stärken vorgesehen: sie erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 410 Kilometer in der Stunde, was als Spitzenleistung neuzeitlicher Großverkehrsslugzeuge der Welt anzusprechen ist. Die Reisegeschwindigkeit wird durchschnittlich bei 350 Kilometer liegen. Feuererlaubnis für die LleberWacher Die Konferenz von Nyon nahm Freitag abend in Genf die Unterzeichnung des Zusatzprotokolles und zweier Zusatzabkommen zu den Abmachungen von Nyon vor. Im Zusatzprotokoll wird die Ausdehnung des Schutzes der Mittelmeerschisse auf Angriffe von Ueber- wasserfahrzeugen und Flugzeugen festgelegt. Erfolgen derartige Angriffe ohne Berücksichtigung der völkerrecht lichen Humanitätsgrundsätze, die in dem Londoner Flot tenvertrag von 1930 und im Protokoll von 1936 nieder gelegt sind, so haben die Fahrzeuge de: englischen und her französischen Patrouillen-Flotillen an) das betref ¬ fende Luftfahrtzeug das Feuer zu eröffnen und nach Maß gabe ihrer Mittel, gegebenenfalls unter HinzuzMung von Verstärkungen, gegen das betreffende Kriegsschiff vorzugehen. Rote Brandstiftung? Bis in die Abendstunden war das Kolossalgebäude der Rotunde in Wien bis aus die Grundmauern nieder gebrannt. Wie schnell das Feuer wütete, geht daraus hervor, daß es kaum eine Viertelstunde dauerte, bis der Riesenbau an allen vier Ecken in Flammen stand. Dar im Gebäude befindliche Messegut wurde restlos vernicklet. Am Abend tauchten Gerüchte aus, daß das Riesen- feuer, das dieses Wahrzeichen der Stadt vernichtete, nicht auf einen Kabelbrand sondern aus Brandstiftung zurück- zusühren sei. Der Präsident der Wiener Messe-A.-G„ der ehemalige österreichische Handelsminister Heinl, machte Pressevertretern gegenüber die Aufsehen erregende Mit teilung, daß in der letzten Zeit dreimalBrände in der Rotunde ausgebrochen seien, jedoch immer wieder vom Hauspersonal gelöscht werden konnten. Es erscheine absurd, anzunehmen, daß sich Kabelbrände in so rascher, fast regelmäßiger Aufeinanderfolge ereigneten. Man ver mutete daher schon bei dem zuletzt unterdrückten Feuer Brandstiftung. Die Art aber, wie das Riesenfeuer am Freitag ausgebrochen sei, lasse den fast unwiderleglichen Schluß zu, daß die Rotunde in Brand gesteckt, worden sei. Um 20 Uhr teilte der städtische Branddirektor, Inge nieur Wagner, im Rundfunk mit, daß als Ursache des Brandes der Rotunde ein Kabclbrand nicht in Betracht komme. Alle elektrischen Leitungen seien zur Zeit des Ausbruches des Feuers ausgeschaltet gewesen; in Frage komme nur entweder Unvorsichtigkeit oder Brandstiftung. In der Stadt sind bereits Gerüchte verbreitet, daß die Brandstiftung von kommunistischer Seite, ausgehe. Die Blätter bringen fortlaufend Sonderausbaben heraus. In einer von diesen wird behauptet, daß die Polizei be reits mehrere verdächtige Personen in Haft genommen habe. Die Polizei hat alle dienstfreien Mannschaften ein berufen und in Bereitschaft gestellt. 280Win der anliboWewWfchenAusstellung Wie ungeheuer groß das Interesse der Volksgenossen aus allen Teilen des Reiches an der antibolschewistischen Ausstellung der Reichspropagandleitung der NSDAP, in der Norishalle zu Nürnberg ist, beweist der in diesem Maß kaum erwartete Besucherstrom. Der Andrang von über eine Viertelmillion Besucher zeigt, daß diese Schau weit über den Rahmen der politischen Ausstellungen hin- ausragt. Ehrengäste des Führers, Diplomaten und Re gierungsvertreter aus fast allen Staaten der Welt besich tigten die große Schau. Gerade diese Besuche geben den besten Beweis dafür, daß es sich bei dieser Ausstellung um eine für die Welt bedeutungsvolle und einzigartige Dokumentenschau handelt. Billige SMerziM zm WMerg Abfahrt ab Dresden am 1. Oktober, ab Chemnitz am 2. Oktober Die Landesbauernschast läßt auch in diesem Jahr zwei Sonderzüge zu äußerst billigen Preisen zum Bückeberg fahren, damit möglichst viele Volksgenossen aus Land und Stadt aus dem Gau Sachsen an dem Jahressest des deutschen Bauers, dem Erntedankfest, in Gegen wart des Führers beiwohnen können. 1. Zug: Nach Bad Gandersheim: Abfahrt Freitag, 1. Oktober, in den Mittagsstunden ab Dresden Hauptbahnhof über Coswig, Priestewitz, Riesa, Oschatz, Wurzen, Leipzig nach Bad Gandersheim; Ankunft abends. Sonnabend, 2. Oktober, steht zur freien Verfügung der Fahrtteilnehmer. Sonntag, 3. Oktober, morgens, Abfahrt nach Grohnde am Bückeberg. Teilnahme am Staatsakt auf dem Bückeberg, darnach Rückreise; An kunft in der Heimatstation am Montag, 4. Oktober, mor gens. Der genaue Fahrplan wird den Teilnehmern bei der Bestellung der Fahrkarten und Quartierscheine aus gehändigt. Gesamtpreis für Fahrt nach Grohnde und zu rück, für zwei Uebernachtungen mit Frühstück, Mittagessen und Abenobrot, für Kameradschaftsabend in Bad Gan dersheim: ab Dresden 14,60 RM., ab Coswig 14,40, ab Priestewitz 14,10, ab Riesa 13,60, ab Oschatz 13,20, ab Murren 1L88 und ab Leipzig 12.40 RW- Für die Anreise von oer Heimatstation zur Ab gangsstation des Sonderzuges wird eine Fahrpreis ermäßigung von 75 v. H. im Umkreis von 100 Kilo meter gewährt, wenn bei der Lösung der Fahrkarte die Sonderzugkarte vorgezeigt wird. Die Beteiligung für beide Züge ist außerordentlich groß. Wer mitfahren will, muß sich schnellstens entscheiden und seine Anmeldung bei der zu ständigen Kreisbaueruschaft sofort bewirken. Bet der Anmeldung mutz der Gesamtbetraa an die Kreis bauernschaft gezahlt werden. Da zu jeder Fahrkarte ein Ouartierschein ausgegebcn wird, ist bei der Bestellung anzugeben, ob Quartier sür männliche Teilnehmer, für weibliche Teilnehmer, für Ehepaar gewünscht wird. Bus Ler Landes^auerlMM buchsen Da nochmals Neichsmittel zur Verbilligung von Junggeflügel zur Verfügung gestellt wurden, werden alle diejenigen, die 1937 Kücken oder Junghennen in anerkannten Zuchten kauften, ausgefordert, die quit tierten Rechnungsbelege an die Landesbauernschaft Sach sen einzureichen. Die Berücksichtigung erfolgt nach der Reihe der Eingänge. Der Verband der Züchter des schwarz-weitzen Tief landrindes fühlt am 14. Oktober in L ö b a u im Anschluß an die Eberversteigernngen und am >5. Oktober inDres- d e n-Reick je eine Bullen Versteigerung durch. Versteigerungsverzeichnisse sind durch die Geschäftsstelle des Verbandes der Züchter des schwarz-weißen Tiesland- tindes r. V.« Dresden-.A. 1. Ebristianstraße 27, erhältlich,