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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^scheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 ^schließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der aeidrng, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Mfpruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- . preise» Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 8 Alles weitere üb» Nachlaß nsw. laut mifliegcnder Anzeigenpreisliste L Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor» miimgs t s (sischeinnngstages. Lei ferm,Endlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richugkci. übellianunen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erüfcht feder Nachlaß mifpruch. Diese Zeit««, veröffentlicht die amtliche« Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf»Okrilla und de» Finanzamtes zu Radeberg, dauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 138. Nummer 107 Fernruf: 231 Sonnabend, den 11. September 1937 DA.:VIII.265 36. Hahrgang Amtlicher Teil Herzliche Einladung zum örtlichen Erntedankfest. Da dies Jahr mit unserem althergebrachten örtlichen Erntedankfest die Einweihung unserer im Innern neu auSge- ^alten Kirche verbunden und der Besuch zahlreicher Ehrcn- Eie zu erwarten ist, werden die Kirchgemeindeglieder hier durch nicht nur zu zahlreichem Besuch des Festgottesdienstes »in Sonntag, den 12. September, vorm. 9 Uhr herzlich Kin nladen, sondern auch gebeten, den üblichen Schmuck an Gänzen und Früchten am Sonnabendnachmittag in der Arche abzugeben. Wer sich der Reihe der Stifter von spenden für die Ausschmückung anschließen will, wird ge beten, dies auf dem Pfarramt zu melden. „Wer Dank "pfert, der preiset mich!" Httendorf-Htrilla, am 9. September 1937. Die Kirchgemeindevertretung. ReichspreNetag in Berlin An dem Kameradschaftsabend der NS.-Presse in Mrnberg kündigte Reichsminister Dr. Goebbels für den summenden Winter die Veranstaltung eines gro- M Reichspressetages in Berlin an, auf dem in einem lahmen alle die Fragen besprochen werden sollen, die 5? Männer der deutschen Presse beschäftigen, r^r Iournalistenstand soll nicht nur die Pflicht eines of- 'Michen Dienstes tragen, sondern auch mit besonder /n Rechten ausgestattet werden. „Es ist mein innig er und aufrichtigster Wunsch, daß sich in der deutschen fresse eine Kameradschaft der Arbeit entwickeln möge, dre V unser Volk, für die Bewegung und die deutsche Na- 'wn reichste Früchte trägt. Ich bin glücklich darüber, daß ich aus Ihrem Stand hervorgegangen bin; ich suchte mich auch in Zukunft - auch in meinem jetzigen — immer als in diesem Sinn Ihnen zugehörig iWen," Eine Scheibe Brot für drei MMonen Mar! Warum kein frisches Brot? Der Reichsstatthalter in Sachsen erinnert in einer Verordnung an das Verbot, daß von den Herstellern Brot in frischgebackenem Zustand an den Verbraucher nicht ab- kegeben werden darf. Vielerlei Gründe lagen für den Erlaß dieses Verbotes vor. Einen Grund kennt fast lebe Hausfrau, nämlich den, daß frisches Brot vielfach, besonders bei Kindern, Uebelkeit hervorruft und Unter Umständen nicht notwendige Arztkosten entstehen können. Auch den zweiten Grund kennt fast jede Haus frau: frisches Brot sättigt nicht in dem Maß wie etwa einen Tag altes Brot. Die Hausfrau sieht sich also ge- Uötigt, von frischem Brot mehr aufzuschnei den als von älterem, um die Kinder oder sonstige Tisch- Penossen zu sättigen. Dieser überflüssige Mehrverzehr kommt aber nichtverwendetem oder verdorbenem Brot gleich, das also der Ernährung unseres Volkes Uutzlos entzogen wird. Eine kleine Rechnung be weist zahlenmäßig und damit um so eindringlicher den .Wert einer einzigen Scheibe Brot: Wenn einer deut schen Familie monatlich nur eine Scheibe «rot verdirbt, so würde das bei 17 Millionen Haushaltungen jährlich einen V er lu st von acht Millionen Broten oder rund drei Millionen Mk. i kni deutschen Volksvermögen bedeuten. Nun vervielfäl- - sige man diese Zahl auf nur zwei oder drei verloren- ; Ükgangene Scheiben Brot im Monat! s Man konnte früher oft beobachten, daß die Maler i kur das Abreiben der Wände Brot ve r - - sandten. Wir, die wir heut in einer neuen Zeit leben, ! >n der wir über alle Erfordernisse unserer Volkswirtschaft Sistos aufgeklärt worden sind und werden, können eine Mche Vergeudung des wertvollsten Ernährungsmittels ^cht verstehen; wir nehmen aber mit Bestimmtheit an, "ah sich heut kein Malermeister findet, der in seinem Be- meb diese unsinnige Brotverschleuderung zuläßt. S—r. Aufbewahrung des Brotes: w Bewahre das Brot stets trocken, kühl und luftig auf! — Mlkästen und Steintöpse müssen Luftzutritt ermöglichen! >as Brot liegt zweckmäßig im Gefäß auf einem Rost aus Nolz. — Der Brotkasten oder Steintops verhindert nur ein Mkes Austrocknen: er muß in einem kühlen und trockenen, Mtigen Raum stehen. — Ist Schimmel am Brot ausgetreten, ? Butz der Brotkasten mit heißem Master sorgfältig aus- ^ewischi werden und vollständig austrocknen, ehe er wieder M Brotausbewahrung benutzt werden darf. — Nach dem Offnen von Päckchen mit geschnittenem Brot bietet die Ver- vackuna keinen Schutz gegen Verschimmeln: sie wird daher besten entfernt. — Der Brotbehälter mutz regelmäßig go- "Uügl werden! „ 140000 politische Leiter vor dem Führer angetreten Der Abend des Freitag blieb den Politischen Leitern vor- behalten, die in einer Stärke von 140 000 Mann auf dem Zeppelinfcld angetreten waren, um aus dem Mund des Füh rers die Marschrichtung für das kommende Jahr zu vernehmen. Schon vor Beginn waren die mächti gen Tribünen von einer die Hunderttausend übersteigenden Menschenmenge angefüllt. Punkt 19 Uhr standen in zwölf gewaltigen Blocks die Verfechter und Verkünder des nationalsozialistischen Gedan kengutes auf dem Feld, während die 32 000 Fahnen vor dem Südeingang Aufstellung genommen hatten. Plötzlich fasten Scheinwerfer ein riesiges, Eichenlaub umkränztes Hakenkreuz auf dem Mittelpunkt der Tribüne in ihre strahlende Fülle, und im gleichen Augenblick werden die Fahnengruppen auf den 34 Türmen, die die großen Wälle unterteilen, angestrahlt. Garben von Licht erhellen die hohen Pfeilerreihen, die sich zu beiden Seiten an den Mittelteil der Tribüne anschließen. de ren Rückwände das Hakenkreuz auf rotem Feld deckt. Der ganze Mittelaufbau ist von Hakenkreuzfahnen eingesäumt, deren Spitzen im Scheinwerferlicht funkeln. Es ist eine über wältigende Farbensymphonie in braun und rot und Weitz, in Silber und Gold. Strahlendom über dem Zeppelmfeld Die Junker der Ordensburg, das politische Führerkorps der Zukunft, besetzt den Vorbau unterhalb der Führertribüne. Auf der Ehrentribüne haben die führenden Männer aus Be wegung und Staat, die Ehrengäste des Führers und die Ver treter der Wehrmacht Platz genommen, ebenso die Diplomaten. Heilrufe ohne Ende zeigen das Nahen des Führers an, der in dem breiten Eingang gegenüber der Haüpttribüne von Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und den Reichs- und Gauleitern empfangen wird. Im Augenblick, als der Reichs organisationsleiter dem Führer 140 000 Politische Leiter zum Appell meldet und Fanfaren dem Führer ihren Gruß ent bieten, werden aus 154 Scheinwerfern zartblaue Strahlen bündel emporgeschleudert und bauen einen Lichtdom von atemberaubender Schönheit. Langsam schreitet der Führer, gefolgt von den Reichs- und Gauleitern, durch den Mittelgang, um am Fuß der Haüpttribüne die Kriegs- und Arbeitsopfer zu begrüßen. Nachdem er die Tribüne betreten hat, ergießt sich in die freigelassenen Gassen, über die Wälle und in das breite Mittelfeld der Strom der 32 000 Fahnen. Jubelnd fallen die Hunderttausende in das Sieg-Heil -ein, das Dr. Ley aus den Führer ausbringt. Dann singen die Männer der Ordensburg: „Was die tausend Jahre harrten zwang der Führer in die Zeit. Mit den Fahnen und Standarten zieht es draußen durch die Ewigkeit!" Das erste Gedenken gilt dem Toten des Weltkrieges, den Opfern der Arbeit und den ermordeten Helden der Partei. Alles erhebt sich von den Plätzen und hebt die Arme, die Fahnen senken sich, während gedämpft das Lied vom guten Kameraden erklingt. Als die getragene Weise verklungen ist, wendet sich Dr. Ley an den Führer: v Jahr um Jahr stehen nun in diesem unendlichen Lichter dom 140 000 Männer der Partei, Männer aus allen Gauen, Dörfern und Weilern unseres lieben deutschen Vaterlandes, und draußen im gleich erleben weitere zwei Millionen Poli- tEe Leiter. Amtswalter und Amtswarte diese weibevolle Stunde m«. Zwei Millionen Menschen sorgen in allen Gegenden Deutschlands politisch und sozial um den Volksgenossen. Wenn man bedenkt, daß von diesen zwei Millionen 97 vH. ehrenamtlich ihre Pflicht tun und kaum 3 v. H, hauptamtlich arbeiten, so ist das eine Volkssührung, die dis letzte Regung in unserem Volk bemerkbar zum Führer bringt und die Wil lensäußerung des Führers wieder bis zum letzten Volksge nossen dringen läßt, eine Volksführung, die in bester Weise vollendet ist. Mit einer solchen Organisation kann man jede Aufgabe lösen. Ich kann Ihnen, mein Führer, heute melden, daß diese Organisation nicht Nur auf dem Papier vorhanden ist: Sie arbeitet reibungslos, sie lebt! Der Dank für diese Männer, die heute vor Ihnen, mein Führer, stehen, ist es, daß diese Männer Sie. mein Führer, sehen können, daß sie einmal im Jahr- Gelegenheit haben, in Ihrer Nähe zu sein; Venn vas wundervollste ist die persönliche Verbundenheit die- sr Millionen Menschen mit Ihnen, men Führer! Sie sprachen vor einem Jahr das Wort: Ich bin bei Euch, und Ihr seid bei mir! Das ist das schönste und herr lichste Wort, das wir kennen. Hier steht keine Hierarchie, hier stehen Männer, die persönlich mit ihrem Führer verbunden sind, deren Herzen mit dem Herzen des Führers in gleichem Takt schlagen; das ist das Wunderbare unsrer Partei. So bitte ich Sie, mein Führer: Geben Sie uns die Pa role für das nächste Jahr. Diese zwei Milloncn Männer der politischen Leitung werden jede Aufgabe lösen, die Sie ihnen stellen! Als der Führer vor das Mikrophon tritt, empfängt ihn ein Jubel ohne Grenzen. Sofort hat er die Herzen der Hunderttausende gefangen, als er seiner Freude über die Stunde des Wiedersehens Aus druck gibt. Fast jeder Satz seiner Ansprache wird von Heil rufen und jubelnder Zustimmung begleitet. Das Sieg-Heil auf das deutsche Vaterland sinder einen gewaltigen Wider hall. Die Lieder der Nation klingen auf und werden begei stert mitgesunaen. Als sie verklungen sind, brandet erneut ein Stum des Jubels und der Verehrung zum Führer empor und geleitet ihn weithin auf seinem Weg. Morlm droht! Scharfe Zurückweisung in Rom Zu den Anwürfen Litwinow-Finkelsteins gegen Ita lien, der bei der Eröffnungssitzung der Mittelmeer-Kon- jferenz unter Bezugnahme auf angebliche Angriffe italie nischer Unterseeboote, auf sowjetrussische Schiffe erklärt haben soll, „Sowjetrußland sei am Ende seiner Geduld angekommen, und es werde sich, falls die Angriffe fort gesetzt werden sollten, zu Vergeltungsmaßnahmen gegen Italien genötigt sehen", wird in unterrichteten italieni- j schen Kreisen erklärt, daß diese Ausfälle Litwinows in keiner Weise unerwartet kommen. Sollten, wird weiter erklärt, die von Litwinow er wähnten Maßnahmen erfolgen, dann werde sie Italien nicht als Vergeltungsmaßnahmen sondern als Anant Handlungen betrachten, da Vergeltungsmaßnahmen nur gegen den ergrifscn werden können, der sich tatsächlich eines Verübens schuldig macht» Hroßfeuer in der Zächs. Glasfabrik A. Walther L Söhne Zahlreiche Motorspritzen bekämpften den gefährlichen Brand Heute früh kurz nach 4 Uhr ertönte Feueralarm in unserem Orte. In einen großen Lagerschuppen der Sachs. Glasfabrik, in dem sich u. a. ein beträchtlicher Stapel Holz wolle-Ballen befanden, war ein Schadenfeuer entstanden, das sich mit rasender Schnelligkeit ausbreitete. Binnen weniger Minuten stand das Holzgebäude über und über in Flammen und ein zweiter angrenzender Lagerraum mit Fertigfabrikaten war von dem Feuer ergriffen worden. Die Betriebswehr, unterstützt von zufällig im Orte weilenden Angehörigen der Wehrmacht, und die rasch mit zwei Löschzügen am Brand platze eingetroffene Ortswehr griffen das Feuer mit allen zur Verfügung stehenden Rohrleitungen an. Unter ungeheurer Hitze und Rauchentwicklung gewann das Flammenmeer, das die beiden Schuppen bildeten, trotzdem an Ausdehnung und bildete eine ernste Gefahr für die angrenzenden Fabrikge bäude, zumal der, zum Glück schwache Wind die Flammen gegen diese wehte und so die Brandbekämpfung ungemein er- schwerte. Der weithin sichtbare Feuerschein veranlaßte die Nachbar- Wehren zum Ausrücken und gemeinsam mit einem herbeige rufenen Löschzug der Dresdner Berufsfeuerwehr gelang es, den gefährlichen Brand, der sich inzwischen auch auf das ganze Gebäude der Formenputzerei ausgebreitet hatte, so weit ein zudämmen, daß ein weiteres Uebergreifen auf andere Ge bäude verhindert werden konnte. Dem gemeinsamen Vor gehen der Wehren, es waren u. a. auch die Motorlöschzüge von Radeberg und Radeburg (letztere mit 2 Motorspritzen) da, gelang eö, gegen 6 Uhr die Macht des Feuers zu brechen. Bereits in der 7. Stunde konnten die ersten Wehren wieder abrücken. Der angerichteten Sachschaden, durch Vernichtung der zwei Lagerschuppen und der Formenputzerei wie auch durch Einwirkung der Hitze auf andere angrenzende Gebäude, ist beträchtlich. Die Abiöscharbeiten nahmen noch geraume Zeit in Anspruch. Durch Zerstörung der Licht- und Kraftleitungen erlitt der Betrieb eine kurze Unterbrechung.