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Beilage zur Gnendoejer Zeitung Ser spanische Kamm Von Geno Ohlischlaeger. «Nachdruck verboten« In einem Atelier der Mundus-Filmgesellschast in Hollywood war für den Film „Der Löwe von Venedig" das Portal eines Renaissancehanses nachgebaul worden, zu dem eine kleine Treppe hinaufführte. Die Szene war so weil vorbereitet worden, daß der Regisseur Palry mit den Proben beginnen konnte. „Rufen Tie die Darsteller m die Dekoration", sagte er zu seinem Aufnahmeleiter Hastings. Als Hastings forteilte, kamen ihm schon Jonny Croy und Georg Henderson entgegen. Jonny Croy trug einen role» Domino; Georg Henderson war als Seeoffizier an- gezogen. Da brauchte Hastings nur noch bei Christa Ward zu klopfen. „Komm: gleich!" ries die Garderobiere durch die Tür, und Hastings ging ins Atelier zurück. Die Kameraleute maßen die Entfernungen zwischen der Kamera und dem Portal ab; die Beleuchter probten die Scheinwerfer aus. Patry besprach mit dem Tonmeister, wie hoch das Mikrophon über den Sprechenden hängen sollte. Jonnv Croy las noch einmal im Drehbuch seinen Test nach; Georg Henderson ließ sich vom Friseur noch einmal eine Locke, die über seine Stirn fallen sollte, kämmen. „Wo bleibt denn Miß Ward?" fragte Patry un geduldig „Sie wollte gleich hier sein", antwortete Hastings „Ich werde noch einmal in ihre Garderobe gehen." Und schon sauste er los. Patry erklärte Croy und Henderson, wie er sich die Einstellung dachte. Es war ein historischer Film; ein Tel! spielte während des Karnevals in Venedig. Georg Hender son spielte einen Seeoffizier, Alfredo Conti, der sich in die schöne Sängerin Diotima Remi verliebt Hal, aber be- kürchiei, daß sie ihm den Advokaten Paolo Delmonte vor- ziehl. Er Hal erfahren, daß Paolo sie abends zum Karne- dal abholen wird. In seiner Eifersucht bewacht er das Portal ihres Hauses, und als Paolo sie wirklich abholt, schießt er aus sie und verletzt sie schwer. „Sie sieben hier hinter dem Brückenpfeiler", erklärte Patry, „und wenn Paolo Diotima begrüßt Hai und sie mit >hm auf der obersten Treppenstufe steht, richten Sie Ihre Pistole aus sie und schießen Wenn Fräulein Ward nun endlich hier wäre, könnten wir ansangen." In diesem Augenblick erschien Christa Ward, gefolgt hon Hastings, im Atelier. „Entschuldigen Sie die Verspätung", antwortete öhrista Ward „Aber ich kann leider noch nicht spielen. Es ist ein kleines Unglück geschehen: Frau Smith hat sich aus weinen Kamm gesetzt, und da ist er zerbrochen!" „Ich habe gleich nach einem anderen Kamm geschickt", sagte Hastings. „Aber immerhin wird es eine Zeitlang dauern, bis er besorgt ist." „Und ohne Kamm . . ." Ohne diesen Kamm konnte diotima nicht spielen. In einer Szene war gezeigt worden, lvie sie sich für den Karneval ein spanisches Kostüm anzog und sich mit einem riesigen, prächtigen spanischen Kamm schmückte. „Wie lange wird es denn dauern, bis Sie einen "amm beschafft haben, Hastings?" fragte Patry ärgerlich. . „Ich hoffet nicht mehr als zehn Minuten", erwiderte Hastings, „aber versprechen kann ich es natürlich nicht." „Schon gut", unterbrach Patry. „Wir werden auf den ^?Mm nicht warten. Wir drehen inzwischen die nächste Umstellung: Großausnahme von Alfredo, wie er seine händ hebt und schießt. Können wir das probieren? Fräu- w" Ward und Herr Croy können solange gehen; ich hoffe, ''s wir diese Szene fertig haben, wird der neue Kamm > vir Stelle sein." Die Kamera wurde auf Alfredo eingestellt, so daß ! wan ihn von der Seite sah und die Hand, die sich zum erhob. „Noch etwas mehr zur Seite drehen", sagte j Kameramann, der Henderson durch die Kamera beob- i wyteic, „So ist es gut. Und jetzt heben Sie langsam die -"Nd. zielen Sie. vielleicht am besten auf die Laterne Kv/uzwortrittsel. 4 6 7 M 12° SZ 28 IN .Deutung der seinen Wör- Von links M rechts: l. ?"dunasbrücke, ? L-ichschleuse, Lutz zur Elb- l.rr^ v* — o. L- 9 Fuß. T"''g, l2. ^'chutzwaaen, N-ni^chi^er ia «« Tro- ^rkebrs. L'dung, l7. Üblicher Bor- in""- 'S Fluß h Frankreich. tz.Fahne. 24. h°'sersayrzeug. Mus' männlicher Vorname, 27. Stadt in Pommern. 29. Eilt- »n?geld. 32 europäischer Zwergstaat. 33. Haustier. 34. Stadt Donau. 35. heimliches Gericht, 36 weiblicher Vorname To» ?ben nach unten: t Prachtentsaltung, 2. Nebenfluß der ö Kriechtier. 4. Stadt am Harz, 5. männlicher Vorname, Baden. 10 Fluß in Rußland, tt. Titelheld eines A Freytag. l3. Pelztier, 15. Kunststätte, 18. Bezirk, Brasilien, 22 Haarpflegemittel 23. Begrenzunqs- alkoholisches Getränk, 25. Stadt in Kanada, 27. An- w 28. Stadt in den Vereinigten Staaten, 30. Großwild, leiblicher Vorname. Denksportaufgabe. ok^ .Personen sitzen vergnügt bei einer Flasche Wein. Mw»/' erklingen die Gläser, wenn ein jeder mit dem andern aastößt? — Die Losung soll lediglich durch Nachdenken neben dem Portal, dann bekommen wir die richtige Höhe; denn vor dieser Laterne steht Diotima." Im selben Augenblick dröhnte ein Schutz, und klirrend sielen die Scherben der Laterne auf den Boden. Der Kameramann fuhr von der Kamera hoch; alle standen einen Augenblick wie erstarrt da. Patry fand zuerst die Sprache wieder. „Unerhörte Schweinerei!" tobte er. „Die Pistole war geladen! Hastings, stellen Sie sofort fest, von welcher Firma das Schietzeisen stammt. Wir werden Schaden ersatz verlangen!" „Für die Laterne!", antwortete Hastings, der ganz bleich geworden war. „Selbstverständlich werde ich Krach machen Unglaubliche Nachlässigkeit ist das!" „Wir können von Glück sagen, daß wir erst die Grotz- anfnahme drehen wollten!" sagte Patry nachdenklich. „Nicht auszudenken, was passieri wäre, wenn der Schutz losgegangen wäre, während Henderson auf Fräulein Ward anlegte! Sie kann wahrhaftig sagen, daß der zer brochene Kamm ihr das Leben gerettet hat." Sie Sünde der Mutter Von Richard Pilaczek. In dieser letzten Nacht, die der Seemann Jens im Krankenhaus zu Neapel zubrachte, war es ihm unmöglich, zu schlafen. Mit offenen Augen starrte er ins Dunkel und lauschte den spärlichen Geräuschen, die die Stille der Nacht unterbrachen. Das leise Atmen der anderen Kranken, hie und da ein aus Träumen geflüstertes Wort, von fernher der lockende Ruf einer Schiffsglocke — das war alles. Die erste Zeit hatte sich diese Stille wie Beklemmung auf seine Brust gelegt, er hatte sich gesehnt nach dem Stampfen der Maschinen, nach dem Rauschen des Wassers, das gegen die Schifssplanken brandet und Wellen über Deck fegt, datz es klingt wie fernes Donnerrollen. Doch als die Wochen vergingen und die schwere Brust wunde. die Jens im Hafen von Neapel bei einem Streit mit betrunkenen Seeleuten daoongetragen hatte, so weit geheilt war, datz er sich wieder dehnen konnte und strecken, da empfand er diese Ruhe, die ihn hier umgab, wie ein kostbares Geschenk. Aber die Sehnsucht nach der Weite, die Sehnsucht nach dem Meer war nicht tot in ihm, sie schlief nur. Oftmals geschah es, datz in seine Träume die gewaltige Melodie des Meeres klang, daß er das ächzende Knarren der Masten vernahm, die sich trotzig dem Strom entgegenstemmten. Jens richtete sich in seinem Belt halb auf. Vor seinem Ange stand die endlose Weite des Meeres. Wie lange schon hatte er keine Schiffsplanken mehr unter den Füßen gehabt — sieben Wochen wohl — oder waren es gar acht? Acht Wochen lang war er verdammt gewesen, stillzuliegen, weiter nichts zu lun, als stillzuliegen und zu warten. Es war höchste Zeit, daß dies nun ein Ende hatte! Er verspürte Durst und griff nach der Karaffe aus si'inem Nachttisch. Wasser — dachte er spöttisch — immer nur Wasser, wenn die Kehle trocken ist und die Lippen brennen Morgen — ja morgen würde auch das ein Ende haben Aber die Flasche war leer. Schön, dann eben nicht! War ja doch nicht das Richtige. Wasser ist nichts für einen rechten Seemann; das wendet er höchstens äußerlich an Jens legte sich wieder zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Wie trocken die Kehle war — wenn man wenigstens eine Pfeife rauchen könnte. Doch auch das war unmöglich, denn als man ihn einmal des Nachts dabei erwischt hatte, wie er unter dem Schutze der Dunkelheit in aller Gemütsruhe seine Pfeife schmauchte, hatte man sie ihm wcggenommen. Aergerlich stand Jens ans. Man mußte doch — zum DonnerwetterI — in einem Krankenhause auch in der Nacht etwas zu trinken bekommen. Er tastete sich bis an die Tür, öffnete sie leise und trat ans den hell er leuchteten Korridor. Die Schwester, die die Nachtwache hatte, war nirgends zu sehen. Erst nach einigem Suchen sand sie Jens. Sie saß auf einem Stuhl, hatte den Kopf auf die Brust gesenkt nnd schlief. Ihre Hände ruhten im Schoß. Kopswccyselrätsel. Oyn' Zeichen vorn trag' Blüten ich und Früchte; Ein „G" davor ein Mann dem ich mich gern verpflichte, Mit einem „M" alsdann bin ich ein Fahnenträger. Mit einem „B" bekannt als starker Bündnispsleger; Was ich mit „H" vollbringe ist nur kläglich. Mit „L" bin ich gar ost nur schwer erträglich; Vertauschst d» „L" mit „N". ich neue Kraft dir spende, Mit „F". mein lieber Freund, ist es nicht weit vom Ende. Auflösungen aus voriger Nummer. Zoologisch-'s Bilderrätsel: Wurm, Igel, Esel, Dachs. Eule Hund. Otter. Pferd Fasan. - Wiedehopf. Bruchstückaufgabe: Karosse, Rübeland, Anjou, Fuchsie, Treber, Dompfaff, Urach. Ravaillac. — „Kraft durch Freude!" Das Oeisterrädchen Ein Holzstäbchen, vorn eine Stecknadel und daraus- gesteckt ein Kartonstern von 5 Zentimeter Durchmesser Jetzt wird der Stab gerieben und nun dreht sich das Näd- Zeichnung: Hannesen chen. Auf dem Stab sind Rillen geschnitten (Abbildung 2), und wenn diese mit dem Fingernagel gekratzt werden, pflanzt sich die Erschütterung bis zum Stabende rotierend fort, und der Stern beginnt sich zu drehen. Jens sah nichts als diese Hände. Er stand regungslos — diese Hände, diese runzeligen, arbeitsharten Hände — das sind Mutters Hände — dachte er erschüttert Es ließ ihn nicht mehr los, urplötzliche Sehnsucht fiel ihn an wie schwere Krankheit. Mutters Hände, müde, abgearbeitel — und doch zu jeder Stunde, zu jeder Minute bereit, zuzu greifen, zu helfen, zu pflegen, zu dienen. Wieviel Zärt lichkeit in diesen harten, schwieligen Händen schlummert,.. Leise wandte sich Jens ab und ging in den Krankensaal zurück. Er legte sich nieder in seinem Beu und schloß die Augen. Da war es ihm, als sei er daheim, sei krank, und draußen in der kleinen Küche wache die Mutter. So war es einstens gewesen. Man hatte es hingenommen wie etwas Selbstverständliches, ohne Wort des Dankes. Und dann, als man älter wurde, als man den Händen der Mutter entwachsen war. war man seines Weges ge gangen. War einfach gegangen, ohne der müden, runze ligen Hände zu gedenken, die ausgedient hatten, weil man sie nicht mehr brauchte. So war der Vater gegangen — das Meer hatte ihn behalten. So war auch Karl, der Bruder, gegangen — auch er kam nicht wieder. Und dann — er selbst — der letzte. Deutlich stand der Tag des Abschieds auf vor dem grübelnden Jens. Mutter war still gewesen, hatte wort los ihre Hände aus sein Haar gelegt. Dann hatte sie sich abgewandt ohne ein Wort der Klage, ohne ein Wort, das eine Bitte gewesen wäre. Wie mochte es heute aussehen in der kleinen Fischerhütte im friesischen. Heimatdorf? Hatte man nicht auch das Meer, wenn man in der Heimat bUeb und mit den anderen auf Fischfang auszog? Mußte es die Ferne sein? Auch die Heimat war gut — und Mutters Hände waren müde . . . Am nächsten Tage, als Jens aus dem Krankenhaus entlassen war. nahm er Heuer auf einen Dampfer, der nach Deutschland ging. Er war still während der ganzen Fahrt, und die anderen Matrosen machten ihre Späße über Jens, den Grübler. Doch wenn es ihm zu bunt wurde, krempelte er nicht die Aermel hoch, wie er das früher getan hatte — da stand er gleichmütig auf und ging an die Reling. Weit dort drüben — dachte er — hinter dem Meere, hinter Dunst und Nebel und Wolken — dort wohnt Mutter. Noch nie schien ihm eine Fahrt jo lang wie diese. Das war, wett em Ziel tym winkte und die Sehnsucht ihn ungeduldig machte und ruhelos, obwohl er es sich selbst nicht eingestehen wollte. Das Herz schlug ihm wild, als er endlich sein Heimat dorf erreicht hatte. Eben waren die Fischer von ihrer Fahrt zurückgekommen — es war Leben und Lachen, Jubel und Freude über den reichen Fang. Sie begrüßten ihn, den Heimgekehrten, mit Hallo — aber niemand hatte Zeit für ihn. Einsam lag die Fischerhütte da. Weit und breit kein Mensch. Aber die waren alle unten am Hafen; da wurde jede Hand gebraucht, den Fang zu bergen. Zögernd öffnete Jens die Tür. In der Küche fand er die Mutter. Sie saß auf dem alten Polsterstuhl am Ofen und schlief. Die Hände hatte sie in den Schoß gelegt. Und wieder fiel die Erschütterung, die Jens beim Anblick der Hände im Krankenhaus zu Neapel empfunden, mit Macht über ihn her. Er neigte sich und barg sein Gesicht in diese müden Hände. Da wachte die Mutter auf. Auch jetzt war sie still, wie sie es gewesen war, als Jens vor Jahren Abschied genommen. Nur ihre Hände bebten. „Nun bleibe ich hier, Mutter", sagte Jens. Lange schwieg sie, saß still, ohne sich zu rühren. „Der Nils braucht gerade einen Fischer für sein Boot", entgegnete sie endlich zögernd, ungläubig, während in ihre Augen leuchtende Freude trat. „So — eben sah ich ihn; unten am Strand. Ich will doch gleich mal mit ihm sprechen." Die Mutter humpelte hinter ihm her, und als Jens den Kops neigte zu ihr, die er um Haupteslänge überragte, küßte sie ihn auf die Stirn. Als er langsam den Weg hinabschritt, der nach dem Hafen führte, war es ihm, als laste schwere Schuld aus ihm. Er reckte die Arme und wußte, daß er die Schuld abtragen würde. Lehrer: „Könnt ihr mir die Namen einiger Sterne nennen?" Peter: „No - vom Fußball oder vom Kino, Herr Lehrer?" * Ein Schotte kommt mit großen Zahnschmerzen zum Arzt. „Ja", sagt der, „der Zahn mutz raus." „Was kostet denn das?" „Mit Betäubung 15 Schilling, ohne Betäubung fünf Schilling." Der Schotte überlegt und entschließt sich dann für eine Behandlung mit Betäubung. Der Arzt nimmt die Einspritzung vor und geleitet seinen Patienten ins Vorzimmer, um die Wirkung ab zuwarten und inzwischen einen anderen Patienten zu versorgen. Als der Arzt den Schotten dann zum Zahnziehen hereinrufcn will, ist der Patient verschwunden. — Abends am Stammtisch trifft der Arzt einen Kollegen, dem er die seltsame Geschichte erzählt. „Das wird wohl der Kerst sein, meint der Kollege, „der trotz meines Zuredens darauf bestand, sich einen Zahn ohne Betäubung ziehen zu lassen..." -r- Sie: „Es ist wirklich erstaunlich, wie mutig du bist!" Er: „Kein Wunder bei meinem Vornamen Theo- baldus"! Sie: „Was hat das damit zu tun?" Er: „Na, was glaubst du wohl, was ich während meiner Schulzeit gehänselt wurde wegen dieses Ramens!" Clnsere Tukunkt brsucbt eins ßlüclckicbo fußenctt Speaüet kreiplülre!