Volltext Seite (XML)
Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^sscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 .LL Nnzetgenpreis: Die V gespalti-ne mm-Zeile oder deren Naum v Alles weitere üb« schließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Beiriedes der Nachlaß usw. laut auniegender Nnzcigcnprclsliste L Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor» Leitung, der Lieferanten oder der Bcsörderungseinrichtnngen) hat der Bezieher deinen mittags des Erschetnungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird Keine Gewähr Anlpcuch Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder LUickzahlung des Bezugs- für Nichtigkeit übernommen. Lei Konkurs mid Zwangsvergleich erlischt jü>er Rachtat» prüfe». anspruch. > Diese Zelt««- veröffentlicht dl« amtliche« Debanntmachunge« der Gemeinde «Behörde z» Ottendorf, Okrilla »nd de» Finanzamtes zu Nadeberg. öauptfchriftlcitung: Georg Bühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Bühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Nühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Bcrlag: Hermann Nühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 136. Kummer 84 Fernruf: 231 Ausn Sachs Landesbildstelle (M) Burg Stolpen von Architekt M eßner Unter den zahlreichen Burgruinen Sachsens nimmt >.c Burg Stolpen einen hervorragenden Platz ein. An der Kreuzung der zwei alten Heeres- und Handelsstra ssen, die von Sachsen in die Lausitz und nach Böhmen sichren, ragen die stolzen Türme dieser wuchtigen Peste empor. Der Name Stolpen bedeutet so viel wie Stulpen, die Säule. Die Bezeichnung ist darauf zurück- luführen. daß auf dem Felskegel der Basalt in eigenartigen fünf- und sechseckigen Säulen zutage tritt "nd damit der ganzen Anlage ein eigenartiges Gepräge verleiht. Als Gründungszeit wird das Jahr 1121 angenom- >nen, wenngleich die erste Anlage wahrscheinlich nur aus Palisadenbefestigungen bestanden haben kann. Urkundlich hird Stolpen zuerst 1218 erwähnt, als Ritter Motzko de Stulpen diese Burg an das Domkapitel in Meißen ver kaufte Das ganze Mittelalter hindurch bis zum Jahre 1559 blieb Stolpen im Besitz der Bischöfe von Meißen bad galt während dieser Zeit als Berwaltungssitz für das ganze Bistum. Ansang des 16. Jahrhunderts wurde die Burg unter ihren bischöflichen .Herren völlig erneuert »nd kräftig bewehrt. Die Reformation machte dem Regiment der Bischöfe auf Stolpen ein Ende. Kurfürst August, uns allen als ..Pater August* bekannt, nahm Besitz von ihr und wid mete sich ihrer weiteren Ausgestaltung und Verschöne- wng: er und seine Gemahlin, die „Mutter Anna*, ha ben ost auf der Burg verweilt. Der Dreißigiähriq« Krieg Ait allen seinen Schrecken ging nicht spurlos an der einst io stolzen Beste vorüber: mehr als einmal wurde sie von kriegerischen -Horden heimqesucht und dabei verwüstet. Erst Ende des 17. Jahrhunderts konnte Georg II. die ^Wersten Schäden ausbessern und zu ihrem Schutz ein festes Torgebaude die „Klengelsburg*, hinzufügen. Im Jahre 1716 bezog die Gräfin Eosel als befangene Augusts des Stärken Stolpen und verweilte 49 Jahre bis zu ihrem Tod auf der Burg. Die letzten Kahre verließ sie freiwillig ihren Aufenthaltsort nicht, denn die Außenwelt war ihr unterdessen fremd geworden. Durch die Stürme des Siebeniährigen Krieges und Msolge einer Feuersbrunst verfiel die Burg immer mehr "nd schien zur Verteidigung nicht mehr geeignet, als Napoleon Stolpen Zum Stützpunkt seiner Verteivi- wmg auserwählte und für seine Zwecke befestigte. Bei keinem Abzug im Fabre 1813 ließ er die damals "och vorhandene Kapelle, die Wehrgänge und Türme fvrengen. wobei nur der Fobannisturm. der Stei- Nertnrm^ das Kornhaus und die Klenaelsburg verschont blieben. Fn diesem Zustand befand sich Stolpen bis in bie lebten Fahre. Die wenigen Räume blieben leer, der Mk siel von den Äiäuden und der Sturm pfiff durch ncnsierbohlen und Türen. So drohten auch diese Zeit en alter deutscher Geschichte dem gänzlichen Verfall kleisaegeben zu lein. . Der nationalsozialistischen Regierung blieb es vorbe- ^lten, diese? Denkmal vergangener Kultur »or dem völligen Untergang zu retten. Aus Veranlassung Leiters des Sächsischen Ministeriums für Volksbil- °>ma ist unter kunstaeschichtlich fachmännischer Leitung der Erhaltung der Gebäude und ihrer inneren Aus- Mästung tatkrästig begonnen worden. Es wurde nichts .Mes hinzugessiat, sondern es galt, lediglich das Vor- ^"dene zu erhalten und verständnisvoll auszubauen. iMk bietet der Fobannisturm in seinen Raumen, die ,"m mit Möbeln ausgestattet worden sind, ein le- Adiges Bild von der Lebensweise der "maligen Zeit- Wir bewundern an allen Ge- ^"'tanden dgs große handwerkliche Können, das seine ^."^/nompsinden und die hohe KunstaussassnNa unserer m'chen Vorfahren. Auch der alte Schösserturm besten "'M? den Unbilden der Witteruna völlig prfsa-aebett lken wär. erhielt kein frühere« DE e? ist mwtE, Sonnabend, den 17. Suli 1937 DA-vi.: 2ü» Atz. Jahrgang ^egierungskrile in Prag Meinungsverschiedenheiten über das Getrcidemonopol Wie verlautet, ist am Freitag in, Verlauf des Mi- nisterraies in Prag eine Einigung über die Frage des Getreidemonopols und des von den tschechischen Agra riern verlangten Lumiszuschusses zur Erhöhung der liebcrnahmepreise des Getreides an die Bauern nicht zu- standegekommen. Finanzminister Dr. Kalfus, der mit Rücksicht auf die Lage der Staatsfiuanzen eine neue Belastung des Staats haushaltes ablchntc, bot daher seinen Rücktritt an. Der Ministerrat kam jedoch zu dem Entschluß, dem Staats präsidenten Dr: Benesch den Rücktritt des Ge sa mtkabinctts anzn bieten. Ministerpräsident Dr. -Hodza hat sich nach Südböh men begeben, wo sich der Staatspräsident im Sommer aufhält, um ihm den Beschluß der Regierung zu unter breiten. Für den Fall, daß der Staatspräsident den Rücktritt der Regieruna annimmt, wird die Wiederbe- trauung des Ministerpräsidenten Dr. Hodza mit de, Neu bildung der Regierung von unterrichteter Stelle für möglich gehalten. Tiefere Ursachen? Staatspräsident Dr. Benesch will von seinem Som- meraufenthalt in Südböhmen am Sonnabendvornnuag nach Prag zurückkehren, um Ministerpräsident Dr Hodza zu empfangen, der ihm bei dieser Gelegenheit den Rück tritt des Kabinetts unterbreiten wird. Das Blatt der Sudetendeutschen, „Die Zeit*, schreibt zu dem Gesamtrücktritt des Kabinetts: „Die durch die un geklärte Frage der Getreidepreise und durch die Nücl- trittsdrohung des Finanzministers entstandene Lage über alle diese Fragen sind bereits seit zwei Tagen in Taner- sitzuno-n des nesühr« matt zu einem Grgevurs öewnüeu ^nnee. Neven vre,en Ver handlungen hatte die Regierung auch die wehrpoli tischen Maßnahmen im Linn des letzten Berichts über die Sitzungen des Obersten Staatsverteidigungs rates zu beraten. Freitagvormittag verhandelte Minister präsident Dr. Hodza mit den Ministern der einzelnen Negierungsparteien:«auch diese Beratungen verliefen er gebnislos. Am Nachmittag trat der Ministerrat zusam men, der bis in die späten Abendstunden tagte. Auch in dieser Sitzung konnten die strittigen Fragen nicht gelöst werden, weshalb Ministerpräsident Dr. Hodza seinen Be schluß bekanntgab, dem Präsidenten den Gesamtrücktritt des Kabinetts anzubicten." Die tschechisch-nationale „Narodny Politika" schreibt: Erst als am Donnerstagabend die Sitzung des Minister rates unterbrochen werden mußte, drangen Nachrichten über den Ernst der Lage in die Öffentlichkeit» die, wie es den Anschein hat, nicht nur von den eigentlichen Ver handlungen über die Getreidepreisc bestimmt ist, sondern von der politischen Gesamtlage und von der uneinheitlichen Einstellung der Regierungsmehrheit zur Staatswirtschaft." England; AorMSge als Berhandlungrgrimdlage Französische und svwjetrussische Vorbehalte Die Nachmittagssittung des NichteinmischungsauO- schuffes schloß mit der einstimmigen Annahme der eng lischen Kompromißvorschläge als Erörterungsgrundlage. Gleichzeitig wurde beschlossen, die weitere Erörterung des Vorschlages dem Ausschuß des Vorsitzenden zu über tragen. der zu diesem Zweck am Dienstagvormittag z«- sammentritt. Fn der Nachmittagssivung nahmen, nachdem vereit ln der Vormittaassivuna zwölf Länder den englische» Vorschlag als Erönerungsgrundlage angenommen hat ten, auch die Vertreter Hollands, Lettlands, Estlands, Li tauens. Oesterreichs, Belgiens, Ungarns und Albaniens ihn als Erörternngsgrundlagc an. Der französische Ver treter nahm den Vorschlag gleichfalls an, jedoch unter den Vorbehalten, daß die Einzelheiten der neuen Kon trolle und der Nuskämmung der Freiwilligen geklärt sein müssen, bevor Frankreich in eine Erörterung der Zuer kennung der Kricqsrechte treten könne. Der sowjetru-^che Vertreter nahm den englischen Vorschlag dem Gnuwsatz noch an, kündigte aber gleichzeitig an, daß seine Regie rung wesentliche Aenderungen vorzubringen beabsichtige. Der portugiesische Vertreter erklärte sich ebcnwlls bereit, den englischen Vorschlag anzunehmcn, hob aber hervor, daß seine Regieruna dringend die Beteiligung der süd- amerikanischen Völker an den Beratungen des Ausschus ses wünsche. Ferner erklärte er sich im Namen seiner Negierung bereit, die Kontrolle an der portugiesisch " nischen Grenze wiederherzustcllen. falls die Konirob- der französisch-spanischen Grenze wiederhergestellt w und falls die zur Zeit noch bestehende alte Secpcur^ völlig verschwinde. Ter Vorsitzende des Nichteinmischungsansschusses, Lord Plymouth, erklärte, es müsse alles möglich gemacht werden, was den britischen Kompromißvorschlag bald zur Anwendung bringen könne. Es sei klar, daß die in Erscheinung getretenen Zeichen der Zusammenarbeit auch iu vollem Maß aus den Sitzungen des Unterausschusses gezeigt werden müssen, wenn der Plan in einer endgül tigen. Form Zustandekommen solle. Fn unterrichteten englischen Kreisen wurde am Frei tagabend erklärt, wenn der Unterausschuß am nächsten Dienstag zusammentrete, würden voraussichtlich zunächst die am wenigsten umstrittenen Punkte, darunter in erster Linie die Wiederherstellung der Landkontrolle, besprochen werden. Die Frage, wie an die beiden streitenden Par teien in Spanien herangerreten werden soll, sei nicht ge handelt worden: aber die britische Regierung habe sich verpflichtet, diese Beantwortung zu übernehmen, wenn sie dazu vom Nichteinmischungsausschuß aufgefordert werde. vielen Turm zu einem stadtgeschichtlichen Museum aus- zuaeNntten Von dem Gedanken ausgehend, an dem Wiederber- tz-Vimaswerk der Burg mitbelsen z« wollen, haben die Swlvener Büraer«sich zu einem..Verein der Burafreunb-* rufammenaeschlossen und freiwillia Spenden ausgebracht, die dem Ausbau mid der inneren Ausgestaltung dienen nutz damit eine wertvolle Steiaerimg der hierfür vom Staat ausgebrachten Mittel darstelle«. Aus diese Weise richtete der Verein die soaenamtte „alte*Wachstube* wieder ein: auch die prächtige alte architektonisch schöne Ki-önterküche der „Mutter Anna* soll wieder erstebeü: Ein- Nbt-ssnno de? arbeitete an dee Ausschachtung der alle» Wäll«. " Somu gibt Ltolpcn ein Beispiel dafür, wie durch ge meinschaftliches, verständnisvolles und opferwilliges Zu sammenarbeiten ein großes Ziel erreicht und eine bedeu tende Kulturwt vollbracht wird, die jeder bei einer Wan derung durch die liebliche Schönheit dieses Gebirgslatt- des mit innerster Freude erschauen kann! Bastler auf der „Feierohmd"-Ausstellung Fn allen Teilen des Erzgebirges wird eifrig für die Feierobmd-Ausstellung gearbeitet. Mancher mag glau ben, daß man sich nicht beeilen braucht, weil die Schau ia erst Ende November eröffnet wird. Der besondere Sinn dieser Veranstaltung erfordert aber weitestreichende Vor bereitungen, weil allein die Sichtuna und Auswahl des Au°fjellüna?MaterialS Monate in Anspruch»nimmi. Es ist schon einmal darauf hingewiesen worden, daß sich die Schäp picht dirans beschränkt, nur Vie Arbeiten der erZäebirgischen Lclwiber zu zeigen; 'auch Vie Spielzeugmacher werden nachdrücklich vertreten sein. Endlich sollen die Feierabend-Basteleien, die von einzelnen Volksgenossen oder von Bastlergruppen ange fertigt wurden und werden, in ihren schönsten und wert vollsten Stücken Berücksichtigung finden. Obwohl bereits zahlreiche. Anfragen und Vormeldungen vorliegen, be steht noch immer die Möglichkeit, gelungene, und geschickte Arbeiten unterznbrinaen. Bastler und Bastleraemeinschaften aus ganz Sach sen die glauben, daß sie hervorragende Arbeiten besitzen — nur die kommen in Frage —. wollen sich darum mit einer schriftlichen Anfrage an das „Heimatwerk Sachsen*, Ausstellungsleituna „Feierohmd". Dresven-A. 1, Schloß platz l, wenden. Es wird gebeten, keine fertigen "Stücke zu schicken sondern nur eine kurze Beschreibung oder möglichst eine Photographie der sraalichen Gegenstände. Die Ausstellungsleituna wird sich mit jedem einzelnen Bastler in Verbinduna setzen. ES erübriat sich zü sage«, daß nur Gegenstände be rücksichtigt werden können, die einen handwerklich-küstst." leriscken Wen besitzen: denn die ,,Feierohmd"-Ausstel» luna soll ja als Leistungsschau ausgestellt werden, die nur die besten Arbeiten vereint. Aus welchem Material diese Basteleien bestehen, bleibt gleichgültig. 6L beLtLLUvi^L^ weOL Hemt