Volltext Seite (XML)
h e n - Moskau ianskaja -wobod- sonder- etunion rus dem lt wor- lich An- >, hätten Spitzen ten vor- Opsern >ecke der setunion lcht, bei en, ins- , durch ung der s in der oWreät der letz- llein im ter den richteten nschuldi- ir gegen h lassen, -iegen. l einge- 10. Zub isations' htshoses cht stan- reorgier. eitungs' ehr ent- ien an- ädlings- >eklagte» m Falle >en nach Hinrich- «ähren» Figuren, r Nass Ndiwan' frühere» lris uno -te un» irden des >ar. -hart. .ttersch'll rineflE n Welt- zder »^ geblichet ichen ee- wgzeE- Maligee cksal de' rin en»' fenhage' - den Genera > an » hältS iter, »e' -ns »^ drübc» rief L lauroL, er na« L- en Fetz ranz»'' ,pfe ngstl"E LR; -r >er -n , ruhi^' ch-rutz H-»?! d>e chen 'e'dich; ?ie rscb< lter Er schlenderte, eine Zigarette rauchend, die Straße entlang, trat in einen Hof und schlug ein zerrissenes Stück Fischersegel vom Marmarameer zurück, das als Sonnen schutz vor einem gemauerten Seitengewölbe baumelte. Drinnen hockte im Halbdunkel ein Dutzend ungeschlachter Kerle und hantierte mit Krummessern und Holzspänen. „Wir schnitzen auf Befehl des Präfekten von Stambul Knüttel gegen die Armenier!" Sliman, der türkische Preisringer, am Abend der starke Mann der Ordnung in den Spielhöllen des Kristallpalastes, stand auf. Der französische Oberkellner zog ihn zur Seite. „Dir bleibt noch Zeit genug, den Armeniern den Schädel ein zuschlagen. Zieh jetzt deinen Esel aus dem Stall und reite hinaus nach dem Palais Lamba am Bosporus und melde dort der Exzellenza: Heute nachmittag wehe Nord wind um den Konak Schükri! Seine Herrlichkeit weiß schon, was gemeint ist!" * Lamba betrat die Gartenterrasse seines von dem an deren Ufer weithin über die Meerenge leuchtend weißen Sommerpalaftes. Ueberall tummelten sich da seine Leute in weißen Hemden, roten Kopftüchern und Leibbinden, deckten Tafeltücher auf Tische, mähten Nelken und füllten Rosen in Säcke, ketteten farbige, ölgefüllte Glasampeln an die Aeste der Platanen und harkten die Kieswege für die Auffahrt der Gäste zu einem abendlichen Fest. „Exzellenza!" Atemlos eilte ein Diener herbei. „Der Preisringer Sliman bittet, vor Eurer Herrlichkeit knien zu dürfen!" Lamba trat innen im Palais vor den türkischen Fleischkolotz, der ehrerbietig, mit der Riesenlatze an der behaarten Brust, grüßte. Ein tiefes Murmeln kam aus seinem Stierhals. „Schützer der Armen! Man schickt mich mit der Meldung: Es weht heute nachmittag Wind von Norden um den Konak des Marschalls Schükri." Der Levantiner hörte es. Er stand und starrte vor sich hin, den Schnurrbart verstört zwischen den Zähnen. Gespenstig stieg in seinem Geist hinter ihm, zum vorder asiatischen Hochland ein endloser Schienenstrang empor... Loren, mit Gold des weiten Ostens beladen, rollten von dort hinter der Lokomotive, in langen Zügen nach Pera, dem Palais Lamba zu. Er raffte sich auf. Er rannte zu seinem Kaik. Hilf reiche Hände hoben den Brotherrn hinein. „Rasch, ihr Söhne der Nacht! Nach Galatal" Gerüchen Irrweg weiterschreitet, von dem sich alle Mnde der Ordnung und der europäischen Kultur not- Erst in einem kürzlich vor einem deutschen Gericht ^en einen römisch-katholischen Geistlichen stattgefundenen ,»r°ieß ist es offenbar geworden, daß gewisse Kreise der Äolischen Kirche den atheistischen Bolschewismus für das leinere Uebel halten möchten. Nur so findet man eine Mittung für diesen grotesken Widersinn der Eottlosen- ^opaganda, der Priestermörder, den Versuch unternehmen M sich dem Vertreter des Vatikans zu nähern. Die Mische Absicht dieser Jünger Moskaus, den Vatikan durch MHlerische Loblieder in eine gemeinsame Front gegen „Faschismus" hineinzulavieren, ist allzu deutlich. Die Politik des Vatikans ist in der letzten Zeit velfach durch ''»o völlig falsche Einstellung zu den europäischen Ord- Msmächten in bedenklich enge Berührung mit Mächten Mten, deren offen daliegende Einstellung sie zu erklärten Mein jeder christlichen Aufgabe stempelt. Am Vatikan "es nun, durch energische Zurückweisung dieses kommuni- Ren Anbiederungsversuches die schweren Zweifel zu zer ren, die in die Seelen von Millionen Katholiken gesenkt Mden, wenn auch nur der Schein eines freundschaftlichen Mattes mit den bolschewistischen Gottesleugnern bestehen ,"ebc. Sollte diese Antwort ausbleiben, so wäre erneut Diesen, daß der Heilige Stuhl aus den grausigen spa ren Ereignissen nichts gelernt hat und auf einem be- ^»ig trennen müssen. Eine schweigende Duldung oder gar Migung dieses bolschewistischen Anbiederungsversuches tzde einer Unterstützung des Todfeindes aller Religion '»»aller Kultur gleichkommen. Jüdische Frechheiten auch in Lettland Jüdischer Pöbel überfällt Polizeibeamte. Riga, 13. Juli. Wie die Blätter melden, fiel dieser Tage ein Judenhaufe über zwei Polizeibeamte und einen Schutzwehrmann her, die den Auftrag hatten, nach geheimen Bierbrauereien zu fahnden. Die beiden Polizeibeamten hat ten in der Wohnung eines Juden eine derartige Schwarz brauerei festgestellt und große Vorräte geheim hergestellten Hausbieres beschlagnahmt. Während die Polizeibeamten mit dem Widerstand lei stenden jüdischen Bierbrauer beschäftigt waren, sammelte sich vor dem Hause eine laut schreiende Menge von annähernd 150 Juden, die eine immer drohendere Haltung einnah men. Wie auf ein Signal drangen fünfzehn dieser jüdi schen Schreier plötzlich durch ein Fenster in die Wohnung und griffen die Polizeibeamten tätlich an. Im entstehenden Handgemenge rissen sie den beiden Beamten die Kleidung herunter, und nur einem glücklichen Zufall ist es zu verdan ken, daß nur einer der Polizeibeamten Kopfverletzungen da vontrug. Da die jüdische Uebermacht nun die Polizeibeam ten mit Revolvern bedrohte, mußten diese sich in der Küche der Wohnung verbarrikadieren. Als der Schutzwehrmann Polizeiverstärkung herbeiholen wollte, wurde er von den Juden auf der Straße überfallen. Sie gaben mehrere Schüsse ab, die zum Glück fehl gingen. Als schließlich die Polizei verstärkung zu Hilfe kam, war der jüdische Pöbel natürlich verschwunden. Paris, 13. Juli. Das kommunistische Zentralorgan der Mösischen Kommunisten, „Humanite", benutzt Aus- 'Mngen des Kardinalstaatssekretärs Pacelli bei einer "erlichen Weihe in Lisieux in Frankreich zu einem Leit- Mel, der allgemeine Verwunderung erregt hat. Der Mredakteur Peri fühlt sich in eigener Person bemüßigt, Wichtigkeit des Besuches des päpstlichen Legaten in mnkreich zu unterstreichen. Das Kommunistenblatt hebt weiter hervor, daß Pacelli "Mt habe, der Papst wäre selbst nach Paris gekommen, M seine Gesundheit ihm das gestattet haben würde. Der Wch stelle auch eine Art Warnungan die französischen Moliken dar, sich auf die Seite des Faschismus zu stellen. Blatt fühlt sich dann weiter bemüßigt, auf den Ar- Ml 124 der Sowjetverfassung hinzuweisen, der allen Ärgern alle Freiheit des Glaubens gebe. Es verschweigt Allerdings, daß in Sowjetrußland Kirche und Christentum Stumpf und Stil in der gleichen Form ausgerottet Morden sind, wie das heute in Spanien geschieht. Die plump-deutliche Art und Weise, in der das Kom- Mstenblatt für Vatikan und Kirche eintritt, hat in Paris ^gemein Aufsehen erregt. Es kommt hinzu, daß sich die Mlhe Zeitung bekanntlich bei jeder Gelegenheit eindeutig ?»l selten der spanischen Bolschewisten gestellt hat, die Tau- !Ae von Kirchen verbrannt, Tausende von Nonnen ge- Andet, neun Erzbischöfe auf den Scheiterhaufen gestellt Tausende von Priester unter grausamsten Umständen '"»gebracht haben. * Der Pariser Valeneiavertreter bei Chautemps. Paris, 13. Juli. Chautemps hat am Dienstagnach- den Pariser Vertreter der spanischen Bolschewisten klangen Was will del Vayo in Paris? Eine Anfrage der „Liberte." h. Paris, 13. Juli. Die „Liberte" teilt im Zusammen- A.g Mit den Forderungen der Sowjetrussen und der fran- zWen Kommunisten auf völlige Oeffnung der Pyrenäen- mit, daß in Kürze der ehemalige Außenminister Mcias, del Vayo, jetziger VLIkerbundsdelegierter, nach seinem Besuch in London auch in Paris eintreffen werde. Das Blatt fragt, ob man del Vayo das Ohr leihen werde, wenn er erneut in Paris den gleichen Druck ausüben wolle, den schon kürzlich der „Chef" der spanischen Bolschewisten, Negrin, ausgeübt habe. Bomben statt Postbeutel! Französische Luftfahrtgescllschaft umgeht das amerikanische Ausfuhrverbot und vermittelt Valencia 20 „Postflugzeuge". Berlin, 13. Juli. Dem „Führer", Karlsruhe, wird gemeldet, daß die französische Luftfahrtgesellschaft Aire France den Kauf einer beträchtlichen Anzahl neuester amerikanischer Flugzeuge an die Spauienbolschewisten ver mittelt habe. Wie das Blatt aus zuverlässiger Quelle er fährt, hat die Arve France vor wenigen Tagen eine Liefe rung von 20 einmotorigen amerikanischen Bellanca- Apparaten erhalten. Die Apparate stellen den Typ des modernsten mittleren Bombers dar und entwickeln die außerordentliche Geschwindigkeit von 450 Stundenkilo metern. Gekauft wurden die Apparate als „Postflugzeuge", obgleich es eine bekannte Tatsache ist, daß die halbamt liche französische Luftfahrtgeselschaft nach ihren Statuten nur die Erlaubnis hat, Flugzeuge französischer Produktion zu fliegen. Mit dem Ankauf der 20 amerikanischen Bom ber, die inzwischen schon in Valencia eingetroffen sind, ist, wie der „Führer" schreibt, nicht nur eine vollkommen sichere und schon in der Praxis hinlänglich erprobte Ueber- sührung von Kriegsflugzeugen in das spanische Kriegs gebiet vorgenommen worden, sondern auf dem Umweg über Frankreich konnte überhaupt erst auch das amerika nische Wafsenausfuhrverbot für Spanien umgangen werden. Der nationale Heeresberichtvom Dienstag Die bolschewistische Stoßkraft an der Madrider Front stark erschüttert. Salamanca, 14. Juli. Im nationalen Heeresbericht vom Dienstag heißt es: Front von Biskaya: Ein feindlicher Angriffsversuch aus Castro Allen wurde gleich bei Beginn zurückgewiesen. Fron von Madrid: Der Druck des Feindes, dessen Stoßkraft durch die Niederlagen der vergangenen Tage stark erschüttert scheint, hat wesentlich nachgelassen. Unsere Truppen haben mehrere Schützengräben erobert, wo der Feind eine große Anzahl Gefallener zurückließ. Tätigkeit der Fliegerei: Unsere Flieger und die Luft abwehr haben acht bolschewistische Flugzeuge abgeschossen. Mehrere fowjetrussische Piloten wurden gefangengenommen. ^ommunisliovkes ^.ok psoelli. Humanitb" für eine Koalition Moskau-Vatikan «Nachdruck verboten.^ „ Ein Handwink des Finanzmannes zu einem zierlichen 2 ^malschulterigen, abendländischen Figürchen in ein- Mem dunklem Kapotthut und Frühlingsmantel, das Msuchend auf die Steinstufe eines Geldwechslers ge- "tert war. »Steigen Sie ein, Fräulein Froidure!" Und als die Nnnante des Konaks Schükri ihm gegenübersaß: sehe Ihnen an, Sie wissen schon . . .' »Die Prinzessin hat es mir erzählt. Ich bat um Aus- "M, um in der Gesandtschaftskirche Gott zu danken." ^^.^Frankreich wird es Ihnen danken, meine wackere »Aber nicht mit Worten!" sagte die Froidure schnell gierig. i» 'Mein. In der Sprache, die jeder Sterbliche versteht: k.Mer vierstelligen Zahl, mein Hühnchen! — Beim Mt Lyonnais!" bei Ticke lachte. Vor der katholischen Kirche St. Louis französischen Botschaft ließ er seine Landsmännin 2"gen. Sie schlüpfte in das Halbdunkel des Weih- und kniete im Schatten eines Pfeilers nieder, yM einem bloßköpfigen, würdig aussehenden Herrn, der ? der frühen Mittagsstunde Frack und weiße Binde trug. die Worte vom Altar drang das Raunen des bxM'Eners vom Restaurant Lebon: „Eben bekam ich "e Nachricht, daß du mich hier erwartest . . gute Nachricht: Monsieur Buddenhaus wird e nachmittag von dem Marschall empfangen!" "Ao gearbeitet, mein Hühnchen!" doz "^mn ich nur wüßte, ob es recht ist, daß ich dir auch Mich wieder erzähle! . . ." »Tausend Frank mehr für unser Hotel." "Das hoffe ich auch." "Bleibe noch! Ich muß wieder weg." ^jM^ußen im Sonnengeflimmer, Farbengewimmel, !°ien-Gewirr Peras stülpte sich der Oberkellner einen letz, , »es.auf länglich-vornehme Haupt. Er glich »ie einem jener türkischen und ägyptischen Prinzen, "»en im blauen Mittelmeer mit ihren Jachten vor ^Mel« rlo "werten und an Land im Kasino ihr Geld Aus aller Welt. * Volksfeindliche Sekte aufgelöst. Auf Grund der Verordnung zum Schutz von Volk und Staat hat der Neichsführ-er und Chef der Deutschen Polizei die Sekte „Apostelkirche Johannes" (auch „Das Wederkommen Jesu Christi, Meister in Jüngerscharen" genannt) mit sofor tiger Wirkung für das gesamte Reichsgebiet aufgelöst und verboten. * Der Mörder des elfjährigen Mädchens legt ein Ge ständnis ab. Aus Magdeburg wird gemeldet: Der Hermann Kretschmer hat nach längerem Leugnen eingestanden,, die elfjährige Schülerin Margot Böttger in der Nacht zum 6. Juli ermordet zu haben, nachdem -er an dem Kind ein Sittlichkeitsverbrechen begangen hatte. An der Tat sind weitere Personen nicht beteiligt. Der regen Mitarbeit der Bevölkerung ist es zu verdanken, daß der Mörder von einem Gendarmeviebeamten zwischen Niemegk und Neun dorf nach verhältnismäßig kurzer Zeit festgenvmmen werden konnte. * Schweizerin vom Ertrinken gerettet. Aus Saßnitz wird gemeldet: Die 21jährige Grete Fvefzer aus Basel machte am Dienstag den Versuch, über die Ostsee von Stub benkammer nach Binz zu schwimmen. Ungefähr dreiviertel des Weges,, -einige Seemeilen nordöstlich von Binz, ver ließen ste die Kräfte. Der Schärenkveuzer „Aegir 9", der nach der Pommern-Woche aus der Reise von Stralsund nach Kopenhagen war, hörte die Hilferufe und rettete das bewußtlos gewordene Mädchen. Man brachte die Schwim merin nach Saßnitz zurück. * Von einem Bullen schwer verletzt. Aus Wünschen- dorf (Elster) wird gemeldet: Im benachbarten Pösneck wurde der 38jährige Melkermeister Franz Götze von ein ein Zuchtbullen in dessen Stand derart an die Stallwand ge drückt, daß er unter größten Qualen bewußtlos zusammen brach. Die Bergung des Verunglückten war gefährlich. Er mußte ins Städtische Waldkrankenhaus nach Gera gebracht werden. Neben schweren inneren Verletzungen hat er -einen Leberviß davongetragen. * Explosion einer Azetylenflasche. — Drei Schwer verletzte. Aus dem Betriebsbahnhof des Dortmunder Haupt bahnhofes platzte am Dienstag früh aus bisher noch nicht geklärter Ursache -eine Azethlenslasche. Dabe-r erlitten zwei Schlosser und -ein Werkmeister so schwere Brandwunden, daß sie ins Krankenhaus geschafft werden mußten und zur Zeit noch nicht vernehmungsfähig sind. Unmittelbar Lebensgefahr soll jedoch nicht bestehen. Durch den Luft druck zersprangen zahlreiche Fensterscheiben der großen Betriebsbahnhofshalle. Im übrigen ist der Sachschaden aber nur gering. Der Betrieb hat keine Störung erlitten. * BrotpreiserhÄhung im Schluckenauer Bezirk. Im Schluckenauer Bezirk haben die Bäcker dieser Tage den Brotpreis um 10 v. H. -erhöht. Der Bevölkerung, die noch besonders schwer unter den Auswirkungen der Ar beitslosigkeit zu leiden Hat, Hat sich große Erregung be mächtigt. * Schlimme Folgen des V-ersteckspieles. In Hainspach (Böhmen) hatte sich beim Heuladen ein vierjähriger Junge auf dem Wagen im Futter versteckt. Als der Knecht dre Heugabel auf den Wagen warf, wurde das Kind so schwer verletzt, daß es ins Rumburger Krankenhaus e-mgeliefert werden mußte. * Storcheutragödie. Aus Doberschütz bei Eilenburg meldet man: Der orkanartige Sturm hat in der Nacht zum Montag das auf dem Sch-eunendach des Bauern Zickert befindliche Storchennest, in dem sich fünf Jung störche befanden, vom Dach geschleudert. Dabei wurden drei Jungstörche unter den Trümmern des Nestes begraben. Zwei von -ihnen waren sofort tot. Der dritte wurde noch lebend geborgen und vom Bauern in liebevolle Pflege genommen. Die beiden mit dem Schreck davongekommenen Jungstörchr, die noch nicht fliegen können, halten sich im Garten auf. Rührend sind die beiden alten Störche um ihre Jungen besorgt. Sie bleiben abwechselnd bei den beiden unbeholfenen Kleinen, um sie zu beschützen, wäh rend der andere auf Nahrungssuche und auf Suche nach den drei fehlenden Kindern geht. Seit 28 Jahren kamen die Störche pünktlich in jedem Frühjahr, um ihr alt gewohntes Nest zu beziehen. Galata — das war des Levantiners Lamba wahre Wiege und Wett. Dort unten am Hafen hatte er als Stiefelputzer, wie in Saloniki sein Vater, seine Laufbahn begonnen. Dort folgten ihm jetzt, als er ausstieg, an dächtige Blicke aus braunen Gesichtern dreier Erdteile. In einer Bierhalle, die er betrat, quetschte sich Galatas Blüte bei Pilsner und Gulasch. Zwischen ehrbaren Kauf leuten und harmlosen Touristen die Tabakschmuggler und Kartenkünstler, die Wechselreiter und Geldfälscher, die Mädchenhändler und Opiumschieber. Da stand schon vor ihm einer seiner Vertrauten, Dr. Vasile Profiresco, der opiumsüchtige Hautarzt, mit einem kurzen englischen Sportpaletot über den bloßen Beinen und zerrissenen Gummigaloschen umhüllt. Der herabgekommene Rumäne meldete: „Beim Besuch meiner Kunden im Hotel hörte ich vom Portier . . ." „. . . daß sich Herr Buddenhaus für heute nachmittag einen Landauer mit einem Kawassen . . ." unterbrach der schwarzgelockte griechische Spielbankhalter Diamandis. „Ach — plauscht's nöt! Ich hab' doch meine düplo- matischen Beziehungen!" Der österreichische Fremden dragoman Prucha mit dem Franz-Joseph-Barl schob beide zur Seite. „Der russische Kavalier, der Herr Budden haus, wird in zwei Stunden von Seuner Oexzöllönz Schükri-Pascha ömpfangen!" Er übersetzte es auf griechisch dem großen Herrn am Tisch. Das sonst ausdrucklose und regelmäßige Antlitz Lambas verzerrte sich. Oh . . . Exzellenza geruhten, zornig zu sein! Platz! Platz! Die Stammgäste der Bierhalle bildeten angstvoll eine Gasse für Lamba, den Halbgott der Levante. Er lief wieder hinab in Galatas sonnenheißen Dunst. Schon saß er in seinem Kaik. „Nach dem FanLr!" Dort um den Leuchtturm, tief innen an der schmalen Hafenzunge des Goldenen Horns, standen die grau verwitterten Paläste der Fanarioten, des uralten, nach der Eroberung Kon stantinopels durch die Türkei hier wohnengebliebenen einstigen byzantinischen Stadtadels. Unvergittert — ein Zeichen, daß hier orthodoxe Christen in Fürstenrang resi dierten — die hohen venezianischen Spitzbogenfenster an dem Herrensitz des Senators Rhodokanaki. Ganz euro päisch der kleine, weißbärtige Hausherr selber. Klug die hellbraunen Augen hinter der goldenen Brille. Parise risch gefärbt, aber bedächtig klang sein Französisch. (Fortsetzung solgt.)