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Ottendorf enung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Kummer 76 Dienstag, den 29. Iuni 1937 36. Jahrgang DA.V.:s«r Fernruf: 231 land gerade in letzter Heil oft genug Veranlassung gevavt, Wer M UM«« W sich über eine ebenso ausfallende wie gehässige antideutsche Propaganda in der englischen Presse zu beklagen. Hat im ob Der Runde machten? Ein altes.deutsches Sprichwort sagt, datz, wer im Glashaus sitzt, nicht mit Steinen Wersen soll. Wir glau ben, datz die Engländer, die beute über die „böse deutsche Presse" wehklagen, allen Anlatz haben, sich an ihre eigene Nase zu fassen und vor ihrer eigenen Tür zu kehren. Dr. Ley und der RMjstMalter i in Chemnitz und im Erzgebirge Diese Zeitung verSssenMcht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zn Ottendorf, Okrilla nnd des Finanzamtes z« Nadeberg. ^»VtschriftleiMng: Georg Rühle, Ottendors-Olirilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla ^Mchcckkonto: Leipzig 291 43. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 138, hinauf zum letzten Platz des 3000 Personen fastenden Znschauerraums mitten im Grün des Laub- und Nadel waldes klar verständlich sind. Der hereinbrechende Abend lätzt ahnen, zu welch herrlichem Erlebnis hier der „Sommernachtstraum" mit seinem Geister- und Elfenspuk gestaltet werden kann. Wie prächtig eignet sich diese Niesenbühne für die Tanzszenen, und wie wird inmitten der Romantik Webers Musik auf leben, die der musikalische Leiter der Rathener Freilicht spiele, Bernhard Eichhorn vom Dresdner Schauspielhaus, für den „Sommernachtstraum" bearbeitet hat. E. von Auenmüller vom Schauspielhaus Dresden hat für Rathen eine Unmenge neuer Kostüme geschaffen. Heute sehen wir packende Szenen aus der „Hermanns schlacht", die Spielleiter Heidrich vor einigen Jahren schon einmal anlässlich des Bundesfestes des Bundes der Deut schen in Gablonz in Böhmen inszeniert hat. Zur Auf führung ist es drüben freilich nicht gekommen; nach der Generalprobe wurde das Stück von der tschechischen Poli zei verboten. In den Mastenszenen wirten der Arbeitsdienst und die Rathener Einwohnerschaft mit, die schon im vergan genen Jahr ihrem Bastei-Heimatspiel zu einem so schönen Ertola verbati. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Deile oder deren Raum 8 H/. Alles weiter« üb« Nachlass usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste L Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr oo» mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewicht sür Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erüscht feder anspruch. ^ckimngstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 schließlich Trögerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der "Ming, der Lieferanten oder der Beförderungscinrichtungen) hat der Bezieher keinen Spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs ¬ preise». Spanisches Abenteuer der „Air France" Höchst beunruhigende Erlebnisse hat nach ihren Mit teilungen die Besatzung eines Verkehrsflugzeuges der französischen Luftverkehrsgesellschaft „Air France" gehabt, das die Strecke Toulouse—Casablanca befliegt. Sie gibt an, nach ihrem Ausstieg in Ali Eaned Montag vormittags um 10.25 Uhr ein brennendes Schiff überflogen zu haben. Im gleichen Augenblick sei ein ! owjctspa - nisches Kampfflugzeug sichtbar geworden, das den Zeugen des Schisfsbrandcs unter Maschin c n g c > wehrfeuer genommen habe. Hieraus wendete Nach der Darstellung die angegriffene französische Verkehrs« Maschine, ging tief und konnte, ohne beschädig, zu fein, den Militärflugplatz von Los Alkazares erreichen Eine von Bord aus an die marristischca Gewalthaber genchieie Beschwerde der Franzosen habe zn Entschuldigungen ge führt. Das Verkehrsflugzeug sei dann mit seinen sieben Fahrgästen wieder ausgesticgen und mn einigen Stunden Verspätung in Oran angcksmmcu. Beim Vertanen des Apparates erklärten die Fahrgäste, datz sie das Maflin« nengewehrfeuer gegen ihren Apparat iebr gn> gehört hätten. Das sie überfallende Flugzeug wäre r n I j > s ch c r Bauart gewesen. Wehlgrund liegt im Zauber der Abendsonne. Eben noch vernahm man in dieser wundervolle« Waldeinsamkeit nur das Lied der Vögel. Plötzlich aber erschallt schmetternder Hörnerklang und findet in den zerklüfteten Felsen vielfachen Widerhall. Gleich darauf werden Stimmen laut, und wer ihrem Schall folgt, trifft auf einen weiten freien Platz, dessen eine Seite ganz von einer hochragenden Felswand beherrscht wird. Auf dem breiten Vorsprung des Felsens steht eine Gruppe von Männern, die wie Bergsteiger gekleidet sind, und führen eine erregte Aussprache, die immer heftiger wird, bis endlich einer, der bisher still zugesehen hat, die Hand hebt: „Danke, sehr gut! Die nächste Szene bitte..." Der Mann, der dieser Auseinandersetzung so rasch ein Ende bereitete, entpuppt sich schließlich als Spielleiter Walter Heidrich, der seit einigen Tagen auf der roman tischen Felsenbühne die Proben für Kleists „Hermanns schlacht" abhält, die am Nachmittag des 4. Juli zur Auf führung kommen wird. In einer Pause erzählt uns Heidrich von der Arbeit aus dieser Bühne, die ihm und seiner Spielerschar große Freude macht. Sie alle sind begeistert über die von der Natur geschaffene einzigartige Spielstätte, die Menschenhand nicht wirkungsvoller hätte gestalten können. Großartig ist auch die Akustik; wir kön nen uns überzeugen, daß dre Stimmen der Darsteller bis SomnMNtMsttaum im WeMgruvd Eine der schönsten Naturbühnen Deutschlands, die Felsenbühne Kurort Rathen im Wehlgrund, eröffnet am 3. Juli mit Shakespeares „Sommernachtstraum" eine Reihe von Freilicht spielen, die der Kurort Rathen und der Sächsische Eemeindekut mverband mit Förderung des Reichs bundes der Deutschen Freittcht- und Volksschau spiele veranstalten. Ncichsorganisationsleiter Dr. Ley traf Sonnabend in Mmnitz ein, wo er von Reichsstatthalter und Gauleiter Mischmann, Staatsminister Lenk und Gauobmann Peitsch "Müßt wurde. Der Besuch galt diesmal der Teilnahme v Jubiläumsfeier zweier großer sächsischer Betriebe. Zunächst begaben sich Reichsleiter Dr. Ley und Reichs- Whalter Mutschmann mit ihrer Begleitung nach dem ^usmännischen Vereinshaus, wo die Sächsische Tertil- Mchinenfabrik vorm. Richard Hartmann A.- G. ihre Hundertjahrfeier beging. Dieses sächsische Unternehmen, us dem am 24. Juni >337 der Schmied Richard Hartmann M einer kleinen Werkstatt den Grundstein legte, gibt 2000 Volksgenossen Lohn nnd Brot. Die Gäste Wgen durch ein Spalier von Jungarbeitern nach dem >ual, wo sich die Gefolgschaft des Werkes eingefunden Me. De? Vorsitzende des Aufsichtsrats, Konsul Reimer, N die wechsclvolle Geschichte des Werkes in Erinnerung. Festrede des Detriebssübrers Petzoldt gab eine Wür zung des Lebenswerkes Richard Hartmanns, das die Nieren Jahre der Svstemzeit fast zum Erliegen brachten. der Machtübernahme kam auch hier die Wende zum ^dcraufstieg. Der Betriebssichrer gab bekannt, daß häßlich der Hundertjahrfeier eine Jnbiläumsspende an ^erreiche und langjährige Gefolgschastsmitglieder ver« Mt werde. Bürgermeister Schmidt überreichte im Namen st Stadt langjährigen Gefolgschaftsmitgliedern die Wüsche Ehrenurkunde. Betriebssichrer Koch ehrte 49 urbeflsjubilare für 25- bis 50jäbrtge Gefolgschaftstreue, w Dr. Ley überbrachte die Grüße des Führers, der isUnei und der Deutschen Arbeitsfront. „Mit Ihrer stfllichen Feier", so sagte er, „offenbart sich für mich wie gst einmal, wie gewaltig doch die Idee sein muß, die was die Menschen einst beherrschte: Eigennutz, i^ßenhaß und Dünkelhaftigkeit, völlig überwinden j^uie und an ihre Stelle Tätigkcitswerte setzte. Wenn kflr Geist in der gesamten deutschen Wirtschaft Eingang ZUnden und von allen deutschen Menschen Besitz ergrif- twi, dann ist mir nicht bange für unser großes Werk, Deutschland heißt." ... Ncichsstatthalter Mutschmann sprach der Be- L^sührnng und der Gefolgschaft die Glückwünsche der ^Wichen Regierung aus. Er anerkannte den Vorbild« Geist, der in der Detrtebsgemeinschaft herrsche. Neichsstatthatter schloß seine Ansprache mit dem uMche, daß das Werk recht bald zu den nationalsozia- Mien Musterbetrieben gehöre. b«, Der Präsident der Wirtschaftskammer, Wohlfahrt, ,stützte, daß unter den Pionieren der sächsischen Industrie des deutschen Maschinenbaues der Name Richard «Mmann immer in vorderster Front stehen werde. — Reinhardt überreichte eine Glückwunschadresse hi: Vertreter und Vertreterfirmen im In- und Ausland, st mr den WohlsahNssonds des Werkes eine Jubiläums« dh-e von mooo Reichsmark gestiftet haben. H Aachmittags wohnten Dr. Ley, Reichsstatthalter ^mlimann, Minister Lenk und Gauobmann Peitsch der d"„'Mhrseier des Kupferhammers Grüntal bei; »/' hielt Dr. Lev im neu errichteten Feierraum des eine Rede, in der er u. a. sagte, das größte ^»"der sei in unserer Zeit geschehen, die Wiedergeburt Alkes. Er forderte, daß Schluß gemacht werde mit Gründung von allen möglichen „Gemeinschaften", ^ Rauben, mit schönen Worten und einem großen Pro- Aufbauarbeit leisten zu können. Im neuen Deutsch« gebe es nur eine Gemeinschaft, und das sei die f<„^ Volksgemeinschaft Adolf Hitlers! Dieser Schick- lj^.^meinschaft habe jeder deutsche Mensch mit bester " und aller Hingabe zu dienen. Dr. Ley übergab den Feierraum in die Obhut der Partei als Treu er des deutschen Volkes. rj.Am Kupferhammer Grünthal ging es nach Ma« Arberg, wo in der großen Halle eine Kundgebung wurde. Zunächst sprach Reichsstatthalter ' chmann; es gelte heute und für alle Zeit, bet ^„„Arbeit den Blick aus das große Ganze, auf die Volksgemeinschaft zu richten, die Maßstab für M schaffen sein müsse. Der Gauleiter schilderte dann An, Erlebnis der Triumphsabri des Führers auf der Dresden -Meerane und ließ die Stunden des und des Dankes lebendig werden, den der Sach« ?l^ Adolf Hitler abstattete. Der Reichsstatthalter ste N °ie überragende Staatskunst, den Weitblick und 'n an Süßkraft deS Führers, und seine Worte fände« N Kerzen größten Widerhall. ">i tz^lchsleiter Dr. Ley sprach von dem tiefen Glaube« Dei.-kÄ^^chlläen, der uns den Führer schenkte, damit nd von aller Nneiniakeit. Falschheit ttüd HSU- Ichass ° Reich der Wahrheit und der Lapfer- Zehn Geboie für ^erienre sende Allen, die in diesen Wochen auf eine Urlaubsreise rüsten, den „Geübten" wie den „Neulingen", sei mit nachstehenden Ausführungen ein Merkblatt in die Hand gegeben, das ihnen ein Führer durch die Vorfreude vor Antritt der Reise sein und sie vor manchem Verdruß wäbrend der Reise und bei der Heimkehr bewahren soll. Ganz gewiß gilt auch heute noch das Wort, das 1736 Mathias Claudius prägte: „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen". Aber ebenso richtig ist es auch, datz heute vor Antritt einer Reise weit mehr zu bedenken ist, als dies früher der Fall war. Das schließt aber nicht aus, daß wir als oberste Reisereacl für ein wirklich genußreiches Reisen und ein gewinnbringen des Ausnützen der Urlaubstage auch heute noch einen guten Rat gelten lassen. Um wirklich sorgenfrei reisen zu können und nicht schon während der Fahrt dauernd durch immer wieder neu entdeckte Unterlassungen er schreckt zu werden, empfehlen wir die Beachtung nach stehender Merksätze für alle Urlanbsreisenden: 1. Denke an die laufenden Zahlungen, die auch wäh rend Deiner Abwesenheit erledigt werden müssen: Gas« und Stromrechnung, Miete, Steuern, Versicherungen, Telephon- und Rundfunkgebühren, Parteibeiträge: erle- dtgc sie vor Antritt der Reise! 2. Beantrage beim Postamt die Nachsendung aller Postsachen! 3. Vergiß nicht, gültige Ausweispapierc mit aus die Reise zu nehmen! 4. Hinterlasse Deinem Hauswirt Deine Ferienadresse, er könnte Dir doch manch Wichtiges mitzuleilen haben! 5) Vergiß nicht, in Deiner Wohnung die „Dauer brenner" (Heißwasserspeicher usw.) abzudrchen. Sielte den Haupthahn der Gasleitung sür Deine Wohnung und die Stromzusührung für Licht ab! 6. Nimm nicht allzuviel Gepäck mit. vergiß aber, nicht, auch ein Kleidungsstück sür die kühlen Abende mitzuneh. men. Fertige Dir ein Verzeichnis an über den Inhal, Deiner Kösser! 7. Vergiß nicht, beim Bäcker, Fleischer, Buchhändler die lausenden Zusendungen für Dich während der Dauer Deiner Abwesenheit ab- bezw. umzubestellen! 8. Achte wäbrend der Fahrt und auf den Bahnhöfen aus Dein Gepäck, übergib es nicht fremden Leuten, die Dir freundlicherweise „behilflich" sein wollen. Die Reise zeit ist Hochsaison für Hochstapler und Betrüger aller Art, jeder Kriminalbeamte wird Dir das bestätigen! 9. Lächle und spotte nicht über Dir fremde Sitten und Gebräuche, suche vielmehr, angebundenen Sinn zn erforschen, und freue Dich über die Erbauung und Pflege deutschen Volkstums, wo Du es unverfälscht anirifsst. 10. Vergib nicht, Dir Deine Zeitung nachscnden zu lassen, Du bleibst dann auch fern vom Ori immer mit Deiner Heimat verbunden und bist im Bilde, wenn Du wiederkommst! Presse vorstellig werden wolle. Eden verneinte das, er klärte aber, in diesem Zusammenbang den Appell des Premierministers an die Presse sowohl im Inland wie im Ausland wiederholen zu wollen, sich in den gegen wärtig so schwierigen Zeiten Zurückhaltung aufzuerle gen. Hierauf erlaubte sich Henderson die Bemerkung, daß derartig heftige Presscangriffe die guten deutsch englischen Beziehungen belasteten. Eden gab zur Antwort, daß er das von allen Presseangriffen glaube, gleich gültig, woher sie kämen. * Hierzu schreibt der „Deutsche Dienst": Wenn man sich jenseits des Kanals wieder einmal über die deutsche Presse aufregen zu müssen glaubt und von einer „anti- englischen Propagandawellc" in Deutschland spricht, so ist das erneut kennzeichnend für die Einstellung gewisser englischer Kreise und für die Ari, über eigene Fehler i hinwegzusehen. Der Labour-Abgeordnete Henderson meint, : daß „derartig heftige Presseangrisse eine Vorbelastung ! guter deutsch-englischer Beziehungen" darstellen. Dem gegenüber mutz festgestelli werden, datz die deutsche Presse nur die Wahrheit gesagt bat, wenn sie das Scheitern der Londoner Viermächicbcsprcchnng seststeltte und dafür in der Hauptsache England verantwortlich machte, das durch seine Weigerung, sich an der gewiß bescheidenen gemein samen Flottendemonstraiion zu beteiligen, in der Tat die Verhandlungen aussliegen ließ. «Von einer „antieng lischen Propagandawelle" kann um so weniger die Rede sein, als die deutsche Presse sich eines durchaus ruhigen und sachlichen Tones befleißigte. Daaeaen bat Deutich- Dcr Labour-Abgcordneie Arthur Henderson wünschte Herr Henderson schon die Lügen über Guernica und alle Unterhaus Aufschluß darüber, ob das englisches die anderen Greuelnachrichten gegen Deutschland vcrges- Außenamt bei der deutschen Regierung wegen der „a n t i- sen, die in einem großen Teil der englischen Presse die englischen Propagandawelle" in der deutschen " ' - -