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Lokalanzeiger und AnzeigeblaLL für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Trschrlnungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägcrlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Leitung, der Lieferanten oder der Deförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Allspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- . prcif». Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeilc oder deren Naum 5 Alles weitere üb« Nachlaß usw. laut auflicgendcr Anzeigcnpreisliste S> Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr oo»» mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine GnviHb für Nichtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jÄer anspruch. Diese Zeitang verSffentNcht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes z» Radeberg. hauptschriftlcltung: Georg Nllhle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-OIuilla — — Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Her-manu Nllhle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 138. Nummer 66 Fernruf: 231 Sonnabend, den 5. ^uni 1937 DA.v.:2«r 36. Hahrgang Jie feierliche Aeöerführung Heneral Molas Die Familie im Mittelpunkt Zweiten Internationale, »ffensichtlich einen Aufruf Mtional-Spimien Kunert um UM Eindrucksvolle Trauerkundgebungen in Burgos Ernst Endres, genannt Bruder Kajetan, wegen wider natürlicher Unzucht zu verantworten. Wieder mutzten bis ins kleinste alle die widerlichen Scheutzlichkeiten und ab grundtiefen Gemeinheiten erörtert werden, die von den Brüdern unter sich und mit den ihnen anvertrauten Zög Neuer Befehlshaber im Luftkreis III Mit Wirkung vom 1. Juni 1937 trat der General der Flieger Wachenfeld, Kommandierender General und Befehlshaber im Luftkreis III, von dieser Stellung zurück und steht zur Verfügung des Oberbefehlshabers der Luft waffe. Es wird befördert zum General der Flieger der Generalleutnant Kesfelring, Amtschef Im Reichsluft- fahrtmittsterium, unter gleichzeitiger Ernennung zum Kommandierenden General und Befehlshaber im Luftz» kreis M. ... O Ergimzung des Flottenverttages Die deutsch-englischen Flottenvethandlungen über den Abschluß eines qualitativen Flottenvertrages als Ergänzung des deutsch-englischen Flottenabkommens bom 18. Juni 1935 sind in London am Freitag wieder aus genommen worden und haben einen befriedigenden Ver lauf genommen. Deutsche Finnland-KäMer bei Mnnerheim Amtlicher Teil Nachtrag zur Hauptsatzung. Der 1. Nachtrag zur Hauplsatzung der Gemeinde Otten-! dorf-Okrilla vom 17. 3. 1937 ist von der Aufsichtsbehörde genehmigt worden. Der Nachtrag liegt vom 7. ds. Mts.! ab 2 Wochen lang im Rathause — Verwaltung — während der geordneten Dienstzeit öffentlich ans und gilt (damit als Sieben Arbeiter getötet Auf der Eisenbahnstrecke zwischen Villach und Spittal !" Kärnten, in der Nähe des Bahnhofes Gummern, mhr ein D-Zug in eine Arbeitcrkolonne; sieben Mann Wurden getötet, einer schwer verletzt. — Der verantwort-! bche Aussichtsbeamie, der von der Zuglage rechtzeitig! verständigt worden war, besindet sich unter den Toten. verkündet. .In diesem Nachtrag wird die Aufwandsent schädigung für die ehrenamtlich tätigen Gem-inderäte, Beige ordneten und samtigen ehrenamtlich tätigen ^Bürgern geregelt. Htteudors-Hkrilla, am 4."Juni 1937 Der Bürgermeister. SlbMNrm KW Helm Der unbefriedigende Veschlutz der Neuyorker Bor» kammission veranlaßte Mar Schmeling, die Entwicklung nicht in Neuhork abzuwarten. Wie sein Betreuer und Freund Mar Machon dem Vertreter des DNF-Sport mitteilte, wird unser Bormeister aller Klassen am Sonn abend mit dem Hapagdampser ..Hamburg" die Rückfahrt Nach Deutschland antreten. Machon bösst, daß Schmeling im Herbst einen Kampf gegen den Sieger ans der Be gegnung Braddock—Louis am 22. Kuni in Ebikago er halten wird. Er beabsichtiat deshalb, Anfang September wtHer nach Neuyork zu reisen. Aktion der MMoWeWirmu; Haßapostcl Dimitroff hetzt Die Traucrfeier für General Mola gestaltete sich zu einer ungewöhnlich eindrucksvollen Kundgebung. Vom frühen Morgen an trug sich die Bevölkerung von Burgos in die Trauerliste ein und erwies dem Toten, der mit den sterblichen Resten des ebenfalls abgcstürzten Oberst leutnants Pozas, Les Gcneralstabsmajors Senar und der beiden Flieger in dem Sitzungssaal des Divisionsgebän- ! des aufgebahrt worden war, die letzte Ehre. Die Särge > wurden von einer riesigen Menge von Kränzen und Blumen bedeckt. Die beiden Flügeladjutanten des Gene- — — .... rals, Offiziere der Armee und Vertreter der Phalange Das Rcichstrcffen des Rcichsbundes der Kinderreichen Reguetes hielten die Ehrenwache. Sämtliche Häuser Vom 5. bis 7. Juni findet in Frankfurt a. M. das ^n Trauerschmuck. Reichstreffen 1937 des Reichsbundes der Kinderreichen statt, das seinen Höhepunkt in einer Großkundgebung am Sonntagnachmittag findet, bet der der Schirmherr der Veranstaltung, Reichsminister Dr. Goebbels, spricht. Die Straßen, durch die sich der Lrauerzug bewegte, waren Stunden vorher von einer dichten Menschenmenge umsäumt. Stabsches General F r a u c o, der die schlichte Legionärsunisorm und das militärische Verdienstkreuz tug, wurde überall von der Menge mit Hochrufen und erhobenem Arm begrüßt. Der in die spanischen Farben gehüllte Sarg Generals Mola, hinter dem sein Leibpferd ging, wurde von Viergespannen gezogen. Unter dem Traueraeleit Veranden sich außer General Franco der Den Beginn des Neichstrefsens bildete am Freitag nachmittag ein Empfang der Ehrengäste des RdK., der Bundeslettung und der Landesleiter durch Oberbürger meister Staatsrat Dr. Krebs. Der Oberbürgermeister wies darauf hin, daß die Familie heute wieder in den Mittelpunkt der Betrachtun gen gerückt sei. Die Pflege der erbgesunden und sittlich einwandfreien Familie sei eine staatspolitische Aufgabe, der sich der nationalsozialistische Staat mit aller Kraft zugewandt habe. Reichsbundleiter Stuewe machte An gaben über die Arbeit des Bundes; im Gegensatz zu früher gehe es jetzt nicht um die Sorge für den einzelnen sondern nm die Sorge für das ganze Volk. — Namens der Internationalen Liga für das Leben und die Familie dankte General Lemercier (Belgien) für die herzliche Auf nahme und teilte mit, daß die zehnte Konferenz der Liga im August d. I. in Paris und elfte Konferenz in Berlin stattfinden würde. sort, da seine Oberen ttzm auf keine Weise halsen. Daß durch diese unverantwortliche Auffassung der Klosteroberen die Seuche der sittlichen Verbrechen immer Weiler und weiter um sich greisen konnte, ist unter diesen Umständen allerdings kein Wunder mehr. — Das Urteil lautete auf drei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehr verlust. Bruder Kajetan trat im Jahr 1929 im Alter von 23 Jahren in die Genossenschaft der Barmherzigen Brü der in Montabaur ein. Ende 1931 kam er in das aus zahlreichen Prozessen schrecklich bekannte Herz-Jesu-Heim zu Fulda, wo er seine Straftaten verübte. Die Beweis aufnahme ergibt den nun schon bis zum Ueberdruß be kannten Tatbestand. Mit Zigaretten und kleinen Geschen ken wurden die Zöglinge gefügig gemacht und gingen bei den Brüdern von Hand zu Hand. Mit tiefer Erschütterung hörten die Anwesenden den Brief des Vaters eines im Herz-Jesu-Heim untergebrach ten Zöglings, den der Vorsitzende aus den Akten vorlas. In diesem Brief an den „ehrwürdigen Bruder Vorsteher" gibt dieser ahnungslose Vater seiner großen Freude dar über Ausdruck, daß sein Sohn im Herz-Jesu-Heim Auf nahme gefunden habe, und mit rührenden Worten ver sichert er das unbegrenzte Vertrauen zu diesen frommen Männern und seine unauslöschliche Dankbarkeit. Er spricht von den „treuen und unverdorbenen Augen seines Jungen", den er mit frohem Herzen der Fürsorge der Barmherzigen Brüder übergebe. Wie sehr dieses rückhaltlose Vertrauen mißbraucht wurde und wie schändlich dieser unglückliche Vater hinter gangen wurde, ging mit erschütternder Deutlichkeit aus den Aussagen der als Zeugen vernommenen früheren Pste ttngeu der Anstalt hervor. Das Urteil lautete aut zweieinhalb Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverlust. lingen begangen wurden, und die man schon als zum täglichen Leben dieser „frommen" Bruderschaften gehö rend betrachten mutz. Während die Verhandlungen bezüglich der Straf taten ein gleichartiges Bild boten, sind sie durchaus ver schieden hinsichtlich des Charakters und der Einstellung der Angeklagten. Der eine, der als unbescholtener, streng religiös erzogener Junge ins Kloster eintrat und sich auch nach seiner Klosterzeit einwandfrei führte, legte ein auf richtiges Geständnis ab und zeigte den ernsten Willen zur Besserung, den er auch durch sein Ausscheiden aus dem Kloster bekundete. Der Zweite dagegen leugnete hart näckig und gab nur das zu, was ihm schlagend und unwi derleglich bewiesen werden konnte. Kaum war Böcken in Waldbreitbach eingetrosfen wurde er von Bruder Alexan der ohne große Umschweife in die scheußlichen Geheim nisse des Klosters eingeweiht. Zu Dutzenden marschieren die Namen der Brüder aus, die aus Verführten nun ihrerseits zu Verführern wurden und die Pest der sitt lichen Verkommenheit immer weiter trugen. Einmal ver dorben, machte sich der Angeklagte auch an die Pfleglinge heran. Besonders erschütternd wirkt die Erklärung des Bru ders Arcadius, er habe seine Oberen wiederholt gebeten, ihn von den Kranken weqzunebmen. Schriftlich und mündlich habe er die wahren Gründe für seine Bitte angegeben, jedoch lediglich die Antwort erhalten, er solle zusehen, wie er fertig werde <!). Jeder würde ja von Versuchern aevlaat: so setzte er eben seine Schmutzereien front allein glaubt dieser Hatzprediger die spanische Frage lösen zu können und seinen „spanischen Genossen" Net- tung zu bringen. Mit Hilfe dieser vereinigten Kräfte der Vernichtung will Dimitroff die „englischen Konservativen an die Wand drücken" und die englische und französische Regierung zwingen, „energische Schritte gegen die Interventen zu unternehmen". Ganz eindeutig versucht Dimitroff wei ter, sich in die Aufgaben der Nichteinmischungskommission zu mifchen, wenn er die völlig einseitige Forderung auf stellt, die Freiwilligen, die auf feiten der nationalspani- schcn Truppen gegen den Wcltbolschewismus kämpfen, zurückzuziehen und die deutschen und italienischen Schiffe aus den spanischen Gewässern zu verdrängen. Dimitroff entblödet sich nicht, sein freches Machwerk mit dem Hinweis zu schließen, daß es jetzt gelte, den Valencia-Bolschewisten in letzter Stunde „nicht nur uner meßliche moralische sondern auch gewaltige materielle Unterstützungen angedeihen zu lassen". Waldbreitbach und Falba — Sändea- Mhle Wieder zwei Opfer der Klostermoral Vor der Dritten Großen Strafkammer des Land ¬ deutsche Botschafter General Faupel, eine Vertretung der italienischen Botschaft, der Chef des diplomatischen Kabinetts, Sangroliz, die Gouverneure mehrere Provin zen, der Bürgermeister von Burgos sowie zwölf spanische Generale, darunter Saliquet, der Nachfolger Molas, Da vila, Cabanellas, Orgaz, der Alcazar-Verteidiger Mos- cardo, Pinto Serrador und Ferrcr sowie Kirchenvertreter. Der Trauerzug ging vom Divisionsgebäude bis zur Kirche Vierva de Maria, wo General Franco den Vorbeimarsch der Ehrenkompanie des Heeres und der Freiwilliaenver- bände abnahm. Die riesige Anteilnahme der Bevölkerung, die Hochrufe auf Mola, die Arbeiter, die mit ihren Mei stern vor den Fabriken Aufstellung genommen hatten und den Leichenzug mit erhobener Hand grüßten, und viele andere Zeichen des Mitgefühls gaben Beweise für die Beliebtheit und hohe Wertschätzung, die der Verschie dene überall genoß. Die Ueberführung der Leiche von Burgos nach Pamplona, wo er im Juni vorigen Jahres seinen Sie geszug nach Logrono und nach Somosterra antrat, führte durch flaggengeschmückte Dörfer und Städte. In Bri- viesca, in der Nähe des Unglücksortes, in Miranda, in Alsasua und in Vitorio, wo der Zug am Nachmittag ein traf, fanden unter starker Beteiligung der Einwohner schaft, der nationalen Verbände, der Vertreter der Zivil behörden und der Geistlichkeit kurze Trauerfeiern statt. Die Moskauer Blätter veröffentlichen ein Telegramm „Generalsekretärs" der Moskauer Komintern, Dimi» jk°ss, an den Vorsitzenden der dem Telegramm, das ganz o,, zu einer Aktion des Weltbolschewismus gegen die Ruhe und Ordnung in Europa varstellt, schlägt Dimitroff vor, ^sprechend dem Verlangen der spanischen Bolschewisten ^nen gemeinsamen Ausschuß der beiden Internationalen Zu gründen, „um die Einheitlichkeit der Aktionen gegen ,„e militärische Intervention Deutschlands und Italiens " «Panien herzustcllen". Besonders deutlich wird der übclberüchtigte „Mensch- mtsbeglücker" in einem Aussatz der „Prawda", in dem D^"Mchrlich den Standpunkt der Komintern in der Spanien-Frage darlegt. Zwischen Marxisten und .r o m m u ntste n müßte jetzt endlich überall eine E i n- °ltsiront aeickaiien werden. Mit dieser Eittbeits- Der 70. Geburtstag des Feldmarschalls Manncrhcim Murde in Helsinki durch eine große Parade und eine ........ . „ . nationale Feier begangen. Unter den zahlreichen Gra- gerichts Koblenz hatten sich am Freitag der 34 Jahre alte lulanten befand sich auch eine Abordnung der deutschen . ehemalige Kranziskanerbruder Böcken, genannt Bru- Finnland-Kümpfer, die von Generalmajor Falkeuhorst der Arcadius, und der 31 Jahre alte Barmherzige Bruder und Fregattenkapitän Engel geführt wurde; auch der deutsche Militärattachee schloß sich an. Die deutsche Ko lonie in Helsinki überbrachte durch eine Abordnung Feld Marschall Mannerheim eine Huldigungsadresse.