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Ottendorfer Zeitung : 20.04.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193704205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19370420
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19370420
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-04
- Tag 1937-04-20
-
Monat
1937-04
-
Jahr
1937
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 20.04.1937
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nein, wenn es doch nicht stimmen will! Sie sieht jetzt schon ganz elend und gelb aus, die kleine Frau Merck. Dann ist da eine junge Frau, der gesagt wird, daß sie noch ein mal heiraten wird, und dabei lebt ihr Mann noch. Sie hat gefragt, ob sie sich denn scheiden lassen wird, aber die Antwort war nein. Das ist nun eine furchtbar aufregende Sache, zumal man weiß, daß der Mann seit langer Zeit krank ist. Soll man also wirklich glauben, daß das Schicksal einem in der Hand besiegelt ist, genau vorgezeichnet, un abwendbar? Marianne verabschiedete sich als erste. Zu Hause war tet schon Olaf, daß sie zurückkommt und erzählt. Da kommt sie zu Tür herein, schmal und leicht. Es ist die „alte" Marianne, Olaf sieht es auf den ersten Blick, obwohl er eigentlich nur ihre Augen sieht, diese blitzenden Augen und den lebendigen Mund. „Olaf!" ruft sie schon in der Tür und wirft ihre Sachen auf die Chaiselongue. „Es war unbezahlbar! Du hättest dabeisein müssen! Alle die Madams mit ihrer Neugier und Sensationslust! Denke dir, sie hat Frau Lühr gesagt, daß sie noch einmal heiraten wird, und da bei hat sie doch noch einen Mann!" „Hat sie dir vielleicht auch gesagt, daß du noch mal heiratest?" „Nein, du Schnuppelhase, denke dir, du stehst in mei ner Hand. Du bist mein Schicksal! Und ich habe gedacht, ich würde noch mal aus eine gute Weise von dir los kommen! Damit ist es nun wieder nichts. Und es ist eine „reine Liebesheirat" zwischen uns, denke dir, ob wohl ich der festen Ueberzeugung gewesen war, daß es nur des vielen Geldes wegen geschah!" Marianne ist ganz durchgedreht. Der Nachmittag hatte sie aufgekratzt und aus andere Gedanken gebracht, in Schwung versetzt, einen Schwung, der Opposition ist gegen jene „Kränzchendamen", von denen Marianne behauptet, daß sie sich wie Backfische benommen hätten, obwohl sic bestimmt alle zehn Jahre älter gewesen seien als sie selbst, also über dreißig! „Innerlich Backfisch geblieben, Olaf, das ist eine ganz andere Generation, zehn Jahre sind da eine riesiger Unterschied." Marianne kann nicht stillstehen oder sitzen, sie hopst herum, alles an ihr ist in Bewegung, sie mimt alle Kränzchendamen der Reihe nach und zaubert mit Miene und Wort die ganze Atmosphäre dieser aufregenden chiroMantischen Sitzung. Olaf zündei sich eine Zigarre an g". zum m hatte nve eine Reichs- t großei ticke aus zins ver- tenmäßi- jnis aus refchichte. iers aus aus den orsts aus is Schill- schreiben s mit bei Originale injährige ein voin bayrischen lschreiben Kreuzes Das ain stegimeni Lortlaub ompanie. h in allen > Melde- ch im Be- id »irrigsten en. echtslagen igkeit des rotz allel hielt das bei M- : vollends sse. 2. L ein ange gen: M der. ringt eine ltung dee nicht S" oten Ned deutM" umduE ge, die n wale"- jünger im KriE ldierende" szeichnen« ständige" erneM"- ingt HM egner segimst.k u verdat rleunrdN^ säßen un nicht selb" imstande etwas rliche Ä»' uhe, ob>>e der TU das nM h für d>e -fährt,§ uster b'N MensA!! tten, sM« jene st"' tzene - anfangs oohl E en pre'N nstimMl, e, bleiben len. lln ckten Äck gkeit kan" )ie feb^ n -ine leere- oieder a v die is ist e" apital 's is -rbrechu-n -ineL zu " die D itkomn-en e, und k iS, «Nachdruck oerboten.» daß er allein es war, der in Deutschland vom jüdischen Bolschewismus verhetzte Menschen wieder zu Menschen von anständiger Gesinnung und Gesittung gewandelt hat? Kön nen sie leugnen, daß der Nationalsozialismus damit das Gute im Menschen wieder geweckt hat, das Gute, auf dem der Glaube an Gott gedeiht. Einst, da die roten Fahnen marxistisch-bolschewistischer Revolte in Deutschland wehten, tat ein hoher Offizier unseres westlichen Nachbarstaates im blinden Haß den Aus spruch: „Wir wünschen Deutschland so viel Marxisten und Kommunisten wie möglich, weil wir Deutschland die Pest wünschen." Wir sind der Pest Herr geworden. Bei uns wird nicht gegeneinander demonstriert. Bei uns werden nicht Fabriken besetzt. Bei uns wird nicht jeden Tag von neuem der Produktionsprozeß durch Streiks unterbrochen. Bei uns schießen nicht Arbeiter und Polizei aufeinander. Bei uns schrauben nicht Löhne und Preise endlos in die Höhe. Bei uns wird das Geld nicht entwertet. Bei uns feiern keine Jnflationsschieber Orgien. Bei uns werden die Fahnen der Nation nicht mit drei Pfeilen, mit Hammer und Sichel oder dem Sowjetstern „verziert". Wir wissen, daß dies alles heute anderswo geschieht, aber wir sind nicht so kurzsichtig, uns dessen zu freuen, wenn auch wir selbst gegen diese Pest endgültig gefeit sind. Andere lind es nicht. Wir bedauern aufs tiefste die Länder, die von dieser Pest bedroht sind. Wir sind uns bewußt, welche unersetzlichen Kulturgüter diese Länder bergen, Kulturgüter, deren Zer störung Hand in Hand geht mit der Pest. Wir sind uns auch bewußt, daß brave Menschen um die Früchte ehrlichen Arbeit gebracht werden, daß rassisch beste Menschen zu Legionen hingemordet werden und daß Hun ger und Elend schließlich um sich griffen. Wir wünschen anderen Völkern nicht die Pest. Je mehr wir die Folgen bolschewistischer Herrschaft bei anderen sehen, desto froher blicken wir auf unser eigenes Volk, wie es einig und zu frieden seiner Arbeit nachgeht. Dankbar blicken auf den Mann, der uns befreit hat vom Bolschewismus und aus Deutschland wieder eine gesunde und stolze Nation machte. Wir wissen, daß Gott mit uns Deutschen war, als er uns diesen Mann, als er uns Adolf Hitler sandte. Dann sitzen sie also alle beim Tee, ein ganzer Kreis Rugieriger Dämchen» und da ist diese Frau Maaß, die es Ersteht, die Handlinien zu deuten. Es ist ihr Beruf, und R läßt es sich bezahlen. Da nun alle dasitzen und ver- Mn sind und keine sich traut, den Anfang zu machen, geht Marianne als erste mit der Handkundigen ins Nebenzim mer. Nur aus Opposition gegen das „Gehabe". Ein wenig 5slgst hat sie doch, was alles in ihrer Hand geschrieben M mag, wovon sie am Ende gar keine Ahnung hat. seltsam, zu denken, daß diese seinen Linien und Striche we Bedeutung haben sollen! Die Chiromantin, die Handlesekünstlerin, nimmt Ma- Unnes Hand und liest sie wie ein Buch. Es geht so ME, daß Marianne kaum folgen kann und Zettel und MMift hervorzieht, um Stichworte mitzuschreiben. Sie Mehl die innere Hand und die äußere Hand, sie vergleicht M Länge der einzelnen Finger miteinander, die Be- Mlfenheit des Nagels, die Stellung der Finger, da gibt * keine Kleinigkeit, die nicht von Bedeutung wäre. Marianne wieder ins andere Zimmer kommt, wo st i. eegesellschaft versammelt ist, wird sie mit Fragen be- Mwl. Was hat sie gesagt, was hat sie gesagt? Ma- s"gt, es steht in ihrer Hand, daß sie zehn Kinder ns,Mn und im heiligen Ganges begraben werden wird, lem- b sie natürlich eine Perle von einer Frau ist. Das enttäuscht alle sehr, aber nun ist der Bann gebrochen, keiner kann erwarten, an die Reihe zu kommen. Ti-nM ist die hübsche und elegante und hochnäsige Frau b°M"nn, die mit einem so überaus befriedigten Gesicht Msr! r nunt, weil sie erfahren hat, daß ihres Mannes Ti^^^eschäft sich weiter ausdehnen wird und sie, Frau bra«^"' bis an ihr Lebensende keine Not zu leiden Tran Da ist die überschwengliche und etwas hysterische beril.. lmer, die mit Augenaufschlag und Flüsterstimme in M, daß sie so ganz fehl am Platz sei — sie habe es immer gewußt —, in ihr steckten große "Gleiten. Fjir^Mianne möchte zu gern fragen, welcher Art diese Tam „ - " sind, aber da kommt die junge Frau Merck HM M^eregt heraus, sie soll absolut krank sein, und sie ° nichts davon, gleich morgen will sie zum Arzt, Em Polizei-Ehrenmal in Bochum. Einweihung durch General Daluege. Bochum, 17. April. Im Bochumer Polizeipräsidium wurde am Sonnabend eine Ehrenhafte für die im Welt krieg und im Kampf gegen den Bolschewismus gefallenen Polizeibeamten und für die Ermordeten der Bewegung durch den General der Ordnungspolizei, SS.-Obergrup- penführer Daluege, ihrer Bestimmung übergeben. In der Weiherede erinnerte General Daluege daran, daß gerade im Gebiet der roten Erde der Kampf gegen den Bolsche wismus und gegen die ihm verwandten, zerstörenden und zersetzenden Elemente blutige Höhepunkte erreicht habe. Diese Kämpfe im Jahre 1920 und in den folgenden Jahren seien auch ein Ruhmesblatt in der Geschichte der deutschen Polizei. „Wir wollen", so fuhr General Daluege fort, „angesichts dieses Mahnmals geloben, daß jeder, auch der kleinste Versuch bolschewistischer Söldlinge, in Deutschland noch einmal ihr Treiben aufzunehmen, mit brutaler Gewalt im Keim erstickt wird. Wir werden auch bei diesem Gelöbnis nicht jene neuen Tatsachen außer acht lassen, die gerade in diesen Tagen wieder die Welt aufhorchen lassen. Ein Pfarrer steht aus und predigt im Rock eines Geistlichen im roten Madrid für den Bolsche wismus. Und in Berlin stehen politisierende Priester vor Gericht, weil sie im Bolschewismus Glauben und Ge sinnung ihrer Art zu finden glaubten! Erinnern wir uns auch daran, daß unseren Gefallenen oft ein kirchliches Begräbnis verweigert wurde, weil sie weiter nichts getan hatten, als verhindert, daß auch in Deutschland Kirchen und Kloster in Flammen aufgingen, weil sie nicht wollten, daß jene ermordet und gemartert werden sollen, die ihnen den letzten kirchlichen Segen verweigerten." Ein offenes Wort an die Kirchen. Karlsruhe, 18. April. Zu einem gewaltigen Höhepunkt und Abschluß des Parteitages des Gaues Baden der NS- tAP. gestaltete sich am Sonntagnachmittag die Großkund- gebung aus dem jetzt erweiterten Festhalle-Platz auf der Reichsminister Rudolf Heß sprach. Der Stellvertreter des ouhrers ging einleitend auf die kommende Wiedereröff nung der NSDAP, ein, indem er u. a. ausführte: Die Aufgaben der Partei sind nicht, wie mancher Augenstehende früher glaubte phrophezeien zu können, Riner geworden nach der Machtergreifung, sie sind grö ßer geworden, sie sind umfassender geworden und in Mr Bedeutung bestimmt nicht geringer. Welche Leistung bedeutet allein das Winterhilfswerk mit seinen rund 100 Rillionen Mark! Diese Leistung wie viele andere ist un denkbar ohne nationalsozialistische Führerschaft und Partei- Mossenschaft. Viele haben aber auch als Helfer viel für °le NSDAP, getan, ohne Mitglied zu sein. Sie und alle die Volksgenossen, die sich in den Gliede rungen und den angeschlossenen Verbänden der Bewe- ubg unermüdlich einsatzbereit gezeigt haben, werden in erster Linie nach dem 1. Mai in die NSDAP, ausge nommen. 2'snn nach genau vier Zähren wird am 1. Mai die Mit- Smdersperre aufgehoben. Damit steht vielen deuteten ^"llsgenossen wieder der Weg offen, sich einzureihen iwoie °We Gefolgschaft des Führers. Maßgebend für die Auf- "°hme werde nach wie vor nicht Stand, Rang, Geld oder Mrkunst sein, sondern allein der Charakter, die bewiesene Einsatzbereitschaft, der Wille zur Mitarbeit. Me die Nationalsozialisten hier in Karlsruhe zusam- Rnstehen in Kameradschaft, so steht das ganze deutsche Rik zusammen in einer großen Kameradschaft und diese Kameradschaft, so rief Rudolf Hetz seinen Volksgenossen zu, Mses zuemanderhalten, diese endlich errungene wirkliche Rutsche Einheit, sie wird nie wieder zerstört werden. Das "Men sich die gesagt sein lassen, die noch immer auf die alte Mische Zwietracht hoffen, und mögen sich vor allem auch R gesagt sein lassen, die noch immer hoffen, die Religiosi- Mmißbrauchen zu können zu politischen Zwecken, so ^'e sie einst die Religiosität mißbrauchten zu politischen oMecken. Wir haben es nicht vergessen, daß Parteien mit Östlichem Mäntelchen einst Hand in Hand gingen mit Mkristischen Gottesleugnern und Schändern der deutschen Me, wir haben es nicht vergessen, daß sie mit an der Herr- Mft waren, als Deutschland schier unaufhaltsam dem Rhchewismus zutrieb, wir haben es nicht vergessen, daß sie den haßerfülltesten Gegnern des Nationalsozialismus Wrten, wir haben es nicht vergessen, daß sie mit allen Mn Gebote stehenden Mitteln und das waren nicht Mige und keine schwachen Mittel, denn damals beherrsch- M sie ja den Staat — daß sie mit allen Mitteln die ein- M Partei bekämpften, die ihrem Wesen nach am ent- Mensten antibolschewistisch ist. Sie waren die haßerfüll- K Gegner der Partei, die schließlich den bolschewistischen Fenschheitsseind schlug, die jene schlug, die aus Prinzip Mst leugnen. Diejenigen aber, die selbst heute noch den Na- Malsozialismus versteckt oder offen angreifen, die Pamph- M gegen ihn verlesen lassen, diejenigen fragen wir: Habt M vergessen, daß der Bolschewismus, der Antipode des Na- Malsozialjsrnus, in Rußland und Spanien Kirchen in Mos und Tanzdielen verwandelt, Altäre besudelt, Gottes- Mstr niederbrennt, Priester und Nonnen hinsolrert? Habt LMrgessen, daß es die größte Auszeichnung ist, die der «Mewismus zu vergeben hat, wenn er jemanden zum "Meygottlosen" ernennt? sollen die Kirchen bestreiten, daß sie machtlos diesem Treiben gegenüberstanden und gegenüberstehen? Msien nicht, was Millionen sehen, daß der National- zMismus zu einem ehernen Fels gegen diese Mschheitsgeißel geworden ist? Erkennen sie nicht, spnsvk in Ksnlsnuke. Ab 1. Mai d. I. wird die Mitgliedersperre der NSDAP, aufgehoben. Aus aNer Welt. * Reichsminister Rust von Athen abgereist. Reichs erziehungsminister Rust und seine Gemahlin sind am Sonnabend an Bord des Dampfers „Foseari" von Athen nach Genua abgereist. Zu ihrer Verabschiedung waren u. a. der griechische Kultusminister Georgakopulos, Prinz Npsilanti, der deutsche Gesandte zu Erbach-Schönberg, Landeskreisleiter Dr. Wrede, Ortsgruppenleiter Crome und der Pressechef der griechischen Gesandtschaft in Berlin, Kriekonkis, erschienen. * Afrikaflug v. Gronaus. — 3ÜVV0 Kilometer im Sportflugzeug zurückgelegt. Am Sonnabendnachmittag lan dete der Präsident des Aeroklubs in Deutschland, Wolfgang v. Gronau, mit seinem Sportflugzeug Messerschmidt-Taifun von Wien kommend, ans dem Flughafen München. Be kanntlich war v. Gronau Anfang Februar von Berlin über München—Rom—Tunis nach Kairo zur Teilnahme am Internationalen Oasenflugwettbewerb gestartet, bei dem er den 4. Platz belegte. Im Anschluß an den über 2100 Kilometer führenden Wettbewerb unternahm v. Gronau einen Flug quer durch Afrika bis nach Kapstadt und zurück nach Kairo, von wo aus er über Damaskus—Konstanti nopel—Sofia nach Deutschland flog. Somit hat v. Gronau eine Strecke von 30 000 Kilometern zurückgelegt, auf der er zahlreichen anslandsdeutschen Familien Grüße aus ihrer Heimat übermitteln konnte. V. Gronau wird im Laufe des Montags in seinem Heimathafen Rangsdorf eintreffen. * Drei Schwerverletzte als Opfer eines betrunkenen KraftwagenlemkerS. In den frühen Morgenstunden des Sonnabends ereignete sich auf der Eilenburg—Wurzener Landstraße am Rande Eilenburgs ein folgenschwerer Ver- kehrsunfall. Ein Leipziger Kraftwagenfahrer., der mit zwei Frauen aus Leipzig und Taucha auf einer nächtlichen Bummelfuhrt begriffen war, fuhr in großer Geschwindigkeit auf einen Prellstein auf. Alle drei Insassen wurden aus dem Wagen geschleudert. Bon dem Kraftwagenfahrer, der in betrunkenem Zustande die Herrschaft über den Wagen verloren hatte, wurde für seine spätere gerichtliche Belangung eine Blutprobe entnommen. * Mit dem Kraftwagen m den See. Der Amtsbürger meister von Körbecke, Borries, befand sich in der Nacht zum Mittwoch mit seinem Kraftwagen auf der Möhncse.e- straße, als plötzlich ein Reifen platzte, der Kraftwagen vom Weg abkam und in den Möhnesee fuhr. Erst am Mitt woch früh um 5 Uhr wurde man auf das Unglück aufmerk sam. Als man den Wagen aus dem Wasser geborgen hatte, fand man den Amtsbürgermeister ertrunken am Steuer seines Wagens vor. " Schüsse in einem Krankenkassengebäude in Olmütz. Eine Schreckenstat, die auch eine schwere Panik zur Folge hatte, ereignete sich in der Bezirkskrankenkasse Olmütz. Während der Amtsstunden,, als sich das Publikum dicht an den Schaltern drängte, zog der 36jährige verheiratete Beamte Seifert plötzlich eine Pistole und streckte seinen Bürovorstand, den 56jährigen Pesta, der gerade ans Tele phon gehen wollte, mit zwei Schüssen nieder. Schwer verwundet raffte sich Pesta auf und flüchtete vom zwei ten Stockwerk auf die Straße. Der Aufforderung des wahnsinnig gewordenen Seifert: „Laust davon, ich schieße!" kamen seine zehn Arbeitskollegen so eilig nach, daß unter dem auf 200 Personen geschätzten Publikum eine Panik ausbrach. Während Seifert ungehindert sein Magazin in die Lust verschoß und die Waffe nochmals in aller Ruhe lud, drängte sich die geängstigte Menge wie rasend durch die engen Türen und die Treppen hinunter. Einem flüch tenden Beamten, der dabei zu Fall kam, wurde der Fuß viermal gebrochen. Als Seifert bemerkte, daß er alle in die Flucht geschlagen Hatte, jagte er sich eine Kugel in den Kopf. Er starb auf dem Wege ins Krankenhaus. Pestas Zustand ist lebensgefährlich. Man nimmt an, daß Seifert die Tat aus der Wahnvorstellung heraus beging, daß ihm im Amt Unrecht geschehe. * Beim Fensterln einen ganzen Bauernhof einge äschert. In einer niederösterreichischen Ortschaft brannte ein Anwesen nieder, wobei auch die Pferde, Kühe, Schweine und Hühner mit verbräunten. Die Bewohner des Hauses konnten sich nur mühsam vor dem Flammentod reiten. Wie die Untersuchung ergab, ist der Brand dadurch ent standen, daß es beim Fensterln zu einer wilden Ranferei kam, wobei eine brennende Zigarette auf die strohgedeckte Scheune fiel. „Na, und was hat sie denn von dir gesagt?" Aber um alles in der Welt könnte Marianne das nicht in den Mund nehmen und Olaf sagen, was sie über sich erfahren hat. Sie kramt in ihrer Tasche und bringt einen zerknitterten Zettel zum Vorschein. „Ich habe c: mitstenographiert, Olaf." „Weißt du", sagt Olaf, „durch jahrelange Uebu: ist es mir ja gelungen, deine Schriftzüge zu entziffer aber was deine Stenographie angeht, so muß ich sagen, daß du ein eigenes System hast, das mir nur durch eine be sondere Gnade des Himmels offenbar werden kann. Ich will darum beten." Marianne Hai gar nicht recht zugehört. „Ich will es mir sowieso abschreiben, warte mal", sagt sie. Sie holt ihren Füllfederhalter und schreibt ihre Hieroglyphen auf Sprache ab. Olaf nimmt den Zettel. Während er liest, tut er zweimal lange Züge ans seiner Zigarre. „Donnerwetter!" sagt er schließlich. „Ich habe ja eine fabelhafte Frau. Diese Fülle großartiger Eigenschaften ist ja überwältigend. Ich muß es zweimal lesen Gut, daß ich das noch vor Lebensende erfahre." Marianne setzt sich in Positur und streckt die Bru'i hervor wie die hochmütige Frau Tiemann. „Ja", sagt sie in deren impertinentem Tonfall, „ich gebe zu, es ist vielleicht ein bißchen dick aufgetragen, aber es ist immerhin doch angenehm, einmal von berufene: Seite die Wahrheit über sich zu erfahren!" Sie sitzt mit emporgereckter Nase und besieht sich hoch mütig die Fingerspitzen. Da setzt irgendeine Opposition in Olaf ein, die vielleicht unterbewußt schon da war, als er den Mantel wegräumte. Er sagt: „Diese Handlangerin wird sich hüten und euch Weibsen eure schlechten Eigen schaften sagen! Wird sich doch nicht die Kundschaft ver derben!" Da ist Marianne mit einem Schlag ernüchtert. Sie steht auf. Im Vorbeigehen klopft sie Olaf auf die Schul ter und meint mitleidig: „Hast du es auch schon gemerkt?" und geht aus dem Zimmer. Olas ist wütend. Daß sie gleich einschnappen muß! Man kann überhaupt nichts mehr sagen. Alles und jedes nimmt sie gleich übel Es ist, um aus dem Haus zu laufen. Aber das tut Olaf nicht. Er rennt wie ein Löwe im Käfig herum, er nimmt jeden Stuhl der Reihe nach vor und kracht ihn nieder, er schimpft mit rotem Kopf laut vor sich hin und hämmert mit beiden Fäusten gegen die eigene Stirn. (Fortsetzung folgt.»
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