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Vellage Zur Ottendorfer Zeitung Lady Montague duelliM . In dem galanten Wien des Hochbarock feierte die Liebe Triumphe. Es war jene Zeit des Prinzen Eugen, ?ls die Kavaliere täglich gewärtig sein mußten, hinaus ms Feld geführt zu werden gegen die Türken. Ach, noch einmal den Rausch des Lebens bis in seine höchsten Wal lungen durchschwärmen. Morgen macht vielleicht ein Türkensäbel dem ganzen Spiel ein Ende! Gefühl war alles! In dieses Wien der leidenschaftlichen Gebärden platzt die zauberhaft schöne und geistvolle Engländerin Lady Montague. Die Welt bewundert schon seit Jahren die abenteuerlichen Fahrten dieses entzückenden Menschen kindes und ihre witzsprühenden Berichte darüber. Im Herbst 1716 tauchte sie in der Donaustadl auf und war sofort Mittelpunkt der Gesellschaft. Umschwärmt von allen Kavalieren, schenkte sie zu nächst keinem ihre Gunst. Bis zum Winter aber wurde klar, daß der portugiesische Gesandte, Graf Tarouca alles andere aus dem Feld der Liebe geschlagen hatte. Durch seine zärtliche Verehrung hatte der feingebildete Kavalier das Herz der schönsten aller Frauen seiner Zeit und der aeschmackvollsten gewonnen. Nur einer wollte das Feld nicht räumen, Graf Bonneral, der Kavalier des Prinzen Eugen. Dieser junge Graf war das Gegenteil des Diplo maten. Er war Soldat, aber nicht etwa ein Rauhbein, sonst Hatter er niemals auch nur in den engen Kreis um die geistvolle Lady gelangen können. Aber er war, wie man sagt, ein großer, ungezogener Junge. Stets ver gnügt, voller Witz, immer zu irgendeinem Schabernack bereit, immer in irgendeine Geschichte verwickelt, die durchaus nicht immer ganz sauber war. Aber sein srisches Temperament erhielt ihm die Gunst des Prinzen. In diesem Feuerherzen schlug die Flamme der Liebe su der schönen Fremden gewaltig auf. Ebenso gewaltig lobte in ihm die Eifersucht, als er merkte, daß Lady Mon- lague ihre Zuneigung zu dem Portugiesen immer mehr erkennen ließ. In einem Menschen voll jugendlichen Un gestüms entscheidet meist ein Erlebnis die ganze künftige Entwicklung. Zum Höchsten steht er bereit, aber ebenso auch zum tiefsten Fall. Lady Montague entschied über Graf Bonnerals Schicksal. An einem Abend war Graf Bonneral beim Prinzen kestgehalten, der sich nicht ganz wohl fühlte. Bonneral lvußte, daß sich an diesem Abend die Lady mit dem Por- lugiesen in einer großen Gesellschaft treffen, und daß dieser Abend wohl die letzte Entscheidung herbeiführen künde. Seine Eifersucht ließ ihm keine Ruhe; er mußte sich Gewißheit verschaffen. Einen kleinen Mohren seiner Dienerschaft schickte er aus, vor dem „Schwarzen Adler", >oo die Lady wohnte, abzuwarten, mit wem die Lady nach Hause käme. Ein Schlitten klingelte heran; darinnen saßen die Lady und Graf Tarouca. Wenige Minuten später hatte Graf Bonneral seine Klarheit. Er schäumte, war zum Aeußersten entschlossen. Am anderen Morgen erzählte er alles dem Prinzen, -ck lachte ihn aus. Die leidenschaftliche Erregtheit des Grafen ließ ihn aber irgendeine Dummheit befürchten; so tarnte er denn: Die Lady sei eine, die es glatt mit einem Aanne aufnähme; sie werde, wenn sich Bonneral einmische, wahrscheinlich keinen Spatz verstehen. Dem jungen Grafen war alles egal. Er zog seine Generalsuniform an, ritt zum Hotel der Lady und trat l'nangemeldet in ihr Zimmer. Die Lady hatte gerade einen Brief fertiggeschrieben. Sie hielt ihn noch in der Hand, als sie seinen Gruß entgcgennahm. Eine leichte Verlegenheit flog über ihr Gesicht; sie faßte sich aber so fort, als sie des Grafen Blick erriet. Noch nie hatte er so ungestört nahe bei dieser wundervollen Frau gestan den. Ihre großen, schimmernden Augen ruhten fragend auf ihm. Dieser über alles Irdische hinaus schöne Mund bebte in leiser Erregung. Ein Rausch kam über den jun gen Menschen: glühend Wark er sich ibr zu Rüben. „Stehen Sie auf, Gras!" sagte sie. Die Kälte ihrer Stimme, der Stolz ihrer Abwehr warfen in dem Grafen alles nieder. Er erhob sich. Die Lady hielt ihm Hen Brief hin, deutete auf eine Stelle darin: „Ein seltsamer Zufall, daß Sie gerade kamen, als ich das geschrieben habe. Das ist für Sie. Ich habe Befehl gegeben, niemand mehr vor zulassen, ausgenommen Baron Tarouce." Der Brief ent fiel Bonnerals Händen. Er lag auf dem Teppich zwischen den beiden wildsrregten Menschen. Beide starrten auf den Brief; Bonneral, ohne einen Gedanken fassen zu können. Es dämmerte in ihm auf, daß er den Brief aufheben müsse. Aber Wut, Enttäuschung, Eifersucht ... wer weiß, was! — schlugen jegliche Galanterie in ihm nieder. Er hob den Brief nicht auf. In den Augen der Lady blitzte es. Sie trat einen Schritt zurück, blickte den Grafen scharf an, streifte den einen Handschuh ab und warf ihn dem Grafen zu Füßen, neben den Brief. Auch der Graf hatte sich gefaßt. „Was soll das?" fragte er kalt. Kurz, klar, im Befehlston erwiderte die Lady: „Graf Bonneral wird sich morgen früh um zehn Uhr auf dem Felde am Belvedere einfinden und seine besten Pistolen mitbringen..." und wies nach der Tür. Vorfrühling Klock 8tekn cke Laume nackt unä blök, L Oie kncie Kat ein §rau Oe8ickt, Oock re§t 8ick'8 8ckon im Orcien8ckok 2 Onck ckrärZt unä ckränZt unci will an8 kickt. Onä clurck clie lVlen8cken8eeIe riekt « Oin Hünen 8ckon von Olan^ unci Dust, I Klock raZenci 8tei§t cier VöZIein kieä R Oer 8onn' entZeZen in clie Kult. 2 Klock !8t 68 §rau, karr' nur in kuk, H 8ckon morgen kann e8 kwüklinß 8ein, — § Oab' nur Oeäulcl, balcl bi8l auck clu H Om8trakk von Olück unci 8onnen8ckein! Bonneral hob Handschuh und Brief auf, legte sie auf ein Tischchen und rannte in einiger Bestürzung aus dem Zimmer. Das war doch noch keinem passiert. Den ganzen Tag überlegte er, was er tun sollte. Mit irgend jemand zu sprechen, wagte er nicht. Abends traf er in der Gesellschaft beim spanischen Gesandten die Lady in Begleitung des Portugiesen, in vertraulichstem Beieiuauder? Wiederholt wollte sich Bon neral ihr nähern; sie ging ihm aus dem Wege. Zu seiner Ueberraschung bemerkte er, daß offenbar kein Mensch etwas von dem Vorfall wußte. Auch die Lady hatte ge schwiegen. Um sich zu zerstreuen, spielte er, spielte sehr hoch und verlor alles. Der Großkanzler, Graf Schlick, bot ihm seine Börse an..., und zum erstenmal verlor der junge Bonneral die innere Haltung — er nahm die Börse an, obwohl er wußte, daß Graf Schlick der erklärte Feind des Prinzen Eugen war. Bonneral legte die Bank auf. Graf Tarouca trat hinzu, sprengte die Bank. Alles lachte, nur Lady Montague nicht. Gras Bonneral auch nicht. Bonneral trank die Nacht hindurch Champagner, als wollte er sich betäuben, schrieb dann einen Brief, meldete sich morgens beim Prinzen, der wieder wohlauf war. Gegen K>10 Uhr will der Graf in Begleitung des Dichters Jean Baptiste Rousseau, der damals als Freund an des Prinzen Hof lebte, und des Wundarztes Moury nach dem SIMMS UM Nucy einen: Heimabend kam Horst zu mir: Er hätte mir mal was im Vertrauen zu sagen: „Es handelt sich um Guschi und seine Eltern. Du weißt ja, daß sie nicht besonders rosig dastehen. Guschi sagt ja nichts, wie es bei ihm zu Hause steht. Ich habe mir nun überlegt, daß wir da vielleicht Helsen könnten. Du weißt, daß jetzt Kartoffel ernte ist. Die Güter sind gerade dabei, ihre großen Felder mit den Maschinen abzuernten. Da bleibt allerhand übrig. Wie wäre es. wenn wir kommenden Sonnabend als Fahrt mal Kartoffeln nachlesen würden und dann Guschis Eltern für den Winter geben?" Horst sieht mich erwartungsvoll an. Ich freue mich über den Kerl. Manchmal Hecken sie die schlimmsten Sachen aus. Manchmal aber können sie schon erstaunlich ver nünftig sein. „Das machen wir, Horst! Du kannst ja die Sache mal mit Erni zusammen organisieren. Handwagen, Säcke usw." Am Sonnabend war allerdings kein Handwagen da, aber Horst hatte vier Säcke mitgebracht, und außerdem hatte er ausfindig gemacht, daß Rittergut Rieddorf seinen 40 Morgen grotzen Plan Kartoffeln heute abernten wollte. So zogen wir denn hinaus: Ziel Rieddorf! Wir konnten dort gleich anfangen. Die Sonne stieg höher, und wir schwitzten. Mit den Landarbeitern früh stückten wir. Sie wollten uns „auf die Schippe kullern". Ob wir ins Kino gehen wollten, oder weshalb wir Geld verdienen wollten? Wir lachten dazu und verrieten nichts. Es ist nicht zu glauben: Wir haben nahezu fünf Zentner Kartoffeln gelesen! Die Säcke sind bis obenhin voll. Diese fünf Kilometer bis zur Stadt werde ich so leichi nicht vergessen! Wir haben geschwitzt, gestöhnt, manchmal geflucht, so z. B., als uns ein Sack heruntersauste und die Kartoffeln ein lustiges Wettrennen auf der Chaussee ver anstalteten. Die Straßenlaternen brennen schon, als wir, müde und abgekämpft, durch die Straßen ziehen. Endlich stehen wir vor Guschis Haus und tragen unsere Last in den Hof. Guschi staunt: „Was soll denn das!" Ich sage ruhig: „Und wir haben's doch geschafft, Jungens!" A. Ulf. Belvedere. An der Kärntnertorbrücke überholte er den geschlossenen Wagen der Lady. Er grüßte tief und ehr erbietig. Nur ihm unbekannte Männer begleiteten den Wagen zu Pferde. Auf dem Kampfplatz ging alles schnell vonstatten. Die Lady machte keine großen Umstände. Die Entfernung wurde abgemessen. Die Kämpfer nahmen ihre Stellung ein. Der Graf hatte den ersten Schutz. Er schoß über sich in die Luft. Die Lady zielte scharf und kalt. Ihr Schutz traf nicht. Den zweiten Schuß gab der Graf wieder in die Luft ab. Die Lady legte an... „Halt!" rief da eine Kommandostimme aus dem geschlossenen Wagen der Lady, und heraus kam die unansehnliche Gestalt des Prin zen. Alles war starr vor Ueberraschung, nur die Lady nicht. Sie legte nochmals an. Da trat der Prinz zu ihr, zog seinen kleinen Tressenhut und sagte: „Lady Mon tague, Sie sind eine Britin — schenken Sie ihm das Leben; ich habe ihn sehr gegen die Türken nötig. Und außerdem... Graf Bonneral ist für sein Leben genug verwundet." Die Lady sprach kein Wort. Sie feuerte die Pistole in die Luft ab, legte sie dem Prinzen vor die Füße, stieg in ihren Wagen. Der Prinz folgte ihr. Alle kehrten in die Stadt zurück. Nicht lange danach sagte sich Prinz Eugen von dem Grasen Bonneral völlig los. Der Graf war unerträglich geworden. Sein Leichtsinn, seine Spöttereien bracbten ihn um alle Gunst bei seinen hohen Gönnern. Sein Charak ter war zum Bösen umgebrochen. Er verließ Wien, führte ein Abenteurerleben und kam zuletzt sogar zu den Türken. Er starb bei ihnen als Pascha. Kr. Kr. Silbenrätsel. del - do - due — e — e — ern — eu — feu — gelt — gie - gon — hud — ko — le — lis — men — na — ne — ne — nier — oe — rie — ro — son — stein — szen — te — troms — nn — ver. Aus den vorstehenden 3V Silben sind 15 zweisilbige Wörter in bilden, deren Anfangsbuchstaben, von oben nach nnten, und Endbuchstaben, von unten nach oben gelesen, eine Bitte nn unsere Leser ergeben. Die zusammengesetzlen Silben haben folgende Bedeutung: > Ruderboot, 2 griechische Landschaft. 3. natürlicher Seedamm, 4 Raubvogel, 5. Wcinort in Rheinhessen, 6. Bergkuppe, 7. Schling- dslanze, 8. Stadt in Norwegen. 9. englische Hafenstadt, 10. Ein- wmmeln von Früchten, 11 schmaler Lederstreif, 12. nordameri- nnischer Strom, 13. Stadt in Westfalen, 14. römischer Kaiser, ib. Stadt in Oberhessen. Ausfüllrebus. n-a — a — a—a — b — b — d — e — e — e — f — f — g-h-l — l — l — m — m — n — n — o — o — r — s — t — u - u — u - z . Diese Buchstaben sind in dkr sechseckigen Helder zu verteilen, daß bch Wörter ergeben, die "ei dem Feld mit dem tuest beginnen und in d" Richtung des Uhr- Mgers herumgehen. Sind ^Wörter richtig ge- ko ergeben die ^uchstabcn in den mit Punkt versehenen Tücken das Schlag- tue Forderung U sterer Zeit. Die Wörter z t. Säugetier. "eorologie. 3. englischer Adelstitel, 4. mathematischer Be- griss, 5 Nahrungsmittel, st Reformator, 7. dünner Stock, 8. Farbe, 9 Schluß des Gebels und der Predigt, 10. männlicher Personenname. Bilderrätsel. Auflösungen aus voriger Nummer. Kreuzworträtsel: 1. Eber, 5. Erbe, 9. Kolosseum. 10. Edam, 11. Salm, 12 Lena 13 Elli, 14. Erde, 17. Trog, 20. Saar, 21. Rigi, 22 Turnriege, 23. Emma, 24. Oder. — Von oben nach unten: 1 Ekel, 2 Bodenraum, 3. Elan, 4. Roma, 5. Esse, 6. Real, 7. Bulldogge. 8. Emmi, 14. Este, 15. Darm, 16 Erna, 17. Trio, 18. Ried, 19. Gier. Gegensätze: 1. plump, 2. fahrlässig, 3. arbeitssam, 4. nichtig. 5 nackt, 6. keck, 7. unziemlich, 8. christlich. 9. hastig. 10 erfahren, 11. neu. — Pfannkuchen. Lehrer: „Wieviel Finger hast du?" Schüler: „Zehn!" Lehrer: „Gut, und wenn dir einer fehlen würde, was hättest du daun?" Schüler: „Keine Klavierstunden mehr!" * Ein Schotte trifft seinen Freund dabei, die Tapeten von den Wänden zu lösen. „Nanu", wundert er sich, „willst du denn etwa deine Wohnung neu tapezieren?" „Nein", erwidert jener, „ich ziehe um." „Mein Mann ist ein leidenschaftlicher Spieler!" — „Schrecklich!" — „Aber er gewinnt unfehlbar jedesmal!" — „Großartig!" * Der Schwärmer schwärmte: „Gibt es etwas Kleine res als Ihre Füße?" Sie lächelte schmerzlich: „Ja. Meine Schuhe." -r- „Jm Jockeiklub hat gestern einer dreimal falsch ge spielt." — „Wer?" — „Der Klavierspieler!" Bissig „Was ist Ihnen an meinem Lustspiel am meisten aus gefallen?" „Der ausgelassene Humor!" „Rasmus, Sie haben schon frei gehabt, um Ihrer Frau beim Umzug zu helfen, dann, um zum Begräbnis Ihrer Schwiegermutter zu gehen, und das letztemal, weil Ihr kleiner Junge die Masern hatte! Was haben Sic denn heute für einen Grund?" „Ich will mich verheiraten, Herr Direktor!" („Mue I. Z.") Es war am Sonntag Nachmittag. Mitten auf dem Bahnhof stand ein kleiner Junge und weinte bitterlich. Ein Schupo bahnte sich den Weg zu ihm und erkundigte sich: „Was ist denn los, Kleiner?" Der Tränenstrom des Jungen versiegte einen Augenblick und er fragte: „Haben Sie nicht vielleicht eine Dame ohne einen kleinen Jungen gesehen, der so aussieht wie ich?" Das hohe Fieber „Herr Doktor", ruft die junge Frau erregt durchs Telephon, „kommen Sie schnell! Mein Mann hat ganz hohes Fieber — ich glaube fünfzig Grad!" „Was?" schreit der Arzt. „Fünfzig Grad!?" „Ja, sogar noch etwas darüber!" „Dann rufen Sie doch lieber die Feuerwehr!"