Volltext Seite (XML)
MlUNg " . z- .. . Lokalanzeiger und AnZeigeblaLt für Ottendorf-Okrllla u. Umg. ^llcketmingstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Kl ^schließttch Trägerlohu. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der öeitung, d« Beferantal oder der Besörderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Spruch «j LWySWg »d« Rmtzüeferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- WEH»» Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zelle oder deren Raum 8 Alles weitere übe« Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste k Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr voe» mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsoergleich erüscht j^er RachlaA» anspruch. Diese JewneO »erS-enMcht die amtliche« Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde z« Ottendorf-Okrilla «nd de» Finanzamtes zu SiadederO. HcmptschrifUeitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 138. Nummer 37 Fernruf: 231 Donnerstag, den 25. März 1937 Amtlicher Teil. Die Diensträume im Rathaus sind am 27. März 1937 (Ostersonnabend) für den öffentlichen Verkehr geschloffen- Das Standesamt ist zur Erledigung dringender Angelegen heiten von 11 bis 12 Ubr geöffnet. Hiteudorf-Hkrilla, am 23 März 1937 Der Bürgermeister. HerMches und Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla, am 25. Illärz M? — In dem Karfreitagskonzert in hiesiger Kirche werden sowohl Werke von alten Meistern der Tonkunst Bach—Mozart, als auch solche von lebenden Tonkünstlern Leipold—(Heilsdois —Fr. Nagler gesungen. Der Besuch der Feierstunde ist frei. Es wird erwartet, daß die Kirchgemeinde sich zu dieser gottes dienstlichen Feier recht zahlreich einffndet. Arbeitsfahrt durch die sächsische Lebensmittelindustrie Die Gauwaltung Sachsen der Deutschen Arbeits front teilt mit, daß in der Wirtschaftskundlichen Stu dienfahrt „Sächsische Lebensmittel", die vom 5. bis io. April 1937 durchgeführt wird, noch einige Plätze srci- stehen. Meldungen müssen umgehend erfolgen an die Gauwaltung Sachsen der DAF., Abteilung Berufserzie- hung und Betriebsführung, Dresden, Platz der SA >4. Diese Fahrt, die der Berufserziehung und Leistungs steigerung der schaffenden Menschen dient, beginnt m Leipzig und führt über Frankenberg und Bach Lausick nach Chemnitz, über Dresden und Bautzen nach Löbau. Besucht werden Lebensmittel- und Genußmittel betriebe, wie Zigaretten-, Zigarren- und Schokoladenfabriken, Brot- und Teigwarenbetriebe, Konserven- und Nährmittelür- wen, eine Brauerei, der Schlachthof in Dresden und der Milchhof in Bautzen. Zur Teilnahme an dieser Fabrt, die durch herrliche sächsische Landschaften führt, werden Ar beitskameradinnen, Arbeitskameraden und Betriebssich rer aufgerufen. Der Jahresplan der Fleischerfachschule in Dresden Die Gauwaltung Sachsen der DAF. gibt bekannt, daß der zehnte Lehrgang der 1. Bezirksfachschiile der Fleischer in Dresden vom 19. April bis 15. Mai bereits voll besetzt ist und Anmeldungen nicht mehr entgegen genommen werden können. Für den am 25. Mai begin nenden elften Lehrgang sind noch einige wenige Plätze frei. Es wird empfohlen, in Anbetracht des starken An dranges sich rechtzeitig für den Besuch eines Lehrganges einzurichten und beizeiten die Anmeldung abzugeben. Tageslehrgänge von vier Wochen Dauer beginnen am B.Juni, 9. August, 6. September, 11. Oktober und 15. No vember 1937. Zu den Lehrgängen werden nicht nur Fleischer aus Sachsen sondern auch aus anderen Gauen zugelassen, insbesondere kommen in Frage die Gaue Thüringen, Halle-Merseburg, Magdeburg-Anhalt und Schlesien. Einheitliche Wcrbeleitung für die crzgebirgischc Spicl- zeugindustrie Mit dem Sitz in Olbernhau wurde eine einheitliche Werbeleitung für die erzgcbirgische Holz- und Spielzeug industrie ins Leben gerufen, die die drei Spielwarenge- biete Olbernhau, Seissen und Grünhainichen zusammcn- fassen soll. Diese Stelle wird eine schlagkräftige Wer bung für die gesamte crzgebirgischc Holz- und Spiel- Warenerzeugung durchführen. Wegen gewinnsüchtige» Gcrtraucnsmitzbrauchs bestraft . Durch Urteil des Landgerichts Dresden sind verur teilt worden: Albert Alfons Michalke zu zwei Jahren stths Monaten Zuchthaus und einer Geldstrafe von NM. 15 800 sowie zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte wlf die Dauer von fünf Jahren: Karl Albert Röder einem Jahr Gefängnis und einer Geldstrafe von NM. ^?00 sowie zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf o>e Dauer von drei Jahren. Die von dem Angeklagten ^Zwalke eingelegte Revision hat das Reichsgericht als onenslchtlich unbegründet verworfen. Der Angeklagte ^over legte keine Revision ein. Beide Verurteilte haben U. ihnen gezollte Vertrauen in Ausübung eines > rtschafisamtes in gewinnsüchtiger Weise m i ß- ^raucht. Dwsden. 10000 Kinder werden gespeist. , sv Frettag werden durch die Kreisführung Dresden An.. Glider aus vierzig Feldküchen mit einen, kräftigen verpflegt. Diese letzte Großspeisung im WHW- 1936/37 wird durch die Dresdner Aerzte- und ^otbekerschaft geldlich gesichert. Ein Kindesleben gerettet. In stürzte ein vierjähriger Knabe in den Dorf- unk» "" Einwohner Mercker wrang dem Kind Nach ronnte es vor dem Tod des Ertrinkens retten» Leipzig. G r o ß s e u c r in acr Naumann- Brauerei. In der dritten Morgenstunde bemerkte der Stallmeister der Brauerei Raumann tn Plagwitz auf dem Futterboden im ersten Stock des Stallgebäudes, in dem dreißig Pferde untergebracht waren. Flammen. Die Feuerwehr konnte aus dem bereits völlig verqualmten Stall die Pferde in Sicherheit bringen. Nach dreistün diger Arbeit war die größte Gefahr beseitigt worden. . Der Futterboden, auf dem etwa 400 Zentner Heu und Stroh lagerten, brannte vollständig aus. Als Entstehungs- ursache wird Selbstentzündung angenommen. Leipzig. GroßzügigeArbeitsbeschaffung Der Außerordentliche Haushaltplan für 1937 schließt in Einnahmen und Ausgaben mit rund 18,5 Millionen NM. ab. Die Ausgaben betreffen umfangreiche Straßenver- besserungen, Anlage von Radfahrwegen, Kanal- und Brückenbauten, Entwässerungen, Erschließung von Bau gelände, Schulhausneubauten, Umbau- und Erneuerungs arbeiten in öffentlichen Gebäuden usw. 1,2 Millionen Reichsmark Darlehen für den Bau von Volkswohnungen und Kleinsiedlungen sind vorgesehen worden. Ein Nach- - trag zum Ordentlichen Haushältplan für 1936 schließt mit ' 7,29 Millionen Reichsmark ab. Beansprucht werden durch erhöhte unvorhergefehene Ausgaben und durch bereits bewilligte Bauvorhaben 1,39 Millionen Reichsmark. Ein zweiter Nachtrag zum Außerordentlichen Haushaltplan für 1936 faßt Arbeitsvorhaben im Gesamtbetrag von 2,34 Millionen Reichsmark zusammen. Wüstenbrand. Keine Zeit zum Halten — dafür zertrümmerter Wagen. An einem unbe schrankten, durch Warnkreuze und Krastwagen-Warntafeln gesicherten Bahnübergang der Strecke Neu-Oelsnitz— Wüstenbrand wurde ein Personenkraftwagen von der Lokomotive eines Gi'tterzuges erfaßt und den Bahndamm hinuntergeschleudert. Der Fahrer des Kraftwagens wurde nur leicht verletzt. Werdau. Aus dem Heimweg ertrunken. In Braunichswalde kam auf dem Heimweg der zwei undvierzig Jahre alte Fabrikarbeiter Waller Fritzsche nachts vom Weg ab und geriet in einen Teich, m dem Fritzsche ertrank. Fritzsche hinterläß, Frau und drei un mündige Kinder. Freiberg. Zuchthaus für unnatürliche Mutter. Die dreißig Jahre alte Milda Kamilla Günzel aus Rechenberg wurde vom Schwurgericht wegen Kindes tötung zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrcnrechtsverlust verurteilt. Die Angeklagte hatte Ende Dezember 1936 ein außereheliches Kind gebo ren und es gleich nach der Geburt in einen Sack gewickelt, erstickt und in den Mühlgraben geworfen. Freiberg. ZuchthausfüreinenVolksschäd- ling. Das Schwurgericht verurteilte den 62 Jahre alten Mar Bruno Petzold aus Roßwein wegen gewerbsmäßi ger Abtreibung zu zwei Jahren sechs Monaten Zucht haus und drei Jahren Ehrenrechtsverlust. Chemnitz. Fahrraddieb ins Zuchthaus. Der mehrfach vorbestrafte 24 Jahre alte Max Herbert Pfeil wurde vom Schöffengericht zu drei Jahren Zucht haus und drei Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Pfeil hatte drei Fahrräder gestohlen und unter Vorspiegelung falscher Tatsachen versucht, in einem Betrieb Geld zu erschwindeln. Leipzig. 4,1 Millionen Fahrgäste wäh rend der Messe. Die Frühjahrsmesse brachte einen ! Besucherstrom wie nie zuvor. Die Straßenbahn beför- ! derte vom Sonnabend, 27. Februar, bis zum Sonntag, ! 7. März, also in neun Tagen, 4 160 800 Personen (1936: 3 496 000, also 10 v. H. mehr), im Omnibusbetrieb 215 200 i Personen (164 800 oder 30,6 v. H. mehr-. Gefahren wur- - den an diesen Tagen im Straßenbahnbetrieb 1308 800 Kilometer (1 166 500 oder 12,2 v. H. mehr), im Omnibus betrieb 63 400 Kilometer (50 300 oder 26 v. H. mehr). Leipzig. Zwei tödliche Unfälle. Beim Ueber- schreiten eines Laufbretts aus dem Dach eines dreistöcki gen Hauses in der Hindenburg-Straße glitt ein vierzehn Jahre alter Schornsteinfegerlehrling auf dem Schnee- matsch aus und stürzte auf die Straße; er starb im Kran kenhaus. — Sonnabend früh hatte sich ein 27 Jahre alter Kraftradfahrer beim Zufammenstoß mit einem Kraftwa gen an der Kreuzung Trachenberg- und Hallesche Straße so schwere Kopfverletzungen sowie einen Unterschenkel bruch zugezogen, daß er im Krankenhaus starb. Pegau. Ein Kind ertrunken. Der zweiein- halbjährige Sohn der in Pulgar lebenden Familie Mauersberger, der einen Augenblick allein im Hof ge lassen worden war, lief auf die Straße, stürzte in den Dorsieich und ertrank. Burgstädt. Opfer der Raserei. Der 43 Jahre alte Walter Weißbach verlor in Mohsdorf die Gewalt - über sein Fahrrad, fuhr mit großer Wucht gegen eine Brücke und stürzte in den Bach; er wurde tn schwerver letztem Zustand dem Krankenhaus in Chemnitz zugeführt, wo er starb» D AII.: 802 36. Jahrgang Dippoldiswalde. „KdF" hilft dem Grenz land. Der erzgcbirgische Grenzlandkrcis Dippoldis walde berichtet, daß im Januar 1937 durch die NSG. „Kraft durch Freude" 6475 Sonntagsfahrer sowie N25 Urlauber mit 4000 Uebernachtungen das Kreisgebiet auf suchten, im Februar 419 l Sonntagsfahrer und 1248 Ur lauber mit 9000 Uebernachtungen. Durch die Kreisdienst stelle der NSG. „KdF." kamen im Januar 14 000 und im Februar 30 000 Reichsmark für Uebernachtung und Verpflegung an die einheimischen „Kraft-durch-Freude"- Gastgeber zur Auszahlung. Mit den persönlichen Aus gaben brachten die KdF.-Fahrer in den zwei Monaten etwa 80000 Reichsmark in den Grenzlandkreis, Diese Zahlen beweisen, wie wertvoll es ist, daß vom Amt „Rei sen, Wandern und Urlaub" gerade die deutschen Not standsgebiete besonders berücksichtigt werden. Leipzig. Durch das Elster-Wehr getrie ben — gerettet. In Zschocher spielten drei etwa fünf Jahre alte Knaben an dem Hochwasser führenden Elster-Mühlgraben. Ein Knabe fiel ins Wasser und wurde etwa 800 Meter weit und durch das Elster-Wehr getrie ben. Der Formerlehrling Alfred Daßler sprang dem Knaben nach und konnte ihn lebend reiten. Leipzig. Feige Fahrerflucht. Aus der Straße nach Borna wurde bei Flur Wachau ein Radfahrer von einem Personenkraftwagen angesabren uno schwer ver letzt. Etwa 200 Meter hinter der Unsallslcllc hielt der Kraftwagensahrer und sah sich die Beschädigungen seines Wagens an; dann flüchtete er in schneller Fahrt in Rich tung Borna, ohne sich um das Opfer zu kümmern. Mylau i. V. Wiedereröffnung des Burg museums. Der Verein für Naturkunde eröffnete Nach Ergänzungen, Umstellungen und Reuausbauten das Burg- Museum für das Sommerhalbjahr 1937. Eine wertvolle Bereicherung erfuhr das Museum durch zwei attvogttän- dische Frauentrachten, die auf Grund von Feststellungen des verstorbenen Direktors des Vogtländischen Kreis museums in Plauen, Dr. Pietzsch, angefertigl wurden und aus Veranlassung des „Heimatwerkes Sachsen" als Vor bild für die Anfertigung echter vogtländischer Tracht dienen. Doppelmord und Selbstmord Der kaufmännische Angestellte Otto Schuster inGcra erschoß in Abwesenheit seiner Frau seine beiden Kinder, das eine im Alter von einem Jahr, das zweite drei Monate alt, und tötete sich. Neber die Beweggründe zur Tat konnte Klarheit nicht geschasst werden. Sachsens Wirtjchaltsberatung vorbildlich M da; Reich Göring und Darre besichtigten eine Ausstellung der Wirtschaftsberatung in Sachsen .. In seiner großen Rede, die der Beauftragte für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Generaloberst Göring, über die neuen Maßnahmen zur Sicherung der Ernäh rung an das deutsche Volk richtete, erwähnte er auch einen stärkeren Ausbau und eine Verfeinerung der Wirtschafts beratung. Wie diese in Sachsen nun schon seit Jahren mit bestem Erfolg gehandhabt wird, legte LandesbauerNfüh- rer Körner in einer Sitzung der deutschen Banernführcr dar, die der Bekanntgabe der neuen Verordnungen zur Sicherung der Ernährung vorausging, und aus der auch der Reichsbauernsührer und Reichsernährunasminiswr Darrä, Staatssekretär Backe, Neichshauptabteilungslei- ter II Dr. Brummenbaum und Neichsobmann Meinberg sprachen. Die Ausführungen des LandesbauernsührerS Kör ner über die Durchführung der Wirtschaftsbcratnng in der Landesbauernschaft Sachsen wurden unterstützt dnrch eine Ausstellung, die die Wirtschaftsberatting In den Kreisbauernschaften Rochlitz und Pirna zeigte. General oberst Göring und Reichsbauernsührer Darre besich tigten eingehend mit ihren nächsten Mitarbeitern das ausgestellte Material dieser beiden sächsischen Krcis- bauernschasten, das ihnen von Landesbauernführcr Kör ner und dem neuernannten stellvertretenden Lanveshauvt- abteilungsleiter II, Dr. Claus, Rochlitz, erläutert und er klärt wurde. Der Reichsbauernsührer erkannte die Art, wie, in.der sächsischen Landwirtschaft die Wirtschaftsberatung durch geführt wird, und vor allen Dingen ihre Erfolge, voll und ganz an und stellte sie als vorbildlich und richtung gebend für alle Laudesbauernschaften hin. Auch Gene raloberst Göring sprach wiederholt seine Anerkennung über die gezeigten Arbeiten aus. Er brachte dabei zum Ausdruck, daß der von der Landesbauernschaft Sachten beschrittene Weg zur Erfüllung der landwirtschaftliche» Aufgaben im zweiten Vicrjahrcsplan grundsätzlich richtig ist und zum Erfolg führen wird. Für die wertvollen An regungen, die er gerade auf diesem Gebiet von der säch sischen Landwirtschaft erhalten habe, sprach Ministerprä sident Göring seinen herzlichen Dank aus und verband damit den Wunsch, dast das sächsische Landvolk auch weiterhin bahnbrechend vvranschrelten möge.