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Gestellt / Von Oswald Richter Geschichte vom Tingeltangel / Von Walter Persich Sofort, ohne Befehl vom Offizier, war Jim Stone am Geschütz. „Das Steuer getroffen!" stellte nach einigen Sekunden der Offizier sachlich fest. „Alle Mann fertig zum Angrif?! Hand granaten raus! Kein Pardon geben!" Sprungbereit, hinter Verschanzungen, standen die Polizisten. Aber der da drüben feuerte noch wie wahnsinnig mit seinen zwei Maschinengewehren. „Verteufelte Kerle!" keuchte der Offizier. Er verstummte jäh. Er taumelte. „Weiter feuern!" brüllte er Jim zu. Schon stand er wieder fest. „Ein Streifschuß nur!'' ries er befreit aus. „Na, wartet mal!" Jetzt war das Polizeiboot herangekom men. Mit gewaltigem Schwung schleuderte Jim eine Ladung Handgranaten gegen das ratternde Maschinengewehr. Eine grelle Stichflamme, eine donnernde Explosion, das Gewehr verstummte jäh. Im Schein werferlicht sackten etliche Gestalten zu sammen. Nun lag man Bord an Bord. Die Maschinenpistolen fegten über das Deck des Schmugglers. Mit einem mächtigen Satz sprang der Offizier hinüber, als zweiter Jim Lione. Durch den stinkenden Qualm eilte Jim Stone zur zerschossenen Deckkajüte. Wie ein Schatten folgte ihm jein Freund — Risko Da stockte Jim plötzlich. Vor der Kajütentür stand ein riesiger, schwerver wundeter Mann. Noch hielt seine Hand den Revolver schußbereit. Blutüberströmt, mit flackernden Augen, sah er Jim an, der noch immer regungslos zur Erde starrte. Dort lag seine Braut Marry tödlich ge troffen, und der Mann, der vor ihr stand, war ihr Chef, Doktor Marten. „Ich könnte dich jetzt über den Haufen schießen", röchelte der Schwerverletzte, „aber es hat doch keinen Sinn mehr." Die Waffe fiel zu Boden. Marten lehnte sich gegen die Wand, und unter Schmerzen preßte er hervor: „Mit mir ist es doch gleich zu Ende. Ihr habt mich wie ein Sieb durchlöchert." Jetzt hatte sich Jim gefaßt. Mit einem Sprung war er neben ihm, packte ihn an die Schultern und stieß verzweifelt aus: „Aber Marry, wie kommt Marry hier her ... ?" Marten sah zu der Toten hin. Ein Blick unsagbarer Liebe strömte aus seinen Augen. „Die Marry? — ist meine Frau! Es sollte die letzte Fahrt sein, dann hätten wir genug gehabt. Aber —" er hob die Schultern hoch, „es stand nicht dafür. Wir hätten ehrlich sein sollen ... nun ist es wirklich unsere letzte Fahrt." Dann sackte er lautlos vornüber. Seine riesige Gestalt bedeckte seine Frau. Tiefschwarze Nacht. Meer und Himmel schienen in eins verwachsen zu sein. Genau so dunkel wie alles andere war ein Boot, das sich langsam durch die Wellen berge schob. Es schlich förmlich dahin, laut los, als sei ein Opfer in der Nähe. Im Funkraum des Küstenbootes „L64" war es drückend heiß. Kein Fenster durfte geöffnet werden. „Verdammt! Das ist ja der reinste Bratofen!" rief Sergeant Jim Stone seinem Freunde, dem Funker Bill Risko, zu. „Hoffentlich kriegen wir ihn heute zu fassen." Bill Risko legte den Hörer ab, dabei grimmig ausstoßend: „Vor einer halben Stunde habe ich ihn gehabt. Dann war er weg. Sie können nicht weit sein. — Was macht Marry?" fragte er, schnell das Thema wechselnd. „Danke, gut", entgegnete Jim Stone breit. Langsam ließ er sich nieder und holte aus einer Tasche die Photographie einer jungen, hübschen Frau hervor. „Wollen bald heiraten", fuhr er in seiner behäbigen Art fort. „Habt ihr denn genug Geld?" fragte der Funker verwundert. „Ich nicht, aber sie, genügt wohl auch. Marry hat ein kleines Erbteil, und sie ver dient auch ganz gut", erklärte er be friedigt. „Ich war gestern an Land und sah in der Stadt deine Braut mit einem Mann. Er gefällt mir nicht, Jim! Er sieht wie ein Verbrecher aus und beide taten sehr ver traut." „Ja", erwiderte Am knapp, ^Man soll nie nach dem Aeußeren gehen. Äch kenne ihren Chef. Ist ein feiner Kerl. Er tut Marry viel Gutes. Und aus Marry kann ich mich verlassen ..." Nun wurde es wieder still in dem kleinen Raum. Aber die Wellen der verschiedenen Sender brummten und quiekten. Bill Riskos Gesicht nahm plötzlich einen ge spannten Ausdruck an Dann hatte er sich im Nu den Kopfhörer übergsstülpt. „Ver dammt!" rief er aus. „Da ist er schon wieder. Du, ich glaube, Jim, heute noch sehen wir den verfluchten Schmuggler. Sag dem Käpten Bescheid, er soll mitabhören kommen." Wenige Minuten später flog die Tür auf und Jim erschien in Begleitung eines Offiziers, der sofort den zweiten Kopfhörer ergriff. Angespannt lauschte er. Plötzlich sauste der Hörer auf den Tisch. „Wir haben sie!" rief er aus. „Den Standort kenne ich. Falls sie wechseln, Risko, mir sofort Be scheid geben. Stone, Alarm!" Naus war er. Mit äußerster Kraft jagte das schnittige Polizeiboot den Wasserbergen entgegen, und wie ein Keil raste es hinein und -durch. Eiskalt schlug der Sturm den Männern entgegen, die an den Geschützen und Maschinengewehren in Bereitschaft standen. „Kein Pardon geben", hatte der Offizier noch gesagt. Er wußte, daß, die Gegner gefährliche und verzweifelte Ge sellen sind. In immer schneller werdender Fahrt schoß das Boot durch die Wellen. Da brach ein kurzer Befehl die Kraft der Motore. Sie hatten nach den angezeigten Funk stellen den Standort des Schmugglerbootes erreicht. Und schon zischte die Stimme des Offiziers: „Dort sind sie ... Eins ... zwei Boote. Fertigmachen! Vorwärts!" Jetzt zeichneten sich aus der Dunkelheit die Konturen zweier Boote ab. Durch die Stille hallte der knappe Befehl des Offiziers: „Anstrahlen!" Im selben Moment zerriß der grelle Strahl des Scheinwerfers die Dunkelheit und verbiß sich förmlich in die beiden Schmugglerboote. Bevor der Offizier „Beidrehen" brüllen konnte, knatterten drüben schon die Maschinengewehre und die Geschosse fegten über das Deck, einen Mann niedermähend. „Beide Geschütze Feuer!" brüllte der Offizier. „Schweinebande!" fluchte Jim Stone zwischen den Zähnen. Und jetzt bellten die leichten Geschütze, und zischend sausten die todbringenden Ge schosse dem Feinde entgegen. Ein dumpfer Knall übertönte den Lärm. Im selben Moment brannte das kleine Schmuggler boot in einem grausigen Feuerschein; lichter loh schien das Meer zu brennen, und wie zur Krönung des gewaltigen Schauspieles barst das getroffene Boot auseinander. Fliehend nahm das andere Schmuggler boot den Kampf auf. Granaten und Kugeln fegten über das Deck, ab und zu einen Polizisten zu Boden reißend. Dabei rasten die Nsote mit äußerster Kraft vorwärts. „Verdammt!" schrie plötzlich Sergeant Millny, „mich yat's getroffen." Seine Hand fuhr zur Schulter,' zwischen den Fin ge«, yuoll das Blut hervor. Langsam sackte der Kaninler zur Seite. fiel ihr die Sache mit der Photographie auf und, da hielt ich sie einfach fest. Ich wollte mehr wissen über den Janmaaten. ,Was du denkst, Tänzerin', erklärte ich ihr ,ist falsch. Du hast einfach gesagt, ich soll mitkommen. Und manchmal bin ich eben 'n büschen auf den Mund gefallen. Danke schön für den Kaffee — und dann kann ich ja wieder gehen!' Das sagte ich und nahm meine Mütze vom Haken. Da stand sie mit einem Ruck auf. ,Jst das die Wahrheit?' fragte sie selber. ,Sie sind ja gekommen, als er mich schlagen wollte, und Sie kannten mich doch nicht.' Dabei streichelte sie meine Hand, nahm mir die Mütze fort, sagte wieder mit ihrem hübschen, gespitzten Mund ,Scht' und zog leise einen Vorhang zu einem anderen Zimmer beiseite. Mit ihren beiden Händen mußte sie die Lampe tragen. Drinnen stand ein großes Bett und daneben eine bunte Wiege. Ich konnte einen blonden Schopf sehen. ,Wie alt ist er?' fragte ich. Sie trug die Lampe wieder aus den Tisch. Morgen drei Jahre. Es ist ein Mädel. Sie heißt Dörte.' ,Dörte.' Das sprach sie mit ihrem spitzen Französisch so lustig aus, daß ich lachen mußte, aber gleich wurde ich wieder ernst, zeigte auf das Bild. ,Der Vater?' ,Ja', antwortete sie, ,und nächstes Jahr macht er sein Examen Die Bootsmanns- Heuer wird schon für uns reichen. Wenn er mal Steuermann ist, dann fängt das Leben erst richtig an." ,Warum, zum Teufel, bist du denn Tänzerin?' fragte ich sie. ,Jch habe nichts anderes gelernt, und zum Nähen sind meine Augen zu schlecht, mein Vater war blind, müssen Sie wissen und die Augen von meiner Mutter allein haben wohl nicht gelangt. Er lernte mich in Le Havre kennen, da tanzte ich in Schenken und Vater spielte dazu. Dann ist der Alte gestorben und nun muß ich mich allein durchschlagen.' „Marseille ist eine schlimme Stadt für eine Mutter", sagte Kapitän Hundertmark nach einer Pause, „besonders wenn sie hübsch und jung ist." „Was ist denn aus ihr geworden?" fragte ich schüchtern. „Ja", er rührte lange den Zucker in seinem Ercm „das ist eigentlich eine andere Geschichte. Er ist schon lange Kapitän auf einem Küstenfahrer und sein Haus steht unten in Blankenese dicht am Strand. Sie haben noch einen Sohn gekriegt, der musterte gestern bei mir für seine erste Fahrt an." „Und Dörte?" „Dörte", sagte er, und er guckte blinzelnd in das Scheinwerserlicht, in das eben ein schlankes Mädel mit einem Tarlatanrock und sehr großen Hellen Augen trat, „Dörte — steht da oben. Das Tänzerinnenblut ist wohl durchgeschlagen, das Blut, das die Mutter mit dem blinden Vater durch die Kneipen von Le Havre trieb. Dörte ist vor einem Monat weggelaufen und Tänze rin geworden — sehen Sie nur hin, das Mädel kann was. — Ob wir beide, wenn wir ihr die Geschichte aus Marseille ein mal erzählen, sie wieder nach Hause bringen?^ „Marseille ist eine schlimme Stadt", er zählte Kapitän Hundertmark in einer seiner guten Stunden, „oder hab' iH Ihnen die Sache schon mal erklärt? Es ist wohl so'n Stücker zwanzig Jahre her. Wir dösen durch die Tage, weil eine Fracht kommen solbund nicht kommt. Gegen neun Uhr bummel ich mal durch das Viertel hinter den Kais. Wilkins hatte mir erzählt, in Marseille gäbe es ein ,El Garon', da würde was an dem Tag gegeben. Ich finde das Dings denn auch und komme gerade, als 'n kleines Mädel tanzt, fein und schlank und blond. Alle Kerls juckten sich die Augen, als das Mädel in einer Art Garderobe verschwand. Ich warte 'ne Weile, höre und sehe nichts von dem Mädel, stehe auf und linse mal hinter den Vorhang, wo sie verschwunden ist. Eine Tür, wacklig und schief, das Licht sickert an den Kanten durch, und mit dem Licht eine gräßliche französische Stimme: ,Was?' sagt der Kerl drinnen, ,das ganze Etablissement sitzt voller Eentlemen, und du willst dich wieder mal nicht blicken lassen? Der Vertrag ist unterschrieben. Aber ehe ich es mit was anderem ver suche, werde ich dir mal selbst Erziehung beibringen ...', woraufhin irgend etwas an die Tür polterte. Ihm war bei meinem Dazwischenfahren in der nächsten Minute wie unsereins vorm Klabautermann, an den wir alle nicht glauben wollen — dann ist er mit einemmal da. Aber er war zu sehr Franzose, um nicht sofort eine Verbeugung zu machen und zu sagen: ,OH, Pardon, Monsieur ich wußte nicht, daß Sie mit Mademoiselle verabredet waren. Ich gehe schon.' Erst jetzt sah ich ihre dünnen Schultern, ihr übsrschmales Gesicht unter schwerem Haar, und ihre Hellen, großen, schönen Augen. Ich hatte nicht eben die beste Schule im Umgang mit Damen hinter mir. Ich machte mit Dummerjungengalanterie meinen Arm krumm, sie legte einfach ihre kleine Hand hinein, und dann guckten alle im räucherigen Saal, als wir uns zusam men an meinen Tisch setzten, und der Wirt brachte uns selber neuen Wein. Die Kleine gab sich alle Mühe, mich mit lustigen Dingen zu unterhalten, und da wir immer noch nicht den richtigen Kurs zueinander finden konnten, meinte sie plötzlich: .Zahlen Sie. Wir werden gehen.' Als ich auf die Straße trat, stand sie, weiß und zart anzusehen, ganz in einen Schal gewickelt, da und ging schweigend neben mir her. Ebenso einfach schloß sie eine kleine Haus tür auf Auf alle meine Einwände bekam ich nur ein ,Scht', dann klapperte eine leichte Kette am Holz, ein Zimmer, eine Lampe, und da saß ich auf einem roten Plüschsofa, wie zu Hause. Mir war etwas aufgefallen: sie hatte blitzschnell ein Bild an der Wand um gekehrt, das braune Papier nach vorn. Mein Kopf brummte ganz gehörig und ich bat sie um Kaffee. Sie ging in die Küche — da stand ich auf und drehte das Bild wieder richtig. Ein Vollmatrose mit der Mütze eines holländischen Dampfers war daraus — ein Janmaat, wie ich e-iner war. Sie kam, in der Hand ein Tablett mit Kanne, Tassen, Milch, Zucker, und stellte ab. Erst nachdem auch sie sich gesetzt hatte, Achtzehn Mart Nach einer wahren Begebenheit. Von Hermann Ulbrich-Hannibal Emil ist der Kassenbote bei der Firma Leberecht Winzing, Heringsgroßhanolung. Schon sechzehn Jahre lang kassiert er Tag für Tag Rechnungen ein oder bezahlt Bs- träze für seine Firma. Eines Tages hat Emil von der Firma Glaser L Co. einen größeren Rechnungs betrag einkassiert Wie üblich schichtet er das Geld auf einem Zahlbrett übersichtlich auf, zunächst das Papiergeld und dann die Silbermünzen. Er öffnet die Papierrolle und beginnt, die Markstücke aufzureihen, immer zwei und zwei zusammen. Ohne daß er gewahr wird, legt er jedoch statt fünf immer sechs solcher Häufchen in eine Reihe, und siehe, es fehlt eine ganze Reihe und von der letzten auch noch vier Häufchen. „Achtzehn Mark zu wenig." Emil stutzt. Der Kassierer addiert seine Zahlen in der Kassa- und Schuldbuchspalte auf, hält inne und springt von seinem Schemel, daß die Rockschöße nur so fliegen. „Machen Tie keine Witze!" Aber Emil macht keine Witze. Sein Gesicht ist feuerrot geworden. Der Kassierer zahlt, einmal, zweimal, — achtzehn Mark fehlen. „Haben Sie das Geld bei Empfang nicht nachgezählt?" brüllt er den Kassenboten an. Emil hat wohl die Banknoten nach gezählt, doch beim Silbergeld hat er auf die Papierrollen vertraut, worin die Münzen eingerollt waren. Emil zählt noch einmal. Der Kassierer zählt noch einmal. Die Summe bleibt um achtzehn Mark zu kurz. Der Kassierer ruft die Lehrlinge, den Korrespondenten, die Tippmamsells, das Geld nachzuzählen. Sie stieren alle auf das Zahlbrett Es liegen nur acht Reihen Markstücke darauf Bei der neunten fehlen vier Häufchen, und die letzte ganz. Ja, achtzehn Mark zu wenig. Der Kassierer holt aus dem Papierkorb das be reits fortgeworfene Papier hervor, womit das Geld zu einer Rolle eingewickelt war und vergleicht, ob die Reihe der Markstücke in ihrer Länge mit den Kniffen des Papiers übereinstimme. Es stimmt Haarschari Emil durchsucht alle Taschen, ob sich ntchr noch irgendwo lose Markstücke verkrochen hätten Nichts zu finden. Der Kassierer rollt das Geld wieder ins Papier. Es ist genau zu sehen, daß nicht mehr Geldstücke im Papier zusammengerollt waren. Emil muß zurückgehen zur Firma Glaser L Co. und Mitteilung machen, daß er acht zehn Mark zu wenig erhalten habe Der Kassierer gibt ihm das Geld mit, daß er es dort noch einmal vorzählen kann, um den Beweis für den fehlenden Betrag zu erbringen „Es ist unmöglich", sagt der Kassierer der Firma Glaser L Co., „ich habe das Geld erst heute vormittag von der Bank be kommen." Emil zählt die Scheine wieder auf, öffnet die Rolle und legt die Markstücke reihen weise aus den Ladentisch Mit Luchsaugen folgt der Kassierer den Bewegungen Emils Der Chef, Herr Glaser persönlich, ist dazugckommen und hält es auch für ausgeschlossen. Emil zählt. Vier fremde. Augen haften an seinen Fingern. Achtzig Mark, neunzig Mark, hundert Mark. Emil ist platt. „Sagte ich nicht, daß es stimmt!" trium phiert der Kassierer Emil ist noch immer platt. Er gesteht, daß er, der Kassierer, der Korrespondent, die Lehrlinge und die Stenotypistinnen der Firma Leberecht Winzing das Geld nach gezählt und daß alle achtzehn Mark zu wenig festgestellt haben. Aber es hilft nichts. Vor ihm liegen volle hundert Mark. Zufrieden aufatmend läßt er sie wieder in seine Tasche verschwinden und macht sich auf den Rückweg. Der Kassierer ist in Aengsten, daß die Firma Glaser L Co. es abstreiten könnte, dem Boten achtzehn Mark zu wenig ge geben zu haben. Mit lächelndem Gesicht erscheint Emil. „Das Geld stimmt, das Geld hat vorhin auch gestimmt!" und zählt es wieder aus das Kassenbrett auf Volle hundert Mark. Der Kassierer, der Korrespondent, die Lehrlinge und die Stenotypistinnen machen lange Nasen Sie haben doch alle gezählt und gesehen, daß achtzehn Mark zu wenig waren. Unmöglich, daß sie sich alle so geirrt haben sollten. „Rätselhaft", sagt der Kassierer, klopft seinem Boten aus die Schulter und gibt ihm aus dem Eeldschrank eine von den guten Geschästszigarren, die sonst nur für Ge schäftsfreunde der Firma da sind, erfreut darüber, daß sich die Differenz so gut auf geklärt hat. Rätselhaft ist dieser Vorfall aber allen doch.