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Lokalanzeiger und AnZeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. UnW. ^^"ungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 «nschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch aus LixjMng oder Nachliefemng der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 6 Alles wütere Ws» Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste L Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor» mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine EtzuvSß« für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erUcht anspruch.' ' Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und de» Finanzamtes zu Radeberg. Hauptschristleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendors-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 13L Nummer 32 Fernruf: 231 Sonnabend, den 13. März 1937 D A ll.: 802 36. Jahrgang Amtlicher Teil. Erfassung der Dienstpflichtigen des Geburtsjahr ganges 19L7 zur Ableistung des Arbeits- und Wehrdienstes. Die wehrpflichtigen Deutschen des Geburtsjahrgavges 1917 werden auf die Anordnung des Reichöknegsminjstcrs und Ober befehlshabers der Wehrmacht und des Reichsministers des Innern über die Erfassung und Musterung 1937 für den aktiven Wehrdienst und den Rnchsarkcitsdienst vom 4. Feb ruar l937 (abgebruckt im Reichs-Gss.-Blatt I937 Teil I Nr. 17 Zeile 186) mit der Aufforderung bingewiesen, sich in der Zeit vom 2. vis 20. April 1937 zur Anlegung des Wehcnammblattes bei den für ihren Wohnsitz zuständigen Dienststellen zu melden und zwar: in Dresden im Polizeipräsidium, Wehrpflichtamt, io Wadeöeul (Wehr- u. Quartieramt, Rathaus Ost, Polizeigeb.) in Ireital im Rathause (Stadthaus Deuben), im übrigen bei den Bürgermeistern bezw. Gutsvorstehern. Alles Nähere hierzu enthält die bei den genannten Dienst stellen (in Dresden auch bei den polizeilichen Meldestellen und den Polizeirevieren) ausliegende Bekanntmachung. Alle Dienst pflichtigen des Geburtsjahrganges 1917 werden aufgefordert, diese Bekanntmachung rechtzeitig vor Weginn der Erfassung, also noch vor dem 2. April, cinzusehen. Die Amtshauptleute zu Dresden u. Dippoldiswalde Der Polizeipräsident zn Dresden Die Oberbürgermeister zu Freital und Radebeul am 13. März 1937. Hertüches und Sächsisches. DttenLorf-Vkrilla, am p. März — Die gestern Abend auch in unserm Orte durchge- sührte Verdunkelungsübung kann als gut gelungen bezeichnet werden. Die wenigen Fälle, wo nicht ordentlich oder nicht lichtdichtes Material zur Abblendung verwendet wurde oder wo gar für kurze Momente in nicht abgeblendeten Zimmern Licht gebrannt wurde sind ja nun bekannt und werden be stimmt das nächste Mal die Betreffenden mehr Sorgfalt da rauf verwenden. Auch die zahlreichen Fußgänger, die der kommenden Dinge warteten, sind diesmal nicht auf ihre Kosten gekommen. — Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Donners tag in der Kurve am Gasthof Hermsdorf. Der Fahrer eines in Richtung Königsbrück befindlichen Kraftwagens glaubte die Straße führe geradeaus und sah sich beim Einfahren in die Kurve plötzlich einem entgegenkommenden Kieslastzug gegen über. Der Fahrer des Personenwagens riß nun sein Fahr zeug scharf nach links, fuhr den im gleichen Augenblick mit seinem Fahrrad die Stelle passierenden, hier im Ruhestande lebenden Bäckermeister Dittrich an und prallte an einem unmittelbar neben dem Fleischoerkaufshäuschen von Schubert stehenden Baum. Der auf so tragische Weise in den Ver kehrsunfall verwickelte Radfahrer wurde in sehr bedenklichem Zustande dem Krankenhaus zugesührt. Der Unglückswagen wurde erheblich beschädigt. — Am Donnerstag früh fuhr ein Lomnitzer Kraftrad- sahrer, der durch die Straßenglätte sein Rad nicht rechtzeitig ium Halten bringen konnte, am Bahnhof Haltepunkt gegen die geschlossene Bahnschranke. Im letzten Augenblick gelang er noch das auf die Schienen gestürzte Kraftrad vor dem ein fahrenden Zug zur Seite zu ziehen, sodaß kein Schaden ent stand. — Lesen kann heute jeder — und darum nütze jeder die Möglichkeit, sich durch heitere Lektüre frohe Stunden in den grauen Alltag zu zaubern! Die „Fliegenden Blätter", dieses altbewährte deutsche Familienwitzblatt, bieten durch ihre Tradition, ihre heitere Lebensauffassung und lebendige Au- tetinahme an den Geschehnissen der Zeil sichere Gewähr da- M, daß jedem Leser Entspannung, Freude und Heiterkeit vec- Wlttelt wird. Neue gute Witze, Anekdoten und Schnurren, lustige Geschichten und Glossen in Reim oder Prosa bringt Mes der wöchentlich erscheinenden reich und künstlerisch iüu- ' werten Hefte. Rätsel und Preisaufgaben bieten Anregung MN Grübeln und eigenen schöpferischen Denken. Und darum Blätt " jeder, aber er soll auch die „Fliegenden Dresden. Eine Million Psennige für daS WHW. Im Monar Februar erbrachte die von den Schaff nern der Straßenbahn und Kraftomnibusse an Sonntagen durchgcführte Pfenniaiommlung 9700 Reichsmark, die wiederum dem WinrerhilfSwerk überwiesen werden konn ten. Freital. Bau von 270 Wohnungen. Die vordringlichste Aufgabe der Stadtverwaltung bildet auch in diesem Jahr die Wohnungsbcschaffung. So sollen auf dem Gelände an der Noten Mühle rund 120 Wohnungen errichtet werden: ein zweites Bauvorhaben sieht den Bau von 150 Polkswohnnngen vor. Ferner sind die Errichtung von Kleinsiedlerstellen. einer Frontkämpfersiedlung und der Ban von Eigenheimen für Schwerbeschädigte und Kin derreiche geplant. Der Haushallplan für 1937 schließt bei einer Ansgabe von 5 I30 377 Mark mit einem Fehlbetrag von 251 188 Mark ab: dieser Fehlbetrag ist unter anderem auf verschiedene einmalige Aufwendungen im Jahre 1937 zurückznführen. Meisten. Fortführung der Elbe-Regulie rung. Auch in diesem Jabre werden, wenn der Wasser stand der Elbe gesunken sein wird, wieder die Regulis- rungsarbeiten beginnen. In die Regulierungsarbeiten ist der Elbeflußabschnitt Hirschstein unterhalb von Mei ßen eingegliedert worden. Viels Schiffer und Bauarbei ter werden durch diese Negulierungsarbeiten Lohn rmk Brot erhalten. Leipzig. Opfer seines wissenschaftlichen Berufes. Bei einer Leichen-Untersuchung hatte sich vor einigen Tagen der Leiter des Pathologischen Instituts am Krankenhaus Sl. Georg, der vierzig Jahre alte Dozent Dr. Jäger, eine geringfügige Verletzung zugezogen, die zu einer schweren'Blutvergiftung führte. Dr. Jäger starb jetzt an dieser Blutvergiftung. Der Verstorbene war seit 1925 am Pathologischen Institut der Universität tätig gewesen, im letzten Jahr als Proscktor (Zergliederer). Leipzig. Ohne Führerschein — ein Todes opfer. Nachts wurde der fünfundsiebzig Jahre alte Erwin Findel beim Ueberschreiten der Fahrbahn in der Karl-Tauchnitz-Straße von einem Personenkraftwagen erfaßt und tödlich überfahren. Der Fahrer des Kraftwa gens gab an, daß Findel im Begriff gewesen sei, die Bordkante zu betreten, aber nach der Fahrbahn zu und vor den Wagen gefallen sei: es habe den Eindruck ge macht, als sei der Verunglückte aus der Bordkante fehl- getreten. Der Fatzrer des Kraftwagens, der zwanzig Jahre alte Han^ Arn -lv ans Leipzig, wurde festgenorn- men: er besitzt keinen Führerschein. Bautzen. Die Spielzeit am Grenzland the a 1 e r Bautzen ist über ven 3l. März hinaus bis zum 25. April verlängert worden. Döbeln. Die DA F. hilft überall! Bei einem Eisenbahnunfall wurden vier Arbeitskameraden schwer verletzt. Im Auftrag der DAF. wurden diese vom Kreis- sozialwalter in ihren Wohnungen oder im Krankenhaus besucht und ihnen ein namhafter Betrag zur Behebung der ersten Not ausgehändigt. Frankenberg. Sieben Verletzte. Ein mit sie ben Personen besetzter Kraftwagen stieß in den Morgen stunden in voller Fahrt gegen einen Baum. Sämtliche In sassen wurden mehr oder weniger schwer verletzt; der Wagen wurde völlig zertrümmert. Chemnitz. 3900 RM. gereitet. Wie gemeldet, war einem Angestellten eine Aktentasche mit 3900 RM. abhanden gekommen; die Lasche konnte nun wieder er langt werden. Nach den polizeilichen Ermittlungen steht fest, daß die Tasche nicht, wie angenommen wurde, in der Straßenbahn vertauscht, sondern dem Angestellten bereits in seiner Arbeitsstätte gestohlen worden war. Der Dieb, ein sechsundzwanzig Jahre alter Magdeburger Einwohner, hatte an Stelle der gestohlenen Tasche eine gleichartige Tasche am Tatort zurückgelassen; er wurde festgenommen. Thalheim i. E. Treffen der Bespannungs abteilungen. Die Angehörigen der ehemaligen Be spannungsabteilung der Fußartillerie-Regimenter Nr. 12 und 19 und deren ehemalige Kriegsformationen treffen sich hier zur ersten Wiedersehensfeier am 29. und 30. Mai. Die Veranstaltung wird mit einem Reit- und Fahrtur nier verbunden fein. Mutter mu Ms Kinsern ermoroer Gattenmord in Großröhrsdorf In Großröhrsdorf fand man die Ehefrau Gertrud Lhömel, Mutter von sechs Kindern im Alter von zwei bis dreizehn Jahren, unter dem Sofa in der Küche als Leiche vor. Nach den polizeilichen Feststellungen ist die Frau nach einem Streit von ihrem Ehemann, dem am 29. April 1901 in Zschachwitz geborenen Johannes Helmuth Thömel, erwürgt und unter das Sofa gelegt worden. Llwmcl flüchtete Kurz vor Uever'chretten der Grenze bei Geising wurde der Mörder Lhömel festgenommen. Er war im Begriff nach der Tschechoslowakei zu entkommen. HöMMO Ser Leisziser Melke L63 00V geschäftliche Besucher, 31700 AuslandseinkSus« Ueber den Besuch der diesjährigen Leipziger Früh jahrsmesse liegen jetzt nähere Zahlenangaben vor. Di« Gesamtzahl der geschäftlichen Besucher betrug rund 263 000, die höchste bisher erreichte Ziffer. Bei ihr han delt es sich Zur um die geschäftlichen Besucher, d. h. um die Inhaber vsn Messeausweisen, nicht um die große Zahl der Ehrengäste und der KdF.-Besucher. In Anbe tracht der besonderen räumlichen Verhältnisse auf der Messe ist eine genaue Zählung aller Besucher nicht möglich. Eine solche Ziffer kann nur für das geschlossene Gelände der Großen Technischen Messe und Baumesse ermittelt werden; diese Zahl, d. h. die Ziffer derjenigen Personen, die die Sperren der Großen Technischen Messe und Bau messe passierten, betrug während der« neun Tage der Technischen Messe 642 572, eine Zahl, die noch nie erreicht wurde. Geschäftliche Besucher aus dem Ausland sind zur Frühjahrsmesse 31 684 gezählt worden; das sind rund 7000 mehr als zur Frühjahrsmesse 1936, das Doppelte der zur Frühjahrsmesse 1933 gezählten Auslandseinkäu fer und nur 800 weniger als die jemals erreichte Höchst zahl. Was die Hausfrau vom Weizenmehl missen mutz Die Unterschiede der Sorten 812, 1050 und 502 Wenn die Hausfrau heute im Laven Weizenmehl einkauft, dann werden ihr vom Lebensmittelkaufmann nicht Auszugmehle sondern drei verschiedene Weizen mehlsorten angeboten, die nach ihrem Veraschungsgrad die obengenannten Sortenbezeichnungen tragen. Leider wissen nun viele unserer Hausfrauen nichts mit der Sortenbezeichnung der Mehlsorten anzufangen; deshalb gibt die Landesbauernschaft Sachsen folgende kurze Auf klärung: Die T y p e 8 1 2 ist ein Weizenvollmehl von erstklassi ger Güte, und zwar vollwertiger als die früheren Wei zenmehltypen, weil früher aus diesen Mehlen saft immer ein sogenanntes Auszugmehl vorweggezogen war, was in der neuen Mehltype 812 mitenthalten ist. Weizenvoll mehl Type 812 wird gewerblich, vorwiegend bei der Brüt« chenherstellung, in der Kuchenbäckerei und zu Konditor zwecken verwendet. Im Haushalt kann und soll es allge mein als Einheitsmehl gebraucht werden, weil es sich sowohl zu Bäckereien Omeletten, Soßen, Suppen, Ein brennen usw. bestens eignet. Die Weizenmehltype 1050 unterscheidet sich von Type 812 nur durch ihren Veraschungsgrad; ihrer Farbe nach lassen sich beide Mehle kaum unterscheiden. Die Herstellung der Mehltype 1050 mutz mit Type 502 erfolgen, und zwar sollen bei der Vermahlung jeweils die gleichen Mengen von Type ioöo und der helleren Typ« 502 anfallen. Deshalb ist die Weizenmchltype 1050 nie mals ein Nachmehl, als was es irrtümlicherweise manch mal bezeichnet worden ist, sondern ein wertmäßig gutes Weizenmehl, das einen noch wesentlichen Anteil von Type 502, dem hellsten Weizenerzeugnis, enthält. Voll kommen widersinnig ist es, von diesem Mehl wegen seiner etwas dunkleren Farbe als „Schwarzmehl" zu sprechen. Ebenso wie die Type 8l2 ist auch die Type 1050, die vor allem als Beimischung zur Brotherstellung in der Bäckerei Verwendung findet, zum Verbrauch im Haushalt vielsei tig geeignet. Durch ihren wesentlich niedrigeren Preis — gegenüber Type 502 um etwa 8 Rpf. je Kilo und Type 812 um etwa 4 Rpf. je Kilo — ist die Type 1050 besonders als Verbrauchsmehl für breiteste Volkskreise zu empfehlen. Die Auffassung^ dah sich das Mehl für Magen- und Darmkranke wemg eigne, ist irrig; es ist das vitaminreichste der im Mehlhandel befindlichen drei Sorten. Type 502 ist das hellste Weizenerzeugnis, dasMür den Mehlkern enthält, also gegenüber den vorgenannten Sorten eine gewisse Vitaminarmut aufweist. Durch seinen höheren Preis verteuert es die Haushaltkosten unnötig, so datz es eigentlich nur als Lurusmehl für besondere Zwecke im Haushalt in Frage kommt; es ist lediglich ein Vorurteil und ein Zugeständnis an das Auge, wenn heute noch vielfach auf die weiße Farbe des Gebäckes allzugroßer Wert gelegt wird. Da die Mühlen verpflichtet sind, die Weizenmehl« typen 502 und 1050 zu gleichen Teilen borzustellen und zu verkaufen, ergeben sich Absatzschwierr "üten, wenn die Hausfrauen über die einzelnen Typen nicht Bescheid wissen und sich infolgedessen bei ihren* Mehleinkäufen nicht darnach richten. Ziehen sie es nicht Nor, nur das Weizenvollmehl Type 812 zu verwenden, so werden sie den Absatz des Lebensmittelhändlers dadurch erleichtern und jetzt teilweise bestehende Schwierigkeiten beseitigen, Lindem sie von sich aus — wenn Weizenmehl Type 502 oder Grieß, der bekanntlich denselben Verafchungsgrad besitzt, gekauft wird — auch die Type 1050 in gleicher Menge abnehmen. —