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du nicht verantworten kannst. Ich wollte dir nur mit teilen: Ich habe es vergessen." Er machte eine kleine Pauw. „Ich glaube, wir verstehen uns, Jutta. Ich habe es tatsächlich vergessen, aber du wirst auch vergessen, mir irgendwann irgendwelche Szenen zu machen." Er war über diesen letzten Satz ein bißchen stolz, war über sich selbst überhaupt gerührt. Sie wollte aufsprin gen: „Georg!" Das Moskitonetz hinderte sie. Sie fand die Falten im Vorhang nicht. Er schritt zum Fenster. „Wir wollen wirklich nicht weilerreden, Jutta, es ist schon gut." Felix von Transehn wußte, daß er in dieser Nacht eine Dummheit gemacht hatte. Man hätte sich mit dieser Edith Morley nicht einlasscn sollen, aber man war ja erschlagen gewesen. Diese Sturmfahri — da war man plötzlich in Afrika, aber in einem Hotel, das recht nette Zimmer hatte, einen großen, blumengeschmückten Saal, eine phantastisch gute Reisplatte mit Curry ... und dann diese Frau, die entschlossen war, ihn verrückt zu machen Er lächelte ein bißchen, als er an das Moskitonetz dachte, in das er sich verwickelt hatte, und er kaute ein wenig, indem er die Lippen bewegte, so, als ob er wirklich einen seiner Spalierpfirsiche ätze, als er an Edith Morley dachte. Tolle Frau! Aber das riecht nach Myrte! Weitz der Him mel, das riecht nach Myrte! Plötzlich fiel ihm etwas ein. Er klingelte so lange, bis endlich ein Schwarzer erschien. Er fragte ihn: „Welches Zimmer hat Kapitän von Granville?" „Jambo, Bana", sagte der Neger. Langsam, als wollte er den Schwarzen hypnotisieren, sprach er auf ihn ein: „Welche — Zimmernummer — hat — Herr — von — Granville?" „No, Bana", sagte der Neger. „Du bist ein Idiot!" schrie Felix von Transehn. „Des, Bana", sagte der Neger, ein Mganda. Nach einiger Zeit kam ein Suaheli. Er konnte Eng lisch und führte den verrückten Amerikaner, wie Transehn sofort von dem Schwarzen genannt wurde, in das Zimmer Granvilles. Der lag noch tief und fest schlafend in seinem Bett, ohne Moskitonetz, das er einfach zur Seite geschlagen hatte. „Mensch, Sie kriegen ja die Malaria!" sagte Tran sehn, als er das sah. Granville blinzelte ein wenig mit den Augen Er liebte es gar nicht, im Schlaf gestört zu werden. „Pflegen Sie immer unangemeldet in fremde Zimmer zu kommen und solchen Blödsinn zn reden?" fragte er. echnolo- : rank- ise de» ne seht Ursache, mkrank ch Dar- sühren- angreich älteste Hütten- bersicht- uen del :sse vor- ssgelän- sse n diese 100 im sie Zahl 478 i» )ier vol i s ch e ü Aus belegte genüber : außei- ngen ist en. wlM hjahr c wurde ' einge' irdische" zeichnet nenstadt lmsange t Schäl lern gs' imit die -n zwisäB wn u»" werde" tschaN > Werk tatt d-e Tatkral ud. A n M i Ww' s ZeE > Nlch ensvo» lker dkl i haN Ma" er cw ld ja" u? aal , wc" s, „c" ugcu'l , nacli sei",: mnkci Aic n aeö ab . Friw hade" i-ochw üdett^ null"" a»a> ick el" ötzliä" cciäi^ Bab/ laiw' stivw' kei"° n ve" slost" üb-' st iv" most" >lgtl ^eue Lukuntt Lui*ops8. M MWW Milli WWWs Nil Mm. Rom, 28. Februar. Am Freitagabend hielt der deutsche Botschafter beim Quirinal, v. Hassell, im Faschistischen Kulturinstitut zu Rom einen überaus beifällig ausgenom menen Vortrag über „Die europäische Mission Deutschlands und Italiens". Botschafter v. Hassell erörterte zunächst den Begriff der Sendung, den er bejahte nicht im Sinne eines Vorrechtes, sondern einer Aufgabe, die sich aus den be sonderen Eigenschaften eines Volkes ergebe. Dann setzte er sich mit den Stimmen auseinander, die eine besondere Exi stenz Europas nicht mehr anerkennen wollten. Dabei sagte er für Europa eine neue Zukunft voraus unter der Voraussetzung, daß es sich auf sich selbst besänne und offene Augen habe für die Forderungen der modernen Zeit. Die Sendung Italiens und Deutschlands erkannte der Redner in drei Richtungen, in der Entwicklung und Verteidigung wahren europäischen Wesens, in der Ge staltung neuer politischer Formen, die Kapitalismus, und Marxismus in neuer Synthese überwänden, und endlich als Bannerträger fruchtbarer Zusammenarbeit der europäischen Völker. Schließlich legte v. Hassell dar, daß die wichtigste Voraus setzung für die Erfüllung der Sendung bei beiden Völkern die sei, wederWestennochOsten.sonderneben MittezuMittezusein. Auf solcher gesunden Grund lage würden beide Völker unter der Führung Mussolinis und Adolf Hitlers eine große Aufgabe für den Wiederauf bau und die Verjüngung Europas erfüllen können. „Die Wodka-Front". Einheitsfront der europäischen Tollheiten. Mailand, 28. Februar. In einer mit den Worten „Die Wodka-Front" überschriebenen Glosse wendet sich der Mai länder „Popolo d'Jtalia" scharf gegen die Bedrohung des Friedens durch die geistige Unordnung, welche sich von der Zentrale Moskaus und der „Zweigstelle Nr. 1 — Paris" aus über Europa verbreite. Sozialismus, Kommunismus, Anarchismus, die „Internatio nalen Nr. 2, Nr. 3, Nr. 4 usw." seien Ansdrucksformen, die in ihrer Gesamtheit eine „Einheitsfront der europä ischen Tollheit" bildeten. In der Zweigstelle Nr. 1, die auch das Paradies der Demokratie sei, habe die Erregung der Gemüter durch den „Wodka der Macht" beunruhigende Formen angenommen, wie sich aus den Aufrufen des Generalsekretärs der kommunistischen Partei, Thorez, ergebe, der angekündigt habe, daß die Kommunisten m einigen Monaten an der Macht sein würden. Wie die Her ren von der Wodka-Front redeten, zeige sich auch in den Worten des Sowjetmarschalls Woroschilow in Moskau, „die Sowjetarmee sei bereit, die Faschisten in ihren eigenen Häusern zu schlagen". Wie bei Verrückten brauche man diesen Leuten nicht zu widersprechen, aber Aan müsse die Zwangsjacke bereithalt-en. Nationalistische Mehrheit bei den indischen Wahlen. London, 28. Februar. Das endgültige Ergebnis der indischen Provinzialwahlen zeigt eine klare Mehrheit für die Kongreßpartei in sechs der elf Provinzen. In verschie denen Provinzen ist die Kongretzpartei überhaupt die ein zige Partei gewesen. Die für die Verfassung eintretenden Parteien haben nur in zwei Provinzen ein Mehrheit er ringen können. Mit dem Sieg der Kongreßpartei ist auch Gandhi wieder auf der politischen Bühne Indiens aufgetaucht. Aach zwei in größter Zurückgezogenheit verbrachten Jahren kam der Mahat m a am Sonnabend nach Bombay zur Teilnahme an den Beratungen über die kantige Politik der Kongreßpartei. Angesichts ihres Wahlerfolges steht die Partei nun- >nehr vor der Frage, ob sie in diesen Provinzen, in denen Nüssen wehren sich gegen das Stachanowsystem. Warschau, 28. Februar. Drei Angehörige des russischen Volkes, die von den grausamen Ausbeutungsmethoden des Stachanowsystems zur Verzweiflung getrieben worden waren, haben dieser Tage, wie die „Pat" meldet, ihren Widerstand gegen dieses unmenschliche System mit dein Tode bezahlen müssen. Bis aufs Blut gepeinigt, haben drei Waldarbeiter bei Rodungsarbeiten im Bezirk von Postychew einen Stachanowausseher und einen Meister erschlagen. Einen Parteisekretär, der wahrscheinlich die Arbeiten in Augenschein nehmen wollte, hatten sie schwer verletzt. Dafür lvurden sie jetzt vom Gericht zum Tode durch Erschießen verurteilt. Ersatz sür Moses Nosenberg Der „schweigsame Agitator" Zakobsohn- Eaikis. Paris, 1. März. Der „Matin" warnt im Zusammen hang mit dem Sowjetbotschafterwechsel in Va lencia vor der Auffassung, als ob Moskau dadurch auf weitere Wühlarbeit in Spanien und weitere Unterstützung der dortigen Bolschewissen verzichten würde. Der neue Sowjetbotschafter in Valencica Jakobsohn Gaikis, genannt der „schweigsame Agitator", sei der Anstister zahlreicher kommunistischer Aufstände in Lateinamerika gewesen. Es handele sich somit bei der Neubesetzung der Sowjetbotschaft in Valencia nur um einen technischen Wechsel. Im Kreml scheine man der Ansicht zu sein, daß diesmal Moses Rosenberg nicht ganz auf derHöhe seiner Aufgabe gewesen sei. Seine längere diplomatische Tätigkeit habe ihn die „Fühlung mit den revolutionären Massen" verlieren lassen. Außerdem habe er nicht mit der nötigen Geschmeidigkeit zu handeln gewußt, um Reibungen mit den Häuptlingen der spanischen Bolschewisten zu ver meiden. Die Person des neuen Sowjetbotschafters dagegen beweise, daß Moskau nicht mehr die gleichen Fehler zulassen wolle. Leo Jakobsohn-Gaikis habe niemals aufgehört, sich mit revolutionären Geheimaktionen zu beschäftigen. Nach einer fchnellen Laufbahn bei der Tscheka und bei der Pro pagandasektion der Komintern, sei er 1924 als „Gesandt schaftssekretär" nach M e x i k o geschickt worden, tatsächlich sei er aber der geheime Sendbote der Komintern sür La teinamerika gewesen. Auf diesem Posten sei er bis zum Ab bruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Mexiko und Sowjetrußland, der zum Teil mit auf seine revolutionäre Agitation zurückzuführen war, verblieben. * Was wird Eaikis, der „schweigsame Agitator", in Spa nien noch an Ueberraschungen vorbereiten? fragt das fran zösische Blatt. sie die Mehrheit erzielte, die Macht übernehmen oder weiter eine negative Politik verfolgen soll. Die Meinungen hier über sind geteilt, doch ist es wahrscheinlich, daß die Gegner einer negativen Politik sich durchsetzen werden, zumal auch Gandhi auf ihrer Seite steht. Auf jeden Fall hat die Frage nur taktische Bedeutung. Das Ziel der Kongreß- Partei ist und bleibt der Umsturz, und als Mittel dazu die Unterhöhlung der neuen Verfassung. Von diesem Standpunkt aus gesehen scheint es Gandhi und seinen Anhängern zweckmäßiger, die Möglichkeiten zur Er langung der parlamentarischen Macht auszunutzen und von dieser Position aus revolutionäre Reformen durchzusetzen. * Schweden soll Kontrolloffiziere stellen. Stockholm, 28. Februar. Der Londoner Nichtein mischungsausschutz hat an die schwedische Regierung das Er suchen gerichtet, einige Offiziere namhaft zu machen, die an der internationalen Ueberwachung der fpanifchen Grenzen teilnehmen sollen. Die Entscheidung der schwedischen Re gierung steht noch aus. 25j (Nachdruck verboten.) Da hinter diesem häßlichen Gespinst, das sie Mos kitonetz nannten — es lag wie ein Gefängnisnetz über einem, wenn man schlief —, ruhte mit roten Wangen seine Frau Jutta. Sic hatte die Lippen ein bißchen ge öffnet, man sah, wie bei einem Kind, die weißen Zähne. Die Wangen waren rot von dem Schlaf in der warmen Luft. Was band ihn an diese Frau, die ihm in dem schauerlichsten Augenblick seines Lebens erklärt hatte, daß sie ihn betrogen hätte? Er hatte sie auch betrogen — natürlich, lächerlich, darüber zu reden! Aber er hätte kei nen Augenblick daran gedacht, in solch ernster Stunde da von zu sprechen. Man hatte mal in Berlin bei einer der vielen Sitzungen ein Glas Sekt zu viel getrunken, schön, auch mal einen Seitensprung getan. Man hatte das in Ordnung gebracht, man war anständig gewesen und großzügig. In Wirklichkeit gab es da doch eine Grenze, Vie er auch in seinen Gedanken niemals übersprungen hätte. Auf einmal sah er den schmalen Arm des kleinen Fräulein Lotte Werkmann, sah ihre junge Figur, ihre guten, kindlichen Augen und wußte ganz klar, was er da aus dem Zeppelin gefühlt hatte. Frau Jutta rieb sich die Augen. Vom Fenster her kam ein Seufzen. Ihr Mann hatte gestern abend kein Wort mehr mit ihr gesprochen, aber unsinnig viel getrun ken. Er hatte sogar getanzt mit diesem kleinen Fräulein Lotte Werkmann und mit einem langen englischen Far mer deshalb beinah Krach bekommen. Sie aber batte ein furchtbares Geständnis gemacht. Der Mann, der da am Muster stand, mit den mächtigen Schultern ein bißchen Wckte, hatte sie nicht einmal gefragt: „Wer?" Er hatte gar nicht gesagt. Sie schloß die Augen wieder. Mein Mtt! Das war so schlimm wie im Sturm auf dem witoriasee! Ach, war es so schlimm? Hatte sie allein Bj^cht? In diesem Augenblick drehte sich Georg Kraufe- ^Uvege vom Fenster ab. Er sah sofort, daß seine Frau uau mehr schlief, obwohl sie dic Augen geschlossen hielt. 'HüM an das Moskitonetz, das wie ein dichter Schleier !VN ihnen beiden war. Er öffnete auch die Falten uchi, als er jetzt sprach: „>Mta, du hast da aus dem Schiss etwas gesagt, waS Aus aller Welt. * Ehepaar wegen Kindesmißhandlung zum Tode ver urteilt. Das Schwurgericht Halle verurteilte am Sonn abend das Ehepaar Paul und Gertrud Kreutzmann aus Glesin, Kreis Delitzsch, wegen gemeinsamen Mordes zum Tode und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte aus Lebenszeit. Die beiden Verurteilten haben einen aus erster Ehe des Angeklagten stammenden zweijährigen Knaben, der ihnen im Wege war, zn Tode mißhandelt. * Radauszenen bei einem Eishockcyspiel in London. Bei dem Eishockeyspiel England—Kanada in der Schluß runde um die Eishockey-Weltmeisterschaft kam es zu Skan dalszenen in der Londoner Arena Harriugay. Drei Minu ten vor Schluß des Spieles, das die Kanadier 3:0 gewan nen, gab es eine Schlägerei zwischen englischen und kana dischen Spielern, bei der der Engländer Brenchley eine schwere Wunde am Auge davontrug. Als hieraus der Schiedsrichter ordnungsgemäß nicht nur einen Kanadier, sondern auch einen englischen Spieler herausstellte, erhob sich ein gewaltiger Proteststurm unter den Zuschauern. Die Menge warf Apfelsinen, Aepfel, Programme und Zeitungen auf die Eisfläche. Die Spielleitung mußte eudlich die Zuschauer auffordern, „sich wie britische Sportsleute zu benehmen". Als dann noch die Unruhe andauerte, spielte das Orchester die englische Nationalhymne und stellte damit die Ruhe wieder her. Nach Schluß des Spieles wurde der belgische Schiedsrichter von eurer größeren Zahl Personen verfolgt und bedroht. " Kommunisten überfallen Versammlung der jugo slawischen völkischen Bewegung. Aus Belgrad wird ge meldet: Etwa 300 halbwüchsige Kommunisten und andere linksstehende Elemente unternahmen am SonntagvormittaZ einen Ueberfall aus ein Lokal, in dem eine Versammlung der jugoslawischen völkischen Bewegung Zbor stattfand. 15 Mitglieder der Bewegung Zbor wurden dabei durch kommunistische Steinwürfe verletzt, darunter sieben so schwer, daß sie in das Krankenhaus gebracht werden muß ten. Die Angreifer entflohen, als eine größere Gendav- merieabteilung gegen sie vorging. Nur einer von ihnen konnte verhaftet werden. Sämtliche Auslagen und Fenster scheiben des Versammlungslokals wurden eingeschlagen. ' Sechs polnische Kaufleute von spanischen Bolsche wisten verhaftet. In der der polnischen Regierung nahe stehenden Presse wird am Freitag darauf hingewieseu, daß sechs polnische Staatsbürger, und zwar Südfruchthändler, die sich aus geschäftlichen Gründen vor einiger Zeit nach Spanien begeben haben, von den Bolschewisten verhaftet und in die Gefängnisse von Valencia und Barcelona ge worfen worden seien. Zwei von ihnen seien wahrscheinlich in Barcelona erschossen worden. Vertreter der Südfrucht- import-Firma versuchten jetzt über Paris nach Spanien zu gelangen, um die Freilassung der verhafteten polnischen Kaufleute zu betreiben. " Bombenanschläge in Neuyorksr Kinos. In sechs überfüllten Broadway-Lichtspielhäusern explodierten am Sonntag fast zur gleichen Zeit Stinkbomben und auch Träueugasbomben mit Zeitzündern. Durch umherfliegende Sprengstücke wurden insgesamt 36 Personen leicht verletzt. Die Menschen stoben bei den Explosionen panikartig auf die Straßen und unterbanden damit eine ganze Zeitlang den Verkehr. Der Täter konnte in keinem Fall ermittelt Werden. Allgemein wird angenommen, daß es sich um eine neue Art von Streikdemonstration handelt. * Tchiffsoffiziere streiken wegen Majestätsbelcidigung. Aus Tokio meldet der Ostasieudieust des DNB.: Nach einer Meldung der Agentur Domei haben am Sonntag plötzlich die Offiziere und. Ingenieure der Schiffahrtsgesellschaft Nippon Dusen Kaisha den Dienst verweigert und das Aus laufen der sür Europa bestimmteu „Katori Marn" verhin dert. Es handelt sich um einen politischen Streik, du die Schiffe dieser Reederei bei der letzten Flottenparade in Osaka nicht geflaggt hatten. Die Offiziere und Ingenieure der Reederei verhinderten auch das Auslaufen der Schiffe aus Yokohama, Kobe und Osaka und fordern vom Vorstand ihrer Schiffahrtslinie eine öffentliche Entschuldigung für diese Majestätsbeleidigung. Ferner sollen die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden und weiter dafür gesorgt werden, daß gründliche Reformen zur Wiederherstellung des echten japanischen Geistes bei der Schiffahrtsgesell schaft eingeleitet werden. Die bisherigen Beratungen in Tokio und Osaka sind ergebnislos abgebrochen worden. „Pfui!" sagte Transehn, „Sie sind ja ein Grobian! Ich komme des Morgens nur in Zimmer von Menschen, die ich besonders schätze." „Soll ich Ihnen was pumpen? Ich habe nichts", sagte Granville schlicht. Transehn ließ sich gar nicht beirren Er nab > Korbsessel und setzte sich an das Bett. „Ein Vorschlag zum Guten", sagte Granw? wäre es, wenn Sie mich ein bißchen schlafen liei Transehn kam eine Erleuchtung. „Haben T „Auch", sagte Granville lakonisch „Augenblick!" Transehn ging aus dem Zimmer, kam mu , . kleinen Pillendose und einem Glas Eiswasser zurück. „In fünf Minuten ist der Kater fort! Nehmen Sie diese zwei Tabletten! Sie füylen sich nachher wie ein Fisch im Wasser." „Sie sind ein komischer Hecht, um bei Fischen zu bleiben", sagte Granville jetzt etwas freundlicher. „Geben Sie das Zeug her! Im übrigen soll Eiswasser ohne Whisky die bedenklichsten Folgen haben. Also, was wollen Sie nun eigentlich in aller Herrgottsfrühe?" „Ich mutz mich mit einem vernünftigen Menschen, der etwas von der Well versteht, aussprechen", sagte Transebn. „Zu diesem Zweck suchen Sie mich auf?" fragte Gran ville ernsthaft erschüttert. „Es ist eine Sache unter Kavalieren", sagte Transehn. „Also eine Frauenzimmergeschichte", sagte Granville. „Sie haben sich mit der Morley eingelassen, und nun sitzen Sie da, Ehemann Nummer fünf." „Nummer vier", sagte Transehn. „Ich will Ihnen was sagen: Ich könnte Ihnen einen Rat geben, aber den kann ich Ihnen nicht geben, im Ernst, ich kann Ihnen diesen Rat nicht geben, meinethalben nicht. Aber ich würde die ganze Angelegenheit nicht so ernst nehmen. Wann ist das Unglück geschehen?" Jetzt schwieg Transehn. „Lieber Herr von Granville, so geht es nicht. Es handelt sich um eine Dame, die sicherlich nicht nur auf mein Geld spekuliert, denn sie bat selbst welches." „Aber, verehrter Baron, dann verstehe ich Ihre Morgenvisile nicht recht." „Wie beurteilen Sie die Dame?" fragte Transehn ohne Übergang. „Genau wie Sie. Solche Rosen soll man blühen lassen, aber nicht heiraten." (Fvrlsepung folgt.)