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Leipzig. Ehrenattzeigen für kinderreiche Familien. In einer Kundgebung der Massenpoliti schen Woche gab Bürgermeister Haake einen Ueberblick über die bevölkernngspolitische Arbeit der Stadtverwal tung. In Leipzig bringe die Staffelung der Bürgersteuer jährlich etwa 80 000 bis 100 000 Reichsmark Erleichterung zugunsten der kinderreichen Familien. 2200 Beihilfen für Kinderreiche seien durch Vermittlung des Fürsorgeamtes gewährt worden. Für Schülerspeisungen wurden jähr lich 44 000 Reichsmark ausgewendct; hinzu komme die Verschickung von Kindern in Kinderheime. Für Kinder tagesheime und Kindergärten würden jährlich 138 000 Reichsmark ausgegeben. Zur Förderung des Wohnungs baues für Kinderreiche habe die Stadt zusätzlich 437 600 Reichsmark im Siedlungsbau und 347 SOO Reichsmark im allgemeinen Wohnungsbau zur Verfügung gestellt. Den städtischen Arbeitern mit fünf und mehr Kindern würden stündlich statt zwei künftig fünf Reichspfennige Zulage gewährt werden. Bei der Geburt des vierten Kindes und aller folgenden Kinder werde die Stadt ein Patengeschenk von je zehn Reichsmark machen. Vor allem werde künftig allmonatlich eine „Ehrenanzeige der Stadt Leipzig" über die im vorhergehenden Monat erfolgten Geburten des vierten, fünften usw. Kindes veröffentlicht, um so die kinderreichen Familien, aus die die Stadt stolz sei, zu ehren und die Gesinnung und den Mut zum Kinder reichtum zu stärken. Leipzig. Turn- undSportwoche. Die „Leip ziger Turn- und Sportwoche 1937" wird in erweiterter Form vom 19. bis 27. Juni durchgeführt werden, ver bunden mit dem ersten Kreisfest des Völkerschlachtkreises des DRL., der außer der Stadt Leipzig die Amtshaupt mannschaften Leipzig, Grimma, Borna und Oschatz um faßt. Zahlreiche Schaudarbietungen aller Sportarten, nicht nur in den Turn- und Sportstätten sondern auch in den Brennpunkten des Großstadtverkehrs, auf öffent lichen Straßen und Plätzen, eine reiche Wettkampffolge, ein großer Festzug und der Festausklaug mit einem Nie- senfeuerwerk fügen sich zu einer Veranstaltungsfolge zusammen, die an Reichhaltigkeit kaum überboten werden kann. Freiberg. Kraftfahrer verhaftet. Als ein einundzwanzig Jahre alter Mann mit einem Personen kraftwagen in großer Geschwindigkeit die Hindenburg- Straße entlangfuhr, verlor er die Gewalt über sein Fahr zeug; es geriet auf den Fußweg, riß das Absperrgestetl einer Baustelle um, fuhr aber mit unverminderter Ge schwindigkeit fort. Durch den Anprall wurde eine acht zehn Jahre alte Einwohnerin von der hcrabstürzeudeu Absperrstange so unglücklich getroffen, daß sie bewußtlos zusammenbrach und ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der leichtsinnige Fahrer, den die volle Verant wortung für den schweren Unfall trifft und der auch unter dem Einfluß von Alkohol stand, konnte scstgeuom- men werden. Dresden. Güterwagen entgleist. Im Ran gierbetrieb des Bahnhofs Dresden-Altstadt entstand aus noch nicht geklärter Ursache eine Flankenfahrt. Ein leerer Güterwagen stieß gegen eine längere Nangiergruppe; da durch entgleisten sieben leere Güterwagen und stürzten um. Es entstand nur Sachschaden. Personen wurden nicht verletzt.» Dresden. Betrunkener Kraftsahrer ver haftet. In der Dürerstraße fuhr ein Kraftradsahrer einen einundvierzig Jahre alten Radfahrer an. Der Rad fahrer erlitt einen Schädelbruch und innere Verletzun gen und mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. Der Lenker des Kraftrades, der dem Alkohol zugesprochen hatte, kam mit leichteren Verletzungen davon. Bautzen. Vorsicht bei Starkstrom. Als auf dem Rittergut Teichnitz zwei Melkerlehrlinge Dünger aus dem Stall absahren wollten, kam einer von ihnen mit einem Eisenhaken der über die Düngergrube führenden Lichtleitung zu »ah«. Er erhielt einen elektrischen Schlag, Ler seine« sofortige» Lod -nr Folg« hatte. Der verun glückte Lehr»,- D der achtzehn Iah« alt« Georg Lippert aus Merka. WalLhet«. »Gch «»-«»tlnte» berufen. Der Lehrer Kurt JVgen Nmrde an die deutsche Schule in Men- Loza (Lrge»«»ie«) berufe«. Mendoza, eine Stadt mit vvvo Einwahmr«. Mett am Fust der Anden. Reichsmünzen ohne Wert Ab 1. April 1937 gelten von den Neichsmünzen zu einer Reichsmark nur die aus Nickel geprägten Stücke und von den zu fünf Reichsmark lediglich die kleineren Münzen als gesetzliche Zahlungsmittel. Die seit 1924 auf Grund der Neichsgesetzgebnng hergestellten Reichs münzen über diese Nennbeträge s1 Mark^ 1 und 5 Reichs mark) sind mit Wirkung ab 1. April 1937 außer Kurs gesetzt und werden von der Reichsbank, den Reichskassen und den Staatskassen noch bis 30. Juni 1937 eingelöst. Sächsische tzeimatbilhne gegründet Im Grenzlandtheater Obererzgebirge in Annaberg erlebte das Volksstück aus dem Erzgebirge „Der Stein", von Kanut Schäfer, vor ausverkauftem Haus seine Ur an ' führ» ng, und gleichzeitig wurde die seit langem ge' mte Sächsische Heimatbühne zur Wirklichkeit. Der er" gleichen Aufführung wohnten Vertreter des Staates, der Partei, der Kulturbehörden und Verbände sowie füh rende Männer sächsischer Theater, Ministerialdirektor Lahr als Vertreter des Reichsstatthalters bei. Der Vor stellung ging ein kurzes Grußwort des Kreisleiters Vo gelsang in heimatlicher Mundart voraus. Der in Steinheidel bei Schwarzenberg auf karger Dauernscholle lebende Dichter Kanut Schäfer verfaßte in der Sprache der erzgebirgischen Heimat ein Werk, das mitten hinein führt in das Leben des biederen Gebirgs volkes und alle die Gestalten dieses Wald- und Grenz landes naturgetreu zeichnet. Das Ganze ist ein kräftiges Bekenntnis zur Scholle, zur Heimat und zum Vaterland. Die Geschichte einer bäuerlichen Feindschaft, die in den Jahren vor dem Krieg begann, im Slablge- witter der Front zur ersten großen Aussöhnung führte und nach Jahren der Irrung im Kampf von Bruder gegen Bruder im Morgenrot neuer deutscher Freiheit dadurch beendet wird, daß der große Findlingstcin, der einst den Fußsteig zwischen dei beiden Nachbarhäusern trennte, den gefallenen Helden des Dorfes als Mahnmal geweiht wird, bildet den Inhalt des Volksstückes. In einem Vorspiel und drei Akten gestaltet Schäfer diese sehr bewegte Handlung und verwendet dabei natnrge- bundene Menschen, wie man sie jetzt noch im Gebirge findet. * Aus der Schar der mit ganzer Hingabe spielenden Erzgebirgler aus Annaberg, Buchholz und Umgebung ragte die schwere, kernige Gestalt des Bergbaners Wei- «ig, den Richard Kaden aus Thum darstellte, hervor. Am Schluß des Volksstückes brach sich stürmischer Beifall Bahn, der dem Schöpfer des Dramas und den heimischen Laienspielern galt. Gefängnis für fahrlässigen Kraftfahrer Im September vorigen Jahres war Ernst Richter aus Dösitz mit seinem Kraftwagen am unbeschrankten Bahnüber gang bei Altlommatzsch gegen die Lokomotive eines nach Riesa fahrenden Personenzuaes gefahren. Bei dem Zusammenstoß war die Begleiterin Richters, Frau Hänsel aus Trogen, aus dem Wagen geschleudert, von der Lokomotive mitgeschleift und tödlich verletzt worden. Richter erlitt leichte Schnittwunden, während zwei Insassen unverletzt blieben. Richter hatte sich vor dem Landgericht Dresden, das in Lommatzsch tagte, zu ver antworten. Die Frage, ob Frau Hänsel aus dem Wagen ge sprungen oder durch ine sich zufällig öffnende Wagentür her- ausgeschleudert worden set, konnte nicht geklärt werden. Das Gericht verurteilte Richter wegen gefährlicher Körperverletzung und Transportgefährdung zu fünk Monaten Gefäng nis. Jüdischer Rassenschänder zu Zuchthaus verurteilt Wegen Rasfenschande wurde der einundvierzig Jahre alte Dolljude Moritz Plotek von der Großen Strafkammer des Leipziger Landgerichts zu einem Jahr fünf Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt Der Verur teilte unterhielt in Leipzig seit 1933 mit einer Staatsangehöri gen deutschen Blutes; auch nach dem Erlaß der Nasse'nschutz- gesetze setzte er seine strafbaren Beziehungen fort. luMich-O rauMluMiibu tl HoiMM:« b Men! 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Sie wird als Ge meinschaftsveranstaltung vom Amt für Technik bei der Gauleitung Sachsen der NSDAP, in Verbindung mit dem NS.-Bund Deutscher Technik (NSBDT.), Gau Sach sen, der Reichsbetriebsgemeinschast der technisch-wissen schaftlichen Arbeit (RTA.), Gau Sachsen, der Deutschen Arbeitsfront (DAF.), GauwaDnug Sachsen, dem Reichs bund der Deutschen Beamten iNDB.), Technischer Aus schuß, Gau Sachsen, dem NS. Deutschen Studentenbund Sachsen und dem Leipziger Messeamt, durchgeführt und findet mit anschließendem Kameradschastsabend am Sonn abend, 6. März, 18 Uhr, im Großen Festsaal der Gast stätten „Vaterland", Leipzig C. i, Adolf-Hitler-Straße 32, statt. Es sprechen: Dr. Ing. Fritz Todt, Hauptamts leiter des Amtes für Technik bei der Reichsleitung der NSDAP., Generalinspekteur für das deutsche Straßen wesen, und Professor Dr. Fritz Hofmann, Breslau, der Erfinder des kün-tlichen Kautschuks. Nähere Einzelheiten sind aus einem Merkblatt zu entnehmen, das beim Amt für Technik in der Gauleitung Sachsen der NSDAP., Dresden-A. 1, Bürgerwiese 24. den Aemtern für Technik bei den Kreisleitungen der NSDAP, oder dem Messeamt anzusordern ist. „MMe znm MttWnM" Die Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP, hält auf der Leipziger Frühjahrsmesse am Moytag, dem 1. März, 19,30 Uhr, in der Albert-Halle des Kristallpala stes eine Großkundgebung ab, aus der der Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik, Bernhard Köhler, der sächsische Minister für Wirtschaft und Arbeit, Gau wirtschaftsberater Lenk, und Rotschafter von Ribben trop sprechen werden. Für diese Kundgebung, die unter dem Leitgedanken „Wille zum Welthandel" steht, ist eine beschränkte Anzahl von Eintrittskarten zur Verfügung gestellt worden, die beim Leipziger Messeamt und beim Gauwirtschaftsbera ter Sachsen in Dresden. Bürgerwiese 24, angefordert werden können. Die Bedeutung dieser Kundgebung er gibt sich nicht nur aus der Persönlichkeit der Redner son dern auch aus der Wahl der Vorträge, weil im Hinblick auf den zweiten Vierjahresplan die Frage der weltwirt schaftlichen Beziehungen Deutschlands insbesondere sür Sachsen von besonderer Wichtigkeit ist. 34 Messeausstellungen des deutschen Handwerks Der Reichsstand des deutschen Handwerks bedient sich auch im Frühjahr 1937 der Leipziger Messe als Absatz markt für handwerkliche Erzeugnisse. Das Ziel der Messebeteiligung des Handwerks ist zusätzlicher Absatz, insbesondere nach dem Ausland. Die guten Erfolge der vergangenen Messen haben dazu geführt, daß der vom Handwerk belegte Raum in diesem Jahr größer ist als im vergangenen, und zwar belegt das Handwerk gcht- nudzwanzia Stände. „Damals", begann Herr Hase, „fiel das Thermometer eines Tages auf 17 Grad unter Null. Was tun? dachte ich. Da kam mir eine Idee von Schiller:" (Fortsetzung folgt!) llrbttlNN I Lei, »sm r. - , /IMMUN r rullschuy-veraMelungMuilS Rnturkellverein OttenÄorl-vkrMa Menriag, Sen rr. Februar, abends 8 Uhr, im gasir üet Hartholz r. hirreh findet ein Vortrag über das Thema Gesund leben — warum und wie? statt, zu dem Jedermann herzlich eingeladen ist. kintlitt lktü WMW - kW (Lullrchnir) empfiehlt Papierhandlung Herm. HWe. omnaorfMlM-. Mühlsttaße IS.