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„Jawohl Was ist venu los?" „Das ist nicht mit einem Wort zu sagen. Komm nur schnell her, ich habe nachher Sitzung." „Dann auf Wiedersehen." Er sand Frau von Binding gefaßter, als er erwartet hatte. „Sie haben recht, Herr Regesa. Es ist wohl für mich und Herrn Doktor Koerber besser, wenn wir uns nicht heute begegnen. Ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie den Bries mitnehmen wollen " „Das tue ich gern, gnädige Frau. Wohin darf ich Sie jetzt bringen? Ich muß nämlich sofort mit Fräulein Schulthetz zu Koerber fahren, er hat eben angerufen." „Vielleicht setzen Sie mich am Potsdamer Platz ab. Ich möchte noch einige Besorgungen machen." Sic übergab ihm den Bries ihres Mannes, den er mit einem ehrfürchtigen Gefühl einsteckte. Er ahme, daß er den letzten Schleier von einem Geheimnis lüftete. Es war eine schweigsame Fahrt. Am Potsdamer Platz stieg Frau von Binding aus. „Nochmals vielen Dank für Ihre Freundlichkeit. Und bestellen Sie Herrn Doktor Koerber einen Gruß von mir. Hoffentlich sehe ich Sie bald einmal bei mir draußen oder bei Fräulein Schulthetz" „Das wird leider nichts werden, gnädige Frau, denn ich denke, daß ich morgen Berlin verlasse." „Oh, das ist aber bedauerlich. Vielleicht kommen Sie bald wieder nach Berlin." „Vielleicht, gnädige Frau", sagte er mit einem kleinen Lächeln und dachte daran, daß er etwas Ähnliches gestern abend einem Mädchen namens Charly gesagt hatte. Zehntes Kapitel. Als Conrad mit Christa in das Sekretariat trat, sah er mit einem Blick, daß Fräulein Linnekogel gar kein kühles Gesicht mehr hatte. Auch die Lippen hatten den strengen „Alten-Fritz-Zug" verloren, sie lächelten und sagten sogleich freundliche Begrüßungsworte. Also war anzunehmen, daß ihr Cbes die gleiche gute Laune hatte. „Vielleicht leisten Sie Fräulein Linnekogel einen Augenblick Gesellschaft" sagte er zu Christa „Ich möchte Doktor Koerber erst den Brief von Frau von Binding geben. Es ist wohl besser, er liest ihn. bevor er mit Ihnen über Lutz spricht." Christa nickte und setzte sich an den runden Tisch. llen, den t prokla- rde kom- "rtrauens werden. nsr" fol- n Btum r Prestk lusWagt vcnns- lei, uver w Worre, Nicycung AusM)- Me Av- n er ver- gire und nurigreit pouuiche gen wir Methode Slcher- ens, tn- > beruft, freunden ^chlanvS Frieden en. Ge- . sind es ßv raucht u geben ltscheand len, sich wä> ident h guren gre ,ln0 errrauen fb ringen n Wege sien auf Hege zur ft, dann und sich > erla>, en ,ode der t fehlen in Wege cvvrreilt > iseitigen inträch- hen die rch den undsätze kommen kommen lit Jta- st- Der m heu- : große r sollte i cht ver- :i eben- )s oder re Per- ! m, daß urdlung r alten in die Haltung Visums rge der gemacht r mehr .'tschast- beit ist ' mn der ' bereit n eine >as als en; das immer ' llneißsvkv Ueimsuvkung. Hochwasser, Schneestürme, Feuersbrünste. Neuyork, 25. Januar. Am Sonnabend wütete in dem Ueberschwemmungsgebiete des Ohioflusses sowie in Teilen des Mississippi-Flugtales ein schwerer Schneesturm. Durch die Unbilden der Witterung wurde die Not de« Flüchtlinge, deren Zahl ständig steigt, außerordentlich ver schärft. Soweit bisher zu übersehen ist, sind die Ueber- schwemmungen in elf Staaten des mittleren Westens und Südens nicht nur die schlimmsten in den letzten zwanzig Fahren, sondern in der Landesgeschichte überhaupt. Die Zahl der Obdachlosen wird zur Zeit mit 270 000 angegeben. Man hofft jedoch, daß eine angekündigte Kältewelle ein weiteres Steigen der großen Flüsse ver hindern wird. In den vom Wasser umfluteten Häusern sind noch immer viele tausend Menschen eingeschlossen. In zahlreichen Landkreisen herrscht bereits Lebensmittel mangel. Die elektrischen Kraftwerke, die Wasserwerke und die Gaswerke sind lahmgelegt. Unter den Flüchtlingen sind bereits zahlreiche Erippefälle zu verzeichnen. Auch andere Krankheiten haben sich bemerkbar gemacht. Die Krankenhäuser sind in mehreren Städten überfüllt. Durch die ungewöhnlich große Zahl der Erkrankungen ist starker Aerztemangel eingetreten. Am Sonnabend wurden mehrere Dutzend Städte, die bisher von den Fluten verschont geblieben waren, über schwemmt. Auch neue Dammbrüche waren zu verzeich nen, so daß das Ueberschwemmungsgebiet wieder an Ausdehnung gewann. In Cincinnati wird der bisherige Flutschaden auf über 5 Millionen Dollar geschätzt. Der Stand des Hoch wassers betrug in dieser Stadt 23,20 Meter. Riesenexplosion in Cincinnati. — Häuser viertel in Brand. Cincinnati, 24. Zanuar. Eine durch das Hoch wasser verursachte Explosion mehrerer Oeltants der Stan dard Oil-Co. setzte ein ganzes Häuserviertel in einer Länge von 3 Meilen und einer Breite von einer halben Meile in Brand. Die Stichflamme schoß über 100 Meter hoch und wurde ständig von explodierenden Oelfässern und Tanks genährt. Das brennende Oel floß auf die durch das Hochwasser überfluteten Straßen und machte aus ihnen brennende Flüsse. Mindestens 32 Häuser brannten nieder, darunter zwei Fabriken. Die Feuerwehr mußte ihre Lösch- »rbeiten von Motorbooten aus vornehmen. Hunderte von Millionen Dollars Schäden Cincinnati, 24. Zanuar. Die immer noch an haltenden Regenfälle haben den Ohio-Fluß auf den höch sten, jemals gemessenen Hochwasserstand von 22,8 Meter ge bracht. In den überschwemmten Städten und Dörfern wütet eine Grippeepidemie, und zahlreiche Personen er krankten an Lungenentzündungen. Die Bundesregierung entsandte 70 000 Arbeiter in die betroffenen Gebiete zur Bergung der Obdachlosen und zu Bergungsarbeiten. Das Kote Kreuz schickte in Zügen, Lastwagen und Flugzeugen Merzte, Medizin und Lebensmittel sowie wollene Decken. Der bisher angerichtete Schade« ist unübersehbar; er S°ht wahrscheinlich in den 13 überschwemmten Staaten des Mittelwestens in Hunderte von Millionen. In Frankfort (Kentucki) versuchten 2900 Insassen des öligen staatlichen Zuchthauses auszubrechen, nachdem das Hochwasser in den Eefängnisblock eingedrungen war. Sie wurden jedoch durch Maschinengewehrfeuer der Turm wächter und durch die eisigen Fluten des Ohio-Flusses zu rückgetrieben, wobei mehrere ums Leben kamen. Der Eou- »erneur ordnete schließlich die Räumung des Zucht hauses an. Das Grotzfeuer in Cincinnati. Neuyork, 25. Januar. Das durch die Explosion Ungeheurer Oeltanks der Standart-Oil Comp. verursachte kiesige Feuer in Cincinnati konnte von der Feuerwehr in ¬ folge des ständig steigenden Hochwassers bis Sonntag Mitternacht noch nicht eingedämmt werden. Riesige Rauch wolken lagern über der Stadt, in der unbeschreibliche Ver wirrung und Panik herrschen. Der Gouverneur des Staates Ohio hat tausend Mann Nationalgarde nach Cincinnati abkommandiert, um Un ruhen zu verhüten. Außerdem wurde über die Stadt der Belagerungszustand verhängt. Die Verluste der Standard Oil Comp. werden auf 3 Millionen Dollar geschätzt. Viele Gebäude, das Arbeitererholungsheim, die Warenhäuser und Garagen sowie 5000 Kraftwagen, ferner eine Million Gallonen Benzin und zehn große Oeltanks sind dem Brande zum Opfer gefallen. Die Feuersbrunst wütete in den späten Abendstunden des Sonntags in einer Länge von 5?4 Kilometer und einer Breite von einem Kilometer. Die vom Oel ge nährten Flammen schlugen bis 150 Meters hoch. Auch die lleberschwemmungskatastrophe nimmt noch zu. Der Bürgermeister von Louisville (Kentucki) befahl den 300 000 Einwohnern dieser Stadt soforrtge Räumung. Besonders ernst ist auch die Lage im Staate Tennessee. In der Nähe von Memphis bewachen Farmer, mit Schrot- slinten bewaffnet, den dort neu errichteten Damm, da die Heeresverwaltung den Befehl gegeben hatte, den Damm zu durchstechen, um die weiter am Oberlauf des Mississippi liegende Stadt Cairo (Illinois) vor den Fluten zu retten. Die über diesen Befehl empörte« Farmer drohe» auf die dorthin entsandte Nationalgarde zu schießen. Der Eisenbahnverkehr im Ohiotal ist stillgelegt, nach dem mehrere Züge infolge Unterwaschungen des Eisen bahnkörpers entgleist waren. — Die Gesamtzahl der Todes opfer im Katastrophengebiet ist auf 48 gestiegen. Ueber 400000 Obdachlose. — Mehr als 100 Opfer der Ueberschwemmungen. Cincinnati, 25. Januar. Bei der bereits gemel deten Revolte im Staatlichen Zuchthaus von Francfort (Kentucky) kam es in der Nacht zum Montag zu schweren Unruhen. Trotz aller Bemühungen des Gouverneurs, der die Räumung des Zuchthauses wegen des eindringenden Hochwassers angeordnet hatte, versuchten die Gefangenen diese Gelegenheit zur Flucht auszunutzen. Den Beamten des Zuchthauses und de» Männern der Nationalgarde gelang es nur, mit der Waffe in der Hand die Gefangenen in Schach zu halten. Die Zuchthäusler waren so aufsässig, daß sie zu regelrechten Angriffen gegen die Beamten Vor singen. Mit Maschinengewehren mutzte schliehlich gegen Neger, die hauptsächlich wegen Gewalttätigkeiten und Mor den im Francsorter Zuchthaus untergebracht waren, vor gegangen werden. Zwölf Gefangene wurden erschossen. Die Stimmung unter den Zuchthäuslern, die alle glaubten, eine Möglichkeit zum Ausbruch zu haben, war derart, daß der Befehlshaber der Nationalgarde seinen Eindruck dahin zusammenfaßte, daß er sagte: „Die Zuchthäusler sind wahn- sinnis geworden!" In Louisville haben die Verheerungen durch das Hoch wasser solches Ausmaß angenommen, daß das städtische Elektrizitätswerk stillgelegt wurde. 40 Quadratmeilen sind dadurch in völlige Dunkelheit gelegt. In der Stadt macht sich bereits Trinkwassermangel stark bemerkbar. Alle Verkehrsgelegenheiten sind lahmge legt. Die Küstenwache hat 100 Rettungsboote eingesetzt, und versucht, mit Unterstützung von Marinereserven in dem tausend Meilen großen Ueberschwemmungsgebiet die be drängte Einwohnerschaft zu retten. Die Rettungsarbeiten werden von Heeres- und Marinefliegern aus der Luft ge leitet. Da Seuchengefahr besteht, werden dringende Hilfe rufe nach Impfstoffen hinausgesandt. In einem Bericht äußert sich das Rote Kreuz, daß die Gefahr durch verseuchtes Trinkwasser bei dieser Katastrophe die größte ist, die jemals festgestellt wurde. Präsident Roosevelt steht en Sie oerber raß sie n Ver- . Und ihres ügung cd des Zcham ächten paar e ihm rochen t ihm i?" Jesko schein dann nun Brief te sie erber ) ge- Der > an- inem geht dem (Nachdruck verboten.) Conrad sagte nichts. Das Wörtchen „auch" riß noch 'inmal alles auf, was er bereits begraben hatte. „Wir müßen wohl Hineingehen" meinte er nach einer Weile, als sie sich der Haustür näherten. Christa hielt ihn plötzlich fest. „Sie gehen von Berlin l°n, Conrad?" ,Ha, ich gehe auf den Hof meines Vaters zurück." ,Hst das weit?" „Ziemlich." Er öffnete die Haustür und ließ sie vor- ausgehen. „Gehen Sie meinetwegen? Weil ich Ihnen nicht mehr glaubte?" Sie hatte sich umgedreht und starrte angstvoll "Uf seine Lippen. „Nein", sagte er rauh, „deshalb nicht." „Weshalb denn, Conrad?" Sie hob ihre Hände und legte sie auf seine Schultern. „Weshalb, Conrad?" „Weil es besser ist, Christa." Sie ließ ihre Hände fallen und schritt müde die stufen zum Korridor hinauf. Fräulein Schwarz kam aus ihrem Zimmer und sagte lstm, daß das Bankhaus Koerber angerufen hat. „Ich wollte Sie gerade suchen. Sie sollen sofort an- rufen." „Gehen Sie, bitte, zu Frau von Binding hinein, ^usta, und bereiten Sie sie daraus vor, daß sie nicht zu uoerber gehen darf", sagte Conrad, wahrend er die Num- Koerbers wählte. Christa ging gehorsam in sein Zimmer. kogcl " * Negesa. Ich sollte anrufen, Fräulein Linne- „Einen Augenblick. Ich verbinde Sie mit Herrn bcdcme,'^ Conrad. Ob das etwas Gutes „Koerber!" „Guten Tag, Koerber. Schon zurück?" „Vor einer Stunde." »War es erfolgreich?" b't, ^"ife, Regesa. Kannst du mit Fräul-K„ ^walt- sofort Herkommen?" in ständiger telephonischer Verbindung mit dem heimge suchten Gebiet. Die Zahl der durch die Ueberfchwemmung obdachlos Gewordenen beläuft sich schon jetzt auf über 400 000. Mehr als 100 Todesopfer sind schon gezählt. Wie immer bei tragischen Ereignissen versuchen licht scheue Elemente die Lage für sich auszunutzen. 2n Ports mouth (Ohio) besonders begannen organisierte Banden mit der Plünderung der von den Einwohnern verlassenen Wohnungen. Die Einwohnerwehr erhielt Befehl, auf alle Plünderer und Verdächtigen sofort zu schießen. Bei der Explosion der riesigen Benzintanks wurden etwa 250 000 Gallonen Benzin vernichtet, die in den Ohio-Fluß trieben. Das Flußbett ist ein einziges Flammenmeer. Ein llferdorf wurde bereits in Brand gesetzt. Die Flammen schlage« acht Stockwerke hoch. Da befürchtet wird, daß die sechs Meilen von diesem Dorf entfernt liegende Stadt Lawrenceburg ebenfalls von den Flammen verheert wird, hat die Polizei die Räumung der Stadt angeordnet. Wieder Windstärke 10 im nordwest deutschen Küstengebiet. Bremen, 25. Januar. Im nordwestdeutschen Küsten gebiet herrschte in der Nacht zum Montag wieder starker Sturm aus Nordost. Durchschnittlich wurde Windstärke 10 gemessen. Der Sturm trieb gewaltige Wassermassen aus der Weser in die Nordsee, wodurch die Schiffahrt empfind lich gestört wurde. Im Hafen von Bremen liegen die meisten Schiffe infolge des außerordentlich niedrigen Wasserstandes auf Grund. Die nach Bremen unterwegs befindlichen Schiffe waren gezwungen, die Fahrt zu unter brechen und auf das Einsetzen der Flut zu warten. Am Vormittag flaute der Sturm vorübergehend auf Stärke 8 ab. Es besteht jedoch die Gefahr eines erneuten Auf frischens. Auch in Bremerhaven hat die Schiffahrt durch den niedrigen Wasserstand zu leiden. Die nordwestdeutschen Landstraßen, bis zum Rhein hinunter, sind mit starkem Glatteis bedeckt, so daß der Verkehr nur unter großen Schwierigkeiten durchgefllhrt werden kann. Südostwind versetzt Hamburg in Dunkelheit. Große Verkehrsstörungen wahrscheinlich. Hamburg, 25. Januar. Der starke Südostwind, der in der Nacht zum Montag im Unterelbegebiet herrschte, hat zu einer merkwürdigen Störung des Elektrizitätswerkes Neuhof der Hamburger Elektrizitätswerke geführt. Durch de» Südostwind hat der Wasserstand in der Elbe einen ungewöhnlichen Tiefstand erreicht. Dadurch ist auch das Wasser aus dem Neuhofer Kanal abgeflossen, so daß die Elektrizitätsmaschinen kein Wasser zum Kühlen mehr haben. Hamburg ist daher mit Wandsbeck und Billstadt seit Sonntagnacht 0 Uhr ohne Licht. Bisher vermochte das Werk noch einen Dieselmotor in Tätigkeit zu halten, der den Strom zu den Verkehrsmitteln lieferte. Wie lange die Verkehrsmittel aber noch mit Strom versorgt sein können, läßt sich nicht übersehen. Eine völlige Stillegung des Betriebes in Neuhof würde zu unüberseh baren Verkehrsstörungen führen. In den letzten Stunden mußte der Verkehr bereits ganz erheblich eingeschränkt werden. Auch die Themse steigt weiter. London, 25. Januar. Die Themse führt seit Sonntag bis weit über Londons hinaus Hochwasser. Weite Teile von Sussex sind völlig überflutet. Auch Windsor meldet einen Wasserstand von rund einem Meter über normal. Dabei steigt das Wasser infolge starker Regen- i fälle immer weiter. Bei Eton mutzte eine Stratze wegen Ueberflutung gesperrt werden. Die Anwohner müßen Kähne und andere Hilfsmittel benutzen, um den Verkehr mit der Außenwelt aufrechtzuerhalten. Auch die Stratze zwischen Windsor und London ist gesperrt. „Sie können heute ohne Anmeldung hineingehen", sagte Fräulein Linnekogel lächelnd und nahm Christa gegenüber Platz. Conrad faßte in die Tasche, zog den Brief hervor und ging zu Koerbcr hinein. Seine Annahme war richtig gewesen Koerber kam ihm entgegen und reichte ihm beide Hände. Dabei lächelte er. Seine Bewegungen waren elastisch und doch bestimmt „Ich brauche wohl gar nicht nach dem Erfolg der Reise zu fragen", sagte Conrad, während er mil ihm zum Schreibtisch ging. „Ich sehe an deinem Gesicht, daß alles in Ordnung ist" „Noch nicht ganz, Negesa, aber es besteht keine Gefahr mehr, daß das Geld, das ich in Kupfer anlegte, verloren ist. Der Wasscreinbruch in die Mine war nicht so schlimm, wie die ersten Nachrichten vermuten ließen Außerdem hatte Colen einen fabelhaften Schachzug gemacht Er ist doch ein großartiger Kerl Er Hai da telephonisch im Hand umdrehen eine Vereinigung dieser neuen Minengesellschaft mit einem englischen Konzern, für die er sofort' eine hol ländische Bankengruppe interessierte, zustande gebracht, daß ich aus dem Staunen nicht herausgekommen bin." „Ich möchte den Herrn ten Colen umarmen", meinte Conrad in einer fröhlichen Laune. „Er war mir sofort sympathisch." Koerber nickte ein paarmal. „Ja, es ist fast wie ein Wunder. Die Banken übernehmen meine Anteile zu einem günstigen Kurs, so daß bei diesem Geschäft ein Gewinn übrigbleibt, der gerade reicht, um die Papiere von Fräu lein Schulthetz wieder frei zu bekommen Wo ist überhaupt die junge Dame?" Er sah Conrad fragend an. „Sie ist draußen, Koerber. Ich wollte dir erst diesen Brief geben. Ich glaubte, es sei dir lieber, zu wissen, was darin steht, bevor du mit ihr sprichst." Er gab Koerber den Brief, der ihn zögernd nahm und mit einer mißtrauischen Miene betrachtete. „Was ist das für ein Brief? — Mein Gott, das ist doch Bindings Handschrift." Conrad nickte. „Ja, Koerber. Er war in Bindings Nachlaß Frau von Binding hat ihn mir vorhin gebrack" Koerber setzte sich hinter den Schreibtisch. „Wa-^ du mit Frau von Binding zu tun?" „Darüber laß uns später sprechen, Koerber den Bries. Ich werde so lange hinausgehen." „Bitte, bleibe hier", sagte er und öffn^ ... den Umschlag. «Fortsetzung folgt.)