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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 K/ einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Stömngen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch aus Liderung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 Alles weitere über Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste A Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlaß- anspruch. -, Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Hauptschristleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 136. Nummer 12 Fernruf. 231 Mittwoch, den 27. Januar 1937 DA. XII.: 329 36. Jahrgang Amtlicher Teil. Gasschlosser für Gaswerk gesucht. Bezahlung nach Tarif. Bewerbungen mit Ausbiidungtznachweis bis 3. 2. 1937. Der Bürgermeister zu Otteudorf-Okrilla Hertttches und Lächstsches. Vttendorf-Vkrilla, am 26 Januar M7. Abgabe von Schlagsahn-. Das Ministerium für Wirtschaft und Arbei erließ eine Verordnung zur Ab gabe von Schlagsahne; darnach wird, um eine volkswirt schaftlich nicht- zweckmäßige Verwendung und unnötige Verteuerung von Milch und Sahne zu verhindern, ver boten, Schlagsahne als B-igabe zu Kasfee, Tee, Schoko lade, Eis, Torten, Küchen usw. oder portionsweise zum sofortigen Verzehr oder über die Straße zu verkaufen. Nicht jeder Lehrvertrag darf unterschrieben werden Die Deutsche Arbeitsfront, Gauwaltung Sachsen, macht die Eltern und Lchrberrcn daraus aufmerksam, daß jeder Lehrvertrag erst nach eingehender Prüfung zu un terschreiben ist. Roch immer werden Bestimmungen in die Lehrverträge aufgenommen, die den Anforderungen der DAF. in keiner Beziehung entsprechen. Die DAF. wird in allen Städten und größeren Orten Sprechstun den. Anrichten, in denen sich die Eltern und Lehrherren über alle Lehrvertragssragen unterrichten lassen können. Es wird erwartet, daß die Einheitslehrverträge in stärk stem Maß Verwendung finden. — Die Sprechstundcn- zeiten in den Kreiswaltungen der DAF. werden noch bekanntgegeben. Reichstagung der RBG „Steine und Erde" in Dresden Die Reichsbetrisbsgemcinschaft „Steine und Erde" führt vom 25. bis 27. Februar in Dresden eine Reichs tagung durch. Auf der Großkundgebung in der Straßen- babnhalle Waltherstraße werden Reichsorganisations leiter Dr. Ley, der Leiter der RBG. „Steine und Erde", Dr. Klose, und der Leiter der Hauptgruppe IV in der Organisation der gewerblichen Wirtschaft, Generaldirek tor Dr. Vögler, sprechen. HJ.-Sieger beim SA.-Skitreffen Beim 4. Sächsischen SA.-Skitreffen waren auch sech zehn Mannschaften der Hitler-Jugend zum Gruppen- bezw. Patrouillenlauf angetreten, die sämtlich nach Er ledigung ihrer Sonderausgaben das Ziel erreichten. Beim Gruppenlauf siegte die Mannschaft des Pannes 105 tAnnaberg) mit Hitler-Junge Frank als Führer mit der Rote 187 vor einer zweiten Manschast des gleichen Ban nes, die Hitler-Junge Hartmann führte und die nur nm einen Punkt schlechter lag. Die Ergebnisse des Pa- trouillenlaufcs lauteten: Sieger Jungbann 216 (Dippol diswalde), Führer Grumbt, Rote 182; Zweiter: Bann 216 (Dippoldiswalde), Führer Püschel, Note 177, von Killinger Beisitzer im Neichsehrengerichtshos Der Reichs- und preußische Arbeitsminister hat im Einvernehmen mit dem Reichsminister der Justiz den SA.-Obergrnppenführer Manfred von Killinger zum Beisitzer der Neichsregierung im Neichsehrengerichtshos bestellt. Mit dem Versuchsboot „Welle" untergegangen Bei der Katastrophe des Versuchsschiffes „Welle" in der Ostsee fand auch der aus Harth au bei Chem- nitz stammende Matrosenstabsgefreite Rudolf Böttger den Seemannstod. Böttger starb als der dritte Sachse bet dem Untergang der „Welle". Wer kennt den Dienst der Hitler-Jugend? Der Reichs sender Leipzig übernimmt am 27. Januar aus Stuttgart in der „Stunde der jungen Nation" eine Sendung über den Sinn und Zweck der Hitler-Jugend. Ein HJ.-Füh- rer wird über den Dienst der Hitler-Jugend sprechen. Es wird gezeigt werden, was die Motorscharen, Nach richtengefolgschaften, technischen Gefolgschaften, Marine- Hitler-Jugend und was die gesamte HI. treibt. Beson ders berücksichtigt wird die sportliche Ertüchtigung mit dem Ziel der Erringung des Leistungsabzeichens. Dresden. Bürgermeister Kalix tödlich derun glückt. In seinem Dienstzimmer in Dölzschen verschied infolge Unfalles im Alter von achtunddreißig Jahren der Bürgermeister von Dölzschen, Johannes Kalix. Aus einem beschlagnahmten Revolver, der an die vorgesetzte Dienststelle abgelieferi werden sollte, löste >. nch in Gegenwart zweiter Beamten ein Schuß, der den söforiigen Tod des Bürgermeisters herbeisührte. Kalir ivar schon lange vor der Machtergreifung Parteimitglied : Und !9:u bis 1933 Ortsgruppenleiter in Niederpopritz ^wcsen: seitdem stand er als Bürgermeister an der - der Gemeinde Dölzschem Dresden. S a m m r l e r g e b n i s der Polizei. Wie der Polizeipräsident mikteilt, sind als Reinertrag der Veranstaltungen am Tag der Deutschen Polizei 16 517 Reichsmark für die Zwecke des Winterhilfswerks eingekommen. Bad Schandau. Unaufhaltsamer Aufbau. In der Ralsherrcnbcsprechnng wies der Bürgermeister darauf hin, daß die Fehlbeträge in den Haushaltsplänen der letzten Jayre steüo aesunken seien. 1933 belief sich der Fehlbetrag auf 79 322, 1934 auf 37 588 und 1935 auf 30 479 Reichsmark. 1936 betrug der Fehlbetrag nur noch rund 18 000 Reichsmark. Es sei zu hoffen, daß bei zielbewutzter Arbeit sich die Fehlbeträge ganz beseitigen lassen würden. Freiberg. Erfreulicher Rückblick. Aus dem Bericht des Oberbürgermeisters ergibt sich, daß die Ge sundung des städtischen Haushalts Fortschritte machte und daß es gelungen sei, die Wohnungsnot tatkräftig zu beheben und einen erfreulichen Rückgang der Zahl der Erwerbslosen zu erreichen. Für Straßen- und Woh nungsbauten wurden 2,5 Millionen Reichsmark ansge- geben. An dem allgemeinen Aufschwung nahm auch die Sparkasse teil, bei der die Einlagen beachtlich gestiegen seien. Ueberall zeigte sich die Aufwärtsentwick mg der Stadt, die im Jahre 1938 unter günstigen Voraussetzun gen ihre 750-Jahrfeier begehen werde. Nachdem vor einigen Wochen das Stwttheatcr in städtische Verwal tung übergegangen sei, habe es schon erkennbare Fort schritte gemacht. Für die Entwicklung der Stadt als Berg- und Hüttenstadt sei von besonderer Bedeutung die Verlegung des Geologischen Landesamtes und der La aerstättenforschungsstelle nach Freiberg. Auch für das Jahr 1937 seien Arbeitsbcschaffungsmaßnahmen vorge sehen; so sollen 138 Volkswobnnngen gebaut werden. Leipzig. 10 0 0 - NM.-G ewin n. Hier konnte wieder ein 1000-RM.-Gewinn der Winterhilfs-Lotterie zur Aus zahlung kommen, und zwar zog ihn ein Monteur aus der Nähe von Bautzen, der vor dem Glückslos einige kleinere Gewinne bis zu 10 Reichsmark aus dem Loskasten her ausholte. Chemnitz. Die Polizei sammelte. Der Ge samtertrag der Sammlungen am Tag der Deutschen Po lizei einschließlich Verkauf der Ansteckabzeichen beläuft sich auf 29 590 Reichsmark. Glauchau. Im Zeichen des Aufstieges. Der Jahresbericht für 1936 steht auf allen Gebieten im Zei chen des Aufstieges. Das Steueraufkommen stieg, wäh rend die Wohlfährtsaufwendungen erheblich zurückgin gen; das führte auch dazu, daß 1936 zum zweitenmal nach der Machtübernahme der Haushaltsplan ausge glichen werden konnte. Das städtische Vermögen belief sich Ende 1936 auf rund 19 510 000 Reichsmark, denen Verbindlichkeiten von 8 576 000 Reichsmark entgegen- stehen. Glauchaus Einwohnerzahl steigt durch die Ein gemeindung von Jerisau von 32 577 auf 33 185. Treuen i. V. Nach Rio de Janeiro ver pflichtet. Studienassessor Müller von der hiesigen Handelslehranstalt ist auf vier Jahre an eine deutsche Schule in der brasilianischen Hauptstadt Rio de Janeiro verpkl'^tet worden. Vier tödliche Unfälle Eine vierzig Jahre alte Frau war auf dem Ran städter Steinweg m Leipzig von einem Personen kraftwagen angefahren und so schwer verletzt worden, daß sie im Krankenhaus starb. Der Fahrer des Kraft wagens flüchtete. Ein in der Nähe stehender Mann hielt einen Personenkraftwagen an und nahm mit dessen Fahrer die Verfolgung auf. Mit Hilfe eines zweiten Kraftwagens gelang es, den flüchtenden Fahrer in der Platner-Straße zu stellen. Mit zwei Männern des NSKK. wurde der Flüchtige der Kriminalpolizeistelle zugeführt. Es handelt sich um den fünfzig Jahre alten Kaufmann Franz Kunze. In Zetteritz zwischen Mn «Weida und Rochlitz kam der dreiunddreißig ähriye Radtohändler Alfred Huhn aus Zetteritz auf d<r otr-isten Straße mit seinem Kraftwagen ins Rutschen Der Wagen schleuderte über die Straße und stürzte n dm linken Straßengraben. Huhn wurde schwerverletzi in das Rochlitzer Stadtkran kenhaus eingeliefert, wo er starb. Vor einigen Tagen verunglückte in der Tongrube der Collmener Chamotlenwerke bei Colditz der Gru benvorarbeiter Max Zimmermann aus Kaltenborn beim Entleeeren einer Lore. Zimmermann stürzte in eine etwa zwei Meter tiefe Abraumgrube und das herab kommende Fahrgestell der Lore auf ihn. Zimmermann starb jetzt im Krankenhaus. In Mühltroff i. lief der drei Jahre alte unbeaufsichigte Sohn Horst .«« Arbeiters Pohl über die Straße und geriet unter einest Kraftwagen. Dem Kna ben wurde der Brustko-b ..«drückt, der Lod trat UN-' mittelbar nach dem Sturm und strenge Kalte im Erzgebirge Seit Sonnabcndmittag fegt über das Erzgebirge in ost-westlicher Richtung ein seit mehreren Jahren nicht vorgekommener Sturm. Als Orkan mit Windstärke 12 tobt er um den Fichtelberg bei 20 Grad Kälte und in Windstärke 10 bei 10 Grad Kälte über die Annaberger Gegend; in Zwickau wird noch eine Windstärke 7 gemes sen. Die Kältegrade sanken bei ebenfalls sehr heftigem Wind in Dresden am Montag auf 10, in Leipzig auf 12, in Riesa und Zittau auf je 14. In der Stadt der Deutschen und Heeres-Skimeisterschaften, in Altenberg im Ost-Erzgebirge, wurden dreizehn Grad Kälte bei einer Windstärke 8 gemessen. Infolge des Schneesturmes und der Straßenver eisungen mußten im Schwartenberg-Gebiet die Omnibuslinien von Seissen nach Sayda, Freiberg und Dresden ihren Betrieb einstellen; zwei bis drei Meter hohe Schneeverwehungen aus den Straßen müssen beseitigt werden, bevor der Verkehr ausgenom men werden kann. Auf der Elbe verstärkt sich der Eisgang; der Schiffs verkehr durch Dresden verminderte sich auf ein geringes Maß. Vom Schreckenstein bis nack Melnik steht das Eis auf der Elbe; bei anhaltender strenger Kälte dürfte bald mit dem Stehen des Eises auch asts sächsischem Gebiet zu rechnen sein. Der heftige Sturm richtete in den Waldungen der Stadt Plauen bei der Talsperre Bergen starken Scha den an. Der Sturm, der in der Nacht zum MoMag orkan artige Formen annahm, ritz gewaltige Löcher in die Waldbestände, wobei besonders der sogenannte Jägers wald rechls der Stratze von Bergen nach Bghnhvf Ber gen stark mitgenommen wurde. Dreißig- bis hundertjäh rige Bäume wurden zu Hunderten mit den Wurzeln aus dem hartgefrorenen Boden gerissen oder in verschiedener Höhe abgeknickt und abgedreht. Der Schaden dürste er heblich sein, weil die Bäume als Nutzholz wegen der Splitterung kaum noch verwendbar sein werden. Die Aufräumunasarbeiten werden sich monatelang hinziehen. Auch sonst ist in der Gegend von Bergen wie auch bei Tirpersdorf, Arnoldsgrün sowie im übrigen Vogtland durch den Sturm großer Schaden angerichiei worden. Bei Scheunen, Wohnhäusern, ja sogar kleineren Fabri ken wurden Dächer abgehoben, Schuppen umgclegt und Lichtleitungen zerstört. Billige Fahrt nach Machen Die Neichsnährstandsausstellung findet vom 30. Mai bis 6. Juni itt München statt. Die Lan- dcsbauernschaft Sachsen bestellte bei der Neichsbahndi« rektion eine große Anzahl von Sonderzügem um den sächsischen Reichsnährstandsangehörigen die Möglichkeit zu geben, für billigsten Preis die Ausstellung, dazu Mün- chen, Garmisch-Partenkirchen und Nürnberg zu besuchen. Der Fahrpreis einschließlich-Uebsrnach- ning in Einzelunterkünften und Besuch der Ausstellung betrüg, ab Dresden ungefähr 30 Reichsmark. Es emp fiehlt sich, schon jetzt bei den Ortsbauernführern dieTeil- nähme zu der Sonderfahrt anzumelden. Starte FnanlvruÄnahme der Berufsberatung Die vorläufigen Ergebnisse der Berufsberatüngs- zählung für das Berichtsjahr 1935/36 zeigen, daß die Inanspruchnahme der Berufsberatung in Sachsen eine beträchtliche Steigerung erfuhr. Obgleich die Zahl der Schulabgänger von 93 544 im Jahr 1935 auf 87 463 im Jahr 1936 sank, stieg die Zahl der Personen, die die Berufsberatung in Änspruch nahm, von 60 759 im Be richtsjahr 1933/34 und 83 429 !m Berichtsjahr 1934 35 auf 93 604. Diese Zahlen zeigen, daß sich jeder, der eines Rates über Angelegenheiten der Berufswahl, der Be- rufsaus- und -sortbildung und des Berufswechsels be darf, vertrauensvoll dieser Einrichtung bedient AM die Wirtschaft erkennt immer mehr die Äotwendigkeil einer planmäßigen Berufslenkung der Jugend. Von den Be rufsberatungsstellen der sächsischen Arbeitsämter wurden im letzten Berichtsjahr 40 329 Personen gegenüber 30 568 1934/35 und 20 836 1933/34 vermittelt. 45 462 Fälle fan- den eine anderweitige Erledigung; von ihnen wurden 28 650 Fälle unter Mitwirkung des Arbeitsamtes, abge schlossen. Wichtig für Grenzgänger Das Landesfinanzamt Dresden teilt mit: Ab 1. Fe bruar 1937 unterliegen inländische Grenzgänger mit einem Teil ihrer ausländi'chen A r b e i t s e n < g e l 1 e, sofern das Arbeitsentgelt 30 Reichsmark monatlich über steigt, der Anbietungs- und Ablieferungspflicht. Vom gleichen Zeitpunkt an dürfen ausländische Grenz gänger nur bis zu zwei Drittel ihrer inländischen Ar- beitsentgelte, jedoch nicht mehr als 200 Reichsmark mo natlich, in der Währung ihres Wohnsivlandes aussüb- rcn. Nähere Auskunft erteilen die Devisen- und die Zoll- stelles,