Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 23.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193412233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19341223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19341223
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-12
- Tag 1934-12-23
-
Monat
1934-12
-
Jahr
1934
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 23.12.1934
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
W MiiM des UinInWisecks. Zahlen, die für sich sprechen. Die gewaltigen Anstrengungen des deutschen Volkes, den arbeitslosen und bedürftigen Volksgenossen auch in diesem Jahre über die harte Wintersnot hinwegzuhelfen, wurden von allergrößtem Erfolge gekrönt. Im deutschen Winterhilfswerk 1934 hat sich die Forderung Adolf Hitlers, sich im Kampfe gegen Hunger und Kälte nicht auf Almosen- speuden zu beschränken, sondern tatsächlich zu opfern, im idealen Sinne erfüllt. Innerhalb von zwei Monaten wur den an Barspenden für das Winterhilfswerk fast 38 Mil lionen RM. aufgebracht. An den Sammlungen beteiligten sich alle guten Deutschen in geschlossener Einmütigkeit, nicht ausgenommen die Seefahrer auf fernen Meeren' und die Volksgenossen der deutschen Kolonien in China, Indien, Marokko, Mexiko, Afrika, Amerika und der Sowjetunion. Den Geldspenden für das Winterhilfswerk stehen die Werte der Sachspenden nicht nach, die — soweit sie überhaupt zahlenmäßig erfaßt werden können — auf 43 Millionen Reichsmark beziffert werden. Im Reich kamen allein für 38 Millionen RM. an Lebensmitteln und für 18 Millionen RM. an Kleidungs stücken den hilfsbedürftigen Volksgenossen zugute. Insbe sondere von der Landbevölkerung wurden 51/2 Millionen Zentner Kartoffeln, bisher 398 880 Zentner Getreide, 26 880 Zentner Gemüse, 74 888 Eier und aber Dausende von Zentner» an Butter, lebendem Vieh, Fleisch, Fischen und Fetten an das Winterhilfswerk abgesührt. 253 888 Schuhe, 157 888 Mäntel und 11980 Anzüge wurden aus allen Bevölkerungsschichten gespendet. Auch in diesem Jahve schenkte das Winterhilfswerk der Kartoffeldersorgungsfvage größte Beachtung. Es wur den bisher 13^ Millionen Zentner Kartoffeln verteilt; demnach konnte prozentual jeder Hilfsbedürftige über einen Zentner Kartoffeln empfangen. Dazu kommen die überaus reichlichen Mehlspenden und fast 19 Millionen Lebens- mittelgutscheine un Gesamtwert von über 9 Millionen Reichsmark, die es den einzelnen Volksgenossen ermög lichen, nach freier Wahl in jedem einschlägigen Geschäft sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Kein notleidender Volksgenossesoll im neue Deutschland hungern und frieren. Dafür sorgten 18 580 880 Zentner Kohlen im Werte von 15 750 000 RM., die bis zum 30. November zur Ausgabe gelangten, und 11180 000 Zentner Kohlen im Werte von 16 650 880 NM., die bis zum 31. Dezember verteilt werden. In diesem Jahve wird das Winterhilfswerk doppelt so viele Weihnachtsbäume wie im Vorjahre verschenken. 764000 Tannenbäume sollen ein wenig Festfreude und Lichterglanz in die Häuser der notleidenden Familien bringen. Der nationalsozialistische Staat hat alle verfüg baren Mittel eingesetzt, um das vom Opfergeist der Nation getragene Winterhilfswcrk großzügig zu unterstützen. Allein die Reichsbahn-Gesellschast beförderte in 159 232 Waggons j insgesamt 31900 000 Zentner Winterhilfsfracht mit einem ! Kostenaufwand von fast 8 Millionen RM. Besser als alles 's andere sprechen diese Ziffern von der eisernen Notgemein schaft des deutschen Volkes, das auch in den Zeiten des schwersten Wirtschaftskampfes die nationale Solidarität mit seinen arbeitslosen Brüdern ausrechterhält. Mögen draußen die Emigranten geifern und Hetzen und vereinzelte Kritiker im eigenen Lande nörgeln. Wir halten ihnen die Ziffern des Winterhilfswerkes vor Augen und strafen sie mit unbestechlichen Zahlen Lügen! Nirgends konnte ein Laud eine großzügigere Hilfsaktion für seine Armen durch führen, als es das deutsche Volk vollbrachte. Seiner nationalsozialistischen Staatsführung ist es gelungen, trotz 15jährtger Volksvcrclendung ein Winterhilsswerk zu orga nisieren, wie es in der Welt einzig dasteht! Rem »MMdnW mit «W ab 1.1. M Herkunftsbezeichnung fällt weg. — Ausformzwang um ein Jahr verschoben. Das RLichseruähruugsmiuisterium hat eine neue Buttervevovduuug erlassen, die zum 1. Januar 1935 in Kraft tritt. Die Butterverordnung vom 20. Februar 1934 hatte u. a. die Kennzeichnung der Butter nach der Her kunft und nach der Sorte vorgesehen. Dabei erstreckte sich die Pflicht zur Herkunftsbezeichnung auf alle Butter, also auch auf die ausländische, während die Sortenbezeich- nung (Markenbutter, Feine Molkereibutter, Molkerei butter, Landbutter,, Kochbutter) nur für deutsche . Butter verlangt wurde. Die neue Verordnung hebt die Bestim mungen über die Kennzeichnung der Butter nach der Herkunft auf. Damit entfällt die Kennzeichnung aus ländischer Butter nach dem Herkunftslande. Oberregie- rungsrat Dr. Gebhard vom Reichsernährungsministerium erklärt hierzu in der NS.-Landpost, daß jetzt die ge samte Buttereinfuhr durch die Reichsstelle für Milcherzeug nisse, Oele und Fette zentral erfaßt werde. Was heute an Auslandsbutter hereinkomme, entspreche sowohl der der Menge der Herkunft nach den Bedürfnissen des ein heimischen Marktes. Es habe daher für den deutschen Verbraucher keinen Sinn mehr, aus nationalen Gründen den Bezug irgendwelcher ausländischen Butter äbzülehnen, denn die Tatsache, daß diese Butter auf dem deutschen Markt erscheint, liefere nach den in der Zwischenzeit getroffenen Maßnahmen ohne weiteres den Beweis, daß ihre Einfuhr der deutschen Regierung erwünscht sei und den Bedürfnissen des deutschen Marktes entspreche. — Die neue Verordnung dehnt jedoch nach einer anderen Richtung hin die Butterbestimmungen aus. Denn die Kennzeichnung der Butter nach der Sorte wird jetzt mit Wirkung vom 1. Januar 1935 an auch für Auslandsbutter vorgeschrieben. Alle in Deutschland gehandelte Butter muß also künftig unter einer oer erwähnten fünf Sorten bezeichnungen verkauft werden, die sich nach den Wert- maleu der Butter richten wie Geschmack, Geruch, Gefüge, Aussehen usw. Die Ausdehnung der Sortenbezcichnungs- pflicht auf Auslandsbutter wird so einfach wie möglich gehandhabt; es genügt, wenn sie vom ersten inländischen Empfänger angebracht wird, ehe die Butter von ihm weiter in den Verkehr gesetzt wird. Endlich bestimmt die Verordnung noch, daß das Inkrafttreten des Ausforrn- zwanges von Markenbutter um ein Jahr, d. h. bis zum 1. Januar 1936, verschoben wird. Lord RoLhermere in München. Berlin, 20. Dezember. Der englische Zeitungskönig Lord Rvthermere,, der einige Tage in Berlin zu Gast war und Gelegenheit hatte, sich mit führenden Persönlich keiten des neuen Deutschland zu unterhalten, verließ am Donnerstagabend die Reichshauptstadt, um sich in Be gleitung seines Sohnes, Mr. Harmsworth, mW seines Sonderkorrespondenten, Mr. Ward Price, nach München zu begeben. Er hat den Wünsch geäußert, die Reicksauto bahnen, eines der großen Werke, die auf Anordnung des Führers begonnen wurden, persönlich in Augenschein zu nehmen. Im Süden des Reiches wird Lord Rothermere besonders günstige Gelegenheit haben, sich von dem schnel len Fortschritt dieser Arbeiten zu überzeugen. Auch dem Braunen Haus wird Lord Rvthermere, wie wir hören, einen Besuch abstatten. Anläßlich seiner zahlreichen Besuche traf der englische Gast auch einige Male mit dem Führer zusammen, dem er durch sein derschiedentliches warmes Eintreten für Deutschland und dessen Führer durchaus kein Fremoer mehr war. Der Konflikt um den Gran Chaco. Genf verlängert Paraguay die Antwortfrist. Genf 20. Dezember. Der Konsultationusschuß für den Chaco-Konflikt hat über die durch die ablehnende Antwort Paraguays entstandne Lage beraten und beschlossen, Paraguay eine letzte Möglichkeit zu geben, die Empfehlun gen der Völkerbundsversammlung zur Beilegung des Kon fliktes anzunehmen Es wurde Paraguay in einem Tele gramm mitgeteilt, daß die Frist für die endgültige Ant wort biszum 10. Januar verlängert sei. Der Ausschuß hat sich weiter besonders mit der Frage der Waffenzufuhr befaßt. Die bolivianische Regierung emp findet das in Genf vereinbarte Embargo als ungerecht, da Paraguay die Möglichkeit habe, auf dem Seewege auf ille gale Weife zu Waffen zu gelangen. Eine eingetroffene Note der englischen Regierung verdient in diesem Zusammen hang erwähnt zu werden, in der die englische Regierung sich dagegen wendet, daß gewisse Regierungen die eingegan - gene Verpflichtung, die Waffenausfuhr nach den streitenden Staaten zu verbieten, nicht sehr aenau beachten. Besonders sei das von Belgien, Uruguay und Norwegen zu sagen. Wie aus Oslo gemeldet wird, erklärte der norwegische Ministerpräsident und Außenminister Mowinckel zu dieser Meldung, daß Norwegen den Völkerbund selbst darüber un terrichtet habe, daß es Munition in der vertraglich zugelas- lenen Menge ausgeführt habe. Eine Milliarde Fehlbetrag der Citroen-Werke. Die Finanzschwierigkeiten der Litroen-Kraftwagen- werke beschäftigen die Oeffentlichkeit in hohem Maße. Die zuständigen Stellen wollen vor allen Dingen vermeiden, daß der Betrieb stillgelegt wird. Auf der anderen Seite scheint die Negierung aber auf keinen Fall gewillt, staat liche Mittel zur Verfügung zu stellen. Man ist an zustän diger Stelle der Auffassung, daß die Zeit des staatlichen Eingreifens im Privatgesellschaften vorüber ist. Die genaue Summe des Fehlbetrages ist nicht bekannt, man spricht von rund einer Milliarde Franken. Die Citroen-Werke werden auf alle Fälle vom 24. Dezember bis 3. Januar ihre Tore schließen. Ob die Arbeit nach Ablauf diefer Frist wieder ausgenommen wird, hängt im wesentlichen von dem Aus gang der Verhandlungen und dem Urteil des Handelsge richtes ab, das Ende der Woche erwartet wird. Die deutsche Citroen-Gesellschaft in Berlin-Köln teilt im Zusammenhang mit den Meldungen über die Lage der Citroen-Werke in Frankreich mit, daß sie von den Pa riser Vorgängen weder hinsichtlich ihrer Finanzgebarung noch von ihrer Erzeugung betroffen werde und daß sie voll beschäftigt sei und unverändert weitergeführt werde. Polen beschlagnahmt französisches Werk Warschau, 20. Dezember. 2n dem Streit zwischen der Stadt Warschau und dem einer französischen Aktiengesell schaft gehörenden Warschauer Elektrizitätswerk ordnete heute das Handelsgericht auf Verlangen der Stadt die Be schlagnahme des beweglichen, und unbeweglichen Vermögens der Gesellschaft an, um die Forderungen der Stadt sicher zustellen. Die Forderungen der Stadt Warschau gehen auf sofortige Lösung des Konzessionsvertrages mit der franzö sischen Aktiengesellschaft, auf Uebergabe des gesamten Unter nehmens in das Eigentum der Stadt Warschau, auf Ex mission der Elektrizitätsgesellschaft aus allen ihren Ge bäuden und auf eine Vargeldentschädigung für die Ver letzung des Vertrages durch die französischen Konzessionäre. Ws Treuhänder wurde der frühere Verkehrsminister Kühn bestellt. Dem Prozeß ging, wie erinnerlich, eine hef tige polnisch-französische Pressepolemik voraus, in welcher die polnischen Blätter der Gesellschaft koloniale Ausbeu tungsmethoden vorwarfen. ras WWW NGWW „Wei" Michi. Amsterdam, 20. Dezember. In Holland herrscht große Aufregung darüber, daß das durch das Luftrennen Lon don—Melbourne berühmt gewordene Flugzeug „Uiver", das Mittwoch abend von Kairo nach Bagdad gestartet war, vermißt wird. Man fürchtet, daß die Maschine zwi schen Gaza und Rutbah in einen Sturm geriet und mitten m der Wüste niedergehen mußte. Jedenfalls scheint der Funkappakat nicht mehr zu funktionieren, da man keiner lei Nachrichten von der aus vier Mann bestehenden Be satzung erhalten hat. Die englischen Militärbehörden in Bagdad haben zugesagt, unverzüglich mit Flugzeugen und Automobilen Nachforschungen in der arabischen Wüste an- zustellen. Bisher konnte jedoch wegen heftiger Gewitter hiermit noch nicht begonnen werden. Unter diesen Umständen hat die Direktion der hol ländischen Luftverkehrsgesellschaft am Donnerstagabend be schlossen, ein zweites FluMug, den „Leeuverik", zu ent senden, um selbst Nachforschungen nach dem vermißten „Uiver" vornehmen zu lassen und gegebenenfalls die für Niederländisch-Jndicn bestimmte umfangreiche Weihnachts post zu üvernehmen. Der von dem bekannten Piloten Geysendorfer geführte „Leeuverik" wird noch Donnerstag nachts vom Amsterdamer Flughafen Schiphol starten und zunächst bis Kairo fliegen. Neben der aus zwei Piloten, einem Bordfunker und einem Mechaniker bestehenden ge wöhnlichen Besatzung werden noch ein Reservemechaniker sowie zwei höhere Beamte des technischen Stabes der Luftverkehrsgesellschaft an Bord sein. Die ' persönlich Men ar l-gung d Rite er r Kabinett- Suche, w jungen t disch wir sicht ledy iugoflawi laubt ist, «in Emp stt Völke !«mmen ichaftsmii «ewußt g> bittsgesu «le Demi . 2mm ckawis > Agende s UgsA Diner do Mistisch Nbung d überging, «Ur durck des jugof Venen, zi sannen g Aber Lande dttn, daß Mates tische Akt !um Opsi dene poli Win dafii ihr Ziel reichen, l Scl Berl jium teil den Leit -t D. El Stricktet: . „Als ichaftskau Eiligen 8erlin-D Einigte I Dam dr. Treu der Reick dr. Lüer irctcr dr c Der der Führ childertei dem Hap llowes R die drann Kapitän Drunglm sn den 19 !o s ch w sich vergel iudung, d Roman von ö-pry 18s (Nachdruck verboten.) Ihre Tante arbeitete in dem sogenannten Berge-Aus schuß, dem es zufiel, über die der „Doraine" entnommenen Materialien Rechnung zu führen. Kapitän Trigger hatte darauf bestanden, daß dies geschah, um sich gegenüber den Schiffseignern zu decken. Dem Ausschuß gehörten vor nehmlich ältere Herren und Damen an. Auf dem Gipfel des höchsten Berges wurde ein Be- obachlungs- und Signalposten errichtet, der Tag und Nacht Ausschau über die weite See hielt. Anfänglich wur den zur Nachtzeit Raketen abgebrannt und Feuer unter halten, aber der Ozean blieb leer, und als von nirgendwo eine Antwort auf die Signale kam, wurden diese ein gestellt. Die Kolonisten, hoch und niedrig, arbeiteten mit gleichem Eifer. Sie waren meistens guter Laune, aber wahre Heiterkeit fehlte. In aller Augen lag stets eine un ausgesprochene, bange Frage, und selbst in das herzlichste Lachen schlich sich immer eine Spur von Traurigkeit. Sie waren nicht mehr Teil der Welt, die sie noch vor kurzem verlassen hatten. Das große Leben draußen ging weiter ohne sie, und bald würden sie von ihren Lieben daheim vergessen sein, nicht ganz, aber soweit wie der überlebende diejenigen vergißt, die vor ihm ins Grab sinken. - Dieser Gedanke schlang ein Band um sie alle. Sie teilten dasselbe Schicksal nicht allein untereinander, son dern auch gegenüber den fernen Menschen, die ihnen lieb und denen sie teuer waren. Daraus entstand ein tief gefühlter Gemeinsinn und eine wahrhafte Herzensgüte von einem zum ander». Not hatte ihre Herzen in demselben Tiegel geschmolzen, der ihre Hände härtete. Die Über hebung der Starken wandelte sich zu Rücksicht gegenüber den Schwachen, Bildung und Kultur gingen Hand in Hand mit Unwissenheit und primitiven Lebensanschauungen. Kameradschaftsgeist schlug Wurzeln und brachte eine reiche Ernte guter Taten. Das Herz der Menschen regierte auf der Insel der Vergessenen und machte das Gehirn zum Untertan. Aber nicht von allen galt dies. Da nichts auf dieser Welt vollkommen sein kann, so hatten die von dem all gemeinen Läuterunasvrozeß vertriebenen Geister des Hasses, des Neides und der Mißgunst auf der Trigger- Insel Schlupfwinkel gefunden und lebten darin weiter. Paul de Varenne hatte nie die ihm von Oswald zugefügte Demütigung vergessen und sich auch nicht mit der ihm auferlegten Lage abgefunden. Zwar fügte er sich der brutalen Gewalt, wie er den Zwang, unter dem er gleich den anderen stand, nannte, aber er bewahrte einen tiefen Groll gegen seinen vermeintlichen Unterdrücker. Oswalds Absicht war es gewesen, dem Bankier eine leichte Arbeit zuzuteilen, aber de Varenne ließ sich aus Trotz, vielleicht auch um dem Lager fernzubleiben, den Holzfällern zuteilen, deren Aufgabe es war, Bäume in den Wäldern für die Verarbeitung zu Bauholz fertigzumachen. Der Leiter dieser Gruppe war Manuel Crust, ein herkulisch gebauter Mann von portugiesisch-amerikanischer Abstammung. Man munkelte, daß er Brasilien infolge dunkler Vorkommnisse im bewaldeten Hinterlande ver lassen hätte. Der Aufseher einer großen Sägemühle war ermordet aufgefunden worden, und der Verdacht der Täterschaft lastete auf Crust, dem erklärten Liebhaber der Frau des Aufsehers. De Varenne faßte eine eigenartige Vorliebe für Crust. Was ihn in erster Linie zu diesem hinzog, waren die wilden Drohungen, die der Mann gegen Oswald ausstieß. Er erklärte, er werde dem „Schweinehund", der sich anmaßte, über bessere Leute zu herrschen, das Herz aus dem Leibe reißen. Das war Musik in de Varennes Ohren. Wenn immer er Muße hatte, brachte er die Sprache auf Oswald und labte sich an der Weise, wie der gewalttätige Mann von dem Gehaßten sprach. Den hauptsächlichsten Teilen der Insel wurden im Verlaufe der Zeit Ramen gegeben, die fast sämtlich aus sich selbst heraus entstanden. Der See, in dem die „Do raine" lag, wurde der Mott-Hafen genannt, Flaggenberg hieß die Erhebung, von der aus die ersten Beobachtungen angestellt worden waren, Neu-Ostende der sandige Strand, Kaskadenfluß der Wasserlauf der Insel, und der Wasser fall selbst erhielt den Ramen St.-Antons-Fall, von dem irischen Rechtsanwalt Malone nach seinem Schutzpatron benannt. Nur eines blieb namenlos: die Siedlung selbst. Sie hieß einfach die Kolonie. Niemand wollte ihr einen Namen beilegen und sie dadurch zu einem Ding von Dauer stempeln. Daß sie nur etwas Vorübergehendes, zeitlich Be grenztes sein dürfe, darüber gab es zu jener Zeit keine verschiedenen Meinungen. Nur die tiefer Denkenden unter den Kolonisten widmeten dem Problem eigene Ge danken. Der philosophisch veranlagte Architekt Fritz sprach darüber zu einer Runde von Zuhörern nach Feierabend. „Eigentlich sind wir alle mehr oder minder zufrieden", sagte er, „und das ist das wesentlichste. Aber wir Menschen sind nun einmal so geartet, daß wir selbst mit der Zu friedenheit unzufrieden sind. Zudem hängt uns allen das nach, was wir hinter uns gelassen haben, ob es wert ist, es zu betrauern oder nicht. Natürlich spielt auch Senti mentalität mit hinein. Vielen von uns bricht das Herz, wenn wir an jene zu Hause denken, von denen wir an nehmen, daß ihnen das Herz über uns gebrochen ist. Weiß Gott, ich glaube, wenn wir freiwillig hierher gekommen wären, würden die meisten von uns ganz glücklich sein." „Ganz meine Meinung", erwiderte Oswald. „Ich freue mich jedesmal, wenn ich diese wundervolle Insel vor mir sehe, besonders bei dem Anblick der herrlich grünen den Felder. Wenn der liebe Herrgott uns weiter wohl gesinnt ist, gibt's im Februar eine glänzende Ernte. Auch die Kartoffeln stehen prächtig, und Flachs wächst in Massen. Wir werden eine Flachsindustrie gründen, Leinen für Wäsche weben und Taue für unser künftiges Schiff drehen. Es würde mich wundern, wenn sich alsbald in unserer Hauptstraße ein Modeladen auftäte, besonders wenn wir einen Sonntagsgottesdienst einführen." „Der ist sicher", erklärte Malone, „Pater Franzisko und Pfarrer Mackenzie haben sich zusammengetan, und zum erstenmal in der Geschichte der Menschheit wird es einen evangelischen und katholischen Gottesdienst in dem selben Haus geben. Pater Franzisko hält Messe am Morgen, und Mackenzie predigt abends. Übrigens sagte mir Schein, er wollte Unterhaltungsabende einführen. Kräfte genug haben wir dazu. Eintritt frei. Alles für Bildung und Erbauung." „Eine ausgezeichnete Idee", sagte Oswald. „Würden Sie uns nicht ein Stück dazu schreiben, George?" fügte er, zu dem Schriftsteller Willies gewandt, hinzu? „Sicher", antwortete Willies. „Ich habe schon ein oder zwei Entwürfe fertig im Kopf. Meine Schreib maschine sehnt sich nach Arbeit. Sobald wir hier etwas Ordnung haben, lasse ich die Druckpresse der „Doraine" an Land schaffen und gebe den Trigger-Jnsel-Courier her aus, wöchentlich, solange ich nicht gesteinigt werde. Hallo, kommt dort nicht jemand?" (Fortsetzung folgt.) 10! Alle den We« zu dem sichtbar < dci, vers die sich hatte, l aber voi der Late Das Lande ai die keine Tillies Abendes war zu deutung Die Zwi um den der „Dc de zurüc „Ei Und Kin Sot Herzen Nänner Oswald At leine M Wä Norris „N- »b, Im un den Nm aufs ne Er die anw „Di Ait ihn
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)