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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^icheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 ^Ichl. Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger Störungen des Getriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Be cher Keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm»Zeile oder deren Raum S Alle» weiter« üb« Rabatte usw. laut aufliegenden Tarif. Anzeigen-Annahme bis spätestens S Uhr Vor mittags des Erscheinungstages. Für Fehler in durch Fernsprecher ausgegebenen Dr- zeigen übernehmen wir keine Verantwortung. Feder Anspruch aus Nachlatz «rüscht bck Klage od. Konkurs. — Mit den Bild-Beilagen »Neue Illustrierte" — »Mode und Heim" — »Kobold" — Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und de» Finanzamt«» -» Badedevg. bauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 1SS. 7 - !!I Kummer 136 F-mms- 231 Mittwoch, den 21. November 1934 DA.10.34412 33. Jahrgang Aetttiches und Sächsisches. Mtttndorf.Gkrilla, am 47. November — Bei einem am Sonnabend im Ortsteil Moritzdors folgten Zusammenstoß zwischen einem Auto und einem Motorrad erlitt der Kraftradfahrer einen Beinbruch. Er ^tde in das seinem Wohnorte zuständige Krankenhaus Lauch- ^mer transportiert. An alle Weizen- und Roggenmühlen . Wie die Landesbauernschaft Sachsen mitteilt, gibt ein Wanderer Fall Veranlassung, alle deutschen Roggen- und Aeizenmühlen erneut darauf hinzuweisen, daß Mühlen in Angelegenheiten der Einlagerungserleichterung, Zulassung M Kontingentierung, die einer besonderen Klärung und Mcheidung bedürfen, sich unmittelbar mit der Wirtschaft- Mn Vereinigung der Roggen- und Weizenmühlen in Ver ödung setzen müssen. Mühlen, die diesen vorgeschriebenen nicht beschreiten, haben die Folgen der in diesem Falle ^vermeidbaren Verzögerung selbst zu tragen Aufhebung de» Gesetzes über die Beiräte bei den Berg behörden , (lpr.) Die Sächsische Regierung des Jahres 1930 Me unter dem 12. Februar 1930 ein Gesetz erlassen, nach bei dem Oberbergamt in Freiberg und bei den Berg- Mern Zwickau, Stollberg und Leipzig je ein sogenannter ^ergbeirat* vorhanden sein mußte. Diese marxistische ^nrichtnng, die in der Praxis schon bald nach der natio- "0>en Erhebung beseitigt wurde, ist nunmehr auch gesetz- Mig außer Kraft gesetzt worden. Das obengenannte ''ksey ist, wie im Sächsischen Gesetzblatt verkündet wird, «Mehoben worden. Dresden. Seine Frau angeschossen. Der acht- ^vzwanzig Jahre alte Lorenz Kobus, in der Münzmeister- '^ße wohnhaft, der mit seiner Frau in Ehestreit lebte, war getrunken in seine Wohnung zurückgekehrt. Er fand die verschlossen und glaubte, daß ihm seine Frau den Zutritt ^wehren walle. Er zertrümmerte eine Fensterscheibe und "n in die Wohnung ein, in der jedoch die Frau nicht anwe- war. Als lie zurückkehrte, nahm er einen Telching und M damit einen Schuß aus leine Frau ab, der ihr in die ??üe drang. Trotz ihrer Verletzung versuchte die Frau, Mann umzustimmen-, er würgte sie aber. Nachdem es ,7 gelungen war. sich zu befreien, flüchtete sie in eine Gast- Me. Don dort aus wurde sie dem Krankenhaus zugeführt. Mann wurde festgenommen. > Dresden. Zwei Arbeiter abge st ürzt. Bei Ab- ^charbeiten an der alten Weißeritzbrücke am Felsenkeller ? der Dorstadt Plauen brach ein verrosteter Brückenträger ^rch. Zwei Arbeiter stürzten in die Weißeritz. Mit Ichwe- Verletzungen mußten die Verunglückten dem Kranken- ^Ur zugesührt werden. . Dresden. Adreßbuchschwindler. Das Kriminal- M warnt erneut vor dem Adreßbuchverlag Alais Hauß, ?!wßburg-Robertsau, August-Kern-Straße 1. Der Verlag angeblich ein „Handbuch des Handels" herausgeben. °ch den bisherigen Ermittlungen ist aber mit der Heraus- M d,z Buches nicht zu rechnen. Der Verlag versendet Philos an deutsche Firmen Schreiben, in denen er sich Mellte Aufträge bedankt, obwohl solche gar nicht erteilt T^den sind. Gleichzeitig fordert er uebersendung des Ge- ^werter von meist 24 Bei Ablehnung legt der Ber yll gefälschte Unterschriften vor. Aus den Einzahlungen aus beschlagnahmten Postscheckkontos geht hervor, daß der ^klog viele Gutaläubige findet. Dresden. Ein Räuber verhaftet. Der Täter, den Ueberfall auf einen 49 Jahre alten Lagerhalter des Msumvereins Vorwärts durchaeführt hatte, ist von der ^'Minalpolizei ermittelt und in seiner Wohnung sestgenom- worden. .Zunächst stellte er entschieden in Abrede, den Überfall ausgeführt zu haben; an Hand des Beweismate- Mr wurde er aber nach längerer Vernehmung überführt. Ar dreißigjährige Täter ist wegen Diebstahls wiederholt ^«blich vorbestraft. ^Leipzig. Für die Winterhilfe spendeten: i»: Firmen Giesecke L Devrient 2500 und Kammgarn- Mnerei Stöhr L Co. 2500 »-Leipzig. Hamsterer an den Pranger. Dem s,""^Präsidium war mitgeteilt worden, daß der Hypothe- «Ermittler und Grundstücksverwalter Otto Lippold, Leip- tzs'Stötteritz, Wasserturmstraße 50, in größeren Mengen »?ensmittel, Seife und dergleichen gehamstert habe, was M durch Ermittlungen bestätigte. Die an Lebensmitteln, .Dn und Schuhwerk vorgefundenen Mengen sind so Um- ^greich, daß sie weit über den üblichen Bedarf einer Familie Nusgehen. Livpold trat der NSDAP im Frühjahr 1933 k? von dieser soll bereits das Ausjchlußverfahren gegen U tingeleitet sein. Das Polizeipräsidium beschränkt sich "'glich auf dies« Feststellungen. I»i?tip;ig. Neue Anschrift der Arbeitsgau- ung. Die Arbeitsgauleitung Nr. 16, Sachsen-West, ist mehr in Chemnitz. Müllentrake 41. unter Lernruf 45 441, jonvern in Leipzig CI, Tauchaerstratze 19/21, Fernruf 25 993 und 29 017, zu erreichen. Leipzig. Verdorbene grüne Bohnen. In seiner Wohnung wurde der 62 Jahre alte Invalide Stierten tot aufgefunden, während die 47jährige Ehefrau schwere Dergiftungsmerkmale zeigte; sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Cs wird angenommen, daß der Unglückssall auf den Genuß von verdorbenen grünen Bohnen zurückzufüh- ren ist. Crimmitschau. Die Besserung auf dem Ar- beitsmarkt hält im allgemeinen an; so konnte auch im Oktober, in dem die Arbeitslosenzahl bisher stets zunahm, diese in diesem Jahr um 53 gesenkt werden. Die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden beträgt nur noch 4090. Besonders auf nahmefähig waren das Spinnstoffgewerbe mit den Vigogne- spinnereien und Tuchfabriken, das Vervielfältigungsgewerbe, die Hauswirtschaft sowie das Bekleidungsgewerbe. Meerane. Wieder Massenerkrankungen. Auch in diesem Herbst ist wieder eine vermehrte Zahl von Diphtherie- und Scharlacherkrankungen festzustellen, bis jetzt sechzehn Fälle von Diptherie und elf Fälle von Scharlach. Die für Sonntag festgesetzte Eingliederung der Sport- und Turnerjugend in die HI ist deshalb abgesetzt worden, ebenso finden bis auf weiteres keine Zusammenkünfte der Hitler- Jugend, des Jungvolks, des VDM und der Jungmädel statt. Massenimpfung gegen Diphtherie Auf Anordnung des Ministeriums des Innern fand m Penig eine Besprechung wegen der Diphtherie-Erkrankun gen statt, an der der Präsident des Landesgesundheitsamtes, Dr. Weber, Dresden, Oberarzt Dr. Lenz vom Berliner „Robert-Koch-Jnstitut" für Infektionskrankheiten sowie Ver treter der Amtshauptmannschaft usw. teilnahmen. Präsi dent Dr. Weber teilte mit, daß in Penig in vier Monaten 129 Erkrankungen mit lechz Todesfällen dieser Krankheit zuzuschreiben sind Bezirksarzt Dr. Pape gab einen kurzen Bericht über den Stand der Seuche im Bezirk; außer in Penig seien noch 21 Erkrankungen in Obergräsen- hain, 22 Erkrankungen mit drei Todesfällen in Langen leuba-Oberhain und 4 Erkrankungsfölle in Tauscha aufgetreten. Oberarzt Dr. Lenze betonte die Notwendigkeit einer Massenimpsung; eine Schutzimpfung könne erst dann wirksam werden, wenn alle Kinder erfaßt würden. Die Impfungen müssen dreimal ausgeführt werden. Die Aerzte haben sich bereiterklärt, sie kostenlos vorzunehmen; auch sonst werden den Eltern keine Unkosten entstehen. Löbau. Mit dem Fahrrad in den Bach ge fahren. Aus der Heimfahrt verunglückte der Ratsarbeiter Alwin Jähne aus Ebersdorf tödlich mit dem Fahrrad. Er war in der Dunkelheit von der Straße abgekommen und in den neben der Straße fließenden Bach gefallen; am anderen Morgen fand man ihn tot auf. Zittau. N e u e s L e b e n ... Die seit Jahren stilliegende Hauplmannsche Textilfabrik in Seitendorf soll setzt wieder in Betrieb gesetzt werden. Der Besitzer Breuer will den Betrieb wieder ausnehmen und nach und nach achtzig Arbei ter einstellen. Wilsdruff. Ein tödlicher Verkehrsunfall trug sich aus der Staatsstraße zwilchen Grumbach und Herzogswalde zu. Dort wurden die Frau Karoline Vinning aus Herzogswolde und ihr Schwiegersohn Otto Reinhold, die in einem Handwagen Waldkränze für den Totensonntag in die Dresdener Markthalle bringen wollten, von einem Mietkrastwagen von hinten angesahren. Reinhold erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß er kurz darauf starb; die Frau kam mit einer Beinverletzung davon. Schwarzenberg. Im Brunnen ertrunken. Als der 52 Jahre alte Arbeiter Gustav Baumann in Lindenau einen Eimer Wasser aus dem Brunnen holen wollte, rutschte er aus und fiel in den Brunnen. Der Verunglückte konnte nur als Lesche geborgen werden, obwohl der Brunnen nur einen Wasserstand von sechzig Zentimeter aufweist. Zwickau. Els Jahre Zuchthaus und Siche rungsverwahrung. Gegen den 36 Jahre alten ge meingefährlichen Berufsverbrecher Rudolf Weitz aus der Tschechoslowakei ordnete das Landgericht nachträglich die Sicherungsverwahrung an. Weiß hatte sich schon vor zahl reichen deutschen und tschechischen Gerichten zu verantworten und wegen Diebstahls, Einbruchs und Raubes langjährige Freiheitsstrafen erhalten. Gegenwärtig verbüßt er in Wald heim eine elfjährige Zuchthausstrafe. Wenn er im Jahr« 1945 entlassen wird, kommr er in Sicherungsverwahrung. Eine Auslieferung in dis Tschechoslowakei erfolgt nicht, weil die Gefahr besteht, daß Weiß entkommt und neue Ver brechen begeht. Grober Crsolg des Lottsspartages , bei den ländlichen Genossenschaften Wie die Landesbauernschaft Sachsen mitteilt, ist die gemeinschaftliche Werbung für den Spargedanken, die in diesem Iaht zum erstenmal nach einheitlichen Richtlinien dutchgesühn wurde. Überaus günstig ausgenommen worden. Es kant bei dem Volksspärtag darauf an, alle Bevölkerungs- kreiss von der Notwendigkeit, der Wirtschaft L«triebskapital in Form von Spareinlagen zuzuführen, zu überzeugen. Di« Sparwerbung, die von den ländlichen Spar- und Darlehns- kassen besonders in Angriff genommen wurde, fand einen außerordentlichen Widerhall; es wurde nicht nur eine groß« Anzahl neuer Konten eröffnet, es überstiegen auch die einge gangenen Beträge die der früheren Jahre. Gegenüber 1932 stieg die Anzahl der Konten von 1242 bis auf 4415. Der Erfolg wird die ländlichen Kreditgenossenschaften anspornen, auch weiterhin den Spargedanken in alle Kreise und Bevöl kerungsschichten vorzutragen. Denn nur auf solche Weise können die großen Probleme, die die Volkswirtschaft heut« bewegen, gelöst werden. Schutz des Totensonntags (lpr.) Nach einer Verordnung des Sächsischen Gesamt ministeriums sind am Totensonntag in Sachsen Tanz veranstaltungen und geräuschvolle Vergnügungen an öffentliches. Orten sowie musikalische Darbietungen in Räumen mit Schankbetrieb verboten. Alle anderen der Unterhaltung dienenden öffentlichen Veranstaltungen sind nur so weit gestattet, als sie dem Ernst des Tage- entsprechen. Diese Vorschriften gelten für die Zeit von Mitternacht bis Mitternacht des Totensonntags, für Gast stättenbetriebe jedoch erst vom Eintritt der Polizeistunde ab bis Mitternacht. Angliederung der MMen Turn- und Sportjugend In allen Ortrn marschierte am Sonntag di« Jugend zur feierlichen Eingliederung der Turn» und Sportjugend in die Hitler-Jugend. Besonders festliche Veranstaltungen fanden m Chemnitz, Plauen, Zwickau, Meißen, Freiberg, Bautzen und Leipzig statt. Die Hauptfeier in Dresden fand in der großen Sport halle an der Jlgenkampfbahn statt, an der Zehntausend« teilnahmen. Vor dem gewaltigen Block der Jungen und Mädel hatten Ehrenabordnungen der SA, SS und des Arbeitsdienstes Aufstellung genommen. Unter den Gästen befanden sich der stellvertretende Gauleiter Innenminister Dr. Fritsch und Gruppenführer Scheumann usw. Der Führer der HI des Gebietes 16 (Sachsen), Busch, führte aus: Noch nie war die Sehnsucht der Jugend nach der Einheit des Reiches stärker als heute, wenn sie sich unter den Fahnen der HI enger denn je zu einer großen Kame radschaft zusammenschließt. Nicht unserem Eigenleben zu genügen ist das Ziel sondern das Opfer für die Gemeinschaft. Ihr jungen Kameraden aus der Turn- und Sportjugend kommt zu uns, weil auch Ihr erkannt habt, daß dort, wo wir stehen, Deutschland ist, und Deutschland gilt Euch mehr als alles andere in der Welt. Bekennt darum mit den Wor ten des Reichsjugendführers: Wir wollen durch unser Leben Deutschland größer, stärker und mächtiger machen! Zu den neuen Kameradinnen sprach die Obergaufüh- renn des BDM, Rosemarie Brüß, mahnende Worte. Landessportführer Standartenführer Walth. Schmidt, Chemnitz, weist darauf hin, daß es nur eine geschlossene leutsche Jugend geben kann; deshalb haben der Reichssport- ührer und der Reichsjugendführer einen Bund geschlossen, 0 daß Hinfort die Hitler-Jugend und die Turn- und Sport- Jugend Schulter an Schulter in die deutsche Zukunft mar schieren. Schulter an Schulter tretet Ihr heute im Gleich klang der Schritte den Marsch in die deutsche Zukunft an. Deutsche Jugend, Du sollst der Sicherer der Zukunft sein! Das Lied der HI, das Horst-Wessel-Lied, das Saarlied, Gruß und Treueschwur an den Führer beschließen die fest liche Stunde. FtFLL. irren ^rrsurrrrnvrr SQ0S0 M.S0.000 Mwo.ooo