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Zeitung Lokalanzeiger und AnzeigeblaLL für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^icheinungsta^e: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 ^'^l. Trägerlobn. Im Falls höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger Störungen des ÄV Friebes dec Zeitung, der Lieferanten oder der Bssörderungseinrichtungen) hat der Be-> Sicher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung 'MV des Bezugspreises. — Mit den Bild-Beilagen „Neue Illustrierte" — Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 Alles weitere 2b« Rabatts usw. laut aufliegenden Tarif. Anzeigen-Annahme bis spätestens 9 Uhr vor mittags des Erscheinungstages. Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebenen An zeigen übernehmen wir keine Verantwortung. Jeder Anspruch auf Nachlaß erllscht bst Klage od. Konkurs. „Mode und Heim" — „Kobold" Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes z» Radeberg, bauptfchriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 13S. Kummer 122 Fernruf: 231 Freitag, den 19. Oktober 1934 DA.9.34 411 33. Jahrgang Amtlicher Teil Wegen vorzunehmender Reinigung der Diensträume im Shouse bleiben diese am Montag, den 22. Oktober l934 lür den öffentlichen Verkehr geschloffen. Zur Erledigung dringender Angelegenheiten sind geöffnet Girokaffe und das Standesamt vormittags 11—12 Uhr. Httcndork-Hkrilla, am 18. Oktober 1934. Der Gemeinderat. Hertkiches und Sächsisches. Bttendorf-Gkrilla, am f». Gktober MH. — Ein nicht alltäglicher Unfall, der schwere Folgen Men konnte, aber glücklicherweise nur großen Sachschaden ^richtete, ereignete sich hier am Mittwoch abend um 8 Uhr. «iS der vollbeladene Lastzug des Kraflfahrunternehmens Völkel-Wachau in Richtung Königsbrück fahrend, die Höhe Hirschberges fast erreicht hatte, löste sich plötzlich infolge ^uchs dec Verbindung der Anhänger vom Triebwagen. Nit wachsender Schnelligkeit sauste der Anhänger den Hirsch es hinab, strich an der Giebelwand des Gasthof zum Hirsch Mang und raste mit unheimlicher Wucht gegen die im Hofe e Gasthofes ,aufgestellten Wagen des Ritscherschen Mario- Men-Lheaters. Mit einem furchtbaren Krach rammte der °°lldeladene Anhänger den großen Gepäckwagen und schob ihn eme Steinmauer hinein, gleichzeitig riß ober auch die eine Mwagenseite die Wand des Wohnwagens, in der sich die ^nze Familie Ritscher befand, zum großen Teil auf. Der ""prall stellte auch diesen Wagen ganz schief und schleuderte °il alles Inventar zu Boden. Die Insassen erlitten durch M Schreck z. Teil .einen Nervenschock, zwei Personen be- Men die Krämpfe, doch kamen alle ohne Verletzungen davon. muß als ein unerhörtes Glück bezeichnet werden, daß den ^wärtSrasendea Wagen nichts in den Weg kam, oder das Mer nicht mit seiner Hauptwucht den Wohnwagen traf, ^MenloseS Unglück wäre die unausbleibliche Folge gewesen. — Auf Seifersdorfer Flur wurde ein von Hunden ge- tGne» Rehkalb gefunden. Alle Hundebesitzer seien wiederholt ^fmerksam gemacht, daß sie sich strafbar machen, wenn sie Hunde auf den Jagdrevieren frei laufen lassen. Außer- M verliert er seinen Hund, da revierende Hunde von den ""gern abgeschoffen werden. Justizminister Dr. Thierack Prüsungsleiter slpr.) Der Reichsminister der Justiz hat den sächsischen Mtizminister Dr. Thierack zum Leiter der Zweigstelle des Aichs-Iustizprüfungsamtes (Große Staatsprüfung) für die Lander Thüringen und Sachsen bestellt. Neuer Leiter des Luftschutzes in Sachsen y An Stelle des auf seinen Antrag zu anderweitiger Verwendung abberufenen Landesgruppenleiters Luft- Hutzkommandanten Dietze ist vom Präsidenten des Reichs- mstschutzbundes Generalmajor a. D. Schroeder-Dresden ium Landesgruppenleiter bestellt worden. 11 Millionen Baudarlehen in Sachsen ,, Die Landesbausparkasse Sachsen, der öffentlich-recht- "chen Anstalt für zweite Hypotheken in Sachsen, brachte M 15. Oktober bei der sechzehnten Darlehenszuteilung 1403 000 an die Sparer der Anstalt zur Auszahlung, Mbei alle diejenigen Sparer berücksichtigt wurden, die herzig Prozent ihrer Vertragssumme angespart hatten, bis- 3fr aber nicht zugeteilt worden waren und Antrag aus ^chlußzuteilung gestellt hatten. Insgesamt wurden 351 Erträge zugeteilt; ihre Inhaber wohnen in allen Teilen Ochsens. > Mit dieser Zuteilung hat die Landesbausparkasse Sach en nach viereinhalbjährigem Bestehen der sächsischen Bau- M Wohnungswirtschaft bereits den Betrag von 11 007 000 Reichsmark zugeführt, der sich auf insgesamt 2741 Verträge Erteilt. Die nächste Zuteilung findet am 21. Januar 1935 Vergnügungssteuer bei Veranstaltungen für die Zwecke des Winterhilsswerkes (lpr.) Nach einer Veröffentlichung des Sächsischen Mi- ln - ums des Innern genießen Vergnügungen der Organi- V'onen der NSDAP und der NS-Volkswohlsohrt, die für ig, Zwecke des Winterhilswerks des Deutschen Volkes »04/35 stattsinden und deren Ertrag ausschließlich und un- ckmelkar dafür verwendet wird, im kommenden Winter gleichen Vergünstigungen hinsichtlich der Vergnügungs- ^uer wie im Winter 1933/34. Für das Sächsische Kinderheim Wiek llvr.) Zur Förderuna des Sächsischen Kinderheims Wiek auf Rügen, m dem bis letzt Uber VUOOO Sarhteu- kinder Erholung gesunden haben und dessen Geist und ge sundheitliche Erfolge wohl bekannt sind, wird am 20. Ok tober d. I. eine 2. Geldlotterie ausaespielt, die besonders anziehend durch die Möglichkeit gestaltet worden ist, daß sie 100 Freiplätze enthält, die zu einem fünseinhalb- wöchigen freien Kuraufenthalt im nächsten Jahre berech tigen. Ein guter Weinsahrgang in Sachsen Nach Mitteilung der Weinbau-Versuchs- und Lehr anstalt der Landesbauernschast Sachsen in Radebeul Ober lößnitz ist der diesjährige Weinherbst im sächsischen Wein baugebiet am 11. Oktober, also genau vier Wochen früher als in den Vorjahren, beendet worden. Mengenmäßig ist der Ertrag im sächsischen Weinbaugebiet im ganzen als be friedigend, hinsichtlich des Gehalts als außerordentlich gün stig zu bezeichnen. Das Lesegut war im allgemeinen gesund; nachteilig wirkte in diesem Jahre ein ungeheuerer Bienen- frah, von dem vor allem die weichbeerigen Sorten stark in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Dresden. Unfälle aufRutschasvhalt. An der Marienbrücke fuhr ein Kraftwagen, der infolge der glatten Straße ins Schleudern geraten war, gegen einen Trieb wagen eines Straßenbahnzuges. Bei dem Anprall wurde ein Radfahrer umgerisfen; der Lenker des Wagens, ein 54 Jahre alter Fleischermeister aus Freital, und der Rad fahrer wurden verletzt. — Viel Glück hatte eine jüngere Radfahrerin, die am Neustädter Bahnhof auf der nassen Straße gestürzt» war; sie fiel vor einen Lastkraftwagen, wurde aber nicht überfahren, weil der Lastkraftwagenfüh rer geistesgegenwärtig sein Fahrzeug so steuerte, daß es über die am Boden liegende Radlerin hinwegging, ohne sie zu verletzen. Pirna. Das Aus st eigen vergessen — über fahren. Die 70 Jahre alte Rentenempfängerin Anna Mättig aus Elbersdorf fuhr mit dem Zug von der Kirmes aus Fischbach zurück, verpaßte aber an der Haltestelle Dit tersbach das Aussteigen. Die alte Frau wollte nun aus- sleigen, als sich der Zug bereits wieder in Bewegung gesetzt hatte. Dabei stürzte sie und ihr wurden beide Beine und ein Arm abgefahren; sie starb im Stadtkrankenhaus. Pirna. Im Bezirksausschuß berichtete Amts hauptmann von Thümmel über den vollspurigen Ausbau der Reichsbahnlinie Heidenau—Altenberg. Für Wasser leitungsbauten, Ent- und Bewässerüngsanlagen sind im Pirnaer Bezirk 1 215 000 RM aufgewendet worden. — Nach dem Schlußbericht über die Verteilung der zur Behebung der Unwetterschäden vom 29. Juli 1933 bereitgestellten Mittel wurden insgesamt 223 819 für landwirtschaft liche Zwecke und 216 000 für Instandsetzung von Gebäuden verteilt. Ferner wurde mitgeteilt, daß für eine Straßenbahnlinie Dresden-Laubetzast bezw. Leuben über Zschachwitz und Zschieren bis Heidenau an Stelle der ursprünglich geplanten Schnellbahn Meißen—Pirna eine Planung vorliege; es ist vorgesehen, diese Linie bis Pirna wsiterzuführen. Dresden. VessereAussichtensürdieSchiff- fahrt. Infolge der reichlichen Niederschläge führt die Elbe wieder mehr Wasser. Der schwer darniederliegenden Fracht schiffahrt eröffnet sich die Aussicht auf ein gutes Herbstge schäft. Der hiesige Pegelstand betrug am Montag 218, am Mittwoch nur noch 156 Zentimeter unter Null, ist also um 62 Zentimeter gestiegen. Stolpen. Landwirt verunglückt. Als in Hee selicht der Landwirt Rietschel eiane Fuhre Rüben vom Feld holen wollte, wurden die Kühe unruhig und gingen durch. Rietschel wurde von dem schweren Wagen überfahren und so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. Bad Schandau. Vom Güterzug überfahren. Der sechsjährige Sohn des Gastwirts oer „Hirschmühle", Linke, wurde beim Bahnwärterhaus am Bahnhof Schmilka von einem Güterzug überfahren und tödlich verletzt. Der Knabe war am Bahnwärterhaus über das Gleis gelaufen und hatte die Warnungszeichen nicht beachtet. Großschönau. EinehalbeMillionfürArbeit. Aus einer Uebersicht geht hervor, daß die Notstandsmaß nahmen der Gemeinde im Jahr 1933/34 über 500 000 3T //, erforderten. Die Gemeinde mußte neue Darlehen in Höhe von 326 052 aufnehmen, während der Rest aus Ge meindemitteln und aus der Erwerbslosenfürsorge gedeckt wurde. Penig. Es hätte schlimmer kommen kön nen. In der Nähe des städtischen Steinbruchs streifte beim Ueberholen ein Lieferwagen einen Lastkraftwagen; der Lie ferwagen wurde zur Seite geschleudert und rutschte die steile Böschung hinab. Er überschlug sich und blieb mit den Rädern nach oben liegen. Von den drei Insassen trug nur einer geringe Verletzungen davon. Zwickau. Bergmann verunglückt. Der Berg mann Emil Möckel aus Bockwa wurde im Stsinkoblenbera- werk von einem hereinbrechenden Steinbiock getroffen und tödlich verletzt; der Verunglückte ist 39 Jahre alt und Vater dreier Kinder. Plauen. Ein zweites Todesopfer forderte der Kraftwagenunfall zwischen Kleinzöbern und Pirk, bei dem der elfjährige Sohn des Geschäftsführers Karl Ludwig ge tötet und der neunjährige Sohn Manfred sowie Ludwig (Vater) schwer verletzt wurden; Manfred Ludwig ist jetzt im Krankenhaus gestorben. Bautzen. Hilfe für die Steinindustrie. Im Bezirksauschuß teilte Amtshauptmann Dr. Sievert mit, daß der Bezirk hinsichtlich der Wohlfahrtserwerbslosen in Sach sen jetzt an elfter Stelle stehe. Der Amtshauptmann und der Kreisleiter Martin haben sich in jeder Weise bemüht, die Lage der Steinindustrie zu fördern; vorerst habe die Säch sische Regierung zugesagt, beim Bau von Autobahnen in Sachsen und den Nachbargebieten nach Möglichkeit an Stelle einer Betondecke Kleinpflaster aus Lausitzer Granit zu verwenden. Die als Notstandsarbeit geplante Schläm mung der Feuerlöschteiche in den Gemeinden des Bezirks sei jetzt gesichert. Die Gesamtkosten betragen 70 000 RM. Die Arbeiten sollen noch in diesem Monat beginnen. End gültig wurde der Einsatz eines Flußbautrupps für die re gulierten Abschnitte der Spree und ihrer Nebenflüsse be schlossen. Die Regulierungen haben in den letzten Jahren fast 2 Millionen RM Kosten verursacht und sollen durch re gelmäßige Pflege, für die jährlich 8000 RM eingesetzt wer den, erhalten werden. Leipzig. Neugeborenes Kind ausgesetzt. Im Garten des Grundstücks Krosigkstraße 7 fand man ein neugeborenes Mädchen in nacktem Zustand; es wurde ins Kinderkrankenhaus gebracht. Die Person, die das Kind aus- s-Pte, ist nach Ueberklettern des Zaunes in den Garten ge- : langt. ! Burgstädt. Brandstifter mit 15 Jahren. Im Anwesen des Gutsbesitzers Wagner in Göppersdorf brach Feuer aus, das aber bald gelöscht werden konnte. Als Brandstifter wurde ein 15 Jahre alter Bursche ermittelt, der in der Nähe des Gutes wohnt. Der Täter, der offen bar ein starker Psychopath ist, soll schon mehrmals die Feuerwehr genarrt haben. Klingenthal. Im Steinbruch erschlagen. Im s Steinbruch der Gemeinde Brunndöbra verunglückte der 66 Jahre alte Sprengmeister Gustav Meinel aus Brunn döbra tödlich. Er stand an einer steilen Wand, als sich mehrere große Blöcke lösten und aus 10 Meter Höhe ab- slürzten. Meinel wurde an den Kopf getroffen und brach so fort zusammen; er starb kurze Zeit später. Sachsen spendet siir die MnterWe Folgende sächsische Firmen haben Spenden für das Winterhilfswerk gezeichnet: Deutsche Werkstätten Dresden 600 RM, Haftpflicht-Versicherungsanstalt der Deutschen Buchdruckerberufsgenossenschaft Leipzig 500 RM, G. Hilscher Wirkmaschinen-Fabrik, Chemnitz 1000 RM, „Union" Leip ziger Preßhefefabrik und Brennerei 10 000 RM, Walther- Werke Ferdinand Walther, Grimma (Sa) 5000 RM, Zeiß- Ikon Dresden 7500 RM, Kommerzienrat Wiede-Pausch witz bei Trebsen (Mulde) 10 000 RM. Hausbesitzer in vorderster Linie Der Verbandsleiter des Verbandes der Sächsischen Grund- und Hausbesitzervereine e. V., Sitz Dresden, Pg- Hötzel- Chemnitz, richtet an die Hausbesitzer zum Winter hilfswerk einen Aufruf, in dem es heißt: Der deutsche Haus- und Grundbesitz hat alle Veran lassung, sich in die vorderste Reihe des Kampfes gegen hun ger und Kälte zu stellen. Er wird es tun, indem er durch Geld- und Sachspenden und bezüglich der Betreuung hilfs bedürftiger Volksgenossen aus Grund feines Einblicks als Vermieter in die wirtschaftlichen Verhältnisse seiner Mieter dem Winterhilfswerk mit Rat und Aufklärung zur Seite steht. Die Einsatzbereitschaft des deutschen Haus- und Grund besitzes, die er ja gerade im nationalsozialistischen Staate wiederholt bewiesen hat, muh und wird sich auch diesmal wieder bewähren. Deutsche haus-und Grundbesitzer, tut Eure Pflicht, tragt mit allen Kräften bei zur erfolgreichen Durchführung des Winterhilfswerkes, eingedenk des ethischen Grundsatzes der neuen Zeit: Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Die Aufgaben der NSV Der Gauamtsleiter der NSV, Stadtrat Büttner- Dresden, hatte die Abteilungsleiter, die Kreisamts- und Organisationsleiter der 25 sächsischen NSV-Kreise zu einer Arbeitstagung nach Dresden gerufen,, in der der Gauamts- !eiter die Richtlinien für die diesjährige Winterarbeit der NEV vekanntgab. Die Kohlenversoraung, die Kartoffelver- 'orguno und die Durchführung der Eintopf-Sonntage feien die im Vordergrund stehenden Aufgaben. In einer Aus sprache tauschten die Amtsleiter Erfahrungen aus dem lHt- sährigen Winterhilsswerk aus. Die Tagung brachte den Be weis, daß im Gau Sachsen die NSV mit all ihren Helfern als Trägerin des gewaltigen Winterhilfswerk» bereitsteht-