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Zkiillllg Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg Kummer 1l4 Sonntag, den 30. September 1934 33. Jahrgang Fernruf: 231 DA. 8.34 412 der Gemeinde gewidmet und hatte man dabei erkannt, welch verwaltungstechnisches Talent verbunden mit Treue und Fleiß in ihm wohnte. Und die Gemeinde hat diese Wahl keinen Augenblick zu bereuen gehabt. Die Sauberkeit seiner Verwaltung und seine selten klugen Maßnahmen brachten in der Zeit der Ruhe vor dem Weltkriege die Gemeindefinanzen auf beachtenswerte Höhe, vorbildlich im gesamten amtshaupt- mannschaftlichen Bezirke. Und als nach den guten Jahren die schwersten Zeiten für unsere Gemeinde kamen, die Kriegs zeit, die Inflation, die Deflation, die Arbeitslosigkeit, da hat er als trefflicher Steuermann das Gemeindeschiff über viele gefahrvolle Untiefen, durch alle Stürme, vorüber an allen Klippen mit Umsicht und gutem Geschick geleitet. Aber nicht nur der Gemeinde galt seine Fürsorge, auch Kirche und Schule sind ihm dankbar und nicht zuletzt die Beamten seiner Ver waltung, denen ec mit Wohlwollen und Gerechtigkeit gegen übertritt. Kann es ein Wunder sein, daß eine solche Kraft unsern Ort gehoben und vorwärtsgebracht hat? Erinnert sei nur an die Erwerbung des Rathauses und des Gaswerkes, an die Eingemeindung der Nachbarorte, an die Errichtung der Wasserleitung, an die Einführung des elektrischen Lichte», an den Straßen- und Wohnhausbau, an die Errichtung der Turnhalle und des Gemeindebades, alles hervorragende kulturelle Einrichtungen, bei deren Verwirklichung tausend fache Schwierigkeiten, finanzieller und verwaltungstechnischer Natur zu überwinden waren. Auch außerhalb der Grenzen unseres Ortes weiß man seine Kenntnisse und Treue zu schätzen, holt sich oft von ihm guten Rat und sieht ihn gern als Führer mancher Vereinigungen. Möge seine bewährte Kraft, wie sie schon an seinem 25jährigen Ortsjubiläum vor drei Jahren gebührend beachtet wurde, auch noch weiterhin beachtet werden und uns noch lange erhalten bleiben! — Wir verbinden mit diesem Wunsche die aufrichtigsten Glück- und Segenswünsche für seine fernere Tätigkeit. ^irnstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 .LF 'Ml. Trägerlolm. Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger Störungen des ^^bes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Be cher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. - Mit den Bild-Beilagen „Neue Illustrierte' Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg, dauvh'chriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hermann Rühle, Ottendorf-OKrile Mcheckkonto: LLipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 1» nisterr' j iaka aus, wszui^ wdaäE ieldtüche" Hertkiches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, am 29. September iyzq. > in «4 wirb. Ä > 'n L Pa. AS MNrA "che Ku' «'S die ließe. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum S Alle» weiter« llb«r Rabatte usw. laut aufliegenden Tarif. Anzeigen-Annahme bis spätestens S Uhr »W- mittags des Erscheinungstages. Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebeneu N»- zeigen übernehmen wir keine Verantwortung. Jeder Anspruch aus Nachlaß rrllscht HM Klage od. Konkurs. „Mode und Heim" — „Kobold" — n Typ des einen Ve sten Dißi- amit ihre s Vorbild, von unge> chmied als n, die mit ft und ge- en. so Hot n, die mit llrbeit ow rbeiter ehören daß der der Weit der Höch» n Begrif! n wir die t haben, Volt ae- die Rasse. >. Deshalb räger des s das ZU' meinschaft rmen des ichen wir en, man muß D efolgschail zu begrei- sind das ein Bild chnik und ne riesige ur techni' dem IN' Ausgabe nden detcn ist' Ingeiegen' nd Sebn' er ist sül ker, schön' Bildwerke Werktages - uns als en gesteh ^erkgerech' raus voll- griechisch? Archäoid' „fremden eiden des im grie- erblirlen- ante Ber- i das o"S wrden Nt a Kill» lgiöse" e kürH om in Md- ine llleN' tom M h erklär >p>er ekelte"^ Kulturen 'N NllM' dem M' Itur n>A re bei d? ' übk'g. g veralt ErziP AuU her«'«. tuM-Al LÄ Tk« 4, Langten Kosten ist in günstiger Weise geregelt. 25000 - werden mit Genehmigung der Girozentrale der Betriebs- jjwge der Girokaffe entnommen, da eine bessere Unter- ?.^UNg der Giro- und Sparkasse besonders notwendig ist ? die Entwicklung dieser werbenden Einrichtungen nur Mg beeinflussen kann. Die Sparbeträge aus 2 zugeteilten Mparverträgen der Landesbausparkasse in Höhe von 6000 werden mit verwendet und 12000 RM. erhält die Ge- von einem öffentlich rechtlichen Verband zu 4 V, °/o darlehensweise zur Verfügung gestellt. Das Reichs- ^iwinistertum und das Ministerium des Innern haben Hu» - r Darlehensaufnahme Genehmigung erteilt, da die Feinde dem UmschuldungSverbande nicht angehört und der Aiuß mäßig ist. Die Tatsache, das dieser Bau eine sehr Alchenswerte Belebung des Baumarktes bewirkt, war mit- für die Entschließung der Gemeindevertretung, weitere Arbeitsbeschaffungsmaßnahme stellt die Regu- der Großen und Kleinen Röder dar, welche die Ge- ^Averordneten in weiteren beschäftigte. Die Durchführung Ursprünglichen Projektes scheiterte daran, daß die deutsche ^Uchaft für öffentliche Arbeiten die Darlehensgewährung Gemeinde Hermsdorf ablehnte. Sie ist bereit, für l^"b Flurbezuk Ottendorf-Okrilla gelegenen Bauabschnitt iZO RM. als Darlehen, 8300 RM. als Zuschuß und RM. in Bedarfsdeckungsscheinen zur Verfügung zu lA Das Darlehen ist mit 4 °/o zu verzinsen und mit /«, iu tilgen. Das Finanzministerium hat sich bereit er- für 70'/, der Darlehenssumme den Kapitaldienst zu lahmen. Die Jahresbelastung für die Gemeinde stellt Mu auf 254 RM. Die Gemeindevcrordneten stimmten ^Darlehensaufnahme einmütig zu. Verschiedene Anträge Einwohnerschaft auf käufliche Ueberlassung der Ge- .^Wohnhäuser gaben Veranlassung zu dem grundsätzlichen Wohnhäuser dann zu Veräußern, wenn der Er- über au»reichendenS Kapital verfügt. 50 des ^Meises müssen möglichst in bar angezahlt werden. Das »Ij Mfgeld kann in Höhe von 40—50 der Brandkasse Hypothek zum Zinsfuß für Sparkassenhypotheken stehen Dem Bauausschuß wurden die erforderlichen Richt- a und Ermächtigungen erteilt. Hierauf geheime Sitzung. und berücksichtigt auch die künftige Entwicklung der ^- ^tober, sind 25 Jahre vergangen, seit Herr Bürgermeister :-"mde und ihrer Betriebe. (Die Planung ist im Rat-, Richter an die Spitze unsrer Gemeindeverwaltung berufen angeschlagen. Die Aufbringung der auf 40000 RM.l wurde. Aus 41 Bewerbern wählte man ihn aus, hatte er doch schon einige Jahre vorher als Kassierer seine Tätigkeit > — Die Gcmeindeverordneten hatten in ihrer letzten Ang eine bedeutsame Tagesordnung zu erledigen. Zu- At nahm man Kenntnis von einem Berichte des Bürger- "Ärs über den Stand der Arbeitslosigkeit in der Gemeinde von einer Auslassung des Deutschen Gemeindetages über ''Finanzgebarung der Gemeinden, die besonders dem leiten- Gemeindebeamten ein Höchstmaß von Verantwortung auf- "'U Am I. 4. 1934 waren 308 Wohlfahrtserwerbslose fanden gegenüber 171 am 1. 9. 1934. Auf öffentliche Arsiützung seinschl. Sozial- und Kleinrentner sowie Be- Ar von Arbeitslosen und Krisenunterstützung) waren ange-' ?ikn am 1. 4. 576 und am 1. 9. 447 Personen. Für Fürsorgewesen waren in der Zeit vom 1. 4. bis 31. 8. A 57128 RM- aufzuwenden, davon entfielen 19043 RM. "I die Gemeinde. Sie erhielt zur Aufbringung dieses Be- i 'U37I3RM. NeichSbilfe und 9200 RM. Sonderbei-' Unter Hinzurechnung des Gemeindedrittels für An- und Krankenhausunterbringung, ärztl. Behandlung von: ^'6 RM. und der Bezirksumlage von 9790 RM. ergibt' Eine Belastung für die Gemeinde von 18136 RM. Jn- A der Bildung des Berufsschulverbandes Heiderand Nord sich die Auflösung des die Gemeinden Ottendorf-Okrilla,! kMdorf und Medingen umfassenden Berufsschuloerbandes ^'de« notwendig, die einstimmig beschlossen wurde. Das! Ayesetz über die Ueberwachung des Bauwesens durch einen) Aderen Baurevisor wurde angenommen. Zur dringend^ Andigen Ausführung eines Erweiterungsbaues am Rat- j Phot. Kranz Gaudernach Dresden. A erstattete der Bürgermeister eingehenden Bericht. Die! T" ^Ballungsräume sind dem steigenden Verkehre in WMcheNMffWllW-eS MgeMMS HeMlWter Ar Hmsicht mehr gewachsen. In sanitärer Beziehung sind, s Räume sowohl für die Beamten als auch für das' Unter den umfassenden Vorbereitungen dieser Tage zum Mikum völlig unzulänglich. Es wurde daher einstimmig. Reichserntedankfest und unter dem Festestrubel am Sonntag Mosten, nach den Plänen des Architekten Böhlig einen wollen wir ein Fest am Montag nicht vergessen, daß zwar j Aerungsbau auszuführen, der das bestehende Gebäude s^nen Rahmen nicht so weit spannt, aber doch für unsere tzln»rgm»d Ir«,» laßt Md der nicht minder tmchkmmrt iß. Am Mm,»,, dm .Ae gereichen wird. Die Raumeinteilung ist zweckmäßig Miet und berücksichtigt auch die künftige Entwicklung der Aoinde und ihrer Betriebe. (Die Planung ist im Rat- — Am 1. Oktober vollenden sich 25 Jahre, daß Herr Max Russius bei der hiesigen Firma Augugst Walther L Söhne / Sächsische Glasfabrik als Versandleiter tätig ist. Großer Wertschätzung und Beliebtheit erfreut sich der Juki« lar von feiten der Leitung wie auch der Gefolgschaft, die er sich durch seine treue und gewissenhafte Verwaltung seine» verantwortungsvollen Postens in der langen Reihe der Jahre verdiente. Aufrichtige Glückwünsche an dieser Stelle Herrn Russius zu seinem 25 jährigen Amtsjubiläum. verkauf von Kleie durch die Mühlen Es besteht Veranlassung, erneut darauf hinzuweisen, daß für Roaaen- und Weizenkleie durch die Anordnung 1 des Getreidewirtichaitsverbandes Sachsen (Freistaat) vom 22. August 1934 fwchstprelie festgeießt worden sind. Di« Mühlen, die beim Verkauf ielbsthergestellter Kleie sich an die Anordnung nicht halten und die Höchstpreis« überschrei ten. sehen sich der Bestrafung, unter Umständen durch Ent zug des Kontingentes, aus. Dresden. Großstadtpflanzen. Auf der Fern verkehrsstraße nach Berlin begegnete eine Landstraßenver- kehrsstreife der hiesigen Verkehrspolizei in der Großenhainer Gegend einem Berliner Kraftwagen, dessen jugendlich« In sassen verdächtig erschienen. Der Wagen konnte erst nach einer wilden Jagd und unter Anwendung der Schußwaffe gestellt werden. Nach längerem Leugnen gestanden oi« beiden Burschen, den Wagen, in dem sich auch Diebesgut befand, in Berlin gestohlen zu haben; siie wurden festge nommen. Die Diebe, Brüder von 16 und 18 Jahren au» : Berlin, haben bereits den Diebstahl zweier anderer Kraft- s wagen zugegeben. Neustadt. Schwerer Zusammenstoß. An der Straßenkreuzung Sebnitzer und Bahnhofstraße stießen ein Stolpener und ein Meklenburger Wagen heftig zusammen. Der Fahrer des Stolpener Wagens mußte in schwerverletz tem Zustand unter seinem Wägen hervoraezogen werden. Dep zweite Wagen fuhr noch etwa zwanzig Meter weiter und landete, nachdem er einen Straßenbaum glatt umge fahren hatte, auf dem Bürgersteig. Ein Insasse dieses Wagens wurde durch die herausgerissene Tür auf da« Straßenpflaster geschleudert und leicht verletzt. Bautzen. Steuerloser Lastzug. Auf dem Gü- terbahnhos löste sich von der Steuerung der Zugmaschine eines Lastzuges eine Schraube, wodurch der Lastzug steuerlos wurde und an der abschüssigen Güterbahnhofsstraße nach Durchbrechen einer eisernen Schranke eine dreieinhalb Meter hohe Böschung hinab auf die Gleise stürzte. Zugmaschine und Anhänger wurden völlig zertrümmert und mußten mittels Krans gehoben werden. Der Güterverkehr an der Laderampe war durch den Unfall für einige Zeit unter brochen. Der Zugmaschinenführer hatte sich noch rechtzeitig durch Abspringen retten können. Der Beifahrer wurde aus die Gleise geschleudert, erlitt jedoch nur leichtere Verletzun gen. Zittau. Tödlich überfahren. In Niederoderwitz wurde der 24 Jahre alte Baugeschäftsinhaber Kurt Kriesing vom Anhänger einer Zugmaschine überfahren und getötet Zittau. Großschmuggel mit Zigaretten papier. Die Zollbehörden deckten im Kurort Oybin einen grogangelegten Schmuggel mit Zigarettenpapier aus der Tschechoslowakei aus. Einem Oybiner Einwohner konnte nachgswielen werden. 500 000 Blatt Zigarettenpapier ein geschmuggelt und nach Hamburg vertrieben zu haben; er wurde festgenommen. Hartha. Dasnenntman Glück! Beim Legen von elektrischen Leitungen stürzte ein Arbeiter von einem zehn Meter hohen Mast. Der Verunglückte stand nach wenigen Augenblicken wieder aus und konnte in gewohnter Weise seiner Arbeit nachaehen. Großenhain. Cs ging nicht schnell genug. Ein 25jähriger Maschinenschlosser von hier, der in den Lauchhammerwerken in Gröditz arbeitet, hatte sich auf der Heimfahrt auf das Kraftrad eines Arbeitskameraden gesetzt, um schneller nach Hause zu kommen. Sein Fahrrad, mit. dem er sonst zurückfuhr, hatte er sich aus den Rücken gebun den. Auf der Staatsstraße von Elsterwerda streifte ein Personenkraftwagen das Fahrrad und riß den Schlosser herunter. Mit einer Gehirnerschütterung mußte er dem Stadtkrankenhaus zugeführt werden. Plauen. Durch scheuende Kühe ums Leben gekommen. Die 74 Jahre alte Landwirtswitwe Wilhel mine Hommel in Limbach i. L. wurde von ihrem mit Kar toffeln beladenen Wagen überfahren und getötet. Die vor den Wagen gespannten Kühe scheuten durch das Hupen eines Autos, das hinter dem Wagen herkam und gingen durch, wobei die Frau unter den Wagen geriet. Plauen. Aus 32 Meter Höhe abgestürzt. Von dem Schornstein eines Fabrikgrundstücks am Mühl graben stürzte der 56jährige Cssenbauer Alfred Gerberth aus Kloschwitz aus einer Hohe von 32 Meter ab und war sofort tot. —