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Ottendorfer Zeitung : 03.06.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193406038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19340603
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19340603
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-06
- Tag 1934-06-03
-
Monat
1934-06
-
Jahr
1934
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 03.06.1934
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Nur mit der Jugend wird das Werk gelingen! Reichsminister Rust in der Landesschule Klotzsche. Reichsunterrichtsminister Rust, der anläßlich der Reichstheaterwoche einige Tage in Dresden weilte, stattete auch der sächsischen Nationalpolitischen Erziehungsanstalt, der früheren Lanoesschule, in Klotzsche einen Besuch ab. Am Mittwoch, kurz nach 6.30 Uhr, traf er in Begleitung seines Adjutanten, Prof. v. Korsell, des Volksbildungs ministers Dr. Hartnacke und des Ministerialdirigenten Dr. Kleint, des Leiters der Schule, in der Rudolf- Schröter-Schule ein. Fanfarenstöße vom Dache des Haupt gebäudes riefen sofort die überall im Gelände bei Sport und Unterricht verstreuten Jungen zum Appell zusammen. Währenddem besichtigte der Reichsunterrichtsminister unter der Führung des Schulleiters eingehend die ganze Schule. Danach trat er vor die Jungen, die im offenen Viereck um die Fahne angetreten waren. Minister Dr. Hartnacke be grüßte die jungen Kameraden und beglückwünschte sie und sich zur Ehre, den Reichsunterrichtsminister ihnen vorstellen zu dürfen. Dieser ergriff dann selbst das Wort und führte ungefähr folgendes aus: Meine jungen deutschen Volksgenossen! Wir haben es anders gehabt in unserer Jugend als ihr. Wir haben sie in gewissem Sinne mehr genossen. Von euch wird anderes ver langt und mehr. Man verfährt hart mit euch. Und trotzdem wünschte ich, mit euch in dieser Zeit jung zu sein. Denn euer Leben hat erst wieder einen Inhalt. Ihr wißt wieder, wor um es geht, und worum zu kämpfen sich lohnt. Als wir 1918 aus dem Felde zurUckkamrn, fanden wir eine Regierung vor, die alles das nicht mehr anerkannte, wofür wir länger als vier Jahre gekämpft hatten. Die nationale Ehre wurde mit Füßen getreten. Erst Adolf Hitler hat dem deutschen Volke seine Ehre wiedergegeben. Ihm habt ihr es zu danken, wenn das Gefühl für die Ehre heute wieder lebendig ist. Und es muß eure Aufgabe sein, die deutsche Ehre und die deutsche Freiheit zu bewahren und zu erringen. An euch, ihr Jungen, wird es ja liegen, ob der Natio nalsozialismus die Angelegenheit einer Generation ist und mit dieser wieder vergeht, oder ob er mehr ist. Erst wenn ihr zur Blüte bringt, was wir in eure Hände legen, wird der Nationalsozialismus die deutsche Welt anschauung werden. Dann erst wird für das deutsche Volk seine eigentliche große Zeit beginnen. Darum ist die Auf gabe, die mir der Führer anvertraut hat, wohl die größte Erziehungsaufgabe, die er überhaupt vergeben konnte. Ich habe in Preußen bereits eine Anzahl nationalsozialistischer Erziehungsanstalten begründet ähnlich dieser hier, in denen die deutsche Jugend zu nationalen Sozialisten und jenem harten Menschentum erzogen werden sollen, was wir heute brauchen. Gleiche Ausbildung des Geistes, des Charakters und des Körpers! Adolf Hitler erkannte, daß unsere sogenannte bürger liche Jugend nicht allenthalben die Erziehung genossen hatte, die sie hätte haben sollen, und daß sie an einer übermäßigen rein geistigen Ausbildung litt. Menschen solcher Art waren den harten Anforderungen schließlich nicht gewachsen; das hat vielleicht am stärksten der Zusammenbruch von 1918 be wiesen. Es gab eine Zeit, wo wir glaubten, daß ein gut ausgebildeter Geist für einige Schichten genüge. Damit begann der Zerfall der Nation. Der Gegensatz von Kopf- und Handarbeiter, von Bürgertum und Prole tariat, den der Führer als einen der unseligsten erkannt hat, soll auf immer beseitigt werden. Der ganze Mensch mit allen seinen Kräften soll heute seine Ausbildung erfahren. Frei lich soll sich niemand einbilden, daß er nun aller geistigen Anstrengungen enthoben sei. Es gibt heute Jungen, die denken, sie könnten hier mit einer Schwungstemme die gei stige Leistung ersetzen! Das ist ein Irrtum. Nach jeder Seite müssen wir unsere Kräfte regeln! Ihr, deutsche Jungen, habt die Verpflichtung, nichts in euch zu lassen, was in euch gelegt ist. Bis zum allerletzten müßt ihr aus euch herausholen, was ihr irgendwie einfetzen könnt für das Ganze, getreu dem Vorbild, das der Führer euch gibt. Dann erst, wenn ihr das tut, wird das deutsche Volk so werden, wie Adolf Hitler es sich wünscht. Das deutsche Volk der Zukunft seid ihr. Wer „Heil Hitler!" sagt, der muß sich dann auch allem unterwerfen, was der Führer von ihm verlangt. Wenn ihr hier jeden Morgen die Fahne aufzieht, müßt ihr euch immer wieder sagen, daß diese Fahne nie, nie mehr untergehen darf! Wenn ich mein Werk vor mir sehe, dann weiß ich, daß es nicht gelingen kann, ohne den Glauben an die deutsche Jugend. Wir glauben an euch, und ihr, deutsche Jungen, müßt diesen Glauben wahrmachen, und ihr könnt ihn und werdet ihn wahrmachen, wenn ihr unverbrüchlich dem folgt, dessen wir nun auch in dieser Stunde gedenken: Unser Füh rer, Adolf Hitler, Sieg Heil!" Donnernd fielen die Jungen in die Heilrufe ein. Jeder war gepackt den Worten des Reichsunterrichtsministers ge folgt, der weithin hallend und stellenweise mit stärkster Lei denschaftlichkeit seine Mahnworte den Jungen ans Herz legte. Der Minister verabschiedete sich dann von den Füh rern, von Schule und Unterbann. Die zwölf Scharen der Jungen rückten in ihre Häuser ab. Die Rüdolf-Schröter-Schule hatte ihren großen Tag gehabt. Künstler und Bühne müssen dem Volke dienen Reichsminister Dr. Goebbels über das deutsche Theater. Vor den Mitgliedern des Deutschen VUHnenvereins, der s zur Zeit in Dresden eine Tagung abhält, sprach am Don- . nerstagnachmittag Reichsminister Dr. Goebbels in einer ! großen Kundgebung in der Dresdner Staatsoper über das ! deutsche Theater im neuen Deutschland. Unter anderem ! führte er aus: Die deutsche Revolution erhebe die Kunst ! in eine neue Bedeutung. Sie ändere das Verhältnis des Volkes zur Kunst und umgekehrt. Das müsse gesagt werden, um die Kunst und ihre-geistigen Träger vor Irrwegen zu bewahren. Wenn Kunstschaffen nichts anderes heißt, als gestaltlose Sehnsucht in eine Form zu bringen, dann trifft dieses Charakteristikum auch auf die Politik zu. In diesem Sinne ist auch die Politik eine Kunst, und zwar die edelste, ! denn sie hat die Aufgabe, den Menschen in Zucht und Form zu bringen. Sie erstreckt ihre Tätigkeit auf das edelste Ob jekt, das künstlerischen Händen anvertraut werden kann. Nur wo die Politik zum Handwerk entartet, kann sie die innere Beziehung zu den anderen Arten der Kunst verlieren. Wo aber die Politik als Kunst aufgefaßt wird, da wird s sie immer ein lebendiges Verhältnis zur Kunst und zu de» Künstlern unterhalten. Sie ist dann im wesentlichen die Wegbereiterin der anderen Künste, und beide tun gut, wenn sie nicht gegeneinander, sondern nebeneinander stehen. Eine Kunst ohne Publikum ist undenkbar. Die Kunst gewinne zum Publikum erst dann das richtige Verhältnis, wenn sie versuche, zu denken und zu handeln wie die Zeit, in die sie hineingestellt ist. Auch die Kunst ist ein Kind der Zeit, aber nur die Kunst hat ewigen Bestand, die die Gabe besitzt, über die Gegenwart hinauszugreifen. Ihre Impulse empfängt die Kunst aus ihrer Zeit. Erhebt sie ihre Zeit über ihr bloßes Dasein hinaus und gibt sie der Zeit eine Wertigkeit, die über die Jahrzehnte hinauswirkt, dann kann man von Kunst in edlerem Sinne sprechen. Dann ist die Kunst auch die erste geistige Ausdeuterin und Sinngeberin der Zeit. Die Gesetze, die seit Ewigkeit für die Kunst galten, werden auch in Ewig keit für die Kunst Geltung besitzen. Keine machtpolitische Umstellung vermag sie umzuändern, denn sie sind ewig und allgemeingültig. Mit dem Begriff Kunst kann logischerweise niemals der Begriff Reaktion verbunden werden, und es wäre dqs erstemal in der Kunst- und Kulturgeschichte der gesamten Menschheit, daß eine Kunst ihre Zeit nicht nur nicht formte, sondern nicht einmal verstände. Zur Frage des Theaterwesens übergehend, verwahrte sich der Minister mit Entschiedenheit gegen den Vorwurf, daß der Nationalsozialismus die Krise des deutschen Theaters hervorgerufen habe. Die Krise sei bereits" Händen gewesen. Um in absehbarer Zeit mit der M"' des deutschen Theaters im allgemeinen beginnen zu kE! habe man es von den Schlacken gereinigt, die seine EM i fähigkeit zu ersticken drohten. Das Theater darl f Experimentierstätte mehr sein. Erst wenn die Reinig";' vollzogen ist, ist die Möglichkeit des Aufbaues einer M nalen Kunst gegeben. Der Nationalsozialismus kenne«' das Theater an sich, denn es gebe nur eine deutsche Them^ kultur. Ebenso gebe es auch nur eine deutsche DiaM Selbstverständlich trägt die deutsche Kunst den EMM der Vielgestaltigkeit und Mannigfaltigkeit. Der Erum dieses Charakters ist aber die Deutschheit. Wir wM daß die Not des Theaters zu einem Teile zwar aui.. ideellen, zum anderen Teile aber auf der materiellen fr" zu suchen war. Das Reich hat daher nicht die Sorge fm" s Theater den Ländern oder Kommunen überlassen, selbst mit helfender Hand eingegriffen. Wenn das nun die zentrale geistige Führung des deutschen Thea», in seine Hand nahm, dann mußte es dem Theater M eine materielle Existenzfähigkeit geben. Das tat es die Bewilligung eines 12-Millionen-Zuschusses im lE, den Etatjahr, während früher kein Reichsressort einen artigen Posten kannte. Damit hat das Reich die matem Erhaltung der großen deutschen Theater gewährleistet Es übernahm damit natürlich auch eine Pflicht de» Steuerzahler und dem Volke gegenüber, die Ps«°! nämlich, daß das Theater wirklich dem Volke dM Die Verhältnisse bei dem Künstler und bei dem Sa» leiter lägen analog. Beide seien Männer des öffenM Dienstes und unterständen der Kritik der OeffentlE. deren Gesetzen sie unterworfen seien. Der NationalsopM mus habe das Gesicht des Theaters grundlegend umgM delt. Nun warten wir auf die Neugestaltung der gE". Dinge. Man kann von der Regierung nicht verlangen,", sie diese Neugestaltung in die Wege leitet. Das ist die » gäbe des Genies. . Das Theater muß von zeitnahen Menschen geM werden. Der Staat wird sie, wenn sie wirklich der 3", dienen, nicht in ihrer künstlerischen Freiheit beengen,a der Staat hat das Recht und die Pflicht, darüber zu daß sie in Taktgleichheit mit dem Rhythmus der a marschieren. . ... Jeder Künstler muß zur Zeit in der richtigen Win«, stellung stehen. Von dieser aus hat er dann va» Betätigungsfreiheit. Die Größe des Kiinstlerberu" liegt darin, dem Volke dienen zu dürfen. Im weiteren Verlaufe seiner Ausführungen uM:. sich Dr. Goebbels der Frage des Spielplanes zu, die sch»»'» sei, da keine modernen Dramen vorhanden seien. Was/ü her auf diesem Gebiete gezeigt worden sei, sei ödester Die Ideen, die hinter dem Umbruch standen, hätten^, heute ihre künstlerische Gestalt noch nicht gefunden. Spannungen der Zeit sind groß genug, künstlerisch gM.,, zu werden. Es handelt sich dabei nicht darum, die ZsM zuschreiben, sondern die Dinge zu „verdichten". WM können nur hoffen, daß das Genie dichterischer EestaM unserer Zeit schon mitten unter uns steht. Der gute allein sei dabei nicht maßgebend. Der Dichter solle diM, künstlerisch gestalten und ihr ihren Sinn geben. Er sM über den Alltag in eine höhere Wertigkeit hinaus^, und damit zahllosen verzweifelten oder pessimistischen schen Glück und Erholung geben. Der Minister wandte sich dann gegen die Häusls, hörende Redensart, daß das Publikum Kitsch wolle. Geschmack des Publikums müsse nur geformt werden. -, Theaterleiter müsse seinen Ehrgeiz darin sehen, mst.^ Theater einer Stadt auch die ganze Stadt zu beschall^ Dabei müsse man die Kunst verstehen, das Volk an ver n tigen Stelle anzufassen. In Berlin habe man 100 000 schen im Laufe eines Monats ins Theater geführt . diesen würde ein gewisser Prozentsatz sicherlich im Lau!" , Zeit theatergewohnt werden. Man müsse die Mensche». erst einmal ins Theater führen. Das Volk wird seine B"« lieben lernen, wenn die Bühne ihr Volk lieben gelerm«j und das Volk ist dankbar und voll Achtung vor jedeM stung, wenn sie sich ihm in der richtigen Form offene Der Minister kam zum Schluß seiner Rede attl^ Problem der modernen Kunst an sich zu sprechen. Ein" tung dürfe nicht nur modern sein, sondern sie müsse gekonnt sein. Die Oeffentlichkeit sei nicht dazu da, irgendein verdorbenes Gehirn sich vor ihr abreaM, könne. Das ewige Schreien der Modernen werde all! .j Dauer lästig. Es sei Aufgabe der Dichter, die EM 4dj (Nachdruck verboten.) „Und er — er — Boxbach — er ist frei — Gott mag wisse, was für einen unsinnigen Streich er jetzt ausheckt." „Von dem morgen vielleicht ganz Europa in Schrecken widerhallt." „Herr — erbarme dich! — Wenn es ihm glücke tüt' — dann stehe die böse Preuße auf wie ein Mann — die Österreicher lasse sich nit lumpe — die Spanier — die Westfale hacke los — die Portugiese — die Italiener. Über uns Rheinbundfürste kommt das jüngste Gericht." „Wir sind alle verloren, Hoheit!" „Ich mein' als, es fängt schon an zu dämmern, Box bach! Liebe Zeit — die Sanduhr läuft — man mutz han deln, eh' es zu spät is! Der Kaiser mutz einen Umweg mache — seine Umgebung mutz ihn beschwöre." „Wir können ja niemanden warnen! Alle Würden träger sind drautzen auf der Jagd." „Einer nit!" schrie die Fürstin Praunheim auf springend und faßte in blinder Haft den Kutscher an den Tressen des Nadmantels und wies ihm die Richtung. „Laß die Kirche da rechts liege, Jean — fahr' das Gätzche links hinauf." „Aber das ist doch nicht die Richtung nach dem Er furter Tor!" rief die Boxbach. „Halt die Gosch! — Als weiter, Jean! — So! Halt jetzt!" Der Wagen stand mitten auf dem breiten Frauen plan. „Boxbach, kennt Sie das Haus da drüben?" „Ich habe es schon gestern mir der geziemenden Ehr furcht gesehen" sprach das Hoffräulein, „die man dem Wohnsitz des Herrn Geheimrats von Goethe schuldig ist!" „Ach — der Goethe — der hilft mir nix. Aber bei ihm im Haus logiert der Generalfekretär des Kaisers — der Minister Maret — der vorhin seinen Kurier hinausgeschickt hat — der Maret is daheim — der bearbeitet die eiu- laufenden Staatsdepeschen! Boxbächle — spring'! Der is unser Mann!" Das Tor öffnete sich langsam auf den stürmischen Kftngelriß. Feierlich stufte sich die breite Eingangstreppe, ^armorbilder blickten aus steinernen Augen in unbekannte ^»me. Die Welt draußen versank. Kühle und Stille wehte von den weißen Wänden. Aus der verschlossenen Tür rechts hallten zwei Männerstimmen, volltönig, wohl lautend, wie von Priestern in einem Tempel der Antike. „Es ist jetzt kein Empfang", flüsterte Goethes Diener. „Exzellenz erörtern mit Herrn Talma die Angelegenheiten des französischen Theaters. Oh — man wünscht zu Herrn Grafen Maret? — Durch das Kabinett mit Gipsabgüssen, wenn es beliebt!" Er führte die beiden Damen in ein Gartenzimmer jenseits des Hofes. Durch die Tür links fegte aus den anstoßenden Gemächern Madame Maret herein — jung — hübsch — quecksilbern. Noch nicht Herzogin, wie die an deren Pariser Mondänen, und daher vor der deutschen Fürstin in einem Hofknicks niederknickend. „Sie sehen mich untröstlich, Hoheit! Der Graf ist nicht anwesend! Er sucht in der Stadt wie eine Stecknadel den Marschall Lannes! — Ach — ich bin in einer Aufregung! — Wegen des spanischen Feldzugs? Meiner Treu — diese ewigen Feldzüge! Nein: Madame Reimbaud sandte mir ein Dutzend neuer Roben aus Paris! Betrachten Sie bitte diese Tunika aus Goldstoff mit eingestickten Silber bordüren! — Ein Traum! Und lächerlich billig — kaum fünftausend Franc! Wie? Sie sind verzweifelt, meinen Mann nicht zu treffen? Mein Gott — die Staats geschäfte — Man teilt augenblicklich die Türkei. Oder teilt man Portugal? Ich weiß es nicht mehr." „Kommt Graf Maret bald heim?" „Er wollte zusammen mit dem Marschall zu dem Minister Göt — dem dies Haus gehört — oh — ein Mann von Qualitäten — der Kaiser lud ihn nach Paris ein! Ob mein Mann irgendwo in dieser lächerlichen, kleinen Residenz zu finden ist? Dieses Dorf — wie heißt es doch gleich? Richtig: Weimar — steht heute auf dem Kopf! Suchen Sie ein Sandkorn in der Brandung! Hier liegen schon wieder eben gekommene Kurierdepeschen für meinen armen Gatten! Mein Gott — was wollen denn alle diese Leute? Sie sind nie zufrieden!" Die Fürstin Praunheim hatte sich von der künftigen Herzogin von Bassano verabschiedet. Majestätisch, der Un ruhe der Menschlein draußen entrückt, blickten ihr die Marmordioskuren in Goethes Treppenhaus nach, während das Tor hinter ihr zufiel. Draußen winkte Eliza Praun heim kurz ihrem Kutscher, Leiblakai, Vorreiter: „Wartet auf dem Platz bei der Kirche von vorhin!" und stürmte, ohne rechts und links zu sehen, mit geraffter Schleppe, einen menschenleeren, engen Mauerhohlweg zur Rechten hinab nach dem Wipselgewoge des Parks. Die Hofjungfer konnte ihr nur im Laufschritt durch das düstere Gäb^' folgen. „Wohin denn — um's Himmels willen — Hoheit" „ „Ei — den Weg zurück, den wir gekomme sind Webbichtwäldche. Es geht zu Fuß schneller den lang, als im Wage durch die vielen Mensche." „Es ist ja viel zu weit von hier —" „Ich mutz hin! — Ich weitz, was ich tu'!" „Es dämmert ja schon!" „Um so mehr heißt's springe! — Ich bin dem schon einmal vor seinen Wagen hingetrete — weißt:", Tilsit! Ich wag's jetzt noch einmal — bei dem TiefM Schlößche werf' ich mich gerad' in den Weg." „Aber was wollen Sie Seiner Majestät sagen?" , „Geheimnisvoll werd ich die Arme hebe und die M aufreiße wie eine Seherin aus der Vorzeit! In meM Hause wär' die Hellseherin schon vom Siegfried her! sähe Mörder in dem Webbicht — Mörder — Mord" „Der Kaiser wird Sie auslacheu, Hoheit „Und ich flehe ihn an im Namen oer MenM^ über die er gebietet, er sollt' den Webbicht meide! sollt' vor der Fasanerie abbiege." „Ich hab' da keinen Weg gesehen." .A- „Meinelwege ins freie Feld hinaus — die Marias solle sich um ihn schare — die Fürsten — mein Matt» Eil' Sie sich, Boxbach — Sie langsame Schnech!" „Ich hab' Seitenstiche, Hoheit!" „Bleib' nit stehen!" . „xp „Da — da — Hoheit — am Parkrand — unter ' hohen Bäumen drüben im Zwielicht —" „Siehst du Gespenster?" „Der Haufe junge Leute drüben." „Jenaer Studente — nach ihrem Aussehen." „Kennen Sie den Langen, Blonden, in der Mitte, ' so eindringlich auf die anderen einspricht?" M „Gnad' mir, Gott, da steht er in leibhaftiger Gest» - „Fix hinter die dicken Buchen, Hoheit, damit er nicht sieht!" Der hagere Akademikus drüben trug, wie fas»" führten, die schlampig herausfordernde Tracht der M«, Renommisten — einen durchlöcherten, langen, verschnür , schwarzen Rock, hohe Kanonenstiefel mit Pfundsporen, schwarze Schirmmütze schief im Genick. Er legte dem sährten neben ihm die Hand auf die Schulter. (Fortsetzung folgt.) Endigen un Mm Zusai Ausstellung, K sprechen. Arte Zucht r «e. Unter dst Minister Men einst 'Zünd vorig !Nren und d Klassen. E Nillione, K Worte kö mner der gr Listen sagt Mte anhör Geister gibt °us richtig, "st moderne -Märe Pat Bosses und nahe, w Menden D Ahnung m "uH der Zul Wn Berg M nur un Kt Wirkst »mssiker, ast Ziten Leide auch die Der Mi Murcht vo Mbahner dem Gelt ^eiht sein "unte- der l , Brausen '^gebende fort, ab Adgebung Wiederum r Mng dara k 2m Ans Mitung s Dresdn ^4!> um l Knister wa M herzlst ^Mensche . ^ei ö hat am Ker von 4! 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