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Ottendorfer Zeitung : 06.04.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193404065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19340406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19340406
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-04
- Tag 1934-04-06
-
Monat
1934-04
-
Jahr
1934
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 06.04.1934
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Berlin, 3. April. Reichskanzler Adolf Hitler gewährte dem Berliner Korrespondenten der „Associated Preß", des großen amerikanischen Nachrichtenbüros, Louis P. Loch ner, der zu den angesehensten und objektivsten Berliner Vertretern der Auslandspresse gehört, eine Unterredung, die fast eine Stunde währte. Im Laufe der Unterhaltung entwickelte der Führer Gedankengänge über sein Ver hältnis zu seinen Mitarbeitern, über sein sehnlichstes Ver langen nach objektiver Kritik, über seme enge Verbindung mit dem Volke und andere wichtige Fragen. An der Unter redung nahm auch der Auslandspressechef der NSDAP., Dr. Hanfstaengl, teil, der lange Jahre in Amerika gelebt hat und ein ausgezeichneter Kenner amerikanischer Ver- hältr."se ist. ^ichskanzler Adolf Hitler wies einleitend darauf hin, daß er ein überzeugter Anhänger der persönlichen Aus sprache, der „Mann-zu-Mann-Diplomatie", sei. Nichts sei ihm lieber, als daß er die Verantwortlichen Führer der wichtigen Nationen einschließlich Amerikas unter vier Augen sprechen könne. Die überlebte diplomatische Methode des Notenaustausches richte sich selbst durch die Tatsache, daß trotz der Bemühungen der Diplomaten die Völker im Jahre 1914 in den größten Krieg der Geschichte hinein geschlittert seien, obwohl er persönlich überzeugt sei, daß die Diplomaten sechst am meisten überrascht waren, als der Krieg tatsächlich ausbrach. Der Führer äußerte weiter: „Ein jeder Vertreter einer fremden Macht wird bei seiner Aussprache mit mir finden, daß ich mit absolutem Frei mut sage, was Deutschland bereit ist, zu tun, und daß ich meine Forderungen nicht höher ansetze, als nötig ist. Wenn ich zum Beispiel sage, daß wir eine Wehrmacht von 300 000 Mann benötigen, so lasse ich mich nicht dazu herbei, nachher auf 250000 Mann herunterzugehen. Ich will Deutschlands Wort und Unterschrift wieder zur Geltung bringen. Unter keinen Umständen werde ich mich einem Diktat unterwerfen. Wenn ich einnml überzeugt bin, daß ein bestimmter Kurs der einzige und richtige für mein Volk ist, so halte ich ihn, komme was möge. Und was ich tue,, das tue ich offen. Ich werde mich zum Beispiel niemals dazu verstehen, 150000 Mann als genügende Stärke nach außen hin für unsere Reichswehr zu akzeptieren, dann im geheimen weitere 150 000 Mann ausrüsten. Ueber das Rüstungsproblem, wie es sich durch Frankreichs Weigerung, sich dem eng lischen, italienischen und deutschen Standpunkt zu nähern, ergibt, äußerte der Reichskanzler u. a.: „Niemand würde sich mehr freuen, wenn die Welt abrüstete, als ich. Wir möchten unsere ganzen Kräfte produktiven Zwecken widmen. Wir wollen unsere Arbeitslosen zurück in die Arbeit führen. Sodann wollen wir den Lebensstandard eines jeden ein zelnen erhöhen. Wir wollen unsere Sümpfe austrocknen und unproduktives Land urbar machen und verbessern, unser Volk nach Möglichkeit in die Lage versetzen, sich selbst zu versorgen, dem Bauern ermöglichen, ein Maxi mum aus seinem Grund und Boden herauszuholen, den Fabrikanten und Industriearbeiter in den Stand setzen, möglichst produktiv zu arbeiten, unserem Lande durch künstliche Ersatzprodukte das, was ihm an Rohmaterialien mangelt, nach Möglichkeit liefern. Indem wir Straßen bauen, Kanäle graben, Sümpfe austrocknen, Dämme er richten und Schleusen anlegen, leisten wir eine konstruk tive Arbeit, die Wohl unsere Tatkraft beanspruchen kann. Als Staatsmann jedoch, der für das Wohl seines Landes verantwortlich ist, kann ich es nicht zulassen, daß Deutschland der Möglichkeit ausgesetzt wird, daß etwa ein Nachbar es überfallen könnte oder Bomben auf unsere industriellen Anlagen herabwürfe oder einen sogenannten Präventivkrieg führte, nur um von den eigenen internen Schwierigkeiten abzulenken. Nur aus diesem Grund — und ans keinem anderen — fordern wir eine Wehrmacht, die Verteidigungsansprüchcn genügt." Auf die Frage, ob die Arbeitsbeschaffung für jeder mann bedeute, daß eine Proletarisierung stattfinden werde, mit anderen Worten, ob sich der Reichskanzler damit beg: """ werde, daß durch Arbeitsstreckung zwar einem jeden ein Einkommensminimum zugesichert werde, daß jedoch größere Einkommen ganz verschwinden würden, ent gegnete der Reichskanzler: „Ganz im Gegenteil! Als ersten Schritt muß ich natürlich die Geißel der Arbeits losigkeit beseitigen. Sobald jedoch unser Volk wieder Arbeit hat, wird auch die Kaufkraft sich heben, und dann kommt als nächster Schritt die Hebung des Lebensstandards. Wir wollen nicht ein primitives Volk werden, sonder» eines mit dem höchstmöglichen Lebensstandard. Ich gÄe dem Amerikaner recht, wenn er nicht alle gleichmachen will, sondern wenn er gleichsam dem Prinzip der Stufenleiter huldigt. Nur muß einem jeden die Mög lichkeit gegeben werden, die Leiter zu erklimmen. Auch glaube ich, daß es durchaus recht ist, daß zunächst eine Er findung das Gut des Erfinders sein soll; doch muß sein Streben darauf gerichtet sein, daß seine Erfindung der Allgemeinheit zugute kommt. Die erste Fensterscheibe war ein Luxusartikel, aber heute fragt jedermann nach Glas. Es wurde zu einein allgemeinen Gebrauchsartikel. Die erste Glühbirne war ein Luxusartikel, aber der Erfinder bezweckte, sie einem jeden zugänglich zu machen. Der Zweck und das Ziel eines jeden Fortschritts muß sein, ein ganzes Volk, ja die ganze Menschheit glücklicher zu machen." Lochner durfte dann eine Anzahl Fragen stellen, deren Zweck war, die Persönlichkeit Adolf Hitlers dem amerika nischen Volke besser verständlich zu machen. „Was ist Ihre Einstellung, Herr Reichskanzler, gegenüber der Kritik, der persönlichen wie auch der pressemätzigen?" — Der Kanzler entgegnete sofort: „Wissen Sie auch, daß ich einen ganzen Stab von Sachkennern des wirtschaftlichen, sozialen und politischen Lebens um mich versammelt habe, deren einzige Aufgabe es ist, Kritik zu üben? Ehe wir ein Gesetz verab schieden, zeige ich den Entwurf diesen Männern und frage sie: Bitte, was ist hieran falsch? Ich wünsche nicht, daß sie einfach ja zu allem sagen. Sie haben keinen Wert für mich, wenn sie nicht kritisieren und mir sagen, welche Mängel unseren Maßnahmen unter Umständen abhängen könnten. Ebensowenig liegt es in meinen Wünschen, daß die Presse einfach nur das abdruckt, was ihr ausgehändigt wird. Es macht keine Freude, fünfzehn Zeitungen zu lesen, die alle miteinander fast denselben Wortlaut haben. Im Laufe der Zeit werden unsere Schriftleiter wieder so geschult sein, daß sie eigene wertvolle Beiträge zum nationalen Aufbau beisteuern können. Eines kann ich Ihnen jedoch versichern: Ich werde keine Presse dulden, deren ausschließlicher Zweck ist, das zu zerstören, was wir aufzubauen unternommen haben. Wenn die Einstellung eines Schriftleiters die ist, seine eigene interessante Weltanschauung der unseren ent gegenzusetzen, so sei ihm gesagt, daß ich dann die modernen Möglichkeiten der Presse ebenso gebrauchen werde, um ihn zu bekämpfen. Den Agenten fremder Mächte werde ich über haupt keine Möglichkeiten geben. Solche Agenten verletzen ihr Eastrecht. Ich heiße herzlich einen ausländischen Kor respondenten willkommen, der objektiv und ohne Vorein genommenheit berichtet, was er in Deutschland sieht und hört. Nur sollte es sich ein jeder Korrespondent um seiner selbst und seines Renommees als Journalist willen ange legen sein lassen, sich nicht etwa der Notwendigkeit auszu setzen, sich selbst später zu dementieren, weil er die Wichtig keit oder die Zweckmäßigkeit der Maßnahmen unseres Re gimes nicht richtig eingeschätzt hat. Erinnern Sie sich daran, wie die Presse ihre Meinung über Richard Wagner ändern mußte!" Der Führer und seine Mitarbeiter. „Während ich einerseits Kritik wünsche," fuhr der Kanz ler fort, „so bestehe ich andererseits darauf, daß diejenigen, die für das Wohl des ganzen Volkes arbeiten, die Sicher heit haben müssen, daß sie in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen können. Der Fehler der Systeme, die dem unseren roran- gingen, lag darin, daß kein Minister oder Mann in verant wortlicher öffentlicher Stellung wußte, wie lange er am Im a ner heute Bismarcks Kanzler" kommen, ! Zeiten de worden if Berkehr a kenswerte lini vor Faschistisch gangspun! der franzi liker fühle Duce b e u schlechtes Parisien" blick, in d aus dem 2 Mussolini tragsri Zwar sei Mhungeu langi m lich nur u Revision n Eowe Frankreich aicht mehr aus inn um auf d bei der A Sehn Mill >hm denn vor besorc die i gesprochen , Und l den neuen seich und seiner Bel s'ch gege düngen »'s wank disch-fr gswissernu stunden sch Mg zu k Aas mein ^rika dopens VW! Wien Achtigt, Landon zu dang der amtlich^ N hierz )er Sc "em mc Die e: in de: Achtigt, '"°ndor ^ssnet v Erlä aus , Berlin d°m 29. z Ruder bleiben werde. Das führte dazu, daß er weder':' Mißstände, die seine Vorgänger hinterlassen hatten, be» tigte, noch sich mit Plänen, die die ferne Zukunft umM" zu beschäftigen wagte. . . Ich versicherte den Herren, die mit mir die Regier»»? § übernahmen, selbst denjenigen» die nicht meiner Parw angehörten, daß sie der Stabilität ihrer Aemter geM sein könnten. Daraus ergab sich, daß alle freudig und mit ganzem Herz: bei der Sache waren und daß ihr Augenmerk lediglich a" eine aufbauende Zukunft gerichtet war." . < Louis P. Lochner sragte dann: „Herr ReichskanM es wird manchmal behauptet, daß es unter den Hew Ihrer nächsten Umgebung Männer gibt, die sich an A Stelle setzen möchten. Von einem Ihrer prominentem' Mitarbeiter wird z. B. behauptet, daß er Ihre Maßnahi» zu durchkreuzen versucht." Seinen persönlichen Eindn nach dieser Frage schildert Lochner mit folgenden Wortes, „Des Kanzlers Züge hellten sich auf. Es schien, als ob Gesichter der verschiedenen Männer, die ihm im KaE am nächsten standen, an seinem Geiste vorüberzögen M er sich freute über das, was er innerlich sah." . Der Führer antwortete: „Ich weiß ja, daß Sie dm' Frage stellen, um mein Verhältnis zu meinen Mitarbelte!' klarzustellen und nicht etwa, weil Sie persönlich dem Loyalität in Frage stellen. Es wäre ja wirklich eine M» leumdung, irgendeinen der Männer, die Jahr um Jahr mir gestanden haben, zu unterstellen, daß sie etwa A Wunsch hätten, mich herauszudrängen. Die Welt hat» ein schöneres Beispiel von blinder Einfühlung erlebt »- das, welches meine Mitarbeiter geben. Vielleicht liegt»' Grund, warum Märchen dieser Art entstehen, in der sache, daß ich mich nicht etwa mit Nullen umgeben HA sondern mit wirklichen Männern. Nullen sind rund. A sind die ersten, die abzurollen beginnen, wenn es W" geht. Die Männer um mich sind kantige, aufrechte MäE Ein jeder von ihnen ist eine kraftvolle Persönlichkeit, e' jeder hat seinen Willen und ist von Ehrgeiz erfüllt. Die letzte Frage Lochners lautete: „Herr ReichskaE in den Tagen, ehe Sie an die Macht kamen, bewegten A sich dauernd unter dem Volk und hatten dadurch stobS' persönlichen Kontakt mit ihm. Heute .wenn Sie irgeM erscheinen, sind die Straßen geschmückt, WillkommeusaA sen werden überreicht, Sie werden von den Spitzen der Hörden begrüßt. Wie bringen Sie es trotzdem fertig, A.. Hand am Puls der Nation zu behalten? Wie halten den Kontakt mit dem einfachen Mann aufrecht?" ,k Mit einem fast jungenhaften Lachen antwortete Führer: „Erstens einmal: Sie sollten meine MittagsM runde oben in diesem Gebäude einmal sehen. Sie wüst» bemerken, wie dort jeden Tag neue Gesichter auftauchA Mein Haus ist wie ein Taubenschlag. Mein Haus ist »sz offen für meine Mitkämpfer, einerlei wie schlicht und " fach ihre Verhältnisse sind. ,,, Unsere Organisation reicht bis in die kleinsten DA hinunter, und von überall her kommen Männer meiner A solgschaft nach Berlin, um mich aufzusuchen. Im VerlE der Tischrunde erzählen sie mir dann ihre Sorgen und NA Sodann gibt es selbstverständlich noch viele andere MWA keiten. mit dem Volke in Berührung zu bleiben. wähne nur diese eine als ein charakteristisches Beispiel „ Eines möchte ich jedoch betonen: Obwohl ich alle »> , kleinen Sorgen anhöre und aus einer Fülle von Einzeln ten mir ein Gesamtbild der Lage mache, so lasse ich es » . mals zu, daß mir der Ueberblick verdunkelt wird. Ich.2 mein Augenmerk immer auf unsere Hauptziele gerl«' haben und diese mit unermüdlicher Zähigkeit oersolA Dieses oder jenes Detail gefällt mir vielleicht nicht, W geben. Aber ich mutz es meinen Mitarbeitern überlast" die kleinen Sachen zu bereinigen. Wir verfolgen große Ziele. Ich brauche vier JE, um den ersten Abschnitt unseres Programmes zu verw»' lichen. Dann werde ich weitere vier Jahre für den nächA Abschnitt benötigen usw. Wir erstreben ein bedeutenden' besseres und glücklicheres Deutschland!" „M OM ein WMw, WM, gUUms WW Ein Interview des Führers für die amerikanische Presse. und weiße Morgenschwaden über schwarzem Moor hinein! Vorn der Gaul, dann der Litauer, hinten der Fremde, über Wurzeln! Ins Wasser! Durchs Dickicht! Vorwärts! Rach Tisit! Nach Tilsit .. . Da . . ein Dorf . . . Sausgallen? . . Der Litauer nickt: „Sausgallen!" Zwei Tschakos im Zwielicht. Zwei er hobene Gewehrläufe mit schwarz dräuenden Mäulern. „Halt! Wer da?" „Ein Preuße!" „Das kann jeder sagen, der uns von Königsberg her in den Rücken patscht!" „Laßt mich durch — im Namen Preußens!" Der Leutnant der Feldwache trat rasch aus dem näch sten Bauernhaus, in gelben Hosen und gelben Stiefeln, so wie er geschlafen, nur noch die hellgrüne Weste und den hellgrünen Rock mit rotem Aufschlag zulnöpfend. „Wer ist Er?" „Herr Leutnant! Ist der Friede schon unterzeichnet?" „Noch nicht! Immer noch Waffenstillstand!" „Gott sei Dank!" „Wer ist Er — frag ich!" „Einer, der diesen Frieden noch verhindern kann — mit wichtigster Geheimpost unterwegs . . um Preußens willen — laßt mich durch!" Ein kurzes Zögern des Offiziers. „Einer von diesen Burschen wird hinten auffitzen und Ihn auf die große Heerstraße nach Jugnaten bringen. Dort wird man Ihn examinieren! Melde Er. der Sekonde- leutnant Clausius vom Feldjäger-Regiment Dort schicke Ihn!" Heller Morgen schon über den Höhen von Jugnaten. Goldene Sommersonnenstrahlen über dem preußischblauen Gewimmel der Brigade Rembow. Vor den einander die Zöpfe flechtenden, mit Schweineschmalz einfettenden und weißpudernden Füsilieren, breitbeinig in seinen schwarzen Tuchstiefeln, auf seinen Stock gestützt, der Kapitän vom Dienst, in weißer Weste und weißer Hose, die silberne, schwarzseiden durchwirkte Wachtschärpe um den dunkel blauen Frack geschlungen, den silbern betreßten Dreispitz in der Stirne. „Hat er Pässe?" „Nur ein halbes Dutzend falsche!" „Warum fälscht Er seine Ausweise — he. Monsieur?" „Weil ich sonst niemals lebendig durch die Polackei gekommen wäre — Tag und Nacht unterwegs — mit einer Post, an der das Schicksal Preußens hängt." „Weise Er diese Post!" „Ich lasse sie nicht aus d.r Hand, Herr Kapitän! Ich darf sie nur in die Hand des Grasen Möllenbeck geben!" 8! "De 's Wohl Ambow Mvllenst Urbild Enipfehl j"ann vc schnell ec . In i en Pul ^agelsol "ach Til "Mgestüi strstamp barer N ^rieg m "en juw »us rass. umt Luft der r 'm c strug Ni "och Pr> kechtzeiti Tür grünen Schloß > schillern) staren v Msschm schwarze Mgen, weißveff Ahlang Mitte C Siebzig! wte Eis „ "Tj tätliche Der Hauptmann der Rembow-Füsiliere las, in der er' hobenen Rechten des andern, zwischen den riesigen, rote» Staatssiegeln die Aufschrift: „An Seiner Majestät i» Preußen Geheimen Rat, Grafen Josias von Möllenbe» Exzellenz, aus Mariengarten." Sein Ton wurde achtungaj l voller. Er fragte: „Von wem stammt dieses Memorial' > „Von der eigenen Hand Seiner Erlaucht, des Herr» Kaiserlichen Ministers des Äußeren Grafen von Stadst» in Wien!" „Wo soll Er es abgeben?" „Im Schloß Mariengarten — auf dem Weg nach Tüst — zwei Stunden von hier!" „Ist Er dort bekannt?" „Ich bin dort geboren und aufgewachsen! Mein Vate' ist Hufschmied auf dem gräflichen Herrschaftshof!" „Eines Hufschmieds Sohn — als Postenreiter — , hoher Staatsaffäre — hm — hm Wer ist Er selb»' — wie ist Sein Name?" „Ich heiße Juel Wisselinck und bin Kandidat beid»' Rechte an der Universität in Königsberg!" „Eines Hufschmieds Sohn — hm — wie ginge dA wohl zu? Erpliziere der Herr Kandidat mir das. we>» es beliebt!" „In der Bataille von Zorndorf, im Siebenjährig» Krieg, rettete mein Vater, ein Pommer, als FahneiffchwA bei den Ziethenkürassieren, seinem Rittmeister, dem Grast» ! von Möllenbeck, dem Vater der jetzigen Exzellenz, E Leben, und wurde selbst dabei durch eine Blessur am BA für immer lahm. Der Gras machte ihn zum Dank zu» Hofschmied im Schloß Mariengarten und stand, als Ms» Vater mit seiner gnädigsten Permission heiratete, bei mA seinem einzigen Sohn, Gevatter. Ich bin der Pate SeE Exzellenz, die vor elf Jahren, als General im Ruhest»»^' das Zeitliche segnete." „Ah — das ändert den Fall!" „Hochdero Sohn, der jetzige Graf Möllenbeck, hat NU. die väterliche Gunst als Vermächtnis bewahrt. Er»A mich, nachdem ich einige Zeit als Hofmeister aus adelig' Gütern war, meine juristischen Studie» in Königsberg fortsetzen. Bei dem jetzigen betrübten Zustand Preußes bot ich, da meine geringe Herkunft mir den Offizierst»», verbietet, meine bescheidenen Dienste an, zu ben^ mich auch meine Körperfertigkeiten, als wie Kletter»' Schwimmen, blanke Gäule reiten, qualifizieren mogA Der Herr Graf entschlossen sich, mich, auf dessen Unscgu , barkeit kein Verdacht fiel, nach Wien zu senden, der HelE der Gemabli» ^->iner Erzell"» " ^Fortsetzung folgt.) 7j (Nachdruck verboten.) Zweites Kapitel. „Vorwärts! Vor fünf Tagen habe ich eine Fahrt über die Weichsel getan, die lausiger war als dies Gesegel durch das Haff! An die Ruder jetzt! ... Ich lege jedem von euch noch einen Friedrichsd'or zu!" Durch die lautlose Morgendämmerung keuchte der Atem der vier Fischer und klatschten die Riemen in dem windstillen Brackwasser der Memelmündungen. Der Fremde stand aufrecht in dem schwerfällig flußaufwärts gleitenden Boot. Er faßte mit einer gewohnheitsmäßigen Bewegung unter die drei roten Schulterklappen seines blauen Reitfracks, ob da in der Brusttasche der Brief noch stecke — der siebenfach versiegelte Brief von Wien nach Tilsit ... Er nahm den schwarzen Zylinderhut von dem neumodisch kurzgetappten Blondhaar und wandte den bartlosen, hartkantig geschnittenen jungen Kopf nach rück wärts. Ganz fern da hinten — vier, fünf Stunden weit — schimmerte noch über die graue Haff-Fläche das Licht von Nidden auf der Kurischen Nehrung, von der er kam,, und erlosch in der ringsum schattenden Schilfwildnis des Rutz. „Platz, trautstes Mannchen!" Der Musterreiter schubste den einen erschöpften alten Fischer von der Bank, setzte sich, griff selbst nach dem Ruder. Der Kahn ächzte unter seinem wuchtigen Schlag. „Vorwärts!" Der heisere, leidenschaftliche Schrei der jungen Männerstimme weckte das weitze Gesprenge! der Möwen auf dem grauen Wasserspiegel aus dem Schlaf. Die wilden Enten im Röhricht lüfteten den Schnabel unter dem Flügel. Drüben, zur Rechten, vor dem grotzen schwarzen Moor des Iben- Heimer Forstes, spitzten die Elche, die schattenhaft, groß wie Bauernpferde, im Erlenbruch standen, die langen Ohren. Weiter — weiter! Ein Ruck! Der Nachen am User! Ein paar sumpfverlorene, binsengedeckte Holzhütten im Zwielicht! Ein verschlafener Litauer. Auffunkelnd die zwinkernden Augen beim Glitzern des Goldstücks, im Schein der Stallaterne, in des Fremden Hohlhand. An gespannt! Rittlings auf ein Brett mit vier Rädern, auf einem Weg, der keiner ist, in weißes Birkengewimmel
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