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Paul Boncour Paris. 22. Dezember. Die Regierungserklärung, die Ministerpräsident Paul Boncour und Justizminister Gardey verlesen haben, verkündet, das Kabinett werde im Januar durch Stellung der Vertrauensfrage eine Reihe von not wendigen Spar- und Reformmastnahmen zur Anwendung bringen. Die zweite Aufgabe der Negierung sei die allge meine Regelung der Kriegsschnldenfrage. Man müsse die Verhandlungen in der festen Absicht führen, eine Eesamtlösung vorzubereiten, die dem Wirrwarr ein Ende mache, der den wirtschaftlichen Wiederaufbau behindere. Gleichzeitig werde die Regierung im Einvernehmen mit anderen Staaten, gestützt auf die wirksame Freundschaft Englands, sich bemühen, andere internationale Verhandlun gen zu einem guten Abschluh zu bringen Die vorangegangene Regierung habe sich erfolgreich be müht, die Abrüstungskonferenz aus der Unsicherheit und Langsamkeit zu befreien. Lie Negierung werde dieses Werk fortfetzen. Ein wichtiges Ergebnis fei erreicht: Auf die Ab rüstungskonferenz sei ein großes Land (gemeint ist Deutsch land. Die Red.) zurückgekeyrt, dessen Anwesenheit notwendig fei, um der abzuschlietzenden Konvention und den Garan tie- und Kontrollmaßnahmen, die deren Folge sein mühten, ihre volle Wirksamkeit zu verleihen. Die Negierung werde darauf achten, datz man aus der loyalen Anerkennung e i n e r G l e i ch b e r e ch t i g u n g in der Gleichheit der Pflichten und in einer positiven Organisation der internationalen oder wenigstens europäischen Sicherheit nicht Konsequenzen ziehe, die aus eine mit dem Zwecke der Kon ferenz sowie mit den Friedensverträgen unvereinbare Auf rüstung abzielen würden. 213 Stimmen Mehrheit für Paul Boncour Paris, 23. Dezember. Die Blätter der augenblicklichen Mehrheitsparteien stellen mit Befriedigung fest, datz Paul Boncour mit 379 gegen 166 Stimmen (endgültiges Ab stimmungsergebnis) eine Mehrheit von 213 Stimmen er zielte und damit genau wie sein Vorgänger sämtliche republikanischen Grupp e.n auf sich ver einigte. Es fehlte aber an jener spontanen Begeisterung, die gewöhnlich der Vorstellung einer nach ihrem Wunsche ausgefallenen Regierung folgt. Grund für diese Zurückhal tung mögen einmal Lie stark sozialistischen Gedankengänge sein, die der Ministerpräsident im Verlaufe seiner Aus führungen darlegte, zum anderen aber auch die noch herr schende Ungewißheit über die Lösung der F i n a n z f r a g e n, für die ein Finanzminister verantwort lich zeichnet, der sich bisher allen kostspieligen Reformen, so wie die von den Sozialisten als auch von einem Teil der Radikalsozialisten gefordert werden, energisch widersetzt hat. stellt sich vor. Das „Journal" stellt lediglich sest, daß die erste Füh lungnahme der neuen Regierung mit der Kammer zu keiner lei leidenschaftlichen Auseinandersetzungen Anlatz gab. Das „Petit Journal" hebt besonders hervor, datz sowohl in der Innenpolitik wie in der Außenpolitik Frankreichs keine Aenderung zu erwarten seien Das „Ouevre" bezeichnet die Ausführungen des Ministerpräsidenten weniger als Dar legung eines Regierungsprogramms als eine ausführliche Wiedergabe seiner eigenen inneren lleberzeugung. Auch die radikaljozialistische „Ere nouvelle" sieht in der ersten Be gegnung der Regierung mit der Kammer einen Auftakt, der zu den größten Hoffnungen berechtige. Ganz anderer Auffassung sind dagegen die Oppositionsblätter, die der neuen Regierung nur eine sehr kurze Lebensdauer prophe zeien Das „Echo de Paris" betont, datz die Regierungs erklärung besonders durch ihre absolute Inhaltslosigkeit und ihre sehr rätselhaften Versprechungen auffalle. Die „Vic- toire" glaubt nicht, daß die Lebensdauer einen Monat über schreite. Der amerikanische Schwebezustand. Hoover und Roosevelt im Widerstreit. London, 23 Dezember. In einer Washingtoner Mel dung der „Times" wird klar zum Ausdruck gebracht, daß Hoover, nachdem Roosevelt seine Vorschläge für die Eröffnung von Friedensverhandlungen abgelehnt hat, nun mehr nach Ansicht der politischen Kreise Washingtons keine Schritte zur Einsetzung des von ihm ge planten Schuldenausschusjes ergreifen wird. Roosevelt und seine Berater befürchten, daß eine Zusammen arbeit mit der jetzigen Regierung von den ausländischen Staaten als eine Festlegung der kommenden Regierung aus die Hooverschen Absichten aufgefatzt werden könne, die internationalen Wirtschasts- sragen mit dem Schuldenproblem und der Abrüstungsfrage zu verbinden In politischen Kreisen Washingtons nimmt man an, daß die für den Januar festgesetzte zweite Ver sammlung des vorbereitenden Ausschusses der Weltwirt- schaftskonserenz nunmehr aus unbestimmte Zeit verschoben werden wird. In einem Leitartikel bedauert die „Times" die Ab lehnung Roosevelts gegenüber dem Vorschläge Hoovers, Roosevelts Stellungnahme sei zwar vollkommen verständ lich, da er jein Amt nicht mit gebundenen Händen antreten wolle. Aber sie bedeute die weitere Verzögerung eines dringenden Problems. Diese Verzögerung sei gefährlich. Das amerikanische Interregnum, das eine Schwäche der amerikanischen Verfassung sei, werde sich also möglicherweise als ein schwerer Stachteil für die ganze Welt erweisen sammcnhang mit dem Verkauf der Fabrik an die British American Tobacco Co. begangen worden sein sollen. Es handelt sich dabei um etwa 3 bis 4 Mil lionen Reichsmark. Die Bergmann AG. arbeitet mit 1 Million Reichsmark Kapital und hat für das fetzte Jahr eine Dividende von 25 v. H. verteilt. Karl Berg mann soll auch nach dem Uebergang der Aktien an den Tabaktrust Direktor bleiben, während sein Bruder dem nächst aus der Geschäftsleitung ausscheidet. Die Angelegen heit, die großes Aufsehen in Dresden erregt hat, hat mit der Freilassung ein noch schnelleres Ende gefunden als vor einigen Monaten die Angelegenheit des Zigaretten fabrikanten Greiling und des griechischen Konsuls Ana- stassiadi. Es bleibt natürlich der Ausgang des Verfahrens abznwarten. Hilfsmaßnahmen für Siedler. Berlin, 23. Dezember. Amtlich wird mitgeteilt: Im Anschluß an die Senkung der Jahresleistungen der Siedler auf landwirtschaftlichen Siedlungen für die nächsten zwei Jahre wird der Reichsminister für Ernährung und Land wirtschaft im Einvernehmen mit den übrigen beteiligten Ministerien des Reichs und Preußens sofortige Maßnahmen in die Wege leiten, um die durch die besonderen Einwirkun gen der landwirtschaftlichen Krise auf die Siedler entstan denen Rückstände Lei den Siedlern in angemessener Weise zu ordnen. Die Siedlungsbank wird ermächtigt werden, zu nächst einmal bis zur Durchführung der Regelung die in Betracht kommenden Rückstände zu stunden. Die Regelung der Rückstände erfaßt alle Arten von Siedlern, denen die Senkung der Jahresleistungen zugute kommt. Die Deutsche Siedlungsbank wird im engsten Einvernehmen mit der preußischen Landesrentenbank vorgehen. Zur Durchführung der Maßnahmen werden aus den Siedlungsbehörden der Länder, also in Preußen aus den Landeskulturbehörden, geeignete Kräfte zur Verfügung ge stellt, die mit den einschlägigen Verhältnissen vertraut sind. 7 Millionen Menschen werden von der Winterhilfe ersaßt. Berlin, 23. Dezember. Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, sind im vergangenen Jahre 4,5 Millionen Menschen von der Winterhilfe erfaßt worden, während i n diesemJahresieben Millionen inBetracht kommen. In diesem Jahre sind bekanntlich für Fletsch verbilligung und Kohlenverbilligung insgesamt 35 Mil lionen RM. ausgeworfen worden. Dr. Gördelers Empfang beim Reichspräsidenten. Berlin, 22. Dezember. Reichspräsident von Hinden burg empfing heute den aus seinem Amte scheidenden Reichs kommissar für Preisüberwachung, Oberbürgermeister Dr. Gördeler. Der Reichspräsident sprach bei dieser Gelegenheit Dr. Gördeler seinen Dank für die geleisteten Dienste aus. Die Weltarbeitslosigkeit. 84 Milliarden Mark Ausgaben für die Unterstützung von 24 Millionen Arbeitslosen. Genf, 22. Dezember. In einem Bericht des Internatio nalen Arbeitsamtes über die Arbeitslosigkeit in der Welt wird unter anderem festgestellt, daß die Arbeitslosigkeit ausnahmslos in allen Ländern stark gestiegen sei und bereits ein Viertel, in einigen Ländern sogar ein Drittel der gesamten Arbeiterschast umfasse. Die Not dieses Winters werde alles überstei gen, was in diesem Jahrhundert schon erlebt wor den sei. Die im Laufe der letzten zwei bis drei Jahre für die Ar beitslosen zu zahlenden Unterstützungsgelder hätten sich in den meisten Staaten verdrei- und vervierfacht. Der Bericht macht dann ausführliche Angaben über die Belastung der Haushatte der einzelnen Staaten durch die Arbeitslosen unterstützungen. Die Unmöglichkeit für einen großen Teil der Arbeiterschaft, die notwendigsten Anschaffungen zu machen, wirke lähmend auf Industrie und Landwirtschaft. In dem Bericht wird schließlich aus Grund von Unter suchungen in Ländern sestgestellt, daß die Unterhaltung von 24 Millionen Arbeitslosen bisher rund 8 4 MilIiarden Mark gekostet habe. Die autzer- ordentlich kritische Lage führe zwangsläufig zur Erörterung der Frage einer allgemeinen Herabsetzung der Arbeitszeit. MV Mimen UM des MilsbWjMgs- Mgiams beieiis wiWW«. Berlin, 23. Dezember. Die Gesellschaft für ösfent- liche Arbeiten hat sich, wie verlautet, bereit erklärt, im Rahmen des Arbeitsbeschasfungsprogramms zunächst einen Betrag von 36Ü Millionen Mark zu übernehmen Die Ge- sellschast glaubt, daß sofortige Arbeitsmöglich keit e n bis zu dieser Höhe des genannten Betrages vorhan den sind. Es ist vielfach davon die Rede gewesen, daß für die Ver gebung der Kredite wegen der schlechten Finanzlage der Ge meinden usw. besonders scharfe Sicherungen getroffen wer den sollten. Wie verlautet, ist der Neichslommijjar für die Arbeitsbeschaffung der Ansicht, daß die hier bestehenden Schwierigkeiten beiseite geräumt werben müßten, um die Arbeitsbefchaffungspläne voll zur Ent- faltung bringen zu können. M UMWbnlNlen Mmm NM dem MW UWi MmjWWW MW. Wie uns aus Dresden gemeldet wird, wurden dort am Donnerstag die beiden Vorstandsmitglieder der Haus I Bergmann Zigarettenfabrik AG., der 48jährige General direktor Chaim Karl Bergmann und sein 38jährigcr Bruder S. Bergmann verhaftet und dem Gericht zugeführt. Der Ver nehmungsrichter erließ Haftbefehl. Die beiden Brüder stehen im Verdacht, Zuwiderhandlungen gegen die Devisenbestimmungen verübt zu haben. Es soll sich dabei um eine Summe von mehreren Mil lionen Mark handeln. Ob diese Verfehlungen etwa im Zusammenhang mit dem Berkaus der Aktien der Haus Bergmann AG. an den englisch-amerikanischen Tabaktrust „British American To bacco Co." stehen, der gerade dieser Tage perfekt geworden ist, war bisher nicht zu ermitteln, da die Staatsanwalt schaft sich im Interesse der Untersuchung vorläufig in Schweigen hüllt Freilassung gegen Stellung von über einer Million RM. Kaution. Wie die Sächsisch-Böhmische Korrespondenz von amt licher Seite erfährt, sind die beiden Zigarettenfabrikanten Karl und Siegmund Bergmann am Donnerstag nach 20 Uhr wieder freigelassen worden. gegen eine Sicherheitsleistung von über einer Million Reichsmark. Die Sicherheit ist deshalb so hoch bemessen worden, Weik beide von Geburt Oesterreich er aus dem jetzt polnischen Gebiet» also Ausländer, sind. Es bestätigt sich, daß die angeblichen Verfehlungen im Zu- 12s «Nachdruck verboten.! Und als er sieht, daß sie nicht zufrieden ist, erfindet er auf der Stelle, zwischen einem Fo; und einem Tango, den Kopf einer Lügenschlange von Geschichten, deren Ende nicht einmal er selbst absehen kann: „Mein Freund nämlich, der mich in die Sache hinein- bringl, Hal ganz andere Dinge mit mit vor. Eigentlich ist diese fliegende Schanfensterschmückerei mehr ein Aus kundschaften — man sieht so allerhand vom inneren Geschäftsbetrieb derartiger Geschäfte — und das ist sehr wichtig. Mein Freund Was kann er nur beabsichtigen. Lieber Himmel hilf mir, schenke mir eine Idee, den Funken einer Idee, an dem ich ein Feuerwerk von netten, kleinen Gedanken sprüngen entzünden kann! — „plant eine Ari von zunächst loser geschäftlicher Verbindung solcher Kleinkaushäuser und Geschäfte, eine Art von Interessengemeinschaft znm Wettbewerb gegen die großen Kaufhäuser - phn „Ist Ihnen so heiß?" „Ein bißchen - aber jetzt geht s schon, das war nur so im ersten Moment Muß ich Ihnen noch mehr er zählen?" Er muß natürlich, und von diesem Augenblick rollt der Plan wunderbar klar und eindringlich ab Fred wird unter der Maske eines Schaufensterdekorateurs die Vor arbeiten für ein Einkaufshaus der Ladengeschäfte mach««. Margot ist zufrieden. * Am einnnddreißigsten Augnst, um zehn Uhr, tritt Lendicke würdevoll auf Fred zu: „Herr Fehring wünscht Sie zu sprechen, Herr Reiling!" Fred hat etwas Herzklopfen, als er die Treppe hin aufeilt, die zum Privatkontor des Chefs führt. Seit wann versieht Lendicke Botendienste? — Die Sekretärin lächelt ihm zu, telephoniert ins Chefbüro, bittet Herrn Reiling, einzntreten. Fred öffne« die Polstertür, klopft an die innere Tür, hört „Herein" und steht dem obersten Ches gegenüber. „Sie wünschen mich zu sprechen, Herr Fehring?" „Ja, bitte, nehmen Sie doch Platz, mein Lieber." Fred setzt sich, schnuppert, ob die Luft rein oder dick ist. Fehring lacht: „Haben Sie ein schlechtes Gewissen, Herr Reiling?" „Das ist doch mein Berus." „Deswegen habe ich Sie ja Herrusen lassen. Hören Sie, ich bin mit Ihrer Tätigkeit sehr — außerordentlich zufrieden. Mein Sozins Hendrich —" Fred sieht sich unwillkürlich um - natürlich ist anßer ihm und Fehring keine Seele im Zimmer. übrigens auch. Wirklich, Sie haben es da ver standen, in wenigen Wochen eine Figur ins Leben zu rufen, die dem Hause von größtem Rutzen ist. Denn das Wesentliche, Reiling, das dürfen Sie niemals vergessen, das für uns Wesentliche ist es ja, daß der .Ausfresser' in Wirklichkeit ein Mann mit der weißen Weste ist, der unangreifbar Sichere und überlegene — in allen Fällen. Ich habe nach sorgfältiger Überlegung und Rück- spräche mit — ja — den anderen Instanzen beschlossen, Ihnen ab heute die Vollmacht eines Abteilungsleiters zu geben und — das Gehalt werden Sie ja auch nicht ab lehnen! Also machen Sie nur weiter so - man kann nicht wissen, wie Ihr Posten sich in Zukunft noch ent wickeln wird!" Der Ches schüttelte seinem jüngsten Abteilungsleiter die Hand. Fred strahlt, leicht verlegen, konimt sich ent setzlich albern vor — steht draußen und mutz sich sehr be herrschen, die Treppe wie ein erwachsener Mensch hin unterzugehen, ohne das Geländer als Rutschbahn zu benutzen Er erwisch! Lendicke zu dessen Unheil in einem knapp beleuchteten Scitengang, umarmt ihn und wirbelt den Dicken mehrmals um seine Achse. Lendicke lehnt noch be täubt au der Wand, als Fred, schon unterwegs, um sich von Bob beglückwünschen zu lassen, ihm zuruft: „Das verdanke ich Ihnen, das werde ich Ihnen nie vergessen!" „Aber drehen Sie das nächstem«! nach der andern Seite, Reiling, sonst wird mir schlecht!" An dem Abend dieses ereignisreichen Tages erwartet Margot in ihrem Wagen den armen, stellungslos ge wordenen Fred an der Ecke Kurfürstendamm Knesebeck- stratze. Sie ist etwas erstaunt, als sie einen sehr unge brochenen, ja unternehmungslustig aussehenden Mann ankommen sieht, der sie offenbar noch nicht erblickt hat; denn sobald er ihren Wagen erkennt, mindert sich der fröhlich schlendernde Rhythmus des Ganges zu gemessener Melancholie - er tritt an den Wagen, küßt ihre Hand: „Verzeihen Sie bitte, daß ich Sie warten lictz, gnä diges Fräulein!" Sie wehrt ab, frag» ihn, wie es ihm gehl, ob der Abschied sehr unangenehm war, was die Kollegen sagten, wann er den neuen Beruf anfangen wird, wo sie jetzt hin fahren wollen. Das ist zuviel auf einmal. Fred steigt ein, setzt sich bescheiden: „Vielleicht können wir heute — wenn es Ihnen rech: ist — eine Kleinigkeit essen?" „Sie armer Kerl! Haben Sie heute noch nichts ge gessen? Sie dürfen sich das nicht so zu Herzen nehmen!" Wie gut das tut, mütterlich zu einem so großen Jungen sein zn können! „Also ich fahre Sie jetzt hier, Knrfürstendamm, tu ein kleines, gutes Lokal Ich lade Sie ein, das mW i Sie mir erlauben!" „Auf keinen Fall, also auf gar keine« Fall, das gehl nicht, ich bitte Sic. das könnte ich nicht annehmen, ich bin ein Mann - ich verdanke Ihnen schon so viel - bitte, Sie müssen für heute abend mein Gast sein!" Was soll man tun? Margot kann den Geknickten nicht noch mehr verletzen; sie wird sich einlaven lassen, irgend etwas Billiges, eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen Sie steigen aus, betreten das kleine, gepslegie Wein restaurant. Beide wählen, eine Karaffe Wrin wird gebracht — sie trinken schwelgend und anfangs in Ver legenheit. Fred wagt es nicht, Margot länger als Augen blicke anzufehen, er findet es plötzlich unerträglich Heitz im Raum, da legte sie ihm die Hand aus den Arm: „Wissen Sie, worüber ich nachdenke, Fred Reiling?" Er schüttelt den Kops, sicht ihr in die Augen, die jetzt mit halb verlorenen, halb überlegenem Blick sich de» seinen öffnen. „Ich denke seil einiger Zeit nach, ob ich mich verliebt habe!" „Wie, bitte? Ich verstehe wohl nicht recht?" „In Sie verliebt, Fred." Ihm wird siedend heiß. Spottet sie nur? Nein, sie ist jetzt ganz ernst und ruhig — ihm schießt die Freude auf» Jubel, hellstes Entzücken: Sollte sie dich lieben, dich, Fred Reiling? (Fortsetzung folg«) ,