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zur Aufrechterhaltung feines Betriebes nachweislich auch in Zukunft auf bestimmte Mengen ausländischen Papierholzes angewiesen ist. Die Einfuhrregelung für Papierholz soll den Absatz des deutschen Papierholzes sicherstellen; andererseits wird das Bewilligungsverfahren so gehandhabt werden, daß den Pa pierholz verarbeitenden Industrien, soweit sie auf den Be zug ausländischen Papierholzes wirklich angewiesen sind, die Befriedigung ihres Einfuhrbedarfs ermöglicht wird. Die Wettbewerbsfähigkeit der Papierholz verarbeitenden In dustrien wird durch diese Maßnahme nicht beeinträchtigt werden. MMW über die NmMiW Sei Milchen MndWt VN FtiWzöMn m BW des LNdeHNWiM Biesden. Auf Grund des 8 24 Absatz 1 der Reichsabgabenverord nung wird nach Anordnung der obersten Landesfinanzbe hörde folgendes bestimmt: 8 1. Das Finanzamt Heidenau wird aufgehoben. 8 2. Es werden zugeteilt: 1. von dem Bezirk des Finanzamts Heidenau a) die Gemeinden des Amtsgerichtsbezirks Pirna so wie die Gemeinden Börnersdorf, Reitenau, Oelsen grund des Landgerichtsbezirks Lauenstein und Ge meinde Schlottwitz des Amtsgerichtsbezirks Dip poldiswalde; b) die übrigen Gemeinden der Amtsgerichtsbezirke Dippoldiswalde und Lauenstein dem Finanzamt Dippoldiswalde. 2. Von dem Bezirk des Finanzamts Dippoldiswalde die Gemeinden Burkersdorf, Dittersbach, Frauen stein, Friedersdorf, Hartmannsdorf, Hermsdorf, Holzhau, Kleinbobritzsch, Nassau, Pretzschendorf, Rechenberg-Bienenmühle und Reichenau des Amtsgerichtsbezirks Frauenstein dem Finanzamt Freiberg. 8 3. Die Verordnung tritt am 1. April 1933 in Kraft. Berlin, den 27. Dezember 1932. Der Reichsminister des Innern. WIMM „WWM" vor im MWMvg. Berlin, 27. Dezember. Das Panzerschiff „Deutschland" nähert sich seiner Fertigstellung. Es soll im Frühjahr in Wilhelmshaven in Dienst gestellt werden. Der Kreuzer „Emden" wird zum gleichen Zeitpunkt für mehrere Mo nate außer Dienst gestellt, um auf der Werft einer gründ lichen Reinigung seiner Kieles und der turnusmäßig üb lichen Eesamtüberholung unterzogen zu werden. Zum Kom mandanten des Panzerschiffes „Deutschland" ist Kapitän zur See v. Fischel ernannt worden. Fischel, der seit 1905 der Marine angehört, war Kriegskommandant des U-Bootes „U. 65", das hei Kriegsende in Pola von der eigenen Be satzung gesprengt wurde. Zum Ersten Offizier der „Deutsch land" ist der bisherige Erste Offizier des Kreuzers „Em den", Korvettenkapitän Wurmbach, ernannt worden, der im Kriege ebenfalls Komandos auf U-Booten innehatte. Japan baut einen neuen Panzerkreuzer. Tokio, 27. Dezember. In Pokosuka wurde mit dem Bau eines japanischen Panzerkreuzers von 10 000 Tonnen be gonnen. Die japanische Presse erklärt, der neue japanische Kreuzer habe eine große Aehnlichkeit mit dem Panzerschiff „Deutschland". Er werde besonders schnell und das mo dernste Kriegsschiff in der japanischen Marine sein. Dr. Eckeners Fahrplan für 1933. Berlin, 27. Dezember. Die Verhandlung, die Dr. Ecke ner mit dem Oberst Bates, dem Leiter des Luftdienstes der Vereinigten Staaten, und dem englischen Luftfahrtministe rium seit mehr als anderthalb Jahren geführt hat, find jetzt so weit gediehen, daß England seine Zustimmung zur Benutzung der Luftbasis Lardington für den transatlan tischen Verkehr gegeben hat. Es soll nächstes Jahr der „L. Z. 120" die Fahrten nach Südamerika llher Lardington aufnehmen, wo auf dem Flugfeld große Lufthallen und Wasserstoffgasanlagen vorhanden sind. Die Südamerika fahrt soll von Friedrichshafen nach Lardington, von dort nach Sevilla und dann quer über den Ozean nach Südame ¬ rika gehen. Die Nordroute über den Atlantik soll nach Kanada und den Vereinigten Staaten führen. Während der Sommermonate sollen bereits im nächsten Jahre wenig stens je zwei Fahrten von Lardington nach St Hubert in Kanada ausgefllhrt werden. Fadenscheinige Gründe. Die Ausweisung des Kaplans Gilles aus Eupen. Eupen, 27. Dezember. Der Kaplan an der hiesigen St. Nikolauskirche, Gilles, der, wie bereits gemeldet, am Heili gen Abend aus Belgien ausgewiesen wurde, ist reichsdeut scher Staatsbürger. Wie aus gutinformierten Kreisen ver lautet, wird ihm der Vorwurf gemacht, bei einem Ausflug des Jünglingsvereins, dessen Präses er ist, das Vorlesen aus dem „Grenzecho", dem bekannten belgischen Propa gandablatt, verboten zu haben. Diese „Begründung" ist um so fadenscheiniger, als das „Erenzecho" kein staatliches Organ ist. Im übrigen hat man das Gefühl, daß diese Maßnahme nicht dem Kaplan, sondern dem Präses des Jünglingsvereins gelten sollte, da es gewissen belgischen Stellen unerwünscht war, an der Spitze dieser Organisation einen Reichsdeutschen zu sehen. MWlW tNSnMMW WW. Wie bereits gemeldet, war am Montag die Leiche des SA.-Truppführers, des 26 Jahre alten Schlossers Hentsch aus Dresden, in der Talsperre Malter mit einem Schuß in der Brust tot aufgefunden worden. Im Zusammenhang da mit ist nunmehr auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft der SA.-Mann Willi Bormann aus Tharandt festgenommen und in das Amtsgerichtsgefängnis Freital eingeliefert wor den. Vormann steht im Verdacht, dem SA.-Sturmführer Ru dolf Schenk zur Flucht verholfen zu haben. Schenk hatte Hentsch am 4. November, spät abends, an eine bestimmte Stelle beordert, um ihm einen Sonderauftrag zu erteilen. Seit dieser Zeit war Hentsch verschwunden. Aussichtsreiche Spuren? Wie die Sächsisch-Böhmische Korrespondenz von zustän diger Seite erfährt, wird voraussichtlich keine Belohnung - wie sonst bei Mordfällen üblich — auf Angaben, die zur Er greifung der Mörder des SA.-Mannes Hentsch führen kön nen, ausgesetzt werden. Die Staatsanwaltschaft ist bereits im Besitz gewisser Anzeigen, die erhoffen lassen, daß sie nunmehr recht bald der Verbrecher habhaft werden wird. Die NSDAP, zum Fall Hentzsch. Dresden, 28. Dezember. Von der Untergruppe Dresden der NSDAP, wird zu der Ermordung des SA.-Mannes Hentzsch und zu den von einem Teil der Presse daran ge knüpften Schlußfolgerungen (Fememord) mitgetsilt: „Die Dresdner Volkszeitung benutzt die polizeiliche Mitteilung über die Auffindung der Leiche des Truppführers Hentzsch zu einer großangelegten Hetze gegen die NSDAP.. Die Unter gruppe Dresden stellt fest, daß von ihrer Seite aus alles ge schehen ist, um den Fall aufzuklären. Die Ergebnisse aller Ermittelungen, die, unabhängig von den polizeilichen Maß nahmen seitens der SA.-Führung angestellt worden sind, sind unverzüglich den zuständigen Polizeidienststellen zur Verfügung gestellt worden. Nur aus Rücksicht auf die Fa milie des Truppfllhrers Hentzsch ist davon abgesehen worden, die Nachforschungsergebnisse in die Presse zu bringen. Außer dem liegt der Fall auch heute noch völlig im Dun kel, so daß es nicht möglich ist, mehr als Vermutungen zu äußern. Der SA.-Führung stehen übrigens nicht die gesam ten Polizeiakten zur Einsicht zur Verfügung, wie augen scheinlich dem Herrn Landtagsabgeordneten Geiser von der SPD." — Der „Freiheitskampf" schreibt zu dem Fall: „Wir haben dazu nur zu erklären, daß auch uns sehr viel daranliegt, denFallbaldig st aufgeklärt; n wissen, damit ein Verbrechen, an dem nach dem Befund wohl nicht mehr gezweifelt werden kann, schnellstens seine ordentliche Erledigung findet und den Gegnern der Grund genommen wird, gegen unsere Bewegung eine neue Hetze zu betreiben, durch die der immer offener zutage tretende marxistische Zusammenbruch hinausgeschoben werden soll." Aus aller Wett. * Zwei Kinder beim Brand einer Wohnlaube ums Leben gekommen. Am Dienstag gegen 22 Uhr brach in der Laube des Arbeiters Eheleben auf der Kolonie „Falken ¬ stein" in Berlin ein Brand aus, der die große Wohnlaube vollständig einäscherte. Die Feuerwehr mußte mit Rohren schwersten Kalibers vorgehen, um eine weitere Ausdehnung des Feuers zu verhüten und die angrenzenden Wohnlauben zu schützen. Beim Aufräumen der Brandstelle fand man unter den Trümmern die verkohlten Leichen der beiden Kinder des Arbeiterehepaares, der vierjährigen Waltraut und der zweijährigen Jdrid. * Kommunistischer Ueberfall auf Nationalsozialisten. In der Landwehrstraße, in der es in letzter Zeit wiederholt politische Schlägereien gab, überfielen am Dienstag gegen Mitternacht ein großer Trupp Kommunisten einige SA.- Männer, In der sich entspinnenden Schlägerei fielen auch mehrere Schüsse. Ein Nationalsozialist wurde schwer ver letzt, zwei seiner Kameraden wurden leicht verwundet. Beim Eintreffen des Ueberfallkommandos flüchteten die kommunistischen Angreifer in die nächstliegenden Häuser und bewarfen die Beamten von dort aus mit Ziegel steinen. Etwa 23 Personen wurden verhaftet und dem Polizeipräsidium zugeführt. * Die Verschuldung der Reichshauptstadt. Nach der letzten amtlichen Mitteilung belaufen sich die Gesamt schulden der Reichshauptstadt Berlin auf 1,225 Milliarden Mark. Diese Summe macht ein Viertel der Schulden aus, die das gesamte Deutsche Reich vor dem Kriege im Jahre 1913 hatte. Für Zwecke der Zinszahlung und der Tilgung erfordert die Milliardenschuld jährlich rund 108 Millionen Mark. Allein die Höhe der kurzfristigen Schulden beträgt über eine viertel Milliarde, wobei noch nicht einmal dre schwebenden Schulden der Berliner Verkehrsgesellschaft mitgerechnet sind. Die Schuldenlast der Berliner Verkehrs gesellschaft, die insbesondere durch verfehlte Bodenspeku lationen entstanden ist, beziffert sich auf über 206 Milli onen Mark. Dem Ausland gegenüber hat die Stadt Berlin noch für eine Schuldsumme von insgesamt 170 Millionen Mark aufzukommen. Die Gesamthöhe der kurzfristigen Schulden beträgt nahezu ein Drittel, nämlich über 363 Millionen Mark. * Sprcngstoffanschlag bei Frankfurt an der Oder. An dem Wohnhause des früheren Anstaltsbeamten Bernebee in dem Dorse Stolberg bei Küstrin, der kürzlich aus der NSDAP, ausgetreten ist, explodierte am Dienstag früh ein Sprengkörper, der geringen Materialschaden anrichtete. Personen wurden nicht verletzt. Im Zusammenhang mit dem Anschlag wurden mehrere Mitglieder der NSDAP, verhaftet. * Florawunder auf den deutschen Nordseeinseln. Das ungewöhnlich milde Weihnachtswetter hat auf zahlreichen Nordseeinseln und an der ostfriesischen und oldenbur gischen Nordseeküste Florawunder geschaffen, wie man sie in sonst milden Wintern eigentlich nur auf Helgoland erlebt, wo bekanntlich nicht selten Rosen in vollster Blütenpracht zu Weihnachten in den Vorgärten der Insulaner zu finden sind. In diesen Weihnachtstagen konnte man aber auch aus Wangeroog, Spieckeroog, Langeoog usw. Gärten beobachten, in denen nicht nur Rosen, sondern auch andere Frühlings- und Sommerpflanzen in voller Blüte standen. Dieses unerwartete Florawunder wurde denn auch nach Möglichkeit ausgenutzt, indem frische deutsche Rosen aus die Märkte in Berlin, Dresden, Leipzig, Halle, Köln, Essen, Münster, Hamburg, Düsseldorf usw. gesandt wurden. * „Riesenhaie" in der Irischen See. Während der letz ten zwei Monate werden die Lachsfischer der Dundalkbai in Irland durch das Erscheinen von schrecklich aussehenden Meerungeheuern beunruhigt, von denen manche über sechs Meter lang sind; sie sind in die Bucht eingedrungen, und diesen unliebsamen Gästen wird die sehr schlechte Saison der Lachsfischerei zugeschrieben. Nach den eingelaufenen Be schreibungen der verängstigten Bevölkerung handelt es sich um „Riesenhaie", die öfters die Fischplätze Schottlands auf suchen. In der Irischen See haben sie sich zum erstenmal ein gestellt. Wenn sie auf der Oberfläche des Meeres schwim men und ihre langen und seltsam segelartig geformten Flossen aus dem Wasser herausstecken, bieten sie einen furchterregenden Anblick. Aber sie sind nicht so schlimm, wie sie aussehen; sie machen nicht auf den Lachs Jagd, doch es ist möglich, daß sie ihn erschrecken und aus seinem gewohn ten Gebiet vertreiben. Der letzte große Einfall der Riesen haie in Schottland erfolgte im Jahre 1916; damals be völkerten sie zu Tausenden das Gebiet zwischen der Lastle- Hai, Barra und dem Leuchtturm von Barrahead. So zahl reich waren sie damals vertreten, daß das Postboot seine regelmäßigen Fahrten zum Leuchtturm nicht machen konnte. 17) -Nachdruck verboten.) Fred ist nachdenklich geworden. Er erkennt schnell den Ernst hinter Lendickes gezwungener Leichtigkeit. Sonder bar, wie die Geschichte, die er Margot halb verlegen und halb übermütig erzählte, jetzt zur Wirklichkeit werden soll, richtig, Margot! Also doch keine volle Offenheit, es scheint, daß er nicht von Hendrich und Fehring loskommen soll — und diese große Möglichkeit von der Hand weisen, wäre Wahnsinn! Er muß also Margot weiter belügen, aber nicht mehr lange Wenn er es erst zu etwas gebracht hat, und das scheint nicht mehr im Mond zu liegen, dann wird er offen sein können Er reicht Lendicke die Hand über den Tisch hinüber: „Ich nehme an, Herr Lendicke! Ich komme wieder zu Ihnen, aber nicht wie früher." „Ist doch klar, Junge, das ist jetzt 'ne ganz andere Auf gabe. Ich werde sofort mit dem Chef reden, daß Sie ein anständiges Spesenkonto bekommen und so weiter! Reiling, alter Esel, ich freue mich ja doch, Sie wieder ge angelt zu haben; wenn Sie eine Ahnung hätten, wie gut es das Schicksal mit Ihnen meint, mir gerade in diesem Augenblick diesen Vorschlag zu machen." Hendrick lacht, bis er sich verschluckt, hustet, bestellt nun noch Wein, beißt die Spitze einer großen Brasil ab und spuckt sie in hohem Bogen aus die Straße Fred betrachtet ihn belustigt „So, darüber also wären wir uns einig, Prosit! Aber jetzt überlegen Sie sich bitte, wer, denken Sie, kann Ihr Nachfolger als Ausfresser werden?" Fred denkt nach, nennt den und jenen, Lendicke unter bricht Fred schließlich sehr bestimmt: Bidens ist doch der einzige, der dafür in Betracht kommt. Ihr Freund Bob ist wenigstens kein Dummkopf, und ja auch sonst jetzt einigermaßen vernünftig geworden Reden Sie ihm doch zu, den Posten anzunehmen, als ich heute mit ihm sprach; war er, na, er schien mir nicht gerade begeistert zu sein, aber wenn Sie ihn überzeugen könnten " Fred begegnet einem Paar Äugen, in denen sich Treu herzigkeit und Verschmitztheit die Waage halten, er muß unwillkürlich lächeln: „Bob als Aussresfer? Die Ge rechtigkeit als Sündenbock? Kein übler Gedanke, Herr Lendicke, aber ich habe ein bißchen Angst, daß Robert Bidens dafür doch nicht der richtige Mann ist." „Abwarten, wir werden sehen, um Ihretwillen!" Sie lachen sich an. Der einen Flasche Wein ist eine zweite gefolgt. Lendicke ist in ausgezeichneter Stimmung und verwechselt sogar, als Fred ihn zu einem Auto bringt, mehrmals die Vokale. Zu Hause erwartet Fred eine Überraschung. Als er die Tür seines Zimmers öffnet, schlägt ihm beizender Qualm „Ich werde kündigen, Fred. Du weißt, daß ich das nicht übernehmen kann . . ." entgegen; aber es ist keine Feuersbrunst, sondern nur Bob, der seit Stunden aus den Freund wartet. Er sitzt düster in einer Ecke des alten Plüschsosas, genannt „Die singende Arche", ab und zu ertönt die Musik der ver bogenen Federn, und sieht Fred mit umflorter Miene an: „Weißt du schon das Neueste, Fred?" Fred öffnet das Fenster, ein Strom frischer Luft wirbelt den Pfeifenrauch durcheinander, die Luft wird atembar. „Ich habe Lendicke zufällig getroffen, er hat mir von seinem famosen Plan erzählt, dich, ausgerechnet dich zum Ausfresser avancieren zu lassen!" Der Mann im Sofa seufzt: „Ich werde kündigen, Fred Du weißt, daß ich das nicht übernehmen kann; wenn ich tagsüber im Geschäft nur Durchschnittsarbeit zu leisten habe, und dann abends frei bin, ging es vielleicht. Aber wenn ich am Tage auch nur dreimal angepfiffen werde, kann ich meine Arbeiten, meine eigenen Arbeiten, am Abend nicht machen. Du weißt, Fred, wie ich an dem Ausbau meines Systems schufte, es ist kein Kinderspiel, alle modernen Erfahrungen der Psycholechnik zusammen zubringen, einander ergänzen zu lassen, es ist eine Lebens arbeit, und die kann ich mir nicht durch solche — verzeih — Geschäftsknifse stören lassen." Bob hat sich in Feuer geredet, es ist ihm ernst, er ist in wirklicher Bedrängnis. Fred sieht den Freund, der mit weit offenen Augen ins Leere starrt, an und denkt: Es ist voch ein Jammer, steht der arme Kerl nun tagaus, tagein in einen Berus, der ihn anekelt, der zu ihm in keinem Punkt seines Wesens paßt, steht da, wartet nur auf den Abend, nur daraus, sich an seine wahre Arbeit machen zu können, und er kann arbeiten Fred erinnert sich ihrer aktiven Studentenzeit, venkt daran, wie Bob schon als blutjunges Semester auffiel, neue, kühne Theorien ent wickelte — man sagte Bob allgemein eine Zukunft vor aus. Dann kam die Stunde, in der sie beide vor dem Nichts standen, es ging nicht mehr, die Zeit halte Räder aus Eisen, man mußte rennen, um nichr darunter zukommen. Und nun sitzt er hier, sitzt vor mir, immer noch der alte, in seine Arbeit verkrallt und verliebt, be dient am Tage müßige Frauen, hängt Pelzmäntel in Schränke und ist dabei unermüdlich an seinem Lebenswerk tätig. „Wie weit bist du eigentlich, Bob?" Der fährt aus, sein Blick wird klar und bestimmt, er schlägt mit der flachen Hand auf den Tisch: „Das ist es ja, ich bin fertig, natürlich nicht so fertig wie ein Baumeister, der dem Besitzer des Hauses, das er gebaul hat, den Schlüssel übergibt, nun ist nichts mehr dran zu tun. So weit kann ich nicht sein, so weit kann man niemals kommen, weil der Mensch keine unveränderliche Größe ist. Aber ich habe meine Theorie fundiert, ich habe die Bindungen fast unzerreißbar gemacht, ich könnte heute oder morgen vor einen größeren Kreis treten und so klar reden, daß mich jeder Laie versteht; du begreifst, was es für mich bedeuten könnte, meine Ideen einmal zur Erörte rung zu stellen." (Fortsetzung folgt.)