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Schleicher oder v. Papen? Berlin, 1. Dezember. Die Beratungen, die beim Reichspräsidenten am Donnerstagabend stattfanden, haben zweifellos einen Abschluß der Besprechungen ge bracht, die zur Lösung der Regierungskrise geführt wur den. Die Entscheidung liegt nunmehr beim Reichspräsi denten, der allein den letzten entscheidenden Entschluß fassen wird Nachdem in den Mittagsstunden des Donnerstag be reits eine abschließende Besprechung zwischen Papen und Schleicher stattgefunden hatte, in der sich die beiden Kanzlerkandidaten darüber verständigt haben dürften, was sie dem Reichspräsidenten als Lösung Vorschlägen wollen, nimmt man in politischen Kreisen an, daß zwischen diesen beiden Persönlichkeiten eine Ueber einstimmung darüber erzielt worden ist, was sie dem Reichspräsidenten zur Lösung der Krise vorzuschlagen haben. Der Reichspräsident hat bisher immer den Stand punkt vertreten, daß er einen Anlaß, sich von Papen zu trennen, nnr dann hätte, wenn ein anderer Kanzler eine günstigere parlamentarische Lage mit- brächtc. Ob die Versuche Schleichers, die Lage der Regierung gegenüber dem Reichstage zu verbessern, vom Reichspräsi denten als ausreichend angesehen werden, um eine Be trauung Schleichers mit der Kabinettsbildung als gerecht fertigt erscheinen zu lassen, ist offen. Ein Brief Hitlers an den Reichs präsidenten. Ber.in, 1. Dezember. Wie die Telegraphen-Union er fährt, erklärt Adolf Hitler in seinem Brief an den Reichs präsidenten, seiner Ansicht nach habe sich in der poli tischen Lage nichts geändert, so daß er seine Anwesenheit in Berlin im gegenwärtigen Augenblick für unnötig halte. Er halte seine dem Reichspräsidenten brieflich gemachten Vorschläge voll aufrecht. Eine parteiamtliche Erklärung der DNVP. Berlin, 1. Dezember. Die parteiamtlichen Mitteilungen der Deutschnationalen Volkspartei erklären entgegen andersartigen Darstellungen über die Haltung der Partei gegenüber einem Kabinett Schleicher, daß es sich um eine Kombination handele, für die positive Unterlagen fehlen. Die DNVP. habe zu der neuen Lösung überhaupt noch keine Stellung genommen und habe stets betont, daß sie mit der Fortdauer eines Kabinetts von Papen, das wirtschaftlich im Gegensatz zu den Erfahrungen der letzten Monate eine klare und einheitliche Politik gewährleistete und personell gegen die gemachten Fehler gesichert, also entsprechend umgebildet sei, einverstanden gewesen wäre und die Gesamtdemission des Kabinetts stets für unnötig gehalten habe. * M MkMW der SMlWstm. Ein Bries des ADEB. an den Wchrminister Berlin, 1. Dezember. Der „Vorwärts" veröffentlicht in seiner heutigen Abendausgabe ein Schreiben des ADEV. an den Neichswehrminister, das, wie erläuternd hinzugefügt wird, nach der Besprechung des Vorstandes des Allgemeinen Gewerkschaftsbundes mit General von Schleicher auf dessen Wunsch hin verfaßt wurde, um die in der Unterredung aufgestellten Forderungen der Freien Ge werkschaften darzulegen und zu begründen. Das Schreiben trägt das Datum vom 29. vorigen Monats und erklärt vor allem: „Die Verordnung des Ncichsarbcitsministers vom 5. September 1932 ist außer Kraft zu setzen. Die in der Verordnung vom 4. September 1932 für Neu einstellungsprämien zur Verfügung gestellten 700 Millionen NM. sind unverzüglich zur Finanzierung öffentlicher Arbeiten zu verwenden." Zu dem durch die Verordnung vom 5. September den Unternehmern gegebenen Recht, die Löhne für die 31. bis 40. Stunde zu kürzen, wird erklärt, dies habe große Beun ¬ ruhigung in den Betrieben und zahlreiche Streiks ver ursacht, obwohl ein großer Teil der Unternehmer auf die Ausnutzung dieses Rechts von vornherein verzichtete. Das Schreiben fordert weiter: „Die Verkürzung der Arbeitswoche auf 4V Stunden muß unverzüglich als gesetzliche Maßnahme durchgeführt werden, was damit begründet wird, daß der durch die er wähnte Verordnung geschaffene Anreiz zur Verkürzung der Arbeitswoche aus 40 Stunden versagt habe, angesichts der Massenarbeitslosigkeit aber verlängerte Arbeitszeit und Ueberstunden über 40 Wochenarbeitsstunden hinaus nicht länger geduldet werden könnten. Sodann wird verlangt, das System der Steuergutscheine dahin umzustellen, daß entsprechende Steuergutfcheine als Grundlage für die Finanzierung öffentlicher Arbeiten verwendet werden könnten. Hier heißt es in der Begrün dung: „Die bisherige Auswirkung des Systems der Steuer gutscheine läßt zwei Tatsachen unstreitig erkennen, es hat sich insofern bewährt, als es bewiesen hat, daß eine öffent liche Kreditschöpfung in gewissen Grenzen möglich und mit keiner Jnslationsgefahr verbunden ist. Es hat insofern versagt, als es eine fühlbare Erweiterung der Produk tion und Verringerung der Arbeitslosigkeit nicht ge zeitigt hat." Diese angeregten Maßnahmen, so wird erklärt, machten etwa 1,75 Milliarde RM. ohne geringste Jnslationsgefahr zur Arbeitsbeschaffung frei und ermöglichten die Wieder beschäftigung von einer Million Arbeitsloser. Abschließend zählt der Brief noch die folgenden Forderungen aus: „Die durch die früheren Verordnungen herbeigeführten Ver schlechterungen der Sozialleistungen müßten im Rahmen der Möglichkeit rückgängig gemacht werden; die Versorgung der Arbeitslosen muß namentlich in dem bevorstehenden Winter ausreichend verbessert werden; jeder weitere An griff auf die Löhne und Rechte der Arbeiter muß unter bleiben; die Unabdingbarkeit der Tarifverträge, die durch die Verordnung vom 5. September ausgehoben war, muß für die Zukunft unantastbar bleiben." Ein Arbeitsbeschaffungs-Programm des Städtetages. Berlin, 1. Dezember. In einer Besprechung zwischen dem Präsidenten des Deutschen Städtetages, Dr. Mulert, und den Gewerkschaftsführern Lei pari und Otte kam die Ansicht zum Ausdruck, daß die bisherigen Maßnahmen zur Wiederbelebung der Wirtschaft nicht ausreichten, weil die öffentliche Hand nicht genügend ein geschaltet sei. Infolgedessen müsse eine Beteiligung der öffentlichen Wirtschaft an den Steuergutscheinen ge fordert werden. Der Vorstand des Deutschen Städtetages will der Reichsregisrung Pläne für ein ganz konkretes Arbeits beschaffungsprogramm vorlegen, dessen Durchführung und Finanzierung alsbald möglich sei, so daß mit den dring lichen Arbeiten sofort begonnen werden könnte. M LMMlWstM dringt m WMMe. Berlin, 1. Dezember. Der ständige Ausschuß des Deutschen Landwirtschaftsrates beschäftigte sich heute er neut mit dem handelspolitischen Schutz landwirtschaftlicher Produkte und stellt fest, daß „das Neichskabinett seine festen und bindenden Zusagen hinsichtlich der Drosselung unnötiger Auslandseinfuhr durch umfassende Kontingen tierungsmaßnahmen bisher nicht eingelöst habe". Der stän dige Ausschuß weist daraus hin, daß die „Empörung in allen Kreisen der deutschen Landwirtschaft deshalb aufs höchste gestiegen sei" und kündigt an, daß die deutsche Landwirt schaft in ihrer Gesamtheit zu jedem Reichskabinett in scharfe Opposition treten werde, das nicht unverzüglich den .Schutz der bäuerlichen Wirtschaft durch wirksame Drosse lung unnötiger Einfuhr durchführt. Die Landwirtschaft stehe zu jedem Neichsernährungsminister in scharfem Gegensatz, der nicht seinen Eintritt in das Kabinett von der vorherigen Sicherstellung schleuniger Durchführung dieser Maßnahmen abhängig macht. KGM« mil d« WmWwW bmW. Berlin, 2. Dezember. Amtlich wird mitgeteilt: Reichspräsident von Hindenburg erteilte heute General von Schleicher den Auftrag zur Neubildung der Reichsregierung. Schleicher hat den Auftrag angenommen. Schleicher Reichskanzler. Papen verzichtet Berlin, 2. Dezember. Der gestern abend und auch noch heute morgen angekllndigte Besuch Geheimrats Dr. Hug en- berg beim Reichspräsidenten hat nicht stattgefunden. Wie in Berliner politischen Kreisen verlautet, scheint es nicht ausgeschlossen zu sein, daß Herr von Papen auf seine Kandidatur verzichtet, weil er bei seinen Besprechun gen, die er mit einer Reihe von Ministern heute morgen hatte, aus starken Widerstand gegen seine Kanzlerschaft gestoßen ist. Man nimmt daher an, daß unter diesen Um ständen die Beauftragung Schleichers doch noch zur Tatsache wird. Unter anderem hat Dr. Bracht Herrn von Papen erklärt, daß er ihm für ein neues Kabinett nicht zur Verfügung stehe. Herr von Papen hat geglaubt, seine Person hinter die Wichtigkeit der jetzigen politischen Lage zurückstellen zu sollen, weil er sich eine Entspannung davon verspricht, wenn Herr von Schleicher die Bildung des Kabinetts über nimmt, wobei er hoffe, daßmanohneKonfliktmit dem Reichstag auskommen könne. Der Reichspräsident hat erst nach langen Erwägungen und schwerenHerzens sich dazu bereit erklärt, sich von Herrn von Papen zu trennen. Er hat ihn seines Vertrauens versichert und ihn den wärmsten Dank für die von seinem Kabinett geleistete Arbeit ausgesprochen. Der Reichspräsident hat aber geglaubt, sich den ihm vor getragenen Gründen nicht verschließen zu sollen und alle seine persönlichen Wünsche hinter die sachlichen Notwendig keiten zurückstellen zu sollen. Herr von Schleicher wird nunmehr mit den Persönlich keiten verhandeln, die er für sein Kabinett in Aus sicht genommen hat. Um welche Persönlichkeiten es sich han delt, konnte noch nicht mitgeteilt werden. Eine überraschende Wendung. Berlin, 2. Dezember. Die Betrauung Schleichers ist tatsächlich völlig überraschend gekommen. Auf Grund der gestrigen Besprechung zwischen dem Reichsprä sidenten, Schleicher, Meißner und Papen, stand es so gut wie fest, daß der Reichspräsident Herrn von Papen mit der Neubildung des Ka binetts zu beauftragen gewillt sei. Die Be sprechung hatte ergeben, daß das Programm der beiden Kanzlerkandidaten außerordentlich ähnlich war. Unter diesen Umständen glaubte der Reichspräsident um so weniger Anlaß zu haben, sich von Herrn von Papen zu trennen. Die Entwicklung nahm aber heute vormittag einen ganz überraschenden Verlauf. In einer Sitzung des geschäftsfüh renden Kabinetts, die in den frühen Vormittagsstunden stattfand, wurden eingehend die außerordentlichen Gefahren besprochen, die eine Kanzlerschaft des Herrn v. Papen mit sich gebracht hätte, mit Rücksicht auf die allgemeine Volksstimmung. Nachdem dies in der Besprechung klar zum Ausdruck gekommen war, teilte Herr v. Papen aus eigenem Entschluß mit, daß er es unter diesen Umständen für richtig halte, wenn er verzichte und Herrn v. Schleicher die Führung des neuen Kabinetts überlasse. Er dürfte dies in der Ueber- zeugung getan haben, daß sein Rücktritt eine poli tische Entspannung mit sich bringt, die im In teresse des Ganzen zu wünschen ist. In politischen Kreisen nimmt man an, daß die Kabi nettsbildung des Herrn v. Schleicher nun sehr schnell vor sich gehen wird. Der wegen der überstürzten Ereignisse für heute morgen abgesagte Empfang Dr. Hugenbergs beim Reichspräsidenten wird voraussichtlich heute nachmittag stattfinden. Die wahrscheinliche Ministerliste. Berlin, 2. Dezember. Auf Grund der Besprechungen, die Reichswehrminifter v. Schleicher in den letzten Tagen hatte, nimmt man an, daß sich das neue Reichskabi nett etwa wie folgt zusammensetzen wird: Kanzler und Reichswehrminister: v. Schleicher, Acußeres: Frhr, v. Neurath, Inneres: Dr. Bracht (?), Wirtschaft: Professor Warmbold, Justiz: Gürtner, Ernährung: v. Flemming (?), Arbeit: Professor Vrahn, Post , und Verkehr: o. Eltz-R üben acht?), Minister ohne Geschäftsbereich: Popitz, Finanzen: Graf Schwerin-Krosigk. Als Reichskommissar für Arbeitsbeschaffung kommt wahrscheinlich der Landrat Dr. Gereke in Frage. Diese Ministerliste steht jedoch noch keineswegs endgül tig fest. Man muß daher abwarten, welche endgültigen Ver handlungen Herr von Schleicher über die Besetzung seines Kabinetts führen wird. R e i ch s k a nz l e r v. S ch l e i ch e r wird auch Reichskommissar für Preußen werden. * Kurt von Schleicher wurde am 7. April 1882 in Brandenburg geboren. Er wurde auf Kadettenanstalten erzogen und trat am 22. März 1900 aus der Hauptkadetten anstalt in das 3. Garderegiment zu Fuß ein. Im September 1913 wurde er als Oberleutnant zum Großen Eeneralstab kommandiert und nach seiner Ernennung zum Hauptmann dorthin versetzt. Schon nach kurzer Arbeit im Großen Eeneral stab wurden Schleichers außergewöhnliche Fähigkeiten erkannt, und bald nach der Mobil machung am 8. August 1914 wurde er dem Stab des Gene ralquartiermeisters des Feldheeres zugeteilt, einer Behörde, die eine außerordentlich verantwortungsvolle Arbeit zu leisten hatte. Ihr oblag die Durchführung der Mobilmachung und der Aufmarsch des Feld heeres. Im Sommer 1917 kehrte er noch einmal für kurze Zeit zur Truppe zurück, um den Rest des Krieges wieder im Stabe des Eeneralquartiermeisters zu verbringen. Als gegen Ende des Krieges General Groener als Nachfolger des Generals Ludendorff in die Oberste Heeresleitung einzog, nahm er Schleicher, den er schon von der Eisenbahn abteilung des Generalstabes her gut kannte, zu seinem nächsten Mitarbeiter. Nach dem Äusbruch der Revolution stellte sich Schleicher der neuen Regierung zur Verfügung und blieb in der nächsten Umgebung des Generals Groener, der den bewährten Offizier zu besonders schwierigen Aufgaben heranzog In der wichtigen Sitzung des Rates der Volks beauftragten am 9. Dezember 1918 vertrat Major von Schleicher die Oberste Heeresleitung und setzte es durch, daß der Rat der Aufstellung von Freiwilligen-Formationen zur Stützung der Regierungsgewalt zustimmte. Als Schleichers größte Leistung wird in militärischen Kreisen die Vorbereitung und Durchführung des Ausnahmezustan des im Winter 1923/24 angesehen. Nach Aufhebung des Ausnahmezustandes sprach der damalige Chef der Heeres leitung, General v. Seeckt, Major v. Schleicher seinen be sonderen Dank aus und beförderte ihn außer der Reihe zum Oberstleutnant. Am 1. März 1929 wurde von Schleicher, der inzwischen zum Generalmajor aufgerückt war, zum Chef des Ministeramtes im Reichswehrministerium ernannt Diesen Posten hat er drei Jahre bekleidet. Die Stellung des Chefs des Ministeramtes ist zugleich eine militärische und poli tische. Sie entspricht der des Staatssekretärs in anderen Ministerien. General von Schleicher hat in dieser Stellung eine außerordentliche Aktivität entwickelt. Er hat es aber auch dabei verstanden, sich stets im Hintergrund zu halten. Er hat es nie geliebt, in den Vordergrund zu treten, son dern er hat es vorgezogen, seinen Einfluß geltend zu machen, ohne daß dabei sein Name genannt wurde. In politischen wie auch in militärischen Dingen hat der General einen starken Einfluß auf den Reichswehr minister ausgeübt, dessen Mitarbeiter er nun bereits zum dritten Male war. Nachdem General vonSchleicher jahrelang seinen Einfluß ausgeübt hatte, ohne eine allzu exponierte Stellung einzunehmen, übernahm er nach dem Rücktritt des Kabinetts Brüning den Posten des Reichswehrministers in der Regierung von Papen Er entschloß sich zu diesem Schritt erst nach langem Zögern. Bei allen wichtigen Ent schlüssen hat sich sein Einfluß geltend gemacht, ganz beson ders dadurch, daß er das Vertrauen des Reichs präsidenten— dessen Regimentskamerad er ist — be sitz^ Frieden im Rundfunkkonflikt. Um die Zukunft des Deutschen Rundfunks. Berlin,, 1. Dezember. Unter der Ueberschrift: „Frie den im deutschen Rundfunkkonflikt" berichtet die „B. Z. am Mittag" von einer Konferenz sämtlicher deutscher Rund funkdirektoren und Intendanten, die im Berliner Haus des Rundfunks stattgefunden habe. Aus dieser Tagung habe der Reichsinnenminister Freiherr v. Eayl in einer programmatischen Ansprache erklärt, die neuen Richtlinien für den deutschen Rundfunk seien nicht unab änderlich. Aus der Praxis würden sich vielleicht Aende- rungen und Milderungen als notwendig erweisen und er werde stets mit allen Kräften dafür eintreten, daß die Neuordnung nicht eine Hemmung, sondern eine gesunde Förderung des Rundfunks bewirke. Der Reichssender, der möglichst sofort in Betrieb gesetzt werden solle, solle zu nächst nur Probe sendungen geben. Sein Leiter bleibe zunächst Professor Schubotz, der bisherige Leiter der deutschen Welle. Der Reichssender solle vorläufig nur an einzelnen Abenden der Woche eigene Darbietungen ver anstalten, im übrigen jedoch sein Abendprogramm mit Hilfe aller deutschen Sender bestreiten. Diese Uebertragun- gen solle wie bisher Intendant Christian betreuen. Nach den Ausführungen des Reichsinnenministers habe auch, so berichtet die „B. Z.", Oberregierungsrat Dr. Konrad, der vorläufige Rundsunkkommissaar, das Wort ergriffen. Wie die „B Z." weiter berichtet, habe diese Konferenz bei den Nundfunkleitern klärend und beruhigend gewirkt und im allgemeinen sei die Annahme verbreitet, daß die Vor läufigkeit des Neichskommissars Dr. Konrad von ziemlich langer Dauer sein werde. Man halte es allerdings auch nicht für ausgeschlossen, daß bei einem Kabinettswechsel Reichsminister v. Eayl den Posten des Rundfunkkommissars selbst übernehmen werde. Der bisherige Reichsrundfunk kommissar, Ministerialrat Scholz, sei in das Reichsministe rium zurllckgekehrt. ltt KWMÜW IW WM LanW UWW1M. Karlsruhe, 1. Dezember. Am Donnerstag, kurz vor 19.30 Uhr, schritt der badische Landtag zur Abstimmung