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Keine Siid-entWand-Reiie Berlin, 17. November. Der Reichskanzler Hal sich veranlaßt gesehen, die von ihm geplanten Besuche in Stuttgart, Karlsruhe und Darm stadt abzusagen, da er nach dem Ergebnis der Parteiführer besprechungen am Bußtag es für richtiger hält, eine Klä rung der politischen Lage abzuwarlen. Zentrum und Bayerische Boltsyartei lehne« ab Diese Absage hat in politischen Kreisen natürlich erheb liche Ueberraschung ausgelöst. Die direkte Veranlassung ist in dem Ausgang der Be sprechungen zu sehen, die der Kanzler am Bußtag mit den Parteiführern hatte. Sie haben sich so abgespielt, daß gegen Mittag zunächst die Zentrumsführer Kaas und Joos in der Reichskanzlei eintrafen und im Laufe des Nachmittags Abg. Dingeldey für die Deutsche Volkspartei und Dr. S ch ä f f e r für die Bayerische Volkspartei. Die Einzelheiten dieser Besprechungen werden von den Beteiligten vertraulich behandelt. Was aber die große Linie der Unterhaltungen anlangt, so erklärte Dingeldey dem Kanzler seine Zustimmung zur nationalen Konzentration. Das gleiche gilt für die Stellungnahme der Zentrumsverlreter. Der Unterschied liegt aber darin, daß Prälat Kaas hinzugesügt hat, unter der jetzigen politischen Staalsführung müsse der Versuch der nationalen Sammlung aussichtslos bleiben, und daraus ergäben sich nach Ansicht des Zentrums von selbst naheliegende Konsequenzen. Diese Erklärung ist mik einer Absage gleichzusetzen und sie dürfte auch der Tenor der christlichen Aufzeichnung sein, die die Zenlrumsführer dem Kanzler Übergaben. Dieses Schriftstück wird nicht veröf fentlicht werden. Es ist anzunehmen, daß die Darlegungen Dr. Schäffers für die Bayerische Volkspartei sich von dem Standpunkt des Zentrums nicht sehr wesentlich unterscheiden. Das Schwergewicht der Besprechungen liegt aber viel leicht noch stärker in dem, was der Kanzler allen Parteifüh rern gesagt hat: er hat mii Nachdruck seine früheren Erklä rungen unterstrichen, daß nichts an der Personenfrage schei tern dürfe, wenn Deutschland aus der gegenwärtigen schwie rigen Situation gerettet werden solle. > Aeußerlich geht nun die Entwicklung so weiter, daß das Kabinett sich am Donnerstagvormittag mit der Lage befaßt. Für Donnerstag wird auch die Antwort der Nationalsozia listen erwaret. Dann wird der Kanzler entweder am Don nerstag, möglicherweise aber auch erst am Freitag, dem Reichspräsidenten über seine Besprechungen mit den Partei führern und die Stellungnahme des Kabinetts Bericht er statten. Es ist zweifellos, daß der Kanzler auch dem Reichs- präsidentent gegenüber zum Ausdruck bringen wird, was er den Parteiführern gesagt hat. Nun Empsang bei hindenbnrg Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß der Reichs präsident dann auf Grund der heutigen Sondierungen des Reichskanzlers selbst die Parteiführer empfangen wird, um sie zu fragen, welchen Mann und welches Programm sie an Stelle der ^ekiaen voliliiLen Staalsiükruna" vorwkchlaaen haben. Diese Empfänge dürsten Ende dieser oder Anfang nächster Woche stattfinden. Die Bußtagsbesprecbungen haben die Entwicklung also weiter vorwärts getrieben — die Entscheidung haben sie aber noch nicht gebracht^Sie liegt vielmehr in dem nächsten Sta dium der Entwicklung, nämlich den Empfängen beim Reichs präsidenten. Damit bleibt trotz der Absage der Kanzlerreise die bereits gegebene Darstellung richtig, daß die Klärung nicht vor der nächsten Woche zu erwarten^ ist. Die Entscheidung wird auf den Antworten basieren, die die Parteiführer dem Reichspräsidenten geben werden Rach Auffassung politischer kreise sind aber die Aussich ten dafür äußerst gering, daß die Parteien einen Ausweg aus den gegenwärtigen Schwierigkeiten zu weisen vermögen. Dir AuMhM m im MWelMMe In Regierungskreisen wird darauf hingewiesen, daß die Tatsache, daß der Reichskanzler mit den Parteien Fühlung nimmt, keineswegs ein ungewöhnlicher Vorgang sei. Es sei immer üblich gewesen, daß solche Besprechungen zwischen Wahlen und der Reichstagseröffnung nicht vom Reichspräsi denten, sondern vom Führer der Regierung geführt wurden. In diesem Falle komme noch hinzu, daß Reichskanzler von Papen die Besprechungen in ausdrücklichem Auftrag des Reichspräsidenten führe. Die Ablehnung der Sozialdemo kratie wird in Regierungskreisen als ein Akt der Agitation und Flucht aus der Verantwortung gewertet. Es wird hin zugefügt, daß die Sozialdemokratie lieber sagen solle, was sie denn an die Stelle der jetzigen Regierung setzen wolle. Die Forderung nach dem Rücktritt sei gerade vom Standpunkt der Formaldemokratie aus ungerechtfertigt, weil die Frage eines Rücktritts auch unter normalen Verhältnissen erst bei einem Mißtrauensvotum akut werde. LertzkMuMabbrlch Zaazig—Nsle« Warschau, 17. November. Die Danzig-polnischen Wirtschaftsverhandlungen sind ergebnislos abgebrochen worden. Von Danziger Seile wird dazu milgetcilt, daß Polen auf dem Standpunkt stehe, daß die Freie Stadt auf die ihr ein- geräumten Rechte verzichten und sich in den Wirkschafts- körper der Republik Polen völlig eingliedern muffe. Die Freie Stadt verharrt stuf dem stets eingenommenen Stand punkt, daß der Vertrag von Versailles und dec Vertrag von Paris ihr die gegebene Selbständigkeit garantiere. Die Freie Stadt habe die ihr zugefallene Aufgabe, Polen einen freien Zugang zum Meere zu verschaffen, erfüllt. Die Freie Stadt beruft sich darauf, daß die geschloffenen Verträge, soweit sie auch abänderlich find, nur mit Zustimmung beider Teile gs- ändert werden dürfe. Gegenüber dem Vorgehen Polens ist die Freie Stadt entschlossen, die von Bolen geforderte völlige Eingliederung in seinen Wirtschastskorver aufs schärfste zu rückzuweisen. Die Freie Stadt ist sich bewußt, daß eine Er füllung des vertragswidrigen Verlangens Polens die Aus hebung der Kultur und der politischen „ Selbständigkeit der Freien Stadt, die einen Teil der Bestimmung des Vertrages von Versailles darstellen, zur Folge haben würde. Sache der Völkerbundsinstanzen wird es nunmehr sein, zur Wahrung der gefährdeten Rechte Danzigs die ersordsr- lick-sn Entscheidungen schleunigst zu treffen und ihre Durch führung sicherzustellen. Großer Streit in Sevilla Sevilla, 17. November. Die Bäckergesellen traten in den Ausstand, dem sich bald auch die Straßenbahner und die Auiodrofchkenführer anschloffen. Die Führer der Streikbe wegung versuchen, auch die Kojen- und Transportarbeiter für den Streik zu gewinnen. Ein starkes Polizei- und Mili täraufgebot ist zusammengezogen, um die Ordnung aufrecht- zuerhalten. Zeppelm-Flugvafen in Sevilla Sevilla, 17. November. Zwischen dem^ hiesigen Ge meinderat und dem Luftschiffbau Zeppelin wurde ein A b- kommen über die Errichtung eines Flughafens abge schlossen. Die Unterzeichner des Abkommens sind der Bürgermeister von Sevilla und Dr. Eckener. - Wort - Der Spielbetrieb in Ostsachlen war am Bußtag nur gering. Im Mittelpunkt stand das in Dresden ausgetragene Spiel zwi schen dem Dresdner SP und dem 1. FC Nürnberg, das die Nürnberger vor 12 000 Zuschauern knapp mit 1:0 (Ü:0) uner wartet und unverdient gewannen. In einem zweiten Spiel der 1. Klasse siegte der SV 06 Dresden unerwartet mit 2:1 gegen Rasensport. Die Begegnung zwischen den Freiberger Sportfreun den und National Chemnitz siel aus. Die Els von Guts Muts weilte in Plauen, wo sie durch den Plauener Sport- und BT knapp mit 1:3 geschlagen wurde. In Leipzig holten die Sportfreunde ihr rückständiges Pokal spiel gegen SC Dessau nach und gewannen sehr sicher mit 7:0 Außerdem sand ein Auswahlspiel zwischen der 1. Klasse und der 1b-Klasse statt. Die Vertreter der 1b-Klasse hielten sich bis zur Pause recht gut und lagen sogar mit 2:1 in Führung. Dann aber gingen die Erstklassigen voll aus sich heraus und sicherten sich durch drei weitere Treffer einen 4:2-Sieg. In Chemnitz fand nur ein einziges Spiel von Bedeutung statt. Sturm Chemnitz knüpfte an seine letzten guten Leistungen an und gab SC Zwickau nach spannendem Spiel mit S:4 das Nachsehen. In Westsachfen gewann SC Planitz gegen MV Lengenfeld mit 6:0. VfB Glauchau behauptete sich gegen SC Schneeberg mit 7:2. Nur knapp mit 2:1 siegte dagegen VfL Zwickau gegen Thüringen Weida. Im Vogtland hatte sich der Plauener Sport- und VC die Cls von Guts Muts Dresden einaeladen, die mit 4:3 geschlagen die Heimreise ontreten mußte. Auw VfB Plauen gewann oas von ihm gegen FC 02 Zwickau bestrittene Spiel nur knapp mit 2:1. Eine Autorennstraße am Pöhlberg? Win wir bereits vor einigen Monaten ausführlich berichteten, trägt man sich mit dem Plan, am Pöhlberg bei Annaberg i Erzg eine Autorennstraße nach dem Vorbild des Niirburgringes in der Eifel zu bauen. Dazu erfahren wir weiter, daß Regierungsbaumeister Bethge-Anna berg jetzt eine großzügige Planung aufgestellt hat. Die Kosten für'die neue Autorennstraße würden sich darnach aus etwa 5,5 Millionen RM belaufen. Neben der Beschäftigung von mehreren hundert Arbeitslosen verspricht man sich in Autokreisen von der Ausführung des Planes sehr viel. Vor allem wird geltend ge macht, daß Autorennen auf der Pöhlberg-Strecke ihrer land schaftlich vorteilhaften Lage wegen für den Zuschauer weit in teressanter wären als am Nürburgring. Hamburg siegt n>. Kunstturn-Stödtekampf. Am Bußtag trafen zum 24. Mal in Hamburg die Kunstturnstädtemannschasien von Hamburg, Berlin und Leipzig zusammen. Hamburg kam, obwohl es zwei Ersatzleute einstellen mußte, auf Grund seiner guten Durchschnittsleistungen zu einem überraschenden Sieg mit 2494 Punkten vor Leipzig mit 2460 Punkten und Berlin mit 2418 Punkten. Bester Einzellurner war der Leipziger Kleine, der 344 Punkte erreichte, eine Zabl die bisher noch niemals erzielt wurde. k Wzk DM Mf I^ausa-^Veixüork b. Dresden Durch meine Verpflichtungen als Pädagoge in der Bielatal schule, Bärenstein (Erzgeb.), war es mir in letzter Zeit nicht möglich alle auswärtigen Patienten anzunehmen. Deshalb habe ich mich veranlaßt gefühlt, gleichzeitig als Erweiterung meines Kurbad-Betriebes 6ei-nn Magnetopatk Sibert Lckmiecker und frau sisaturkelikunäige 6lle krsrser als Fachberater für HomöopaWr unü Wocbemle bei mir aufzunehmen. Nach wie vor wird in meinem Kurbad die Behandlung mit „Original Vr. meck. fritr Teileis- Spparatur" sowie sämtlichen medizinischen Bäder und Be strahlungen ausgeführt. — Als Neuanschaffung ist der von Mir selbst konstruierte Grossbektrakiungs-Spparat cker Vitslux- u. fsrbstrakientkerspie mit 6eilsluftckuscken sowie eine Station für KaMm-ciM- unü kaüekuren zu nennen — Ich hoffe, damit allen Anforderungen von Seiten meiner Patienten gerecht zu werden. Während meiner jahrzehntelangen Tätigkeit konnte ich durch meine kombinierte Bestrahlungsart bei Herz-, Nerven-, Magen-, Darm-, Leber-, Nieren- und Blasenleiden, Rheuma, Gicht, ja selbst bei Krebs- und Lungenleiden und veralteten Beinleiden die denkbar besten Erfolge erzielen. Der schweren wirtschaftlichen Lage entsprechend habe ich die Preise auf 1 RM. pro Bestrahlung herabgesetzt, so daß auch jeder Minderbemittelte seine Heilung auf naturgemäßer Grundlage finden kann. Sprech st unden: Mon. u. Do. 1—8 Uhr, Dienst., Freit, u. So. 8—1 Uhr. Fernruf Amt Klotzsche 404. ^Itreä Kiokier, üeNmaZnetiseur. MMkelciMsbeÄM LrioLoräaer, LotmtzUdekter, ü-ösobsr LritzttVtmgkn, Boeder, LvkreidLvuKtz Llesvbättsbüvber iu Polio a. Hu»rt Lsssodüvker, koKislerbüelier, kriek- kiLMMoro, kürovLäeio, sioKeUaok. Zu haben in der y VR«»«» ftsIcken-Oschsnkksisr' ^IIs deutscken Ugrmer voll krauen, inskes. 6. ^ngekoriZen 6er im Krisis üstollenen sind kerslicbst emgslsdsn. SMu-faM klumen- und kinSeüradt öuvkimmllung VotvQSONirtL^, abends 8 Ukr im Laale des (lastkoks rum Uirsck kkarrer ^doll Nü11sr - Dresden spriekt. Dn Desi 6. Ltand -Kap.Lesi unt. ^on^srtrnstr. Hu^e spiest. Ortsgruppe Ottendorf-Ostrisia der sts.3.0.^.?. Für alle Wasch- und alle Ahseif-Arbeilen UMGWMMWM ff« U« verwenden. Ls ist billig und sparsam. Paket 24 Pfg., Voppel-Paket nur 44 Pfg. Lchwan-Pulver ist mild u. gibt eine gute, schonende, reinigungskräftige Lauge. 2um kisiesisn und lOarspüIkd dsr Wäsosts Leisix, keckst 14 ?sg. still 81131188 „UeiässtiLut" LaZen u. Ossusticsttsn aus d. 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