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Die MOmg M ElgöNWg her SOlleWM. Berlin, 19. Oktober. Die Verordnung zur Ergänzung von sozialen Leistungen ist heute erlassen worden. Heber sie wird amtlich folgendes mitgeteilt: Die Verordnung bringt an erster Stelle eine Erhöhung der Arbeitslosenunter stützung für den bevorstehenden Winter. Arbeitslose, die in der Zeit vom 31. Oktober 1932 bis zum ersten April 1933 versicherungsmäßige Unterstützung oder Krisenunterstützung nach den Lohnklassen 1—6 mit minde stens einem Familienzuschlag beziehen, erhalten zu der Unterstützung eine wöchentliche Zulage. Die Zulage beträgt — und zwar ohne Unterscheidung nach Lohn und Ortsklasse — für je sechs Unterstützungstage bei Arbeitslosen mit einem oder zwei zuschlagsberechtigten Angehörigen 2 NM. Sie er höht sich bei drei oder vier Angehörigen auf 3 NM., und bei mehr als vier Angehörigen auf 4 RM. Arbeitslosen, die einer höheren Lohnklasse als 6 angehören, erhalten die Zulage, wenn ihr bisheriger Unterstützungssatz den Satz der Klasse 6 einschließlich der Zulage nicht erreicht. Als Zulage wird in diesem Falle der Unterschiedsbetrag gewährt. Be sonders wichtig ist, daß die Zulage bei der Prüfung der Hilfsbedürftigkeit für die versicherungsmäßige Unterstützung und Krisenunterstützung außer Betracht bleibt. Die neue Verordnung beseitigt ferner Schwierigkeiten und Härten, die sich aus der Ortsklasseneinteilung der Not verordnung vom 14. Juni ergeben. Künftig werden alle Orte, die mehr als 5V 000 Einwohner haben, der sogenann ten Sonderklasse oder der Ortsklasse zugerechnet. Ferner: Bisher waren für die Arbeitslosenunterstützung die Orte der Klasse 6 in zwei Gruppen geteilt, je nachdem sie mehr als 10 000 Einwohner oder weniger haben. Jetzt fällt diese Teilung fort. In allen Orten der Klasse 8 beträgt die Un terstützung künftig soviel wie sie bisher nur in den Orten mit mehr als 10 000 Einwohnern betrug. Die Neichsregierung war im Sommer d. I. wegen der trostlosen finanziellen Lage des Versicherungsträgers zu starken Einschränkungen in der Arbeitslosenunterstützung gezwungen. Sie hat damals die harten Maßnahmen nicht vermeiden können. Sie begrüßt es, daß jetzt in gewissem Um fange die Möglichkeit geboten ist, die Leistungen zu ergän zen. Durch die neuen Maßnahmen der Neichsregierung fließen den Arbeitslosen jetzt monatlich 10 Mill. RM. mehr zu, als bisher. Die Neichsregierung beabsichtigt, in dieser Hinsicht noch mehr zu tun, sobald die finanzielle Lage es zuläßt. Die neue Verordnung enthält eine weitere Vorschrift, wo nach zum Ausgleich von Härten, die sich besonderen Fällen aus der Bemessung der Arbeitslosenunterstützung nach Ortsklassen und Gemeindegröße in der Zeit vom 31. Okto ber 1932 bis zum 1. April 1933 ergeben, aus den Mitteln der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen versicherung ein Betrag bis zur Höhe von 8 Mill. RM. ver wendet werden kann. In der Krankenversicherung hat die Notverordnung vom 8. Dezember 1931 sämtliche Mehrleistungen beseitigt. Die Wiedergewäh rung war nur zulässig, wenn der höchste Beitrag bestimmte Grenzen (im allgemeinen 5 v. H. des Erundlohnes) nicht übersteigt. Die neue Verordnung läßt in beschränktem Um fange Mehrleistungen zugunsten der Angehörigen der Ver sicherten auch bei Ueberschreiten der Höchstsätze wieder zu. Es soll gestattet sein, Krankenhauspflege für Familien angehörige oder einen Zuschuß an Stelle der Krankenhaus pflege zu gewähren, ferner das Hausgeld zu erhöhen, das bei Aufnahme eines Versicherten in das Krankenhaus für seine Familie zu zahlen ist. Beitragserhöhungen dafür werden im allgemeinen nicht notwendig sein. Auch in der Nentenversicherung und der A n - gestelltenversicherung sind Verbesserungen vor gesehen, auf die wir morgen zurückkommen. Der Landtag gegen die WM-MMmg. Die heutigen Abstimmungen im Landtag. Dresden, 19. Okt. (Eig. Drahtber.) Der Landtag nahm heute die Abstimmungen über die gestern gestellten Anträge vor. Mit großer Mehrheit beschloß er, die Auf hebung der Notverordnung über die Belebung der Wirt schaft und zur Vermehrung der Arbeitsgelegenheiten zu for dern. Ferner soll die Negierung jeden Lohnabbau verbieten und verordnen, daß bei Herabsetzung der Arbeitszeit ein voller Lohnausgleich erfolgt. Trotzdem der Präsident darauf aufmerksam machte, daß dieser Antrag nicht durchführbar sei, wurde er mit den Stimmen der Linken und der Nationalsozialisten ange nommen. Ern Antrag, der sich gegen die Unterstellung der Ar- b eiterturn- und Sportvereine unter die poli tischen Vereine wendet, wurde mit einer Stimme Mehrheit angenommen. Einstimmig angenommen wurden An träge, die sich gegen etwa beabsichtigte Gehaltskürzungen der Beamten und Angestellten des Staates wenden und ebenso gegen eine veränderte Zahlungsweise. Endlich wurde ein Antrag der Kommunisten auf Zu sammenlegung der Reichstagswahl mit denGemeindewahlen gegen die Antragsteller ab gelehnt. — Dann trat man in die Beratung sozialde mokratischer Anträge gegen die Versassungspläne der Reichsregierung ein. Hierzu erklärte Ministerpräsident Schieck, die säch sische Regierung wisse hierüber nicht mehr als das, was die Reichsregierung öffentlich kundgegeben habe. Die Kundgebungen hätten ein erfreuliches Bekenntnis zum föderativen Gedanken gebracht, dem'hof fentlich die entsprechenden Taten folgen würden. Sie hät ten sich aber bisher doch nur in allgemeinen Eedanken- gängen bewegt. Auf seine Anfrage habe er von maßgeben der Stelle den Bescheid erhalten, daß die Reichsregierung selbst noch keine fest umrissenen Pläne habe. Zu einer Stellungnahme der sächsischen Regierung sei des halb keine auch nur annehmbare Grundlage vorhanden. Wenn es Presseäußerungen gebe, die anempfohlen bei der Reichsreform auf einem anderen als dem verfassungsmäßig vorgeschriebenen Wege vorzugehen, könne man nicht der Reichsregierung die Verantwortung dafür zuschreiben, so lange nicht feststehe, daß solche Presseäußerungen unter der Mitwirkung oder der Beteiligung der Reichsregierung ent standen sind. Zum Schluß bat Ministerpräsident Schieck den Landtag, der Regierung nicht vorzuschreiben, daß sie im Neichsrat gegen eine Aenderung der Verfassung stimmen solle, wenn nicht eine Zweidrittelmehrheit des Reichstages dafür sei. Er würdigte dabei die Tatsache, daß ein Umbau der Verfassung nur dann Festigkeit und Dauer haftigkeit verheiße, wenn von der Zustimmung einer überwiegenden Mehrheit des deutschen Volkes ge tragen sei. Wenn der Reformentwurf im Reichsrat beraten werde, werde die sächsische Regierung das gewiß nicht aus dem Auge lassen. Es sei aber schlechterdings nicht möglich, ohne jede Abstimmung im Reichsrat zu erwägen, ob der Beschluß später im Reichstag eine Zweidrittelmehrheit finden wird. Der Versuch, der Regierung eine solche ganz außergewöhn liche Bindung aufzuerlegen, könnte die Wirksamkeit ihres Auftretens im Reichsrat zum Nachteil des Landes empfind lich beeinträchtigen. Ml! FlMWW du MbMlhK m Mei!. Dortmund, 18. Oktober. Ueber den Empfang der Ver braucherausschüsse von Groß-Dortmund und Witten durch Reichskanzler v. Papen am Sonntagabend werden jetzt Einzelheiten bekannt. Die Vertreter der Verbraucher erklärten, daß die von der Neichsregierung airgestrebte Ankurbelung der Wirt schaft nur Erfolg haben könne, wenn sie durch eine grundlegende Hebung der Kaufkraft der großen Masse der Verbraucher gestützt werde. Kohle und Eisen türmten sich im Ruhrgebiet zu Bergen auf, während die große Masse der Verbraucher, besonders die Erwerbslosen frieren müßten. Holländische Fischer brächten auf dem deutschen Rhein die billige eng lische Kohle in deutsche Städte. Die Alt- und Neu baumieten hätten im Verhältnis zu den verminderten Einkommen eine Höhe erreicht, die ein sofortiges Ein greifen des Staates notwendig mache. Es sei notwendig, die landwirtschaftlichen Absatzorganisationen in stärkerem Maße dem Verbraucher näherzubringen. Das könne aber am besten durch besondere landwirtschaftliche Verkaufsstel len in den Großstädten geschehen. Zu den Margarine- Preisen erklärte der Reichskanzler ausdrücklich, daß die viel erörterte Margarinesteuer nicht kommen werde. Klepper-Untersuchungsausschutz. Reichskanzler v. Papen sagt sein Erscheinen zu. Berlin, 19. Okt. Der Klepper-Untersuchungs ausschuß setzte heute seine Beweisaufnahme zum Unter suchungsfall „Kölnische Volkszeitung" fort. Der Vorsitzende teilte zu Beginn der Sitzung mit, daß Reichskanzler v. Papen, der bekanntlich zu dem An kauf der Germania-Aktien durch die Preußenkasse als Zeuge gehört werden soll, bereit sei, im Laufe des Tages vor dem Ausschuß zu erscheinen. Die Vernehmung des Reichskanzlers wurde für den Nach mittag in Aussicht genommen. Als erster Zeuge der Mittwochsitzung wurde das Vor standsmitglied der Kölner Eörres-Haus-AG., in deren Verlag die „Kölnische Volkszeitung" erscheint, Konsul Maus, vernommen. Der Zeuge sagte aus, daß er im Frühjahr 1930 mit Hirt fies er eine Besprechung ge habt habe, die der Frage der Werbung neuer Ak tionäre für die zu gründende Görres-AA. gedient habe. Bei dieser Gelegenheit sei auch davon ge sprochen worden, daß die preußischen amtlichen Stellen gegebenenfalls sich an der Görres- Haus-AE. beteiligen würden. Später hätten Ver handlungen mit Klepper stattgefunden, die zu einer Betei ligung amtlicher Stellen geführt hätten. Es sei aber aus drücklich vereinbart worden, daß ein politischer Ein fluß auf die „Kölnische Volkszeitung" nicht genom men werden dürfe. Als der Zeuge in diesem Zu sammenhangs davon sprach, daß der Staat auch Zeitungen anderer politischer Richtungen — von den Sozialdemokra ten bis zu den Deutschnationalen — unterstütze, forderte ihn der Vorsitzende auf, ihm solche Zeitungen zu nennen. Dieser erwiderte, daß er dazu nicht in der Lage sei. Ärbeitslosenunruhen in London. London, 19. Oktober. Im Süden Londons kam es am Dienstagabend zu schweren, von Kommunisten angestifteten A r b e i t s I o s e u n n r u h e u. Bei schar fen Zusammenstößen mit der Polizei wurden über 20 Personen, darunter 5 P o liz e i o ffi z i ere, verwundet. Die Polizei nahm 23 Verhaftungen vor Etwa 3000 Arbeitslose aus allen Teilen Londons hatte« sich in der Nähe der Wistminsterbrücke versammelt, um nach dem Londoner Rathaus zu marschieren, wo sie höhere Unterstützungssätze verlangten und gegen die Bestimmungen der Bedürftigkeitsprüfung Einspruch erheben wollten. Die Polizei war zuerst machtlos. ' Sie wurde mit Steinen, Flaschen und anderen Sachen beworfen. Die Menge zer trümmerte mehrere Ladenfenster nnd plünderte Geschäfte- Als die Lage bedrohlich wurde, gingen starke Abteilungen Polizei mit Gummiknüppel gegen die Menge vor. Zm« ersten Male wurden in London Polizeikraftwagen eingesetzt, die mit ziemlicher Geschwindigkeit gegen die Menge fuhren, während auf den Trittbrettern stehende Schutzleute voi« Gummiknüppel Gebrauch machten. Die Menge versuchte die Polizeipferde scheu zu, machen, indem sie Feuerwerk unter die Tiere warf. Erst mm schwerem Handgemenge konnte die Ruhe wiederhergcstcllt werden. Während der ganzen Unruhen tagte der Londoner Stadtrat hinter verschlossenen Türen, von einer starke« Polizeiabteilung bewacht. Auch alle Zugänge zum Parla ment standen unter scharfer Bewachung. Gefährliche Kavaliere. Roman von EdmundSabott. 22) (Nachoruck oerboien.) Ihr Gestchi ist hell gerölel und jeder siehi ihr an, daß sie ein klein wenig beschwipst ist Die Musik ichweigt. Marv Rantoul stütz« die Fäuste in die Hüften nnd beugl sich vor. Etwas ordinär siew sie aus in dieser Haltung Ihre Stimme kreischt über den Oaa8 „Warum sterbt ihr vor Langeweile? Warum lanzi ihr nicht? Lord Pear- sonby war ein höflicher Mann Glaub« ihr, daß es seine Absicht war, uns mit seinem Tode heule abeud den Tanz zu verderben?" „Bravo 1" brüllen Fay Ogden und der Herzog von ElliSburne gleichzeilig und Tamiah Sahtb schrei« in seinem Kauderwelsch irgend etwas dazwischen, was nie mand versteht, was aber sicherlich auch Beifall be deuten soll „Na also!" lach: Mary Rantoul klingend aus und schüttelt den Kops, daß ihre blauschwarzen Haare wild um den Kops flattern Dann tanzt! Tanzt! Langweilt euch nicht! Damit holl ihr den armen Lord doch nicht mehr herauf Tanzt!" Und dann zu dem ersten Geiger: „Benly, einen Blues! Spielen Sie!" Und sie trällert eine Melodie, die jeder Gassenjunge in den Staaten pfeift. Das Orchester fällt kreischend, winselnd ein, hier und da singt man die Worte nach und es dauert nicht lange, so trällert und summt alles tm Saal, tanzt und singt. Der Herzog von Ellisburne aber, begeistert von Mary Rantonls tapferem Einfall, läuft mit ein paar Schritten hinüber zur Bühne, breiter die Arme aus und Mary Rantoul springi ihm entgegen, läßt sich fallen. Er fängl sie auf Sie lacht aus vollem Halse, ist ein wenig beschwipst, trällert und tanzt Das Sarophon dudelt und heult, wimmert und tutet. Alles tanzt, nur Kapitän Peacock steht etwas be troffen, die Hände in den Taschen, aus demselben Platz, wo er eben seinen Bericht über den gefährlichen Hai unterbrochen Hai, und schüttelt bedenklich das kahle Haupt. Selbst Carol Lispenard und Jay Ogden, die sonst nur selten tanzen — der eine, weil es ihm lächerlich ist, der andere, weil er sein Herz zu sehr anstrengl - haben sich diesmal anstecken lassen von der allgemeinen Heiter keit, dir Mary Rantonl enifachl Hal. Und wilde Aus gelasseuheil feg« durch den Saal. Alle lassen sich mitwirbeln. Es ist, als läge in diesem so plötzlich ausgebrochenen.Tanztaumel eine Angst, ein schriller Wehruf, den niemand hören will und der alle anlreibi, sich so laut, überquellend und heiter und wie toll zu gebärden. Niemals war an Bord der „Spring- flower" ein Tanz so wild, so heiß, so fesseltos. Ist es der Tod, der heute früh an Bord war, der die Wellen der Ausgelassenheit so in die Höhe peitscht? Hat er durch seinen Besuch gelehrt, daß man die kurze Zeit des Lebens nutzen soll? Oder will man die Er innerung an ihn überschreien? Vielleicht ist es auch nur das schlechte Gewissen, das man zum Schweigen bringen will? Man tanzt und iacht, während einer, in dessen Gesellschaft man noch gestern getanzt und gelacht hat, unten tm Tang des Meeres hängt. Es tst nicht rechtz. daß man tanzt und lacht; es tst Sünde! Man empfindet die eigene Freude wie eine kecke, freche Herausforderung an eine drohende, übergewaltige Macht. Aber deshalb tanzt man noch Heitzer, lacht man noch lauter, überläßt sich noch willenloser dem harten Taktmatz des Blues. Es ist, als wolle dieser erste Tanz gar nicht mehr enden. Immer von neuem zuckt die Melodie auf, kreischen und wimmern im Fortissimo Geige und Saxo phon. Und als das Orchester dann doch schweigt, fällt die jähe Stille wie ein Schrecken über alle her. Man wollte einer seltsamen Angst entfliehen, als man tanzte, und nun mit einem Male, in diesem herabstürzenden Schweigen, ist sie doch wieder da, mitten unter den eben noch Tanzenden. Da wird in der Nähe des Eingangs zum Saale ein Schrei laut. Aller Augen wenden sich dorthin und sehen Gwennie Dolan. Sie steht mitten in der breiten, weit geöffneten Tür. Sie ist in großer Toilette, trägt kostbaren Schmuck. Aber allen fällt es auf. daß sie todblaß ist, so blaß, wie man es bei keinem Menschen zu sehen gewohnt ist. Man er schrickt und unwillkürlich lähmt Gwennies Erscheinen und ihr Anblick alle Bewegung. Man hat das Gefühl, als sei es nur deshalb plötzlich so drückend still, so lastend schweigsam im Saale geworden, weil Gwennie er schienen ist. Alle starren zu ihr hin. Und langsam gehl Gwennie in den Saal hinein. Sie steuert auf Jay Ogden zu. Mary Rantoul, beschwipst von Sekt und Tanz, will sie umarmen, aber irgend etwas liegt in Gwennies Blick, das sie zurückweichen läßt. Gwennie setzt ihren Weg aus Jay Ogden fort; sie richte« sich im Schreiten immer mehr aus Jay Ogden weicht keinen Schrit« zurück. Er wartet Sein Gesicht ist steinern und grau, seine Nasen- flügel ein wenig gebläht, an seinen Wangen spielen die Muskeln Gwennie sagt zu ihm taut, deutlich, allen hörbar: „Sie haben Gerelli ermordet! Wer sind Sie? Was haben Sie getan? Warum haben Sie Gerelli ermordet?" Noch immer bewegt sich in Jay Ogdens Gestchi keine Miene. Er zuckt kurz die Schultern. Der Schiffsarz! drängt sich durch die Menge auf Gwennie zu. Bevor er sie noch erreicht hat, verkündet Jay Ogden laut: „Miß Dolan ist krank! Ich weiß nicht, was sie meint und wen sie meint. Lassen wir uns nicht stören!" Er geht rückwärts Schritt für Schritt aus die kleine Bühne zu und spricht währenddessen weiter: „Sie waren neugierig auf die Überraschung, auf den Scherz, den wir Ihnen versprochen haben. Ihre Neugier soll befriedig! werden." Er schwingt sich mit einem Satz auf die Bühne unv allmählich, fast unbemerkt, drängen sich seine Freunde ebenfalls dorthin. Keiner weiß eigentlich recht, was ge schieht. Keiner hat Jay Ogden recht begrisfen. Der steln da, die Hände in den Taschen, ein Lächeln auf den Lippen und doch eine Andeutung von Hohn in dem breiten Gesicht. „Ein Scherz, meine Damen und Herren!" schreit er über die Köpfe hinweg. „Helfen Sie mir, ihn durchz»- führen! Ich bitte die Herren, nach rechts hinüberzutreten! Bitte! Jawohl — so ist es recht! Recht dicht an die Wand!" Jay Ogdens Freunde leiten das alles. „Und die Damen wollen sich bitte gegenüber auf die andere Seite zurückziehen — auch Sie, Miß Dolan! Sw sollen sofort Ihre Antwort haben!" Hai Gwennie plötzlich wieder alle Kraft verloren? Ist sie schwach und feige geworden unter Jay Ogdens Blick? Sie gehorcht, gehorcht wie alle anderen seine« Anweisungen. Die Herren und Damen treten getrennt, rechts und links an die Seitenwände des Saales, so da« nun eine breite Gasse von der Bühne bis zu der EM- gangstür läuft. (Fortsetzung folgt.)