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1t' ir gehen voran" sagt der Reichskanzler. Unser Wirtschaftskampf ist Freiheitskampf. Paderborn, 16. Oktober. In der überfüllten mehr als 6000 Personen fassenden Schützenhalle zu Paderborn sprach am Sonntagmittag auf einer Tagung der Vereinigten Wirt schaftsverbände Paderborns und Umgebung Reichs kanz l e r v. Pap e n. Der Reichskanzler ging zunächst auf den Wirtschaftsplan der Reichsregierung und die Zieleder Wirtschaftspolitik ein. Arbeit und Brot zu schaffen und dem Wiederanstieg der Wirtschaft die Bahn sreizumachen, ist das vornehmste Ziel. Der Wirtschaftskampf ist ein wichtiger Teil unseres natio nalen Freiheitskampfes. Der führende Gedanke im Wirt schaftsplan der Regierung war es, aus dem Stel- lungskriegzurBewegungllberzugehenund die moralischen Energien der Nation wie der freizumachen zum entschlossenen Han deln. Die Staatsführung ist vorangegangen und drängt unaufhaltsam weiter. Die Wirtschaftsführung hat diesen Vorstoß mutig ausgenommen und wird ihn hoffentlich im mer weiter treiben. Wir haben uns kein besonderes „Sy stem" ausgeklügelt, sondern wir glauben, daß der Appell an die persönliche Verantwortung und den persönlichen Wagemut auch der Allgemeinheit den größten und nachhal tigsten Nutzen bringt. In diesem Sinne ist das Wirtschafts programm der Reichsregierung auch von der Wirtschaft ver standen worden. Aber dieses Programm ist keineswegs nur für die Großen bestimmt, es soll und wird allen Wirt schaftenden zugute kommen. Was wir wollen, ist ausgesprochene Mittelstandspolitik, ist ein wirt schaftlicher Wiederaufbau auf breitester Grund lage. Nur so sind auch die Opfer zu rechtfertigen, die wir in Durchführung unseres Programms vom Lande fordern müssen. Der Reichskanzler ging dann auf die Arbeitsbeschaf fungsfrage ein und betonte die Bereitschaft der Regierung, Arbeitsbeschaffungspläne,' die aus dem starken Drang, zu helfen, entstanden sind, zu erörtern. Eine Vorbedingung müssen aber alle vorgleschlagenen Maßnahmen erfüllen: Die Arbeiten müssen produktiv sein und dürfen Währung und Kredit nicht aufs Spiel setzen. Eine noch so große Aus weitung der öffentlichen Aufträge hätte für sich allein nie mals ein solches Maß von Arbeit und zusätzlicher Güter erzeugung schaffen können, wie es zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit erforderlich ist. Keine von oben her geleitete Wirtschaft, keine Soziali sierung, keine Planwirtschaft würde das Problem lösen können, Deutschland durch den nächsten Winter zu führen. Die Reichsregierung wird sich bemühen, ihren Wirtschafts plan noch durch weitere Maßnahmen zu vervollständigen. Der Kanzler wies dabei auf die Auftragserteilung durch die-Äffentliche Hand, Reich, Länder und Gemeinden sowie Reichsbahn und Reichspost hin und kennzeichnete dann die bereits in seiner Münchner Rede erwähnte Eeschästsbele- bung und Entlastung des Arbeitsmarktes. Seit der Ankündigung der wirtschaftspolitischen Maß nahmen ist der Kurs der Wertpapiere, die an den Bör sen gehandelt werden, um rund Milliarden Mark gestiegen. Dabei handelt es sich nicht um spekulative, sondern nm reine Anlagekäufe, womit die Kreditunter lage der deutschen Wirtschaft beträchtlich ausgeweitet worden ist. Infolge der Besserung der Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage hat sich der Reichsfinanzminister schon jetzt entschlossen, die monatliche Ausschüttung für die Wohlfahrtshilfe an die Gemeinden im Oktober von 5V auf 60 Millionen Reichsmark, im November um wei tere 5 Millionen zu erhöhen. - Niedergehend zur sogenannten Lohnsenkungs-Verordnung vom 5. September betonte der Kanzler, daß die Schwierigkeiten, die zunächst entstanden, durch Zusammenwirken von Unternehmer und Arbeiterschaft bereits zum größten Teil gelöst seien, so daß eine Gefährdung des Wi rts ch a f t s f r i e d e n s nicht mehr zu befürchten sei. Der Kanzler wies in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit der Zu sammenarbeit von Unternehmern, Arbeitern und Angestell ten hin, da nur eine friedliche Durchführung des Wirt schaftsplanes die Möglichkeit gebe, die Arbeitslosenunter stützung für den Winter sowie gewisse Sozialleistungen zu erhöhen. Die stark kritisierte Ermächtigungsverordnung be züglich der Sozialpolitik soll die sozialen Einrichtungen lei stungsfähig erhalten und ihre Verwaltung zum Nutzen der Versicherten vereinfachen. Der Kanzler behandelte dann handelspolitische Fragen. Der Kritik an der Regelung der Einfuhr gewisser landwirt schaftlicher Produkte stellte er die Schilderung der schweren Notlage der Landwirtschaft gegenüber, die zu der Notwen digkeit führe, die Einfuhr gewisser Lebensmittel einer Re gelung zu unterwerfen. Gerade die Einfuhrkontingentie rung trifft den Verbraucher am wenigsten und schützt die nationale Produktion. Im Hinblick auf den Widerstand des Auslandes gegen die Kontingentierungspläne sprach der Kanzler die Erwartung aus, daß die augenblicklichen Schwie rigkeiten bald überwunden sein werden, und zwar je schnel ler unsere Verhandlungspartner einsehen, daß wir diese Maßnahmen nicht aus Schikane ergreifen, sondern daß es sich um eine Notstandsmaßnahme zur Rettung der deutschen Landwirtschaft handelt und daß unsere Maßnahmen zwin gend sind. Ausdrücklich trat der Reichskanzler den Gerüch ten entgegen, daß die Kontingentierungspolitik möglicher weise die Währung gefährden könne. Eine solche Gefahr liegt nicht vor, sie ist auch von keiner Stelle behauptet wor den, die für die Währung Verantwortung trägt. Der Kanzler behandelte dann ausführlich die Frage der Auslandsverschuldung. Wenn es auch gelungen ist, in kur zer Zeit über 5 Milliarden Reichsmark ausländischen Leih kapitals zurückzuzahlen, so ist ein abermaliger Abzug frem der Gelder doch gegenwärtig nicht möglich. Es mutz daher erwartet werden, datz über das Bestehen des Stillhalteab kommens hinaus das Ausland die von ihm nach Deutsch land geliehenen Gelder konsolidieren läßt. Der Reichskanz- ier wies darauf hin, daß Deutschland auf der Weltwirt- chaftskonferenz seinen Standpunkt dahin vertreten wird, )aß der Schuldner seine Verbindlichkeiten nur durch Zah lung in Waren erfüllen kann. Die Gläubigerländer können also nur dann mit der Abzahlung der deutschen Auslands schulden rechnen, wenn sie bereit sind, deutsche Waren als Zahlung dieser Schulden entgegenzunehmen. Das setzt vor aus, datz sie unseren Warenihre Grenzen öffn e n. Die Rückzahlung von Schulden zu verlangen und gleichzeitig die Grenzen gegenüber Waren zu verschließen, bedeutet den völligen Verzicht auf die zwingenden Gesetze wirtschaftlicher Logik. Zum Schluß gab der Reichskanzler einen kurzen Ausblick über die politische Lage Eine starke Staatsgewalt ist dazu da, daß sie die unsicher- heitsfaktoren nach Möglichkeit beseitigt und dem Volk das Gefühl gibt: Wir gehen voran. Wir fassen die Unsicherheiten an der Gurgel! Aus diesem Grunde haben wir außenpolitisch den Kampf um Deutschlands Recht und Freiheit auf nehmen müssen. Das Ziel ist nicht Aufrüstung auf den Rüstungsstand unserer Nachbarn, sondern Abrüstung in ganz Europa und in der Welt. Gleiches Recht und gleiche Sicherheit! Unser Ziel ist ein Zustand, in dem es innerhalb Europas keine Hegemonie und kein System politischer Bündnisse gibt, sondern wo die Völker in gegenseitiger Achtung ihren Menschheitszielen nach streben können. Der Gedanke des sacrum Imperium ist nicht geboren im „Jahrhundert der Nationalitäten". Er ist nicht, wie ein Teil der Auslandspresse es dargestellt hat, „imperialistisch" im Sinne hegemonialer Herrschaftswünsche. Es ist viel mehr der Ausdruck der großen abendländi schen V L l k e r v e r b ü n d e nh e i t, wie ihn gerade die katholische Kirche durch Jahrhunderte ausgestalten half. Uebergehend auf die innere Politik, verwies der Kanzler auf seine Münchner Ausführungen, in denen er den Neubau des Staates umrissen hat. Der Kanzler erntete stürmische Zustimmung, als er fragte, wie lange Deutschland noch auf die Vernunft seiner Parteien warten wolle, nachdem dies dreizehn Jahre lang vergeblich gewesen sei. Wer von uns ein Zurück fordert, der fordert das schlimmste Experiment, das heute gemacht werden könnte. Es ist viel mehr nötig, daß wir uns rasch für eine neue bessere Form der Staatssührung entschließen. Der Kanzler zitierte in diesem Zusammenhang Ausführun gen des Zentrumsabgeordneten Prälaten Dr. Schreiber, die dieser vor einem halben Jahre gemacht habe und in denen er darauf hingewiesen hat, daß der Staat auch jen seits der parlamentarischen Regierungsform in Notzeiten ein Existenzrecht in sich besitzt. Wenn das Parlament in der Aufgabe des Neubaues des Reiches versagen sollte, dann werden wir mit Dr. Schreiber und vermutlich mit der großen Mehrheit des deutschen Volkes die Ansicht ver treten, „daß der Staat auch jenseits der parlamentarischen Regierungsform Existenzrecht in sich besitzt." Aus der Ver wirrung der parteipolitischen Meinungen und Phrasen mutz das deutsche Volk heraus und sich auf die ständischen Ord nungen seiner Existenz besinnen. Der Kanzler schloß seine Ausführungen mit einer Mah nung an die Wirtschaftsführer, auf die große Erwartungen gesetzt worden sind. Echter deutscher Staatsgeist besagt: Freiheit ist Dienst. In dieser Notzeit ist nur eine politische Weltanschauung berechtigt, der Glaube an das deutsche Volk, der Glaube an das deutsche Reich! Ihm gelten in dieser Stunde alle unsere Kräfte. Unser Denken und Handeln und unser Gebet: „Mit Hindenburg für ein neues Deutschland!" Die Rede des Reichskanzlers wurde von der Versamm lung mit außerordentlichem Beifall ausgenommen. Das Deutschlandlied beschloß die Tagung. Vor der Schützenhalle hatte sich eine große Menschenmenge angeiammelt, die den Kanzler bei seiner Abfahrt mit lautem Händeklatschen und Bravorufen empfing. N Eine Unterredung mitdem Reichskanzler Düsseldorf, 16. Oktober. Reichskanzler v. Papen ge währte dem Vertreter der „Düsseldorfer Nachrichten" VM seiner Ansprache in der Schützenhalle eine Unterredung, bei der er u. a. ausführte: „Was mir in allererster Linie zur Gesundung und Wiedererholung unseres Volkes nötig erscheint, ist politische und wirtschaftliche Ruhe. Wir werden nicht zulassen, daß durch Parteikämpfe und Partcigczänk die Kriseuschwicrigkciten in Deutschland auch nur um eine Stunde unnötig verlängert werden. Wenn wir eine autoritäre Staatsführung fordern, so hat das nichts mit Autarkie zu tun. Im Interesse einer ruhigen nicht ewig von innen gestörten politischen und wirtschaft lichen Entwicklung Deutschlands liegt es, die Staats- leitnng unabhängiger von den dauernden und raschen Schwankungen der parlamentarischen Verhältnisse Z» machen." Maschine und Arbeitslosigkeit. Eine Entschließung des Vereins deutscher Ingenieure. . Berlin, 16. Oktober. Auf der wissenschaftlichen Tagung des Vereins deutscher Ingenieure,-an der etwa 1200 In genieure sowie Vertreter der Staats- uud^ KWrmunalbehör- den teilnahmen, wurde nach einem Vortrag von Professor Dr.-Jng. Hridebroek, Dresden, eine Entschließung ange nommen, in der es u. a. heißt: Die deutschen Ingenieure sind in ihrem beruflichen Schaffen von dem Bewußtsein erfüllt, an der sittlichen Verantwortung, für das Schicksal des Volkes teilzunehmen. Sie verwerfen jede Gesinnung, die den eigenen Vorteil dem Gesamtwoyl voranstellt. Diese Verantwortung gegenüber der Gesamtheit muß auch die innere Haltung der Technik bestimmen, die in ihrer Auswirkung auf die jeweilige Lebensform des Volkes aus zurichten ist. Wenn auch aus- den Erkenntnissen wissen schaftlicher Forschung keine umfassenden und befriedigen den Aufschlüsse über wirtschaftliches Geschehen zu gewinnen sind, so sollte doch das in unerbittlicher Wirklichkeit er- Gefährliche Kavaliere. Roman von E d m u n d S a b o 1 l. SOj (Nachvruck verboten.» Was aber war geschehen? Warum antwortete die „Springslower" nicht mehr? Konnte man ein Zehn- taufendtonnenschtss einfach von der Meeresoberfläche weg stehlen? Das Schiss galt als unversenkbat Seitenlang hatten dte Berichterstatter gelegentlich der Probefahrt über vie Sicherheit des Schiffes gesprochen Und nun sollte es gesunken sein? „Es ist nicht gesunken," wisperten und raunten dte Ge- cüchie, dte durch dte Menge in den Städten zuckten. „Nein, nein, nicht gesunken! Seeräuber haben es gekapert! Dreizehn Milliarden sind an Bord Der Pazifik ist groß Jetzt werden sie vluren müssen, die Dolans, die ..iantouls, die Schuylers und alle die, dte geschwollen auf ihren Safes und Tresoren hocken Man wird sie zur Ader tasten." „Unsinn! Sind sie Seeräuverzeiten wieder zurück- gekehri? Herrschen etwa tm östlichen Pazifik Zustände wie im chinesischen Meer? Seeräuber? Unsinn!" Herr James Steenwnck, Berichierstalter des New- Yorker „Herald" antwortete den Staaten auf alle ihre Zweifel und Vermutungen Er löste die Rätsel! Er tele graphierte am Abend aus New Orleans seinem Blatte und dte Ertraausgabe wurde sofort verbreitet. „Die „Springslower" geraubt! Eine Bande ver wegener Verbrecher an Bord Andrew S Dolan sendet zwanzig Flugzeuge unter Führung des Piloten Frank Hull der „Springslower" nach Mi James Steenwyck wird forllaufend über den Verlaus der Jagd berichlen als einziger Pressevertreter der Erde Dte Flugzeuge verlassen um sechs Uhr abends in südwestlicher Richtung New Or- leans Ziel bleibt geheim Die Regierung von Ehile ist zur Hilfe bei der Juche nach der „Springslower" aufge- forderl worden Einige Torpedoboote sind bereits zur Verfolgung ausgebrochen " Soweit Herr James Steenwyk, der zu der Zeit, als dieses Extrablatt in Newyork verbreitet wurde, iu Frank Hulls Maschine über dem Mexikanischen Golf flog und von nie erhofften Lorbeeren träumte * * * Gwennies befremdliche Ohnmacht hielt den Arzt wäh rend des ganzen Vormittags am Lager der Kranken Er sah kein Mittel, ihr zu helfen Gwennie schlief lief und fest und Doktor Gryce neigte zu der Annahme, daß sie irgendeinem Betäubungsmittel unterlegen sei, von dem es allerdings rätselhaft war, wie und wann sie es sich bei- gebrachl hatte Er hatte Gwennie sorgsätiig untersucht. Ihr Puls war schwach und langsam, aber ganz regel mäßig; das Gesichi, abgesehen von einer liefen Bläste, nicht bedrohlich verfärbt, die Atmung herabgesetzt wie bei jedem Schlafenden Besorgnisse bestanden also nichi Der Arzt unterrichtete von seinei Meinung den Kapitän, der über den Fall den Kops schüttelte „Hören Sie mal, Doktor, ob sie's vtelleichi" — er deutete mit dem knolligen Zeigefinger aus seine gerötete kahle Stirn - „ob Miß Dolan es vielletchl hier oben Hal? Heute morgen im Saal was sollte das denn heißen? Pearsonby sei ermordet worden? - und wie sie dabei ausgesehen Hal! Ich habe sie für verrück! gehatten, Dokior Und nun dieser unerklärliche Schlaf! Was sagen Sie dazu?" Doktor Gryce zuckle die Schullern und Kapiiän Peacock war tm stillen der Ansichl, daß er nicht gerade eine Leuchte der ärztlichen Wissenschaft vor sich habe Er sprach ntchi mehr weiter über die mutmaßliche Geistesgestörtheit GwennteS und hörlc nur mii halbem Ohr auf die höchst wissenschaftlichen Eroberungen des Arztes hin, die ihm viel zu gelehrt waren Der grötzie Teil der Gesellschaft befand sich zu dieser Zeti beim Lunch unv der Arzi begab sich in den Speise saal, um den Freundinnen Gwennies und den Herren Berichl zu erstatten Er fand hier willfährigere Zuhörer als der Kapiiän einer war, nameittlich Earol Lispenard konnle nicht genug von Gwennies Krankheit hören; er kramte einen überraschenden Schatz von Fachwörtern und unverstandenem medizinischen Wißen hervor und sprach laui und angeregi über Gwennies seltsame Kranlhett Auch nach seiner Ansicht war sie das Opfer einer plötzlich auf getretenen Trübung des Verstandes geworden, und es würde ihr gewiß bester gehen, sobald sie aus ihrem toten- ähnlichen Schlummer erwachte Man gab dem sachverständigen Earol rcchi, schenkte ihm aber nicht mehi mit der gleichen Aufmerksamkeit Gehör, als er hartnäckig wetrei Uber den gleichen Gegen stand sprach. Er war bald wieder vereinsam« inmitten einer springlebendigen Heiterkeit und sein empfindsames Herz empörle sich darüber, daß alle Anwesenden im Nu sowohl Gweuuie als auch den Toien vergaßen, der doch immerhin einer der ihren gewesen war. Nein, der ireulose Lord Pearsonby, der das nasse Grab im Ozean den Freuden des Lebens oorgezogen nnd in unverständlicher Fahnenflucht die „Springslower" ver lassen Halle, wurde scheinbar von keinem vermißt. Er hatte ja auch keinem eigentlich sehr nahegestanden und, um die Wahrheit zu sagen, so war er in den letzten Tagen vielen mil seiner stchtlichen Verstörtheit, der Grabesblässe seines Gesichts, seinei säst unheilschwangeren Slummheii ein wenig aus die Nerven gefallen, wie einem ein Bote au§ eine, anderen Well, mil der man nichts zu tun haben will, eben auf die Nerven fällt. Man vermied es, über ihn zu sprechen, so verlockend es fo auch gewesen wäre, sich übci die Gründe zu seinem Selbstmord zu unterhalten Aber wie auf geheime Übereinkunft hin tat man das nicht. Die Heiterkeit und dte Spannung, die heute an Bord herrschten, richteten sich auf die Überraschungen, welche die Herren für den kommenden Abend versprochen hatten. Kurz nach Mitternacht kreuzte dte „Springslower" den Äquator und man plante aus diesem Grunde ein Fest Keine wilde „Linienlaufe', wie sie in rauheren Zeilen ein mal üblich war, keine handfesten Scherze, nein, nur ein paar kleine Überraschungen Und dte Herren, namentlich der Herzog von Ellisburne und Jay Ogden, übernahmen Regie und Verantwortung. Man versuchte mit allen Mitteln weiblicher Geschick lichkeit, aus deu beiden herauszuholen, was man den«« heule abend etgenllich zu sehen bekommen würde, aber man erhielt als Antwort nichts als ein vielsagendes und geheimnisvolles Lächeln. Am Nachmittag verschwanden einige Malrosen und einige Diener in den Gepäckräumen,, kehrten nach kurze« Zeit zurück und brachten geheimnisvoll verhüllte Gegen stände mit, dte scheinbar sehr schwer waren und die uu großen Festsaal Ausstellung sanden. Es ging wirklich geheimnisvoll bei der Ausstellung dieser Gegenstände zu. und des Spionierens und des Kicherns unier den Damen war kein Ende, aber man erspähle nichts Man sah nur, daß die verhüllten Lasten aus der fleineu Bühne nieder gestellt wurden, während andere, ebenso aussehende Ge genstände oben aus der rechten Empöre des Saales ihre«« Platz bekamen Marv Rantou! war dte Neugierigste von allen und sie umschnurrte Jay Ogden wie ein schmeichlerisches Kätzchen Wenigstens ihr möge er doch sagen, welche Überraschung er bcnv heule mil seinen Freunden aus- gedachl habe Ob c, ^clletchl glaube, daß sie nicht «chwei gen könne? Oh dann kcune er Mary Rontoul nicht, du sei verschwiegen wie uac Grab (Fortsetzung folgt.»