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^ÄW Lokal-Anzeiger für OLLendorf-OKMa und UmgegMd 2 Di« ,Ott«»dorf« Z«ttu«g- erscheint Din»- » ta«, Donnereis- »ich Sonnabend. - Der B»;»g,-P,,<» wird mit Serien " jeden Monat» detannt ge-ede». " Im Falle höherer Dem all (Krieg od. sonß. « 2 irgendwelcher Störungen de» Beiried,, der 2 2 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- Z A Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- " »» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der » " Zeitung »d. RLLzahlung d. Bezugspreise». L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Diese Zeitung veröffentlicht die emüichen Bekanntmachungen de» Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", »Mode uni» Heim" Md „Der Kohold". Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Kühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 129 Freitag den 28. Oktober 1932 31. Jahrgang Kerttiches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, am rr. Bktober >922. — Die Posaunenmission, einer der neueren Zweige der Arbeit der Inneren Mission, erstrebt durch Veranstaltungen, in deren Mittelpunkt das Kirchenlied steht, neue Freude an der Botschaft der Kirche zu vermitteln. Diese Veranstaltungen finden teils im Freien statt (Turmblasen usw.) teils im geschlossenen Raum, besonders in der Kirche und tragen dann als Posaunenmissionöabende, Liedgottcsdienste, Posaunenpredigt gottesdienste den Charakter der Feier. Besonders der Choral im Satz der alten Meister und des großen Johann Sebastian Bach wird von dem Quintett der Posaunenmission dargebotcn und von ihrem Leiter Pfarrer Adolf Müller aus Dresden musikalisch und religiös erläutert. Dadurch wird die Herrlichkeit des Kirchenliedes vielen nahegebracht, die es ganz vergessen hatten. Besondere Schönheiten aber werden auch dem erschlossen, der es schon lange lieb hat. Die Posaunenmission wird auch in unserer Gemeinde Einkehr halten und am 28. Oktober in der hiesigen Kirche einen Abend veranstalten mit dem Thema: „Eine Lutherpredigt in Lutherliedern". Voraussichtlich etwa um 8 Uhr werden Klänge vom Kirchturm den Nächst wohnenden die Ankunft des Quintetts ankündigen. Die Ver anstaltung in der Kirche findet um 8 Uhr abends statt. Programm 20 Pfg., Kollekte für die Posaunenmission. — Am Mittwoch früh, kurz nach 6 Uhr hat sich in Radeberg in der Nähe der Glasformenfabrik von Geißler auf dem Eisenbahngleis der Strecke Radeberg—Dresden der hier wohnhafte 23 jährige kaufm. Angestellte Bl. vom Zug über fahren lassen und sofort getötet. Wirtschaftliche Not scheint die Ursache zu diesem Schritt gewesen sein, denn B. war seit über einem Jahr ohne Stellung. Allgemeine Teilnahme wendet sich seiner Mutter, die bereits im Kriege ihren Gatten verloren hat, zu. Stundung und Verzug bei Gemeindesteuern Das Ministerium des Innern gibt eine zusammenfas sende Darstellung des zur Zeit für Gemeindesteuern gelten den Rechtes heraus, die bei den wiederholten Aenderungen >er reichsgesetzlichen Bestimmungen über Zinsen und Zu- chläge bei Steuerstundung und Steuerverzug geboten er- chien; sie wird in Nr. 60 das Sächsischen Verwaltungsblattes bekanntgegeben. hochrvassermeldedisnst. Nach den bestehenden Vorschrif ten ist der Wasserstand an den Pegeln der sächsischen Wasser läufe täglich mindestens zweimal um 7 und 16 Uhr zu beob achten. Ler Sächsische Gemeindetag hatte als Sparmaßnahme angeregt, diese Beobachtungen auf eine einmalige Ablesung zwischen 10 und 11 Uhr einzuschränken. Dadurch würden jedoch die Beobachtungen meistens ihren Zweck verfehlen. Um aber dieser Anregung soweit als möglich zu entsprechen, sind die Polizeibehörden vom Finanzministerium ermächtigt worden, in einzelnen begründeten Fällen Ausnahmen von der jetzigen Regelung im Einvernehmen mit der Wasser baudirektion zuzulassen. Wohlfahrlsbriefmarken. Das Arbeits- und Wohlfahrts- Ministerium teilt mit; Die am 1 November zur Verausga bung gelastgenden Wohlfahrtsbriesmarken können durch sämt liche dem Gesamtverband der Inneren Mission, dem Caritas- verband für die Diözese Meißen, dem Landesausschuß für Arbeiterwohlfahrt Sachsen, dem Fünften Wohlfahrtsverband, der Christlichen Arbeiterhilfe, dem Sächsischen Roten Kreuz und der Landeswohlfahrtsstelle des Sächsischen israelitischen Gemeindeverbandes angehörenden Vereine und Verbände bezogen werden. 80 Prozent des Wohlfahrtsausschlages kom men den örtlichen Vereinswohlsahrtszwecken zügute. Verbotene Reklamelotterreu. Lon verschiedenen Privat firmen werden Reklamelotterien veranstaltet, zu denen Lose Unentgeltlich abgegeben werden. Solche Lotterien sind nach der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz der Wirt schaft vom 9. März ds. Is. verboten und dürfen deshalb nicht genehmigt werden; ihre Veranstaltung ist strafbar. Das Ministerium des Innern hat die Polizeibehörden angewiesen, gegen die Unternehmer solcher ohne Genehmigung veranstal teter Lotterien einzuschreiten und ihre Bestrafung herbei- zuführen. Dresden. Der Wert der Ausfuhr aus dem Freistaat Sachsen nach den Vereinigten Staaten von Amerika weist in den letzten Monaten eine Zunahme auf; er ist von 13,4 Mil lionen RM im zweiten Vierteljahr auf 17,4 Millionen RM gestiegen. Der Hauptanteil der Zunahme entfällt auf Textil- nnd Rauchwaren sowie Lederhandschuhe. Auch die Ausfuhr an künstlichen Blumen und Früchten ist nicht unerheblich ge stiegen. Gegenüber der Ausfuhr im dritten Vierteljahr 1931, die sich auf 36 Millionen RM bezifferte, bleibt allerdings ein beträchtlicher Rückgang bestehen. Dresden. Steigen deSvarka ff enautbaben. Die Einlegerguthaven bei den sächsischen Sparkassen beziffer ten sich im September ds. Js. auf 706,2 Millionen RM. Die Zinsengutschriften betrugen 0,3; die Aufwertungsgutschrif ten 0,9 Millionen RM. Ende August belief sich das Einleger guthaben nur auf 702,5 Millionen RM. Freital. Straßenraub. Kurz vor Mitternacht wurde hier ein 66 Jahre alter Rentner überfallen und be raubt, als er sich in seine Wohnung begeben wollte. In der Schachtstraße sprangen plötzlich zwei Männer auf ihn zu und raubten ihm seine Brieftasche mit 180 RM Bargeld. Den Tätern gelang es, in der Dunkelheit unerkannt zu entkom men. Oschatz. Brandstiftung? Im Dachgeschoß des Gast- Hofes Altoschatz entstand ein Feuer, das bald gelöscht werden konnte. Die Untersuchung des Brandherdes und der Vrand- ursache führte zur vorläufigen Festnahme des Easthofbe- sitzers Max Kühne sowie seines Sohnes. Bereits vor einem halben Jahr war im gleichen Gasthof ein Brand ausgebro chen. Leipzig. BeimDiebstahlvomHerzschlagge- traffen. Im Keller eines Haufes in Leipzig-Reudnitz wurde ein 73jähriger Arbeiter tot aufgefunden. Die Ermitt lungen ergaben, daß der Greis mit Nachschlüsseln in den Kel ler eingedrungen war, um Kohlen zu stehlen. Ein mit Kohlen gefüllter Eimer stand neben der Leiche. Man nimmt an, daß sich der Alte überrascht gefühlt und durch die Aufregung einen Herzschlag erlitten hat. Leipzig. In der Frankfurter Straße stießen ein Privat- kraflwagen und eine Straßenbahn der Linie 17 mit größter Geschwindigkeit zusammen, wobei das Auto vollständig zer trümmert wurde. Dem 52 Jahre alten RUlchhändler Emil Vogel aus Alberstorf wurde die Schädeldecke eingedrückt; er war sofort tot. Sein 27 Jahre alter Sohn Alfred und der 52 Jahre alle RUlchhändler Zaun aus Knautnaundorf er litten sehr schwere Verletzungen und wurden in bewußlosem Zustand ins Leipziger Diakoniffenhaus gebracht. Dort ist auch Alfred Vogel, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, gestorben. Zwickau. Auf der Werdauer Straße in der Nähe der Alberthöhe fuhr kurz vor 10 Uhr abends ein von Werdau kommender Personenkraftwagen von hinten einen von zwei Männern geführten Handwagen an Beide wurden mit dem Handwagen zue Seite geschleudert. Dabei erlitt der 48 Jahre alte Tapezierer Okto Weidlich aus Zwickau einen Schä delbruch, an dessen Folgen er bald darauf starb. Sein Be gleiter kam mit leichteren Verletzungen davon. Der Kraft- Wagenführer, der 27 Jahre alte Ileischergehilse Gerhard Klopfer aus Werdau, wurde festgenommen. — Auf der Hauptstraße in Vielau wurde der dort wohnhafte Svjphrige Berginvalide Meyer, als er aus einer Schankwirtschaft herauskam, von dem 25 Jahre alten Ziegeleiarbeiter Schürer aus Vielau mit einem Kleinkraftrad angefahren und so schwer verletzt, daß er gleich daraus starb. Penig. Waffenfund. Von der Gendarmerie wurde bei einem der KPD angehörigen Arbeiter eine Haussuchung vorgenommen. Mehrere Waffen, darunter ein Militär-Kara biner Modell 98, wurde beschlagnahmt. Der Arbeiter wurde verhaftet. Freiberg. Ein Frauenmord? Bei der Seerenteich- baude im Grillenburger Wald fanden Spaziergänger die vollständige Unter- und Oberkleidung einer Frau, die, nach der Kleidung zu schließen, 20 bis 30 Jahre alt sein dürfte. Nach den Feststellungen der Mordkommission dürften die zerrissene Kleidung und andere Anzeichen darauf hindeutsn, daß ein Mord, wahrscheinlich aber ein Notzuchtverbrechen in Frage kommen könnte. Einwandfreie Spuren konnten Nicht festgestellt werden, da vorher ein.scharfer Regen niederge gangen war; auch weist die Unterwäsche keine Namenszeich nung auf. Chemnitz. Schloß Erkmannsdorf verstei gert. Vor dem Amtsgericht Augustusburg fand die Ver steigerung des Schlosses Erdmannsdorf statt, das dem Frei herrn von Könneritz gehörte. Nicht eigeschlossen in die Ver steigerung war das dazugehörende Rittergut Das Schloß ging für ein Angebot von 42 000 RM (Bründversicherungs- summe 117 000 RM) an die Girozentrale Sachsen über. Crimmitschau. "-Gestohlene Getränke zur Ge burtstagsfeier. Eine Anzahl hiesige und auswär tige Personen, die sich in einer Wohnung der mittleren Stadt zu einer Geburtstagseier eingefunden hatten, werden nicht wenig erstaunt gewesen sein, als plötzlich Kriminalbeamte erschienen und eine Durchsuchung der Räumlichkeiten vor nahmen. Die Beamten hatten einen guten Fang gemacht. Es stellte sich heraus, daß der gespendete Wein und Likör gestohlen war. Außerdem wurden u. a. Marmorschreibzeuge, ein Lautsprecher, Schlafdecken, Herren- und Dümenuhren, Oberhemden und Kragen usw. gefunden. Das Diebesgut stammt aus hiesigen Einbrüchen und Diebereien. Als Täter konnten ein 23jähriger Maler, ein 17jähriger Fabrikarbeiter und ein 21jähriger Wirtschaftsgehilse ermittelt und festge nommen werden. Pegau. DereigenenErfindungzumvpfer gefallen. In der Greifschützer Flur fand man den 31 Jahre alten Arbeiter Friedrich Köllner aus Prosen tot auf. Es wurde sestgeftellt, daß Köllner auf dem Feld ein Gestell errichtet hatte, in das ein Jagdgewehr eingespannt war. Vom Abzug der Flinte aus war in Richtung des Laufes ein Strick gespannt, der an einem Pfahl endete, in dessen unmittelbarer Nähe der Tote lag. Die ganze Sache hatte Köllner als Wildfalle aufgestellt, um Hasen zu schießen. Als er sich an dem Abzugsstrick am Pfahl zu schaffen machte, war ein Schuß losgegangen und hatte Köllner in den Kopf getrof fen; der Tod dürfte auf der Stelle eingetreten sein. Chemnitz. Einesechzehnjährige Mutter. Die Berufsfeuerwehr wurde in em Haus in der Dresdner Straße gerufen, weil dort aus einem Abortrohr das Schreien eines Kindes gehört worden war. Nach Beseitigung der Holz verkleidung eines Aborts gelang es der Feuerwehr, ein neu geborenes Kind weiblichen Geschlechts lebend zu bergen. Als Kindesmutter wurde eine im gleichen Haus wohnende, ledige 16 Jahre alte Hausangestellte ermittelt. Elterlein. Wassermangel. Durch die geringen Niederschläge der letzten Zeit ist der Wasferstand erheblich zu rückgegangen, weshalb sich bereits eine zeitweilige Sperrung des Wasserleitungsnetzes notwendig macht. Die Sperrung erfolgt bis auf weiteres von abends 8 Uhr bis 6 Uhr früh. Schwarzenberg. Hindenburgs Glückwunsch. Dem Gutsauszügler Ernst Frölich, Feldzugsteilnehmer von 1870/71, ging aus Anlaß seines 82. Geburtstages ein Glück wunschschreiben mit dem Bild des Reichspräsidenten zu. Annaberg. Kohlenmangel. Wegen Mangel an Heizmaterial mußte der Unterricht in der Volks- und Berufs schule in Arnsfeld bis auf weiteres eingestellt werden. Bärenstein (Erzg.) Tabak schmuggler. In Ober- Bärenstein konnte von Grenzaufsichtsbeamten ein Schmugg ler gestellt werden, der 140 Päckchen böhmischen Tabak bei sich trug. Die Schmugglerware sollte in einem bereitstehenden Motorrad sofort weiterbefördert werden. Deutsche Jugendherbergslagung Glauchau. Der Gau Sachsen vom Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen hielt hier seine diesjährige Lan destagung ab. Der Vorsitzende, Ministerialrat Dr. Maier, konnte auf der Hauptversammlung zahlreiche Ehrengäste, Vertreter der Behörden, der Kirche und der Schulen begrü ßen, darunter Amtshauptmann Freiherr von Welck. Aus dem Jahresbericht geht hervor, daß der Gau Sachsen Ende vori gen Jahres 13 293 Mitglieder in 92 Ortsgruppen zählte. In Dresden wurde das „Haus der Jugend" am Strehlener Platz im Berichtsjahr eingeweiht. Verbandsheime kamen 1931 hinzu in Grießbach bei Schneeberg, in Cranzahl und Niederrödern. Die Jugendherberge im Schloß Rochsburg wurde weiter ausgebaut. Die schwimmende Jugendherberge „Sachsen" fand in Pötzscha ihren endgültigen Ankerplatz. Die Zahl der Uebernachtungen in sächsischen Jugendherber gen belief sich 1931 auf 394 000 gegen 406 000 im Vorjahr. Die Hauptversammlung wandte sich mit Entschiedenheit gegen einen Erlaß des Chemnitzer Bezirksschulamts, wodurch den Volksschulen das mehrtägige Wandern verboten wird. In einer Entschließung wird ein derartiges Verbot als ein Eingriff in die staatsbürgerliche Freiheit der Lehrer zurück- gewiesen. Falls eine Regelung getroffen werden müsse, so müßten die Schulen angewiesen werden, die Durchführung ein- und mehrtägiger Wanderungen lediglich der wirstchaft- lichen Lage der Eltern anzupasfen und alle Wandertage mit möglichst geringen Kosten durchzuführen. Einstellungen für Schulwandertage und Landheimaufenthalte in die Haus haltspläne der Gemeinden gehörten zu den sozialen Pflicht aufgaben und dürften von den Staatsaufsichtsbehörden nicht gestrichen werden. Turnen - Spiel - Sport im Turnverein Jahn e.V. (Deutsche Turnerschaft). Montag, den 31. Oktober 1932. Früh V» 8 Uhr Radpartie nach Stolpen. 6. 7. 8. Schul jahr Knaben und Mädchen. Stellen alte Post. Kirchennachrichten. Donnerstag, den 27. Oktober I932. Abends 8 Uhr Jungmädchenverein im Pfarrhause. Freitag, den 28. Oktober 1932. Abends 8 Uhr Posaunenmissionsabend in der Kirche.