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Otiendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend de» Gemeinderates Nummer 424 Sonntag, den 9» Oktober 4932 34. Jahrgang em M- Also doch Mrkschastsbelebnng ürbeiterverband mit, daß sie auf Beschluß ihres Vorstandes und Arbeitsausschusses nicht gewillt sei, am 1. Januar 1633 "Nen neuen Landarbeiter-Tarifvertrag abzuschließen. findet sich^ein Zcharrenge- Zu melden bei K. Fuchs, Mühlstr, u. P. Meinert, Dresdnerstr. Posten übernehmen sollte Kirchennachrichten. uftschiff gelandet. Ueberra- von Berlin-Staaken kommend das 2 o-o. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Ostrilz. Die Maschinen laufen wieder. Das den Bereinigten Iutespinnereien und -Webereien in Ham burg gehörige „Heinrichswerk" in Ostritz, das seit Januar stellgelegt war, ist jetzt wieder in Betrieb gesetzt und es sind etwa 150 Personen wieder eingestellt worden. Kinderabteilung: Knaben vom 4.-8. Schuljahr. Sonntag, den 16. Oktober früh V, 9 Uhr Geländespiele. Grimma. Politischer Anichlag? Als nachts der Führer einer politischen Parte! mit Frau und Sohn von einer Versammlung heimkehrte, zerknallte auf der Mulde» strie sowie in der Streichgarn- anders in d" j über Dresden. Der Üenkballsn, Odol" trug, landete auf dem brücke kurz vor dem Dornaer Weg ein bei den Gehenden. Ob es sich um einen l" Dresden. Um den Landarbeitertarif. Der .Dresdner Volkszeitung" zufolge teilte die Vereinigung west» ?chsischer Landwirte e. V. Bezirksgeschäftsstelle des Säch- uchen Landbundes, Sitz Crimmitschau, dem Deutschen Land- Sonntag, den 9. Oktober 1932. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Vorm. Vi H Uhr Kindergsttesdienst. Turnen - Spiel - Sport im Turnverein Jahn e.O. (Deutsche Turnerschaft). MU den Beilage« »Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und »Der Echriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühl», Ottendorf-Okrilla. Kertkiches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, am s. Oktober ^Yz2. Leipzig. Um 85000 Zigaretten betrogen. In einem Tabakwarengeschäft im Brühl kaufte ein unbe kannter, etwa 30 Jahre alter Mann, der sich Wilhelm Schnei der nannte, einen Posten Zigaretten von 25 380 Stück für 31 RM pro Mille. Die Zigaretten sollten nach dec Markt- Mllenstraße 12 geliefert werden wo auch die Bezahlung er- olgen sollte. In dem Grundstück bes' ' 7 , „ " chäft, dessen Inhaber angeblich den Posten übernehmen , . Die Zigaretten wurden in fünf Pakete verpackt und auf einem Handwagen zum Grundstück gefahren. Der angebliche Schneider ging mit. Vor dem Grundstück lud er zweimal zwei Pakete ab und trug lie ins Haus. Der Verkäufer wartete beim Wagen. Nach etwa einstündigem Warten schöpfte et Verdacht, und stellte fest, daß das Haus einen Durchgang zum Königsplatz hat, durch den der Betrüger mit den vier Pa keten Zigaretten verschwunden war. Von dem Täter fehlt bis jetzt jede Spur. Annaberg. Betrunkener Führer. In Sehma fuhr ein Lieferkraftwagen in einer Kurve gegen einen eiser nen Mast. Zwei auf der Straße gehende junge Leute wur den von dem Fahrzeug erfaßt. Einer von ihnen wurde vier zehn Meter weit fortgeschleudert und erlitt einen Schädel bruch, der seine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machte. Der Unfall soll darauf zurückzuführen sein, daß der Führer des Kraftwagens betrunken war. 25 Nationalsozialisten in Westsachsen verhaftet Zwickau. Wie wir bereits berichteten, ist gegenwärtig in der Gegend von Zwickau und Glauchau eine umfangreiche Waffensuche im Gang. Die Durchsuchungen haben jetzt einen gewissen Abschluß gefunden-, sie erstreckten sich auf die Orte Zwickau, Werdau, Planitz, Glauchau und Ober hohndorf. Es wurden bei Anhängern der NSDAP im ganzen etwa 20 Handfeuerwaffen verschiedener Systeme ge funden. 50 Personen wurden festgenommen, die Hälfte davon aber wieder entlassen. Gegen 25 Personen ist richterlicher Haftbefehl erlassen worden. Herrnhut. Die 14. Christliche Atademiker- konferenz war trotz der schweren gegenwärtigen Lage aus allen Kreisen der Akademikerschaft recht gut besucht. Es sprachen Missionsdirektor D. Dr. Jhmels-Leipzig über „Der Christ und die Weltreligionen", Pfarrer Siegmünd-Bautzen über „Erziehung und Evangelium" und Superintendent Spranger-Annaberg über „Das Gebet". Eine Wiederholung der Konferenz im Jahre 1933 wurde dringend gewünscht. ! sich die Beschäftigung im Berichtsmonat wesentlich gehoben, j Aus Kreisen der Baumwollspinner wird berichtet, daß sich ! die Garnbestellungen etwas gehoben haben, daß jedoch dis Garnpreise nach wie vor zu niedrig seien. In der Werkzeug maschinen-, Büromaschinen- und Fahrradindustne, in der Wäschekonfektion und in der Strickhandschuhindust»ie sind gegenüber dem Vormonat wesentliche Veränderungen nicht eingetreten. brücke kurz vor dem Dornaer Weg ein Sprengkörper dicht bei den Gehenden. Ob es sich um einen Anschlag handelt oder ob die Täter den Betroffenen nur einen Schrecken einjagen wollten, steht noch nicht fest. In Betracht kommen zwei unbe kannte Personen, die nach der Explosion in den Stadtwald flüchteten. . — Durch Unvorsichtigkeit schwer verunglückt ist am Freitag abend im Ortsteil Montzdorf ein hier bei den Glas werken in Arbeit stehender jugendlicher Oberschlesier, der aus dem Bahnhofrestaurant kam, dabei zu weit auf die Straße trat und von einem in Richtung Königsbrück fahrenden Auto erfaßt wurde. Mit erheblichen Verletzungen wurde der Ver unglückte aufgehoben und, nachdem Herr Or. Goldammer ihm die nötige Hilfe geleistet hatte, dem Krankenhaus zugeführt, j — Eine seltene Jagdbeute. Dieser Tage hatte der bei der hiesigen Forstmeisterei angestellte Dipl.-Ingenieur und ? Forstreferentar Herr Tzschupkte das Glück im hiesigen Reviers «inen Nimrod unter den Hirschen einen 14Ender zu erlegen.? Denn auch viele viele Jahre vergehen ehe ein Forstmann so einen glücklichen Schuß anbringen kann, so beweist aber diese Jagdbeute, daß derartige Kapitale, wie sie z. B. in Moritzburg gepflegt werden, in unserem Revier noch in freier, Dildbahn vorhanden sind. — Wie soll man Kunstseide waschen? Das ist heute wirklich leicht. In einer kalten Persillauge (I Eßlöffel Persil auf 2 Liter Wasser) schwenkt man das Stück leicht hin und her, drückt es an den besonders schmutzigen Stellen etwas fester, doch ohne Auseinanderziehen, Reiben und Wringen. Das Spülen geschieht sofort nach dem Waschen in kaltem Dosier, dem man bei farbigen Sachen etwas Essig beigegeben hat. Dadurch werden die Farben aufgefrischt. Zum Trocknen tollt man da« Stück in ein weißes Tuch fest ein und legt -wischen alle aufeinanderliegenden Teile (Vorder- und Rücken teil, Kragen, Manschetten, Aermel usw.) weiße Tücher. Kunstseide muß sehr vorsichtig von links geplättet werden, da» Tisen darf nur mäßig warm sein. Werden kunstseidene Stücke so behandelt, dann wird man an ihrem schönen Aus sehen und ihrer langen Haltbarkeit Freude haben. Aussichtslose Bewerbungen bei der Bost. Der Bedarf an Bewerberinnen für eine Beschäftigung im Dienst der Deutschen Reichspost (Fernsprech-, Telegraphen-, Postscheck- Md Bürodienst) ist im gesamten Bezirk der Oberpostdirektion Dresden auf lange Zeit — vorläufig bis Ende des Jahres 1933 — gedeckt so daß Vewerbungsgesuche zwecklos sind, ^uch Vormerkungen finden jetzt und auch im nächsten Jahre nicht statt. Arbeiterrückfahrkarten. Mit Gültigkeit vom 15. Oktober 1932 an werden Arbeiterrückfahrkarten im Bereich der Deut» Men Neichsbahngesellschast auf alle Entfernungen ausgege- Nen. Die bisherige Entfernungshöchstgrenze von 250 Tarkf- Gonietern fällt mit diesem Tag weg. Vekriebseinschränkungen und -stillegungen Die Zahl der beim Sächsischen Arbeits- und Wohlfahrts- NuNisterium eingehenden Anzeigen über beabsichtigte Be- ttiebseinschrLnkuNgen und -stillegungen hat sich auch im abge- wufenen Vierteljahr weiterverringert, während sonst vom zweiten zum dritten Vierteljahr meist eine Zunahme zu Verzeichnen war. Ferner kann als erfreuliche Tatsache fest- gestellt werden, daß sowohl im September als auch im dritten Vierteljahr 1932 insgesamt erheblich weniger, nämlich 185 °ezw. 698, Anzeigen erstattet worden sind, als in den ent- Mechenden Zeitabschnitten der beiden Vorjahre. Im dritten Vierteljahr von 1930 belief sich die Zahl der Anzeigen auf G82, im dritten Vierteljahr von 1931 auf 1354. Aus dieser Entwicklung kann wohl gefolgert werden, daß die industrielle Beschäftigung in Sachsen ihren Tiefpunkt erreicht hat. Chemnitz. Nach den Mitteilungen der Industrie- und Handelskammer Chemnitz über die Lage der verschiedenen Industriezweige im Chemnitzer Bezirk im Monat September war in verschiedenen Branchen eine merkliche Belebung fest- zustellen. So besserte sich der Auftragseingang im Textil maschinenbau, in der Kammgarnspinnerei, in der Trikotagen» industrie in de', Stoffhandschuh- und Textilveredelunasindu» in der Streichgarn- und Kammgarnbranche. Be- der Meerane Glauchauer Webwacenindustrie hat Zwickau. Mit umfangreichenRegulierungs» arbeiten am Planitz- und Galgengrundbach sowie mit Planierungsarbeiten im Wege des Freiwilligen Arbeits dienstes ist jetzt begonnen worden. Es wurden zunächst 75 Arbeitsfreiwillige eingestellt. Die Zahl der Beschäftigten soll nach und nach auf 160 erhöht werden. Die Arbeiten werden etwa drei Monate dauern. Zwickau. Spinale Kinderlähmung? Hier wurden in der Boseschule und in der Pestolozzifchule je ein Verdachtsfall der spinalen Kinderlähmung festgestellt. Die erkrankten Kinder wurden ins Zwickauer Krankenstift einge liefert. Oelsnitz i. V. Todessturz. Der 50jährige kriegsbe» schädigte Bote Karl Rogler aus Hundsgrün fuhr mit seinem Fahrrad, das nicht beleuchtet war, auf der Staatsstraße Oels- nitz-Falkenstein gegen einen Baum. Rogler stürzte in Hoh ' Vogen auf die Äraße und trug einen Schädelbruch und st stige Verletzungen davon, denen er einige Zeit später im Krankenhaus erlag. Bautzen. Zweimal Feuer. Beim Anlaufen der Dreschmaschine entstand im Anwesen des Gutsbesitzers Pan- nach in Gleina Feuer. Die mit Erntevorräten gefüllte Scheune brannte vollständig nieder. Nach Löschung des Brandes brach am gleichen Abend in dem neben der Brand stätte gelegenen Schuppen der Witwe Zieschang gleichfalls aus unbekannter Urfache Feuer aus. Die Scheune nebst Maschinen und Crntevorräten, Stallgebäude und Wohn haus wurden bis auf die Grundmauern eingeäschert; nur das Vieh konnte gerettet werden. — In Crostau brannte das Wohnhaus des Fabrikarbeiters Glaser vollständig nieder; - man vermutet Brandstiftung. , , Dresden. L o h n st r e i t i g k e i t e n. Die Bestim mung der letzten Notverordnung über die Möglichkeit des Lohnabzugs für die 31. bis 40 wöchentliche Arbeitsstunde - haben mehrfach zu Konflikten mit der Belegschaft geführt, f Bei den Hillewerken kam es zu einem Streikbeschluß. Doch wurde noch in letzter Stunde mit Rücksicht auf die starke Be schäftigung der Firma mit Russenaufträgen eine Einigung erzielt; die 45-Stundenwoche bleibt zunächst bestehen. Auch bei der Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaktur kam es zu einem Teitstreik aus denselben Gründen. Auch hier konn ten die bereits ausgesprochenen Kündigungen zurückgezogen und eine Einigung erzielt werden; ein Lohnabzug wird nicht durchgeführt. Dresden. Zusammenstoß. In der Lennestraße geriet ein Lastkraftwagen mit Anhänger beim Ueberholen eines Straßenbahnzuges an den Triebwagen, beschädigte die Außenwand des Straßenbahnwagens und zertrümmerte viele Glasscheiben. Außer dem Straßenbahnführer, der mit leichten Armverlctzungen davonkam wurde niemand verletzt. ! Dresden. Falsche Fünfziger. In Dresden- Löbtau verausgabten zwei Reisende aus Berlin falsche SO-Psennigstücke Ein Geschäftsmann, der die Falschstücke rerbtzeilig erkannte, verfolgte die beiden Verausgabet des Geldes und es gelang ihm, den einen der Kriminalpolizei zu übergeben. Der andere entkam zunächst, konnte aber in Berlin festgenommen werden. Bernstadt (Oberlaus.). Tödliche Kinderlähmung. Kürzlich war der Knabe Günther Hussack von der spinalen Kinderlähmung befallen worden Das Kind ist jetzt im Gör- i litzer Krankenhaus der Krankheit erlegen. Weißen. Zusammengefahren. In Sörnewitz ereignete sich auf der Staatsstraße Dresden—Meißen ein ' folgenschwerer Zusammenstoß zwischen einem Kraftradfahrer aus Simselwitz und einem Kraftwagen aus Dresden. Der Motorradfahrer wurde aus die Straße geschleudert und erlitt Knochenbrüche sowie Kopf- und innere Verletzungen; er mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. Lommatzsch. Deuts chlandrelsender verun glückt. Zwei Touristen, die sich auf Hochrädern auf einer Reise durch Deutschland befinden kamen durch Lommatzsch. In der Meißener Straße stürzte einer der beiden Fahrer und zog sich eine Gehirnerschütterung zu, die seine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machte. müAszchcM W amtlichen Bekanntmachung« zu Ottendorf-Okriüa. , Dresden. Kleinluftschiff gelandet. Ueberra- Ichend er chien mittags von " " veue Par eval-Naatz-Luftschiff T-r die Reklame-Inschrift „Oom trug, >unvrtr vriu Mgplatz Heller, führte einige Rundflüge aus und trat kurz darauf den Rückflug an. Dresden. DieBremjenversagt. In Possendorf, t am sogenannten Possendorfer Berg, fuhr der Lastkraftwagen einer Pirnaer Firma, der Vieh von der Weide geholt hatte, an der abschüssigen Stelle der Straße gegen eine Grund stückseinfriedung. Der aus der Straße gehende ältere Ein wohner Werner aus Possendorf wurde von dem Wagen er faßt, überfahren und so schwer verletzt, daß der Tod kurz darauf eintrat. Die Insassen des Wagens kamen mit dem Schrecken davon, ebenso blieb das Vieh unverletzt. Der Unfall soll auf ein Versagen der Bremsen des Lastautos zurückzu» führen sein. I VN .Ottn-toN" 8-M-ng' -rsch-inl rx--»- » - - ! Ambh « I« Fall« höher«, Gewalt (ödrN- »d s,»-. H - üsknbw.lchn Siönmsn ö«, der r Diese Zeitung veröffentlicht die 8 8<ltu»g, d. litefirant«« »d. d. vcsördrrung^ 5 > v o n / Z Eknlchkmgni) hat der B«it«h«r t«Mn Ln- ' 8 sprach aus Vt«f«nlR, «di -lachlt«f«rrmg d«r « »> grttua, »d. ÄLckKahtu«, d. V«Mg«prNs-a. 8 Mittel für Neubauhypoihekeu Die Brandversicherungskammer beabsichtigt, Mit Ge nehmigung ihres engeren Ausschusses für die Gebäudeversi cherung Mittel zur Gewährung erststelliger Hypotheken auf Wohnhausneubauten zur Verfügung zu stellen; sic will damit Mch ihrerseits zur Belebung der Wirtschaft beitragen. Gesuche um Berücksichtigung für Hypothekengewährung sind an die Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden in Dresden zu richten.