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Deutsche Entschlossenheit in der Rüstungsfrage. Erklärung des Reichsaußenministers von Neurath. Berlin, 20. Sept. „Der Weg zur Freiheit", die Mo natsschrift des „Arbeitsausschusses deutscher Verbünde", bringt einen Aufsatz des Reichsauhenministers vonNeu - rath über „Deutschlands Kampf um Gleichberechtigung". Darin heißt es unter anderem: „Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Verhandlungen über die allgemeine Abrüstung in eine Sackgasse geraten sind. Wir haben in Genf mit großer Geduld viele Monate hindurch uns bemüht, eine durchgreifende allgemeine Ab rüstung nach unserem Muster herbeizuführen. Immer wieder haben wir auf unsere Entwaffnung hingewiesen und gefordert, daß die anderen Staaten nun ebenfalls ab rüsten. Wir haben ferner Gleichberechtigung verlangt. Das bedeutet praktisch, daß das Abkommen über allgemeine Abrüstung, das in Genf aufgestellt werden soll, für uns ebenso gilt wie für die anderen Staaten. Ich erinnere daran, daß unsere ehemaligen Kriegs gegner nicht einmal in Versailles auf dem Höhepunkt der Macht und des Sieges von uns die einseitige Abrüstung aus ewige Zeiten verlangt haben. Ich hoffe, daß man sich nirgends über die Festigkeit des Willens täuscht, der hinter unseren Forderungen steht. Ich brauche kaum zu versichern, daß für Deutschland eine Be teiligung an den Genfer Verhandlungen nicht in Frage kommt, solange unser Anspruch auf Gleichberechtigung nicht von allen beteiligten Staaten anerkannt wird. Das wäre mit der Ehre des deutschen Volkes unvereinbar." Um deutsche Wehrhoheit. „Keine große Nation wird je zu bewegen sein", sagte Bismarck, „ihr Bestehen auf dem Altar der Vertragstreue zu opfern, wenn sie gezwungen ist, zwischen beiden zu wählen". Für Deutschland und für den Wiederaufstieg der gesamten Weltwirtschaft hat sich der Vertrag von Versailles längst überlebt. Er ist für uns untragbar geworden. Deutsch land hat bereits viel zu viel an Kriegsschulden bezahlt. Seine Grenzen sind in unerhörter Weise verstümmelt, der Sachwert der ihm geraubten Kolonien ist gar nicht zu schätzen, der Fluch der Kriegsschuldlüge wirkt zerstörend. Vor allem aber geht es um die Wiederaufrichtung der deutschen Wehrhoheit, ohne deren Rückgewährung von einer Professor Max Slevogt f Landau (Pfalz), 20. Sept. Auf seinem Gute in Neu kastel ist am Dienstag nachmittag 14.30 Uhr Prof. Max Slevogt an einem Herzleiden gestorben. Prof. Slevogt hat mit dem Riesenfresko in der Friedenskirche zu Ludwigs hafen am Rhein, das er erst vor einigen Wochen fertig gestellt hat, wohl das größte Kunstwerk geschaffen, das in der Pfalz zu finden ist. MaxSlevogt wurde 1868 als Sohn des Ritters von Slevogt in Landshut (Bayern) geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums wandte er sich der künstlerischen Laufbahn zu. Seins erste Ausbildung empfing er auf der Münchner Akademie, wo er Schüler von Prof. Diez war. Große Studienreisen führten ihn dann nach Italien, Frank reich und Dänemark. 1901 wurde Slevogt vom Prinz regenten Luitpold von Bayern zum Professor ernannt. Nach mehrjährigem Münchener Aufenthalt siedelte er nach Berlin über, wo er seitdem zu den Führern der Sezession und der norddeutschen Impressionisten gehörte. Einen breiten Raum im Schaffen des Künstlers nahmen neben vielen großen Gemälden seine graphischen Werke ein, zu deren Gunsten Slevogt in jüngster Zeit auf größere Bild kompositionen fast vollständig verzichtet hat. Die Wirtschaft kurbelt an. Die Mannheimer Gummi-AG. Mannheim (früher Mannheimer Gummi-Guttapercha und Asbest-Fabrik AG.) hat im letzten Monat ihre Belegschaft um 65 Mayn bei 48 Wochenstunden Arbeit verstärkt. Die Neueinstellun- gen seien, wie wir erfahren, nur teilweise saisonmäßig bedingt. Gleichstellung, von einer Ebenbürtigkeit, von einer Selb ständigkeit Deutschlands im Rahmen der Staaten keine Rede sein kann. Ob Deutschland in der Lage sein wird, mit Rücksicht auf die ungünstigen Wirtschaftsverhältnisse, seine Wehrmacht auf eine erhöhte Stärke zu bringen, spielt zunächst gar keine Rolle. Wichtiger ist die Grundforderung: „Deutschland will kein Staat zweiter Ordnung sein, dem die Freiheit und Selbständigkeit beschnitten sind!" Es mutz seine Wehrhoheit wiederhaben. Das heitzt soviel: Deutschland beansprucht das Recht, daß ihm die Freiheit zurückgegeben wird, sich seine Wehrverfassung und seine Wehrstärke so aufzubauen, wie Deutschland es aus eigenem Willen wünscht, nicht aber sich von den schwer gerüsteten Gegnern ringsum jede Einzelheit seines Rüstungsstandes zwangsweise vorschreiben lassen mutz. Die allererste Forderung ist selbstverständlich: Deutschland setzt sich selbst seine Verfassung fest. Die Lösung dieser Forderung kann nur darin gefunden werden, daß die allgemeine Wehrpflicht für das Gesamtvolk mit allen ihren Segnungen sofort wieder eingeführt wird, sei es auch nur als eine milizartige Form mit kurzer Dienstzeit, die dem Kern-, Stamm- oder Ausbildungsheer den erforder lichen Halt und Mittelpunkt gibt. Das ganze Volk muh vom Waffendienst erfaßt werden, ohne Ausnah ns, aus erzieherischen und wehrpolitischen Gründen. Fernerhin müssen Deutschland alle Möglichkeiten der Bewaffnungs- und Ausstattungsfragen vollkommen freistehen, soweit sie allen anderen Staaten auf Grund völkerrechtlicher Bin dungen geöffnet sind: auf dem Lande, zur See, in der Luft. Weiterhin mutz der Landesschutz vollkommen hergestellt werden. Die Freiheit im Bau von Befestigungen im ganzen Reichsgebiet ist die Voraussetzung der Wehrhoheit, wie selbstverständlich auch die entmilitarisierte Zone am Rhein fortfallen mutz. Im ganzen deutschen Volk lebt und webt das Streben: Wir müssen wieder das alte „Volk in Waffen" werden! Die Grundbedingung ist: Wehrhoheit, Wehrfreiheit, Sprengung der Sklavenketten von Versailles! Möge dieser Gedanke auch dort sich machtvoll durchsetzen, wo noch Klein sinn und Gleichgültigkeit, Parteihader und Schlaffheit den moralischen Aufstieg hemmen, der doch die Hauptbedin gung der nationalen Erneuerung ist! Oberst a. D. I m m a n u e l. Die Kammgarnspinnerei Kaiserslautern AG. in Kaiserslautern hat etwa 170 Arbeiter neu einge stellt. Sie läßt in Doppelschichten bei 54 Wvchenstunden arbeiten. In absehbarer Zeit ist die weitere Verstärkung der Belegschaft von jetzt 1270 Mann notwendig. Gegenüber den etwas ruhigeren Sommermonaten habe das Geschäft und der Versand eine merkliche Besserung erfahren. Seit einiger Zeit ist in den Bandw eb ereien des Nödertales eine Belebung im Geschäftsgang einge treten, so daß verschiedentlich Arbeitskräfte neu eingestellt werden konnten. Auch die Hauswebereien in der Um gegend von Großröhrsdorf melden wieder flotteren Betrieb, so daß teilweise in mehreren Schichten gearbeitet wird. In der oberbergischen Textilindustrie hat sich eine beachtliche Belebung bemerkbar gemacht. Einige Webereien, die mit langfristigen Exportaufträgen einge deckt sind, mußten in der letzten Zeit ihre Facharbeiter aus fremden Bezirken kommen lassen. Aus Leipzig wird gemeldet: Im Rahmen der Wieder einführung von Arbeitskräften in den Produktionsprozeß auf Grund der letzten Notverordnung hat sich die Kamm garnspinnerei Stöhr L Comp. entschlossen, die Belegschaft in den in ihrer Firma zusammengeschlossenen Kammgarnspinnereien zunächst um etwa 300 Personen zu erhöhen. Vor dem Berliner Sondergericht wurde zunächst Calm vernommen. Er gab an, er habe sich vor allem in der letzten Zeit mit der Gründung anti faschistischer Häuserschutzstaffeln befaßt. Diese Staffeln seien gegründet worden, um die betreffenden Häusergebiete vor Uebergrifsen der Nationalsozialisten zu schützen und um die Bewohner durch Diskussionen politisch zu beeinflussen. Auch die beiden Staffeln „Klassert-" und „Röntgenstraße", die bei der Schießerei eine besondere Rolle spielen sollen, seien von ihm mit gegründet worden. Auf Fragen des Vorsitzenden gab der Angeklagte an, daß er die Mitglieder seiner Schutzstaffeln vor allen Zusammenstößen gewarnt habe, und daß er ihnen ständig gesagt habe, allen solchen Dingen aus dem Wegezu gehen, denn es komme in dieser politischen Situation nicht darauf an, die SA.-Leute zu be achten, sondern lediglich darauf, den größten Teil der Be völkerung zu Antifaschisten zu gewinnen. Eine Woche vor der Schießerei sei die neue Staffel „Röntgenstraße" gegründet worden. Am Nachmittag des 29. August, fuhr Calm fort, habe er erfahren, daß ein Jugendlicher vor dem Verkehrslokal in der Röntgenstraße überfallen worden sei. Daher habe er nach Schluß der Schutzstaffelsitzung am Abend angeordnet, daß die Genossen, die in der gefähr deten Röntgenstraße wohnen, nach Hause gebracht werden müßten. Als der Trupp gegen 22.30 Uhr aus der Guericke- straße in die Röntgenstraße eingebogen sei, sei aus den Häusern der Röntgenstraße, wahrscheinlich aus Nr. 12, dem Berkehrslokal der NSDAP., Feuer gegeben worden. Daraufhin seien alle seine Genossen um die Ecke zurück gebogen. Er selbst sei mit dem Rad fvrtgefahren, um die Polizer zu holen. Inzwischen sei aber das Ueberfallkom- mandv schon am Platz gewesen. Die Nationalsozialisten, meinte Calm, hätten an jenem Abend planmäßig einen Ueberfall aus Kommunisten veranstaltet und es bestehe nur die Möglichkeit, daß sie in der Dunkelheit ihre eigenen Leute getroffen hätten. Keiner seiner Genossen habe ge schossen, keiner von ihnen habe eine Waffe gehabt. Der Reichspräsident im Manövergelände. Frankfurt a. d. O., 20. Sept. Reichspräsident v o n H i n d e n b u r g hat sich am Dienstag nachmittag von Fürstenberg (Oder) im Auto auf das Manövergelände nach Ziebingen begeben, wo er sich von dem Führer der roten Partei, Generalleutnant von Vock, Vortrag halten ließ Er fuhr dann weiter auf Frankfurt zu, sah unterwegs die, an der Straße eingesetzten Truppen der 1. Kavallerie-Divi ston und deren motorisierte Aufklärung und ließ sich kurz. vor Frankfurt von dem Leiter der Herbstmanöver, dem Ches der Heeresleitung, General Freiherr von Hammerstein, Meldung erstatten. Ohne Frankfurt zu berühren, fuhr der Reichspräsident weiter in die Gegend nordwestlich. Neppens, wo er Teile der Infanterie-Regimenter 9 und 8 begrüßte. Von dort aus begab er sich nach Einbruch der Dunkelheit nach Fürstenberg zurück, wo er die Nacht in seinem Salon wagen verbringt. Motortruppen setzen über die Oder. Vor scharfen Kämpfen südlich Frankfurts. Frankfurt a. d. O., 20. Sept. Im Laufe des zweiten Manövertages hat sich eine etwas engere Gefechtsführung zwischen Blau und Rot ergeben. Neben der motorisierten. Aufklärung haben auch schwache Teile der roten Kavallerie in den Kampf 20 Kilometer östlich Frankfurts bei Neppen eingegriffen. Unmittelbar südöstlich von Frankfurt auf dein historischen Schlachtfelds von Kunersdorf haben rote Kraft radfahrer, die mit schweren Verlusten zurückgeschlagen wer den, angegriffen. Dabei hat es sich gezeigt, daß wn dein Augenblick der unmittelbaren Gefechtsberührung 'N die technischen Vorteile der schnell beweglichen Motorisierung nicht mehr gelten. Der Hauptanziehungspunkt des Tages war nach dem begeisterten Empfang Hindenburgs im festlich beflaggten Fürstenberg das Uebersetzen der motorisierten roten Auf klärung südlich Fürstenbergs über die Oder. Während die Kavalleriemacht fünf bis zwanzig Kilometer östlich der Oder zusammengezogen ist, ist bis zum Abend fast die ganze motorisierte Aufklärung übergesetzt, um westlich der Oder über den Friedrich-Wilhelm-Kanal nach Norden und Nord westen vorzufühlen. Ferner hat am Abend unter dem Schutz der vom Gegner noch nicht behelligten MotortruvM der erste Teil der Kavallerie hart nördlich Fürstenbergs mit dem Ueberwinden des Stromes begonnen. Inzwischen hat Blau bei Lebus eine Schiffsbrücke über die Oder geschlagen und schafft starke Kräfte auf das West ufer, die südlich Frankfurts die übergegangene rote Aup klärung zurückdrllcken sollen. Der Mittwoch wird also von aussichtlich scharfe Kämpfe beiderseits der Oder südlich Frankfurts bringen. RomÄ» von ^.. v. Laroudoksii 23) (Nachdruck verboten.) Honoree schien es, als habe er in diesen letzten Wochen hundert schmerzhafte Leben gelebt, als habe er alle wilden Seelenkämpfe aus hundert Leben in dieser kurzen Spanne ausgekämpft. Er war innerlich erschöpft, ein Sieger ohne Siegesfreude, denn seine Zukunft schien ihm erloschen. Wie sollte er leben. London steigt aus dem Nebel dieser Novembertage, wie ein grauer Schatten. Er hält sich nicht auf. Er hat eine quälende Unruhe: „Ich bin ein Mensch, großer Gott, bevor ich nicht alles zum glücklichen Ende gebracht habe, bin ich nicht sicher, daß ich nicht . . . Liebe ist eine Macht . . . hilf mir, großer Gott!" * Nugent . . . In der Halle begegnet dem Eintretenden der Earl selbst, eine Flinte über der Schulter. Er ist gemütlich und voll guter Laune. „Duc de Malles!" stellt sich Honoree vor. „Verzeihen Sie mir, Lord Danley, wenn ich unangemeldet in Ihr gastfreies Haus falle. Der Fürst Puttbus in Paris trägt mir die besten Grüße an Sie auf. Gewähren Sie mir nur einen Tag Gastfreundschaft. Ich habe eine dringliche An gelegenheit für meinen Freund, den Herzog Jmminicelli." „Willkommen! Willkommen! Wenn er Ihr Freund ist, sind Sie der meine. Einen Tag, was meinen Sie, bester Duc, einen Tag? So besucht man den Danley nicht! Einen Tag? Hahahaha, zehn, fünfzig, hundert Tage." „Hallo, wo steckt denn mein Diener? — Führe den Herzog auf sein Zimmer. Und ein gutes Frühstück. Ich komme gleich, komme gleich, mutz nur ein wenig ans den Anstand, ein kapitaler Hirsch. Sie verstehen, lieber Duc." Der Diener eilt eine Viertelstunde später vor Honoree her, klopft an eine Tür, schlägt die Flügel auseinander und verschwindet. Honoree steht auf der Schwelle. „Franceschetto!" Der Herzog ist starr. Dann stürzt er auf Honoree los, saßt seine beiden Hände, zieht ihn zu sich herein. „Honoree, ich traue meinen Augen nicht. Wo kommst du her? Wie hast du mich gefunden? Wann bist du angekommen? Warum hast du nicht telegraphiert?" Honoree drückt die kühle Hand des Herzogs in seiner heitzen. „Du siehst nicht gut aus, Honoree. Ich hätte dich fast nicht erkannt. Was ist denn mit dir geschehen? Wo warst du eigentlich? Warum hast du deine Adresse nicht hinter lassen?" Honoree lächelt matt. „Du mußt erst aufhören zu fragen, damit ich antworten kann." „Du brauchst nicht mehr zu suchen. Dir das zu sagen, bin ich hier!" Aber Franceschetto hastet weiter. „Bist du so müde, weil du so aussiehst, oder krank. Hast du Danley schon gesehen? Was hast du eigentlich von mir gedacht, daß ich hier bei dem guten Danley hängengeblieben bin? Ich habe dir geschrieben, aber meine Briefe sind zurück gekommen." Da ist der Diener da. „Das Frühstück ist serviert." Sie gehen Arm in Arm durch Säle und Gänge in das Gobelinzimmer. „Du redest gar nicht", sagt Franceschs „Ich bin müde, ich bin Tag und Nacht gefahren." „In Venedig warst du? Was hast du denn da ge wollt?" Honoree zögerte, dann sagte er. „Du weißt, ich ge höre einem internationalen Klub an, wir hatten eine Tagung." Honoree hat nur einen Schluck Tee getrunken, dann führt ihn Franceschetto in das für ihn hergerichtete Zimmer. „Leg dich nieder und schlafe aus." Honoree läßt alles mit sich geschehen, wie einer, der das Bewußtsein hat, vor einer übermenschlichen Leistung sich stärken zu müssen. So geht der Tag hin und kommt der Abend. Danley ist selig. Honoree mutz ihm von Paris erzählen, und dann spielen sie Bridge bis Mitternacht. Endlich sind die Freunde allein. Sie sitzen kn Frances- chettos Zimmer vor dem Kamin. Franceschetto hat alles gesagt, was in den Briefen gestanden hat und hundertmal mehr. „Jetzt vegetiere ich nur, Honoree. Vielleicht ist das der normale Umschwung, man kann nicht immer aus der Höhe des Wunsches bleiben, man fällt in die Tiefe der Stumpfheit. Aber glaube nicht, daß es gestorben ist, es schlafen ja auch die Vulkane und brechen furchtbarer ans. Honoree, das glaubst du doch auch nicht, datz selbst der größte Künstler das Reine, das Heilige malen kann, wenn die fleischgewordene Sünde ihm die Maske der Heiligkeit nur vorhält?" „Nein", sagte Honoree, „sie hat dir gelogen, diese Medina Drago. Glaube das!" „Du schenkst mir den Himmel, Honoree. So lange ich suche, lebt die Hoffnung; ich will wieder suchen gehen." „Du brauchst nicht mehr zu suchen. Dir das zu sagen, bin ich hier!" Franceschetto ist aufgestanden und geht auf die andere Seite des Kamins in die Nähe von Honorees Fauteuil. „Ich verstehe dich nicht." Das sagt er mit einer ungläu bigen Stimme, die vor Furcht und Hoffnung bebend ist- „Was willst du damit sagen?" Honoree legt den Kopf zurück an die Lehne nnv schließt für eine Sekunde die Augen. Jetzt ist die Ent scheidung da. Was er jetzt ausspricht oder verschweigt, ist Leben oder Sterben für sein Herz. „Ich will, daß du mit mir nach Venedig kommst, denn dort ist die Frau, die deine Sehnsucht ist." (Fortsetzung folg,., .