12 päer das Unangenehme, das; der Ruf: „Fanknja! fankuja!" „frcnidcr Teufel! fremder Teufel!" oder wenn nian etiva zu dreien ist, der Ruf „drei Stück fremde Teufel!" wie der Funke an einer Zündschnur Vvrauscilt und aus allen Häusern und Läden eine gaffende Menge heraustreibt, die eineu ver ächtlich anlacht; denn unendliche Verachtung ist es, die einem aus den Gesichtern der gut gekleideten Gebildeten, wie ans denen der halbnackt davvneilenden Lastträger entgegenleuchtet. Lange buntbemalte Tafeln hängen zu beiden Seiten der Gasse vvn den Häusern herunter; es sind jedoch keine Firmen schilder, sondern Anpreisungen der Ladeninhaber. Da kann man lesen: „Zehntausend Vorteile dem Eintretenden, keine zweierlei Preise, Aufrichtigkeit und Treue, der hilflose Greis und der unerfahrene Knabe werden hier nicht übervorteilt." Man mag sich fragen, ob man da, wo die Ehrlichkeit in solch bombastischer Weise angepriescn wird, dieselbe wohl auch finden werde. Aber es muß doch hier ausdrücklich ge sagt werden, das; es nach dein übereinstimmenden Zeugnis vieler Europäer unter den chinesischen Großkaufleuten, die ja hauptsächlich mit deu europäischen Firmen in Berührung kommen, viele giebt, denen man unbedingt trauen kann. In dieser Beziehung ist der Charakter der Chinesen viel solider als der der Japaner. „Ich kenne viele chinesische Kaufleute", hat mir in Singapur ein englischer Notar ge sagt, der sonst wegwerfend über die Chinesen urteilte, „ich kenne viele, denen ich unbedenklich jeden gewünschten Geld betrag ansznhlen oder auch vvrschießen würde, ohne auch nur eine einfache Quittung dafür zu verlange»." Und ein anderer Kaufmann, ein Deutscher, der sein ganzes Leben in Hongkong, Kanton und Schanghai zugebracht hat, sagte: „Vor HO Jahren konnte man jedem chinesischen Händler aufs Wort glauben; jetzt freilich sind sie durch die Europäer ver derbt worden, doch giebt es immer noch ehrliche und wahr haftige Lentc nnter ihnen." — Ein eigentümliches Streif licht zu dem, Ivas man gewöhnlich „die Kulturmissiou Europas" zu neunen pflegt!