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tMWUWWU 84. Jahrg Nr. 201 Dienstag, den SO. Dezember IS3l D« .ckr,,,»N,Is«» »,»« «U »« T»S< ,«» «nn- m» «» P«,, I» »I, »4 mm bnN« I» ««»»low,,!!» «I »« «» «««„l»», I«), —»««I, »1 wr dl. «0 m» brUI, PNI!. ««««»Nl« »». -ESN, 10«. «tr dl« S0 mm »nU. «,». «« ««»I»«« «»I-vl»«««. »«UchON-n»»«», onpr<» Ur. irres. S.LIm, «r. «. « xthaNend di« ,»INch«> ««dnnnMachunsen der Amk-haupimannschaN und des . Berirksoerband, Schwarzenbera, der Amlsgerlchi, In Au«, Ldbnih. S»n«berg und Schwarz«nb«rL d«r Sladirüt« tu Grünhain, Löbnitz, N«ustädt«l und Schneeberg, brr FinanzSmltr l» Au« und Schwarzenberg. Er wrrdru aubrrdem verbfsinillchtr Bedannimachunge» der Siadtröl« « Au« und Schwarzenberg und d«, Amtsgerich!« zu Iohanng«org«nstadi. Verlag L. M. Gärtner, Aue, Sachse«. «m 1 lm» 1, U»nl» ««u el») ««d v«n«^r, 1» V4»«»«»n, »1« vrebksttM' «nächst» »Mi««,. ,««»»»« ftr dl. «Ich.ix.nd. sr»«r K-LK.«N »m o.r-«lchrl.d«i,n Log, I«»l, « d,nimmt« sM wird »ichl,q«d»> auch nichl ISr dl, RlchII,»tzl d« durch 8«nlpr,ch« <n>f,y,d«m «nräo«,. — gür Atchgod, »n. «klon,« gngMdM SchrisWiii, dd«rnlimni dl, SchM. Mluna t«In« Dmmiwmiiing. — Unlndnchimo«, d« »« IchSftid^rl.d« b^Utnden »NniNosor««,. B«i gqlm^- o.rzu, und Nontur, g^lm Rabatt, al, nlchl o.nlndoil. -o,»t,«sch«»t,ft<a«i k, «u^ AbÄ», Schn«d«t NN» Schwor,«>d«g. Amtliche Anzeigen. Die Kreishauptmannschaft Zwickau hat den I. Nachtrag zu den Satzungen des Bezirksfürsorgeverbandes der Amts hauptmannschaft Schwarzenberg vom 29. April 1929 geneh migt. Der Nachtrag liegt vom Tage der Bekanntmachung ab 14 Tage im Dienstzimmer Nummer 21 des Bezirksverbandes zur Einsichtnahme aus. Schwarzenberg, den 24. Dezember 1931. Der Bezlrksverband der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, Dienstag, den 29. Dezember 1931, vorm. 10 Uhr sollen in Lauter 1 Singer-Nähmaschine und 1 Grammophon mit Platten öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Q 4132/31 Sammelort der Bieter: Fremdenhof zum Löwen. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Dienstag, den 29. Dezember 1931, vorm. 10 Uhr sollen in Beierfeld 1 Piano, 1 Schreibmaschine, 1 Personenkraftwagen (Horch), 1 Standuhr, 1 Chaiselongue, 1 Tischgrammophon, 1 Lautsprecher öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzah lung versteigert werden. Q 4364/31 Sammelort der Bieter: Gasthof Albert-Turm. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Ein Schäferhund (männlich), ohne Steuermarke, dunkler Nucken, kräftig, ist zugelaufen. Falls Abholung bis 30. De zember nicht erfolgt, wird anderweit darüber verfügt. Bernsbach, den 28. Dezember 1931. Der Gemeinderat. Der oberbehördlich genehmigte 55. Nachtrag zur Ge meindesteuerordnung für die Stadt Schneeberg, der eine Hundezwingersteuer betrifft, wird hiermit verkündet und liegt I zwei Wochen lang im Stadtsteueramt — Zimmer 2 — zur Ein. sichtnahme aus. Schneeberg, den 22. Dezember 1931. Der Stabtrat. Ra-iumba- Oberschlema. Neujahrsglückwunschablösungsbeträge werden bis Mittwoch, den 30. Dezember 1931, in der Gm meindekasse entgegengenommen. Die Einwohnerschaft wird gebeten, von der Ablösung regen Gebrauch zu machen, da die eingehenden Gelder aus schließlich wohltätigen Zwecken zugeführt werden. Am 24. Dezember 1931. Der Gemeinderat. Die amtlichen Dekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den Deschäsisstellen des „Erzgebitgischen Volksfrcunds" in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg elngeschen werden Der Fehlschlag von Basel. Schlechte Aussichten für Deutschland. In der Nacht zum Heiligen Abend war in Basel der Sach- ocrständigenbericht unterzeichnet worden. Die darauffolgen den, diesmal um den Sonntag verlängerten Festtage brachten es mit sich, daß die Kritik an dem Werk sich zersplitterte, und daß seine Konturen verwischt wurden. Um von vornherein keine irgendwie gearteten Illusionen aufkommen zu lasten, ist es nötig, folgendes festzustellen: der Baseler Bericht hat seinen Zweck verfehlt. Dieser ging dahin, die. tatsächlichen Unterlagen zu schaffen, auf welchen die kommende sog. Ncgierungskon- ferenz zwangsläufig aufbauen mußte. Statt dessen ist das Gutachten ein armseliges Kompromiß, das den Charakter eines Durchschnittes durch Ueberzeugungen tragt und schon deshalb eine Unmöglichkeit ist. Es wäre besser und ehrlicher gewesen, wenn sich die Sachverständigen nicht geeinigt, sondern einen Mehrheits- und einen oder mehrere Minderheitsberichte er stattet hätten. Vor allem wird es die Rücksicht auf die ame rikanische Sphinx gewesen sein, welche die „Einigung" herbei geführt hat. In Washington schwankt man noch, welchen Meg man gehen will; abgesehen davon hat keine der Mächte es ris kieren wollen, den Namenszug des amerikanischen Delegierten unter einem Dokument der Gegenseite zu sehen. D Der schwächste Teil des Berichts ist derjenige, welcher die Ursachen der Krise behandelt. Hier bewegt man sich durchaus an der Oberfläche, und die Beweisführung des Onkel Bräsig feiert fröhliche Urständ, nämlich daß die Armut von derPovcr- tee kommt. Die bewußte und von Frankreich gewollte Aus powerung Deutschlands verschweigt der Bericht schamhaft, er wirft mit grotesker Unlogik Ursache und Wirkung durcheinan der. Das heiße Eilen der Tribute wird nicht ungefaßt. Somit ist der französische Delegierte Nist unbestrittener Sieger der Konferenz. Mit ihm ist die Ncwyorker Wallstreet wieder an die Oberfläche gekommen, während die sich um die Mgginlcutc gruppierenden mehr deutschfreundlichen Banken in den Hinter grund getreten sind. Die Aussichten Deutschlands für die Haager Tributkonfe renz sind somit keineswegs rosig. Es hat den Anschein, a,ls ob sich schon Geschehenes wiederholen sollte, eine Parallele Paris-Haag 1929/30 und Basel-Haag 1931'32 drängt sich auf Wird der Kanzler und Außenminister Dr. Brüning aus den traurigsten Kapiteln der Episode Müller-Stresemann gelernt haben? Es wird ihm wohl keine andere Wahl bleiben: er wird den politischen Kampf bis zum guten oder bitteren Ende durch kämpfen müssen. Noch ein Kompromiß kann das deutsche Volk nicht vertragen. D» « * Reparationskonferenz am 18. Januar? Paris, 27. Dez. „Petit Parisicn" will erfahren haben, daß die Regierungskonfcrenz über die Reparationen am 18. Januar im Haag beginnen soll. * * Kitfernf Macdonalds. London, 27. Dez. Premierminister Macdonald er klärte in einer Unterredung mit einem Pressevertreter, der Baseler Bericht zeige klar und deutlich, daß die Negierungen, ohne auch nur einen einzigen Tag ungenützt verstreichen zu lassen, zu einer Konferenz zusammentreten sollten. Die bri tische Regierung sei bereit, unverzüglich daran teilzunehmen. Macdonald schloß: „Lasset uns um Gottes willen un oe säumt zur Beratung zu sammentreten!" Auslandsstimmen zum Kompromiß. London, 27. Dez. Morning Post sagt, daß in dem Bericht, der von der Mehrheit der Äusschußmitglieder als sehr unbefriedigend bezeichnet wurde, Empfehlungen zur Erleichte rung der Krise in Deutschland nicht zu finden seien. Die Schwierigkeiten seien auf französisches Verlangen hin einfach auf die bevorstehende Konferenz der Regierungen abgeschoben worden. — Daily Telegraph will wissen, -aß die bitter sten Zusammenstöße bei den Beratungen des Baseler Aus schusses mit dem Goldproblem zusammenhingsn. Die franzö sisch« Regierung sei entschlossen, eine Erörterung dieser Frage lauf der kommenden Reparationskonferenz zu verhindern. — News Chronicle bezeichnet als logische Schlußfolgerung des Baseler Berichtes die Einberufung ejner.,internationalen Konferenz, die das Problem der Schulden und der Repara tionen gleichzeitig prüfen müsse. — Times beurteilt dir Aussichten einer. Neparationskonferenz ziemlich optimistisch. Die britische Negierung dränge bei der französischen und anderen Negierungen auf eine endgültige Lösung der ganzen Frage. — Manchester Guardian schreibt: Der Bericht des Baseler Ausschusses wird die Hände jener Negierungen stärken, die wünschen, daß die kommende Reparationskonfe- renz zu mehr führen soll als zu einer zeitweiligen Erleichtc- rnng; wir hoffen, daß sich unter ihnen auch die britische Re gierung befinden wird. Die öffentliche Meinung Großbritan niens wünsche eine Streichung der Reparationen und der Kriegsschulden. — Star hebt hervor, der Baseler Bericht stelle völlig klar, daß Deutschland unfähig sein wird, seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. » Paris, 27. Dez. Matin weist besonders darauf hin, daß Deutschland auf Grund des Berichtes mit Recht erklären könne, es sei nicht in der Lage, im nächsten Neparntionsjahr den ge schützten Anteil zu bezahlen. — Petit Pari sien nennt den Bericht eine wirtschaftliche Arbeit ersten Ranges von dokumentarischem Wert. — Oeuvre betont, daß der Poung- Plan durch den Bericht nickt getroffen worden sei, und daß die Reparationen ihre unenzaeschränkten Vorrechte behalten hätten. Es frage sich nur, ob es politisch nützlich und geschickt sei, die strenge Unterscheidung zwischen den privaten und den Reparntionsverpflichtttngen als Gründe für die Zahlungs schwierigkeiten Deutschlands ansrechtzuerhaltsn. — Popu- laire hält den Wert des Berichtes für recht gering und be streitet, daß die Baseler Beratungen den Boden für eine zweckmäßige Prüfung auf einer Negierungskonferenz vorbe reitet haben. — Echo de Paris schreibt, der Sachverstän digenansschuß habe festgcstellt, daß das industrielle Rüstzeug Deutschlands voll nusgewertet werden könne, wenn die Welt krise gelöst sein werde. Diese Feststellung müsse die Deutsch land zu bewilligenden Erleichterungen zeitlich begrenzen. Der Sachverüändiaenausschuß versuche offenbar, die Regierungen zu weiteren Maßnahmen zu bestimmen. Sein diskretes Plai- doyer zu Gunsten eines längeren Moratoriums als im Poung- Plan vorgesehen, bilde das Zugeständnis des französischen Delegierten Nist. — Journal des Debats schreibt: Dank der Energie des französischen Delegierten Nist ist es nicht ge lungen, in den Bericht einen Passus aufzunehmen, der den Privatgläubigern eine Art Priorität gewährt. Di« Formeln, die der Bericht'enthält, sind so ausbalanziert, daß ein jeder darin das finden kann, was er wünscht. * Neuyork, 27. Dez. Herald Tribune sagt, der Be richt zeige wachsendes Verständnis für die Tatsachen in Europa. Diesem wachsenden Verständnis müßte auch die Ant wort der Vereinigten Staaten für den Fall, daß die alliierten Mächte Berücksichtigung ihrer Zahlungsfähigkeit verlangen sollten, entsprechen. — Times schreibt, die Schlußfolgerun gen des Berichts zeigten deutlich, daß die vor kurzem unter nommenen Versuche einiger Kongreßmitglieder, die Trennung zwischen Kriegsschulden und Reparationen aufrechtzuerhalten, nicht nur töricht seien, sondern sich auch als unmöglich er weisen würden. Der Reichsftnanzmlnifter über -as Baseler Gutachten. Berlin, 27. Dez. Rcichsfinanzminister Dr. Dietrich führte vor Vertretern der Presse über die Bedeutung des Baseler Gutachtens aus, daß schon beim deutschen Antrag auf Einberufnug des Sonderausschusses zum Ausdruck gekommen sei, daß nach Auffassung der deutschen Regierung die Mittel des Doungplanes nicht ausreichen würden. Der Minister unterstrich mit Nachdruck, daß der Baseler Ausschuß festgcstellt habe, daß eine un v o r h e r g e s eh e n e K r i se ein getreten sei, deren Ausmaß zweifellos über die vom Zoungplan ins Auge gefaßte verhältnismäßig kurze Depression hinaus gehe. Deutlich sei ausgesprochen morden, daß diese Krise eine Entwicklung genommen habe, die im Poungplan nicht berück sichtigt sei. Die Voraussetzungen der deutschen Zahlungen, die der Poungplan von der wirtschaftlichen Seite her ausdrücklich unterstriche werden in entscheidenden Punkten von den Staaten, mit denen Deutschland Handel treibt, zu denen auch vornehm- lich die Vertragschließenden gehören, dadurch beseitigt, daß sie in ihrer Handelspolitik das Gegenteil von dem tun, was sie sinngemäß nach dem Plan hätten tun müssen. Statt Deutsch land die Zahlungen durch Warenimport zu gestatten, haben sie diese Zahlungen durch Z o l l e rh öh u n g e n, Kontingente und Einfuhrsperren unmöglich gemacht. Diese ganze wirtschaftlich« Entwicklung hat einen Zustand herbeigeführt, der Maßnahmen notwendig macht, die außerhalb der Möglichkeiten des Poung- planes stehen und die nur von den Negierungen ergriffen wer den können. Der Sachverständiaenbericht unterstreicht die Dringlichkeit solcher Maßnahmen. Die Folgen für- alle W i r t s ch a f t s v ö l k c r Europas, aber auch der überseeischen Länder, müssen katastrophal sein, wenn das Vertrauen nicht wiederher gestellt und nicht die Voraussetzung eines geordneten weltwirtschaftlichen Ver kehrs neu geschaffen werde. » » * Weihnachtsbotfchaft des Reichskanzlers an -as Ausland. Berlin, 27. Dez. Reichskanzler Dr. B rüning hat dem Transozean-Nachrichtenbüro folg'nde W e i h n a ch t s b o t - schäft übergeben: Friede den Menschen auf Erden, die guten Willens sind! Kaum jemals hat die Menschheit dringender als jetzt auf die Erfüllung dieser frohen Botschaft gebofft. Die Sturmflut der Krise hat die Völker der ganzen Welt erfaßt. Die Verwirrung, in die Krieg und Nachkriegszeit sie gestürzt haben, hatten im zu Ende sehenden Jahr die wirtschaftliche, finanzielle und soziale Not überall lehr bedrohlich anwachsen lassen. Allzu hoch ist schließlich der Preis geworden, den die Völker für den Irrglauben zahlen mimen, daß jeder für sich allein die Krise lösen könne. Aber immer stärker setzt sich jetzt die Erkenntnis durch, daß kein Land durck den Niedergang des anderen gewinnen kann, und daß eine Rettung ans dem drohen, den Zusammenbruch aller in der Aufrüht'-na einer Inicressen- gemeinschart zu erblicken ist, An Stelle isolierter Betrachtung muß der Blick aerichtet werden am das ge m einsamcWel t- problem. Dazu gehört der Wille zu internationaler Zu sammenarbeit, die Bereitschaft zu w e i t s ch a u e n d e r Frie dens- und Verständigungspolitik. Graß ist die Verantwortung der Staatsführer, wenn historische Anaenblicke nicht benutzt werden, Augenblicke, in denen Möglichkeiten ge- gebett sind, dem weiter rennenden Unheil Halt zu acbieten und Europa und die Welt wieder der Gesundung und dem Frieden entgegenzuführen. Die Überwindung und Ausrottung des internationalen Mißverstehens und Mißtrauens. Gerechtigkeit und Gleichberechtigung für alle sind Voraussetzung für die Erreichung dieses Zieles. Deuts chlan d ist seit Jahren diesen Weg gegangen. Es hat im Interesse dieses Zieles die sch m « rzI i ch ste n O pfe r au k s i ch g c n o m m c n. Glaube, Liebe und Hoffnung, die Inbegriffe des wcihnachKichen Festes, müssen sich erst in die Herzen der Völker zurückfinden, wenn uns die Erfüllung seiner Verheißung zuteil werden soll. * * * London, 28. Dez. Die Erörterungen, die vor zwei Wochen zwischen dem Vertreter des britischen Schatzamts Sir Fredrric Leith-Noß und dem französischen Finanzminister in Paris be gonnen worden sind, sollen im Laufe dieser Woche wieder ausgenommen werden