Volltext Seite (XML)
«in«»«» Donnerstag, den 17. Dezember 1931 Nr. 293. 84. Jahrg PsUche»»»««», va»!« «» >«» »«, Sechs««, M. 8« «» ^»»«»i^ych« «»Ms«««»' Ws»«»« »»!»» m> «»»«d— »« «^» «» M» 8«»«« »« GrK 8« »«« m» »r«n» «—».«MX«,»«»» Im AmI^IM»qU» «8 » (F-M«-»»««^, «» «.»UM» «»>. «««» »«. «r »« « »M «"»» V«»- »» —LX, I»», » «, « «» »«I, «vd d« «»tsgertch^v S»d4M,z«srg«nyadt. «erlag S. «. varlaer, «ae, Sachse«. '' Amtliche Anzeigen. In das h esige Dereinsreaister ist beute unter Nr. 18 der Verein „Christengemeinde Elnn, Lößnitz i. Erzgeb." mit dem Sitze in Lößn tz eingetragen worden. A. Reg. 273/81 Amtsgericht Lößnitz, am 14. Dezember 1931. Donnerstag, den 17. Dezember 1931, vorm. 10 Uhr sollen in Radiumbad Oberschlema 2 Kommoden und 1 Schreibtisch meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Rest. Sachsenhof.. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schneeberg. Eine Neufahrsbotschafk -es RelchsprSsf-enlen. Berlin, 18. Dez. Reichspräsident von Hindenburg wird zum Jahreswechsel eine Rundfunkansprache an das deutsche Volk richten. Der genaue Zeitpunkt wird noch festgesetzt werden. Wo sind die Illusionen? Äitler berichtigt den Reichskanzler. München, 16. Dez. In der in einer Sondernummer des „Völkischen Beobachters" veröffentlichten Antwort Hitlers auf die Rundfunkrede des Reichskanz lers heißt es «. a.r Die Richtigkeit oder Unrichtigkeit einer geistigen Leistung (Brüning hatte von dem Gegensatz zwischen gewissenhaftem Arbeiten und bloßen Reden gesprochen) kann nur durch den wirklichen Verlauf der Ereignisse bewiesen werden. Der Kurs des heutigen Systems hat den kritischen Rednern Recht ge geben. Die nationalsozialistische Partei ist jederzeit bereit, vom Reden abzuaehcn und die Verantwortung zu über nehmen. In der Frage der Legalität bin ich mit allen Führern und Parteigenossen in voller llcbercinstimmung, aus- genommen von jenen, die von anderer Seite als Spitzel in die Partei hkneingeschickt worden sind. Ich habe meinen trenen Anhängern Waffenlosigkeit befohlen, aber den Befehl, sich wehrlos abschlachten zu lassen, kann der Reichskanzler nicht verlangen und ich kann ihn nicht erteilen. Hitler richtet dann an den Reichskanzler die Frage, ob es Frankreich will die brilifche Erbschaft anlrelen Vor einer Teilung Chinas zwischen Japan und Frankreich? Aniformdemonslralion -er NSDAP. Braunschweig, 16. Dez. Die Nationalsozialisten sind am Montag im Landtag in der SA.-Uniform erschie nen. Hierzu wird von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß der Reichsminister des Innern bei der braunschweigischen Staats regierung Erkundigungen eingezogen Hot, um festzustellen, ob die Abgeordneten sich im Landtag selbst umgezogen haben oder ob sie die Uniform auf der Straße getragen hoben. Im erste- ren Fall (für den es in Bayern einen Vorgang gibt) liegt für ein Einschreiten nicht die erforderliche Handhab« vor. — Wie die „Landesztg." meldet, hat das braunschweigische Ministe rium dem Reichsministerium des Innern erklärt, daß di« nat.» soz. Abgeordneten in Uniform erschienen sind, daß aber die Polizeigewalt im Landtag dem Landtagspräsidenten zusteht. Im übrigen habe das Polizeipräsidium Ermittlungen ein geleitet. Ist man «och Serr ln seinen vier W«n-en? DK gestört« Deiegesellschaft aus Schloß Rothenberg. Karlsruhe, 18. Dez. Don der PresseiskeUe dos Staats- mknistertums wivd u. a. mityeteW: Der Polizei war zur Kenntnis gekommen, daß flitz Sonntag, den 13. Dezember, nachmittags, von dem ehemaligen kaisevlichsn Geisoindten von Reichenau auf Burg Rothenberg bet Wijasiloch zu eine« „geselligen Zusammenkunft" etngeladen mord«, war, die nach dem Wortlaut der Einladung dem Zweck dienen sollte, ein« auf klären de Aussprache über die Politik des Nationalsozialismus horbeizufübren. Gleichzeitig Mit der Einladung wurde ein vervielfältigtes politisches Schreiben des Fürsten Eulenburg. Herlefeld in Liebenau (Mark) versandt, das ein« Anwar« bunafürdenNattonalsoztalismustnden Kreisen des mittleren und Großgrundbesitzes darstellt und welchem «tm« Niederschrift «in«r Besprechung des Fürsten Eulenbmx»-Herte>- fsld mit Adolf Hitletz beilag. Nach weiteren der Polizei ge- machten Mitteilungen war anzunehmen, daß die Ziele des Nationalsozialismus auch unter dem Gesichtspunkt ihrer praktischen Durchführung ein« Erörterung finden sollten, ganz abgesehen davon, daß der politische Tee, wie er in einzelnen Zeitungen genannt wird, möglicherweise (!) als unerlaubte politische Devsammlung angesehen werden mußte. Di« politische Polizei schritt deshalb pflichtgenräß (?) zur näheren Feststellung und zur Durchsuchung. Lötznitz. vffenhalten der Verkaufsstelle« vor Weihnacht««. Im Einvernehmen mit dem Gewerbeaufsichtsamt Zwickau wird hiermit gestattet, daß an den letzten 6 Werktagen vor Weihnachten, da» ist vom 17. bi« mit 28. Dezember 1981, sämtliche Verkaufsstellen di» abend» 8 Uhr offen gebaltev und in den dazugehörigen Handelsgewerben während dieser Zeit Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter beschäftigt werden dürfen. Lößnitz, am 11. Dez«mb«r 1931. Der Rat der Stadt. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen de« „Erzgebirgischen Dolksfreunds" in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwakenberg elngesehen werden richtig und klug sei, eine Bewegung, die nationalpolitksch ge- sehen, den einzigen Aktivposten Deutschlands für eine richtige nationale Außenpolitik überhaupt darstelle, planmäßig der Welt gegenüber als eine illegale und verderbliche Räuber bande vorstellen zn lassen, ohne aber auch nur im geringsten den Sieg dieser Bewegung verhindern zu können. Hitler rich tet an den Reichskanzler die Frage, ob er glaube, daß es dem Mesenegedanken der Demokratie entspreche und damit dem in nersten Sinn der Weimarer Verfassung nabe komme, wenn eine Regierung bleibe, obwohl sic wisse, daß der Ausgangspunkt ihrer Gewalt, nämlich das Volk, sich schon längst von ihr ge- wendet habe. Die Nationalsozialisten, so sagt Hitler weiter, respek tierten die Verfassung ln ihrem Kampfe um die poli tische Macht und hofften, daß es ihnen möglich sein werde, dem deutschen Volke eine neue und gesündere Verfassung zu geben. Der Vorwurf der Illusionen treffe nicht die nationale Oppo- sition, sondern zu allererst das heutige System. Die deutsche Innen- und Außenpolitik der letzten 12 Jahre sei Illusion gewesen. Die Meinung, 2)4 Milliarden an jähr lichen Tributen und 2)4 Milliarden an jährlichen Zinsleistun- gen aufbrkngen zu können sei eine Illusion, genau so, wie es eine Illusion sei, zu denken, daß man für solche Unmöglich- kciten auf die Dauer im Innern die politische Deckung finden »erde. Auch die neue Notverordnung werde sich in den Hoffnungen, die man an sic knüpfen müsse, als eine Jllu- ion erweisen. Schließlich befaßt sich Hitler mit den in der Notverordnung getroffenen Maßnahmen zum Schutze des inneren Friedens und erklärt: Seitdem der Reichskanzler auf dem stotverordnungswege Gcwaltmaßnahmcn und Terrorakte in Schutz zu nehmen begonnen habe, sei unglücklicherweise der kerror unerträglich geworden. Die Entwaffnungsbestimmun, gen würden niemals die Unanständigen vom Angriff zurück- galten und nach niemals habe der Unanständige die Waffen lbgegeben, sondern immer nur der Anständige. Wenn auch das Haus wehrlos gemacht sck, wie die SA. wehrlos gemacht wurde, dann werde der Ueberfall von der Straße in kurzer Zeit zum ileberfnll im Hanse führen. Durch diesen Teil der Notverord nung dürfte der Terror und die öffentliche Unsicherheit eine abermalige Steigerung erfahren. Auch die Wirkung der Not verordnung werde, obwohl anders gedacht, mithelfen, seiner Partei den Sieg -u verleihen. * - * Nenyork, 18. Dez. „Evening Star" schreibt: Die aus Kanton eingetroffencn Nachrichten werfen ein durchaus neues Licht auf die Lage in China. Diese Nachrichten sind indessen für informierte Kreise in Washington keime Ueberraschung, sondern sie bestätigen nur die Meldungen über eine französisch-japanischeVerständigung, die darauf hinausgeht, Frankreich den Besitz einer chinesischen Provinz znzusichern. Offenbar hält man in Frankreich den Augenblick für gekommen, sich anstelle des britischen Imperiums als Weltmacht zu etablieren. Die Franzosen glauben, daß sie neben ihrer mächtigen Armee und einem Goldbesitz, der größer als der jeder anderen Nation Ist — die Bereinigten Staaten ausgenommen — auch ein entsprechendes Kolonialreich benötigen. * Eindringen französischer Truppen in China. London, 15. Dez. In Kanton sind Meldungen einae- laufen, daß französische Truppen aus Indochina die chinesische Grenze an mehreren Punkten über schritten haben, anscheinend ln der Absicht, Räuber zu verfolgen. Kanton beabsichtigt, in die dortige Gegend Truppen zu entsenden. , Ein französischer General in der Mandschurei-Kommission. Paris, 15. Dez. Wie Havas mitteilt, bestätigt es sich, daß als französisches Mitglied der nach der Mandschurei zu entsen denden Völkerbundskommission ein General in Frage kommt. Zwischen dem Außen- und dem Kriegsministe rium schweben zurzeit hierüber Verhandlungen. ch Prkinger Studenten stürmen das Außenamt. Nanking, 15. Dez. 600 Studenten, die aus Peking kamen, gaben heute ihrer Unzufriedenheit mit der Haltung der chinesischen Vertreter in den Verhandlungen über die mandschurische Frage dadurch Ausdruck, daß sie das Außen- Ministerium stürmten und demolierten. In der Par- teizentrale der Kuomintang schlugen sie die Fenster ein. Da- wch gingen sie zu einem Angriff gegen den Präsidenten der Zrovinzialregierung von Kwaniung, Tschenmingshu, der pro visorisch die Geschäfte Tschiangkaischeks führt, üb«r und be- agerten das Ncgierungsgebäude, in dem auch die Führer der Kuomintang versammelt sind. Zwischen den Studenten und der Polizei kam es zu einem Kampf, bei dem auf beiden Seiten Schüsse gewechselt wurden. Die Polizei nahm Ver- Haftungen vor. Der vorläufige Nachfolger Tschiangkaischeks Nanking, 15. Dez. Die Vollzugsbehörden der Kuomintang haben di« Demission Tschiangkaischeks ange nommen. Der Präsident des Gesetzgebenden Rates, Lin sen, wurde zum einstweiligen Präsidenten der chinesischen Republik berufen. Gerüchtweise verlautet, daß Tschiangkai- schek seinen künftigen Wohnsitz in Nom nehmen wolle. Die Zollmauern verhin-srn -;e Ausfuhr- Rückgang um 15 v. H. Berlin, 15. Dez. Die Au ß enh a n d e lsst a ti st i k für November, in der sich bereits die schwere Beeinträch- ttqung spiegelt, die der internationale Warenaustausch durch wnhrungs. und handelspolitische Maßnahmen in der letzten Zeit erfahren hat. weist die Ausfuhr mit wind 738 MN. Ml. aus, wozu noch Nepara tion ssachlieferungen im Wert« von 11 Mill. Mk. (im Vormonat 13 Mill. Mk.) kommen. Dieses Ergebnis bedeutet gegenüber Oktober einen Rück gang der Ausfuhrum fa st 1 3 0 Mill. M k. oder bei nahe 15 Prozent. Davon ist rund ein Drittel auf saison- mäßige Einflüsse zurückzusühren, während die anderen zwei Drittel d i« erste Auswirkung d e r Absatz er sch m crun gen für den deutschen Export darstellen. Die Einfuhr hat sich wert mäßig mit 482 Mill. Mk. auf dem Stande vom Oktober ge halten. Mengenmäßig ist sie um vier Prozent gestiegen, da die Durchschnittswerte ernemt zurückgeaangen sind. Der Aus, fuhr über schuß ist von 383 Mill. Mk. im Oktober auf 256 Mill. Mk. im November gesunken. Unter Berücksichtigung der Neparativnssachlieferungen übersteigt der Wert der Ausfuhr denjenigen der Einfuhr um 267 Mill. Mk. Berlin, 15. Dez. Reichspräsident von Hindenburg hat dem Württemberg!scheu Staatspräsidenten Dr. Bolz zu dessen 50. Geburtstag telegraphisch seine Glückwünsche über- mirtelt. Berlin, 15. Dez. Der Reichspräsident empfing eine Abordnung des Vorstandes der Schisfsbautechnischcn Ge- sellschaft und nahm di« Urkunde über seine Ernennung zum Ehrenmitglied der Schiffsbautechnischei: Gesell! schäft entgegen. Madrid, 16. Dez. Azana hat gestern abend sein Ka binett bis auf die Besetzung des Verkehrsministeriums gebildet. Der Präsident der Republik hat die ihm vor- gelegte Ministerliste gebilligt. Llzana übernimmt auch Las Kriegsministerium. Außenminister wird Zulueta.