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ABUWMWM ».«1^. Nr. 27S. Dienstag, den 1. Dezember 1031 .«q,<»«»«»«* «rsdxt»! U,»« «II «»«ad»« »n Tag« »at So«». «>» g«ftu,<» v« Pr«» slr »«« »4 mm bk«»« Solan«! - tInz»It<nz«U« I» «»!»b!»nd«rlr» Ist »o tSamMma»,«!,«» «d Slellm,«!»»« ««bbrftl^k >»), «,«Ir!« »I, Ilir dl« »mm dr«», P«M- «.Klam«,II« ««, o»«-M« I«0, l°« dl« « mm »r«U« «»U. So!»»,!z«a« «« «»»»IU, »I Bilch»»!«»»»«. V«I»I, Nr. irr«. S«»«l,b»»lr».»,ni», «»,, «. U»»«l»«» - >»»ab»« str dl« «, N«ch»!N»» «rsch»I«,nd« «»»»» dl, «n»Ub>«» 0 Ud' d> d« «vipwlch-st«. st«lw«. ai« «-»Ldr lLr dl« *»!»-dm, d,r «°z«l,m am v»ra»lchrl«d«imi Ls»« an d«Mmml«r Sl«ll« wird »i»I s«««d«n, «>» »Ich! für dl« «lchllp»«» d«r diirch g»n>I-r«<t«r -uk«s,brn«» Nn»«Iam. — gllr Nückgab« m- »«rlaa»! ri»,«Iandl«r SchrlslsUlL, ddnnlmml dl« Schrift» NIlxn, d^« vnaulworlmi,. — Unlirbnchmgm d«, S«. 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November 1931, vormit- tags 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Lokalrichter Otto Ulbrich in Schwarzenberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 31. Dezember 1931 Lei dem Gericht anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie Uber die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintreten denfalls über die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf Mittwoch, den 3V. Dezember 1931, vormittags 1611 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Mittwoch, den 13. Januar 1932, vormittags 9 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist. darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache ab gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 20. Dezember 1931 anzeigen. K 36/31 Das Amtsgericht zu Schwarzenberg. Das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen des Kaufmanns Johannes Röser in Schneeberg ist zugleich mit der Bestätigung des im Vergleichs lermine vom 13. November 1931 angenommenen Vergleichs durch Beschluß vom 13. November 1931 aufgehoben worden. Die'Vergütung der Aufsichtsperson wird auf 125 — einhun ¬ dertfünfundzwanzig — RM., der Betrag der ihr zu erstatten- den Auslagen auf 63,86 RM. festgesetzt. Schneeberg, 26. November 1931. Das Amtsgericht. Unter Nr. 38 des Dereinsregisters ist heute der Verein Landeskirchliche Gemeinschaft mit dem Sitze in Neustädtel eingetragen worden. Amtsgericht Schneeberg, am 27. November 1931. Menstag, den 1. Dezember 1931, vorm. 10 Uhr sollen in Lauter 3 Diplomatenschreibtische, 1 Geldschrank, 1 Glasaus lagekasten, 1 Posten Wein und Zigarren, 1 Piano, 1 National- registrierkasse, 2 versilberte Vasen, 1 Blumenschale, 1 Hänge- lampe öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung ver steigert werden. Q 3004/31 Sammelort der Bieter: Gasthof zum Löwen. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Dienstag, den 1. Dezember 1931, vorm. 10 Uhr sollen in Beierfeld 1 Klavier, 1 Registrierkasse, 1 Grammophon, 1 Falz- Maschine, 1 Standuhr, 1 Brückenwaage, 1 Pserdetafelschlitten, 2 Handschlitten und 1 Handtafelwaage öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Q 3961/31 Sammelort der Bieter: Gasthaus Albert-Turm. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Aue. Volksbegehren, Landtagsauflösung bett. Das Gesamtministerium in Dresden hat mit Verordnung vom 14. November 1931 auf Antrag der Bezirksleitung Sach sen der Kommunistischen Partei Deutschlands ein Volksbegeh ren mit dem Kennwort „Landtagsauflösung" zugelassen. Stimmberechtigte, die sich für das Volksbegehren entscheiden wollen, können dies durch Eintragung in eine Eimeichnungs- liste zum Ausdruck bringen. Diese Einzeichnungsliste liegt in unserem Einwohnermeldeamte, Stadthaus, Erdgeschoß, Haupt- cingang, sowie in den Verwaltungsstellen der Stadtteile Albe- ' 1 "- roda und Auerhammer von Mittwoch, den 2. Dezember, bis Dienstag, den 15. Dezember 1931, aus und zwar Montags bis Freitags in der Zeit von 8—13 Uhr und 1615—19 Uhr, Sonn abends von 8—15 Uhr, Sonntags vön 10—12 Uhr. Ein tragsberechtigt ist, wer am Tage der Eintragung das Wahl recht zum sächsischen Landtage besitzt. Zur Eintragung ist aber nur zugelassen, s) in seinem Wohnorte (8 11 LWG), 1. wer dort in die Wählerliste oder Wahlkartei für die Landtagswahl vom 22. Juni 1930 eingetragen ist, es sei denn, daß sein Stimmrecht inzwischen verloren gegangen ist oder während der Eintragungsfrist ruht, oder daß der Stimmberechtigte wäh rend dieser Frist an der Ausübung des Stimmrechts behindert ist; 2. wer dort nicht in die Wählerliste oder Wahlkartei ein getragen ist und keinen Stimmschein hat, aber sein Stimmrecht nachweist; in diesem Falle ist er nachträglich in die Wählerliste oder Wahlkartei auszunehmen; d) wer einen Stimmschein hat. Diejenigen Wähler, die sich in die Eintragungslisten ein- zeichnen wollen, werden ersucht, dies möglichst schon in den Vormittagstunden zu tun. Aue, 28. November 1931. Der Rat der Stadt. Löhnih. Im Dezember werden füllig: am 1.: Gemeindebiersteuer für Monat November 1931. „ 5.: Aufwertungs-(Mietzins-)Steuer für Dezember 1931 (ohne Verzugszuschlag zahlbar bis z. 10. des Monats). „ 10.: Bürgersteuer 1. Rate für das Rechnungsjahr 1931. Diese Beträge werden auf Grund des in diesen Tagen zugehenden Bürgersteuer-Bescheids angefordert. „ 15.: Staatsgewerbssteuer und Gemeindezuschlagsteuer 3. Termin 1931 (ohne Verzugszuschlag bis zum 15. des Monats) zu entrichten. Nach Fristablauf muß das Beitreibungsverfahren auf Kosten der Säumigen eingeleitet werden. Lößnitz, den 30. November 1931. Der Rat der Stabt — Steueramt. Reichsbanner überfall! Nalionalsozialisten. Blutiges Handgemenge am Brünnlatzberg. Für den gestrigen Sonntag war in Aue eine „anti- faschistische Kundgebung" angesagt, zu welcher u. a. durch fol gendes Inserat in dem sozialistischen Parteiblatt eingeladen worden war: Auf zur antifaschistischen Kundgebung. Sonntag, den 29. November 1931, in Aue! Gegen die Blutpläne der Nazis! Gegen Gewalt und Terror! Gewerkschafts, und Parteigenossen, Reichsbannerkameraden, Republikaner! Stellt euch vollzählig ein! Keiner bleibe zu Hause! Gestellt wird 12.30 Uhr am Schlachthof. Abmarsch Punkt 13 Uhr zUm Marsch durch Aue mit an schließender Kundgebung. Genossen! Macht alles mobil! Ab 1611 Uhr Platzmusik aus dem Marktplatz, ausgeführt von der Rcichsbannerkapclle Zwickau. Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund. Sozialdemokratische Partei. Reichsbanner. Dieser Aufforderung waren auch sog. Antifaschisten aus der Zwickauer Gegend und aus dem Vogtland gefolgt, die auf Lastautos herantransportiert wurden. In welcher geistigen Verfassung diese Leute waren, zeigte sich bei der Durch- fahrt durch Schneeberg. Dort stellten vor dem Gast haus zur Sonne am Fürstenplatz Nationalsozialisten zu einem Werbemarsch aus Anlaß der Weihe des umgebauten SA.-Heimes. Ausgerechnet an dem Stellplatz machten nach 12 Uhr mittags zwei kurz hintereinander herfahrende Lastautos mit Neichsbannerleutcn Halt. Als ein drittes Auto heran gekommen war und gleichfalls dort hielt, begannen die Reichs bannermänner von den Wagen herab die SA.- und SS-Leute zu beschimpfen und im Sprechchor wohl 15 mal hintereinander ihr „Hitler verrecke" zu brüllen. Nur der musterhaften Diszi- plin der Nationalsozialisten war es zu verdanken, daß es nicht zu Zusammenstößen kam. Ein Blutvergießen wäre unver meidlich gewesen, das der einzige (!!) Schneeberger Polizei beamte, der zu dieser Zeit verfügbar war, nicht hätte verhin- dein können. Wie dem kontrollierenden Polizcibeamten ange geben wurde, wollen die zwei ersten Reichsbanncrautos an der Sonne gehalten haben, nm auf das dritte zu warten. Das hätten sie natürlich besser an einer anderen Stelle tun können (das Halten solcher Autos in Ortschaften ist verboten) und nicht gerade an dem Stellplatz der Natio nalsozialisten. Soviel Verantwortungsgefühl hätte man wenigstens von den Führern der Neichsbanncrtrupps ver- langen müssen — cs waren dies ein gewisser Kupfer aus Zwickau und der frühere Schlosser Krippner, der in der Zeigner-Zeit sich, einen Namen gemacht hat und jetzt als Regie- rungsamtmamr bei der Kreishauptmannschaft Zwickau Dienst tut. Aber man wollte wohl beweisen, daß das aufreizende Inserat, das wir oben zum Abdruck brachten, seine Wirkung getan hatte, und so provozierte man eben in der uner hörtesten Weise. Diese „gelungene" Provokation hatte die Reichsbanner- Mannen in den Autos scheinbar in die erwünschte Stimmung versetzt. Auf ihrer Weiterfahrt nach Aue sichteten sie auf der Auer Straße kurz vor dem Brünnlaßgut Trupps von Natio nalsozialisten (SS., HI. und SA.), die dort znm Marsch nach Schneeberg sammelten, nachdem sie von Aue aus in aufgelöster Ordnung gegangen waren, weil für das Auer Stadtgebiet ein Marschieren in geschlossener Ordnung nicht erlaubt worden war. Wie uns Augenzeugen berichten, sipelte sich nun folgen des ab: Das erste Reichsbannerauto fuhr unter den üblichen Beschimpfungen ohne zu hatten vorüber, während die SS. an dem Weg nach dem Glecsberg zum Abmarsch bereit stand, die Hitlerjugend auf der Straße sammelte und die SA. im Walde ausgetreten war. Zwei weitere Lastautos fuhren heran und hielten aus der Brünnlaßhöhe, ein vierter Wagen machte ungefähr in der Mitte zwischen der Kurve auf Oberschlemaer Flur und der Höhe halt und ein fünfter Wagen mit Anhänger riegelte die Straße unten an der Kurve ab. Die Besatzungen — schätzungsweise 200—300 Mann — sprangen, nachdem sie vorher mit Steinen, die sie in den Wagen hatten, in die Na- tionalsozialisten geworfen hatten, von den Wagen herunter und stürzten sich unter den Augen des Herrn Krippner, und, wie uns versichert wird, auf seine anfeuernden Zurufe hin auf die etwa 100 Nationalsozialisten, von denen die SS. sich un- terdessen in Marsch gesetzt hatte, wahrend die SA. noch am Sammeln war. Es wurde den allgemeinen Anordnungen ge- mäß sofort versucht, die Hitlerjugend in Sicherheit zu bringen, was auch zum Teil gelang. Die Nationalsozialisten sahen sich von allen Seiten angegriffen und wehrten sich, soweit das möglich war gegen die Uebermacht. Bei dem Handgemenge wurden 24 Nationalsozialisten durch Steinwürfe, Messerstich«, Fußtritte und Schlage mit einer Autokurbel verletzt, darunter 7 schwer. Der Führer der Nationalsozialisten Max Richter wurde, als er mit einem Führer der Neichsbannerleute verhandeln wollte, von diesem mit einem Dolch ins Gesicht gestochen, ein ihm zu Hilfe kommender SA.-Mann mit einer Autokurbel über den Kopf geschlagen. Die Verletzten wurden z.T. nach Oberschlema gebracht, wo sie von Dr. Wanke verbunden wur den. Ein Schwerverletzter befindet sich jetzt im Auer Stadt krankenhaus, zwei weitere in einer Privatklinik. Das Ge- rücht, daß ein SA.-Mann seinen Verletzungen erlegen sei, hat sich glücklicherweise nicht bestätigt. Ein Gendarmeriekommando aus Aue, das zu spät alarmiert worden war, kam nach Been digung des Handgemenges an. Der sofort benachrichtigte Staatsanwalt Dr. Herzog aus Zwickau traf im Laufe des Nach mittags in Schneeberg ein, wo zunächst eine Gegenüberstellung des Regierungsamtmanns Krippner mit Nationalsozialisten stattfand. Die Gegenüberstellungen wurden dann in Aue bis in die Nacht hinein fortgesetzt. Ueber das Ergebnis der Er örterungen, die fortgesetzt werden, verlautet noch nichts. Der heimtückische Ueberfall, der mit einer Planmäßigkeit und Brutalität erfolgte, wie sie wohl selten vorgekommen ist, hat naturgemäß starke Erregung in allen nationalen Kreisen der Umgebung von Schneeberg und Aue ausgelöst. Wie groß der Haß auf der anderen Seite ist, beweist folgender Vorfall: Als ein SA.-Mann mit verbundenem Kopf-nach Schnee- berg zu ging, wurde aus einem Hause gegenüber der „Säch sischen Schweiz" herausgerufen: Schlagt sie tot, die Hunde. Ueberhaupt scheint der Ueberfall den „Mut" gewisser Elemente gehoben zu haben, wie sich darin zeigte, daß auf dem Schnee berger Markt in den Abendstunden starke Ansammlungen stattfanden, nachdem bereits in den Nachmittagstunden ein Trupp Kommunisten durch die Straßen gezogen war und mit seiner Marschmusik die Adventsvesper in der St. Wolfgangs kirche gestört hatte. So war der Sonntag, der für die Schneeberger National sozialisten mit einem erhebenden gemeinsamen Kirchgang — die Braunhemden füllten die Hospitalkirche bis auf den letzten Plaß — begonnen hatte, blutig abgelaufen. Dazu stimmten die blutroten Fahnen, die bei der Kundgebung in Aue zu sehen waren. Das blutige Intermezzo im Verlauf des Tages sollte allen denen zu denken geben, die im Reichsbanner bisher eine Organisation der „Ordnung" gesehen haben. Vielleicht küm mern sich der Genosse preußische Innenminister Severing und die anderen hohen Beamten, die dem Reichsbanner angehören, einmal gründlich darum, was in den Reihen dieser „harm losen" Organisation gespielt wird. Das Reichsbanner hetzt zum Bürgerkrieg« Berlin, 29. Nov. In allen Stadtteilen fanden heute vor mittag große Reichsbanne rk u ndgeb ung« n statt, ff denen mehrere Redner zu den Vorgängen in Hessen sprachen Eg wurde eine Entschließuna angenommen, in der gesagt wird die Geduld und Nachsicht ver Republikaner gegenüber den Treiben der Nationalsozialisten habe soweit geführt, daß alles, was im Lause von 13 Jahren geschaffen worden sei, vor der Vernichtung stehe. Die breit« Mass« des Volkes verlange, daß die Führung in Reich und Ländern offen den Mut zur Tat beweise, um Freiheit, Demokratie und Republik zu erhalten. Das Reichsbanner übernehm« di« Führung der republikanischen Aktion.