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...» MWANWW Sonntag, den 1S. November 1931 Nr. 267 84. Jahrg 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Lößnitz. 13. November 1931. Rat der Stadt. Aue, 12. Nov. 1931. Der Stadtrat — Polizeiamt. IN MMMU Ile ledmMI. Volke als gar groß un kann darüber in den ? MW Neben diesen digem Munde soll wir haben olle zusammen einen anregen: „Der Parlamentarismus war von je ein Notbehelf; außer in Ländern von solcher politischen Reif«, daß es auf die Rsgierungsform nicht mehr ankommt. Bei uns ist er über lebt, bevor er begonnen hat, und zweifach: wir bringen das Maß universeller Deister nickt aut. di« das Grobe und «leine. Die „gesättigten Konkursverwalter" wird, trotz Löbes: sollen nur kommcnl, ihr Schicksal erreichen. Ein paar hat rumpiert, und Dreck.. ." Mr X, „ zu schaffen und zu denken." Dieses Deutschland ist jetzt zum Marsche an getreten. Ihm strömen von allen Seiten die'Massen zu, die schliefen und nun erwacht sind. Es wird dafür sorgen, daß der Dreck weggeräumt wird. Teilbebauungsplan Diagonalstraße. Der Teilbebauungsplan Diagonalstraße (Gebiet der Dia- gonalstraß« mit rd. IVO m Geländestreifen rechts und links der Siraße) und die über die Bebauung des Geländes zu erlassen den Bauvorschriften liegen vom Tage dieser Bekanntmachung ab 4 Wochen lang zu jedermanns Einsichtnahme im Stadthaus — Zimmer Nr. 61 — aus. Widersprüche gegen den Bebau ungsplan und die Bauvorschriften sind während der Aus- legungszeit im Stadthaus — Zimmer Nr. 61 — schriftlich cinzureichen. Nach Ablauf der Auslegungsfrist können Wider- sprücke nicht mehr geltend gemacht werden. Schwarzenberg, am 12^. November 1931. Der Rat der Stadt. — Baupolizeiamt. Leistungsfenkungen bei -er Sozialversicherung? Berlin, 13. Nov. Ueber die Absichten der Reichsregierung in der Frage der Reform der Sozialversicherung wird von zuverlässiger Seite mitgeteilt, daß einmal an eine Leistungssenküng gedacht wird, zum anderen erhebliche organisatorische V e ränderungen geplant werden. Man dmkt daran, die bestehenden 1100 Versicherungs ämter, die mit den Kreis- bezw. Stadtverwaltungen ver bunden sind, aufzulösen und die gesamte Aufsicht den Obevversicherungsämtern zu übertragen, die erforderlichenfalls Zweigstellen unterhalten sollen. Außerdem wird erwogen, auch bet den Organisationen der Dersicherungsträger Verein fachungen durchzüfiihren durch gebietsmäßige Zusammenfassung von gleichartigen Kassen. des Kaufmanns Emil Richard Trommler in Grünstädtel 21 — K 31/30 —, des Kaufmanns Carl Guido Baumgarten in Schwarzen berg — K 28/30 —, der Firma Scherfig L Kreutel, vorm. Ernst Herm. Scher- fig in Bernsbach — K 3/31 — des Lebensmittelgeschäftsinhabers Rudolf Max Beyer in Beierfeld — K13/31 —, deSüFabrikanten Hans Zimmermann in Beierfeld — des Kaufmanns Kurt Emil Heinz« in Schwarzenbera- Wildenau — K17/31 —, des Bäckermeisters Poul Hermann Dirke in Lauter i. Sa. — K 28/31 — das Gemein« und Gesonderte Überblicken; wir scheitern am Zwiespalt der Ideen und Interessen." „In Wirklichkeit fällt Gesetzgebung, Richtunggebung und Verwaltung den bürokratischen Rcssortpscilern zur Last, freilich gehemmt durch vierfachen, zerstäubenden inneren und äußeren Kampf; dermaßen gehemmt, daß nur di« armseligste Politik des geringsten Widerstandes und der zu fälligen Verlegenheitslösung librigbleibt." „Für die Gelegenheitsvorstellungen der Weimarschcn Der- legenheitsbllhne sind diese Erwägungen nicht geeignet. Wenn der Unzulänglichkeitsbewcis des politischen Bürgertums zu bringen war: dies Theater bringt ihn. Spießbürger im Parkett, Spießbürger auf der Szene; statt Goethe: Kotzebue. Nicht «in Wort, nicht ein Gedanke ist von diesen Brettern ins Volk gedrungen, langsam dreht sich die Wortmühl« und zermahlt eine Revolution, von der nichts bleibt als ein paargesättigte Konkursverwalter." «MW""""m,» Lößnitz. Spülen -es Wafserrohrnehes. Montag, den 16. November 1931, von 19 Uhr ab bis 24 Uhr erfolgt eine gründliche Durchspülung des städtischen- Masserleitungsnetzes. Da in dieser Zeit und einige Zeit darnach mit Trübungen des Wassers und Unterbrechungen des Wasserzulaufes zu-rech nen ist, wird der Einwohnerschaft nahegelegt, sich vorher mit entsprechendem Wasservorrat einzudecken. Aufschrei der Verzweiflung aus mitschul» ein weiterer Zitat aus der angeführten Schrift Nathenaus gesetzt sein. Der Demokrat, dessen Seher gabe nicht alltäglich war, schreibt im Anschluß an seine Kritik der „Wortmühle der Revolution, von der nichts übrig bleibt als ein paar gesättigte Konkursverwalter" folgendes: „Und doch gibt es ein Deutschland, ein schlafendes,, das einst- mals in der Stille erwachen wird, und dem zuliebe es lohnt, IVSkrenck cker Serien snüiü cksr lock unerwartet unsern lieben Odsrlvlirsr I. A. I,Ipp0lÜ clsr in seiner Ubrertütigksit vielen Osnerativnen unserer Oemeincke in Treue unä lüebs geäisnt Kat. Leins stille, vornekms IVessnsart sickert ikin in cken Herren seiner eksmaligsn Lckülsr unck Mt- arbeite: ein blsibsncles Qscksnken. vsrnndsek, im November 1931. Friedrichshafen, 14. Nov. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" wird vorläufig keine weiteren Passagierfayrten mehr unter- nehmen. Es ist noch ein Versuch in Aussicht gekommen, Traktoren an die Stelle der Haltemannschaften treten zu lassen. Darnach wirb das Luftschiff entleert und überholt werden. Sla-lsparkasse Schneeberg. Der vom Treuhänder geprüfte Teilungspla» für die auf. zuwertenden Spareinlagen unserer Sparkasse liegt in der Zeit vom 16. November bis mit 15. Dezember 1931 während der Geschäftsstunden bei unserer Sparkasse zur Einsichtnahme für die Glaubrger aus. Etwaige Einsprüche der Gläubiger können während der Auslegungsfrist bei unserer Sparkasse schriftlich oder zu Pro. tokoll angebracht werden. Schneeberg, am 14. November 1931. Der Stadtrat. Dr. Kleeberg, Bürgermeister, die eigenen Parteimitglieder beide Aug«n zu. Rechts hat man unwürdige Mitglieder in den alten Gesellschaftsschichten stets ausgestoßen.. . . Die Republik hat viel zu sehr Samthandschuhe an. Di« alten Schichten haben das seinerzeit nicht einmal in diesem Maße gegen ihr« eig«n«n Sippen gehabt. Und wer nichts taugte, be kam als Häuptling einen Zylinder. . . . Die Republik entschuldigt alles. Durch zu große Milde. Strenge ist unmodern, reaktionär. Ich weiß, so denken viele. Aber,so kann man nicht regieren. Es geht alles zum Teufel. ... Republik heißt ehrlich sein. Iotzt ist alles kor- sie . .... . . . man eben beim Wickel. Es war ein neckischer Zufall, daß aus gerechnet um die Revolutionsgedcnktage herum im Sklarek- Prozeß allerlei nette Geschichtchen, deren Umrisse man bisher nur ahnte, an das volle Licht der Ocffentlichkeit kamen. Die Herren, für welch« die edlen Brüder aus dem Osten „reine Automaten" gewesen sind, sind samt und sonders Schlamm geborene aus der nachnovemberlichen Zeit. Und dem einen der Brüder, dem Max Sklarek, soll der Vorsitzende der preußischen Landtagsfraktion der Demokratischen Partei, Mertens, bei den Neichstagswahlen einen Platz auf der Neichsliste angeboten haben. Gegen diese ungeheuerliche An- schuldigung, die von einem der Anwälte öffentlich erhoben wurde und die von dem angeklagten Buchhalter Tuch noch dahin erweitert wurde, man habe sogar davon gesprochen, „daß Max Sklarek demnächst Minister werde", haben sich die preußischen Demokraten nicht gewehrt, sie muß also wahr sein. Es ist also kein allzugroßer Staat zu machen mit den parlamentarischen Errungenschaften der neuen Zeit. Manch- mal läuft selbst ihren eingeschworenen Lobrednern die Galle über. So lesen wir in der linksradikalen „Welt am Montag" folgendes: „Neue Leut« r«gier«n die genialer waren als die alten trocken-pedantischen Beamten, aber auch skrupelloser ... Die linken Parteien haben die Größe ihrer Stund« ni« ver- itanden. Sie griffen ni« durch Man drückte dauernd gegen Streiflichter. Novemberliches. „Dee Dreck wird weggerüumt werben." Sang- und klanglos ist der neunte November vor- übergcgangen, der, so wollten cs die sog. republikanischen Par teien, der größte Festtag Deutschlands sein sollte. Er wurde eigentlich nur in den Leitartikeln einer gewissen Presse ge feiert, je nach dem Grade der Bildung und des Geschmackes der betreffenden Schriftleiter durch wehmütige historisch« Er innerungen und salbungsvolle Tiraden oder durch Aufwär- mung von Haßgesängen gegen die politischen Gegner. Demo kraten und Zentrum hatten auf Feiern verzichtet, und was die SPD. und das Reichsbanner diesmal an Veranstal tungen boten, muß mehr wie dürftig gewesen sein. Nirgends eine Spur von revolutionärem Schwung, geschweigcdenn von Begeisterung. Selbst die ..Festberichte" in der sozialistischen Provinzpresse atmen trotz der clichömäßigen Großsprechereien tödliche Langweile. Es ist kein Zweifel: der 9. November ist eine Angelegen heit einiger politisch verkalkter Parteifunktionär« geworden. Die Massen sind an ihm nicht beteiligt. Und es machte einen durchaus lächerlichen Eindruck, wenn der Ge- nasse Löbe an diesem Tage in völliger Verkennung der Tatsachen sich einen Aufruf an sein Volk aus dem Füllfeder- halter abquälte, der auf den Ton gestimmt war: Sie sollen nur kommen, wir sind auch noch da! Auch dieser ausgeleierte parteipolitische Heldentenor hat keine Resonanz mehr. „Sie" werden kommen, darauf kann der Herr der zeitige Reichstagspräsident Gift nehmen. Und „sie" werden u. a. auch dafür sorgen, daß die höchste Würde, welche die Erwählten des Volkes zu vergeben haben, nie wieder einem Novembcrmanne zufällt. Tageblatt » » d« «ml»haupl»annfchasl und dw E» ««rd« außerdem oeröfstMcklr Bekanntmachung«« d« SladtrSt« ,, M» SLwanenb«a und d« Amtsgericht, zu S°hanng«rg«nstadt. * ° Verlag E. M. LSrlner» Aue» Sachfen. «m »1 w» »L U»-It Al« 4« 10, Sch»«,«»,,, »1» «»saqs«» wird zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf den 9. Dezember 1931, vormittags N10 Uhr vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt. Schwarzenberg, den 13. Nov. 1931. Das Amtsgericht. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kauf manns Adolf Hirschberg in Schwarzenberg-Sachsenfeld, als alleinigen Inhaber der Firma Adolf Hirschberg, daselbst, Han del und Fabrikation von Emaillewaren, wird hierdurch auf- gehoben, nachdem der im Dergleichstermine vom 6. Mai 1931 angenommene Zwangsvergleich durch rechtskräftigen Beschluß vom gleichen Tage bestätigt worden ist. K 24/26 Schwarzenberg, den 11. Nov. 1931. Da» Amtsgericht. Als gefunden wurden abgeliefert ein Herrenfahrrad und ein Handwagen. Amtliche Anzeigen. Auf Grund der Bestimmungen der sächsischen Industrie- und Handelskammern für di« nach 8 36 d«r Reschs gewerbe- ovdnung zu vereidigenden Sachverständigen für Maschinen wesen ist Hey: Fabrikdirektvr Karl Lohs in Aue, Goethestr. 10 als Sachverständiger für Maschinenwesen vereidigt worden. Planen, den 13. November 1931. Die Industrie- «nd Handelskammer. Unter dem Viehbestände des Gutsbesitzers Walter Weiß flog in Raschau Nr. 66 ist die Maul- und Klauenseuche aus gebrochen. Sperrbezirk ist in Abänderung der Bekannt machung der Amtshruptmannschaft vom 11. November 1931 (Erzgebirgischer Volksfreund Nr. 265) der Ortsteil zwischen der Hirtbrück und der Straße nach Pöhla. Beobachtungsgebiet und Gefahrenzone bleiben dieselben wie in vorgenannter Bekanntmachung. Auf die in ortsüblicher Weise Lekanntgegebenen Vor schriften wird nochmals besonders hingewiesen. Schwarzenberg, den 14. November 1931. , Die Amtshauptmannschaft. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Tabak warenhändlers Max Dautenhahn in Schneeberg, Greifberg 12, wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Verzeichnis der bei der Schlüßverteilung zu berücksichtigenden Forderungen sowie zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin bestimmt auf den 11. Dezember 1931 vorm. 9 Uhr. Die Vergütung des Verwalters wird auf 150 NM., der Betrag der ihm zu erstattenden Auslagen auf 1,70 NM. festgesetzt. Schneeberg, den 12. November 1931. Das Amtsgericht. In den Konkursverfahren über die Vermögen 1. der Firma Carl Weber, G. m. b. H. in Mittweida i. Erzg.. — K17/24 —, 2. des Bauunternehmers Alfred Moritz Dehnel in Raschau — K9/29 —, 3. der offenen Handelsgesellschaft Ficker L Drechsel in Berns bach — K 10/30 —, 4. des Bauunternehmers Gustav Hermann Ficker in Berns bach — K 11/30 —, Mit dem Ruhm des 9. November ist noch vieles andere zu Bruche gegangen, was in den vergangenen Jahren dem " id herrlich angepriesen worden ist. Man Zeiten der Presseunfreiheit und der Not verordnungen nicht offen sprechen, und nur begnügen uns mit ein paar Zitaten, die aus der Feder eines Ministers des neuen Regimes stammen, eines Mannes also, der es wissen mußte. Rathenaus Schrift: Der neue Staat, di« 1922 erschien«» ist, enthält folgende Sentenzen, die zum Nachdenken