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Der Freistaat Sachsen plant den Ausbau des durch Hoch- wasser zerstörten Breitenbaches in den Fluren Johanngeorgen stadt und Wittigsthal. 88 24, 33 des Wassergesetzes. Die Unterlagen liegen sowohl hier als auch bei der Streckenleitung II des Straßen, und Wasserbauamtes in Wit tigsthal (Wittigsthaler Hof) zur Einsichtnahme aus. Etwaige Einwendungen sind binnen zwei Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei der Amts- hauptmannschaft Schwarzenberg anzubringen. Die Beteilig, ten, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruch. Auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhende Ein wendungen werden durch den Fristablauf nicht ausgeschloffen. W. W.-L. 13/31. Di« Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 12. Nov. 1931. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den EesckMsstellen des „Erzaebirgischen Dolksfreunds* in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg cingeichen werden Im hiesigen Handelsregister ist eingetragen worden: 1. Am 28. Oktober 1931 auf Blatt 413, die Firma Hermann I. Nötzold in Radiumbad Oberschlema betr.: Die Firma ist er- loschen. 2. Am 12. November 1931 auf Blatt 229, die Firma Pau Dautenhahn in Schneeberg betr.: Paul Oswald Dautenhahn ist als Inhaber ausgeschieden, Emilie Pauline August« verw. Tautenhahn geb. Poppitz in Schneeberg ist Inhaberin. Amtsgericht Schneeberg, 12. November 1931. Neustädlel. Slrahensperrung. Am Sonntag und Montag, den 15. und 16. November 1931 wird die Staatsstraße Schneeberg—Eibenstock—Karlsbad in der Flur, der Stadt Neustadtel zum Jahrmarkt für den Kraftfahrverkehr, mit Ausnahme der Staatlichen Kraftwagen der Autolinien Aue—Eibenstock und Plauen—Annaberg, auf Grund der von der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg erteilten Genehmigung gesperrt. Der Verkehr wird auf die Trebrastraße verwiesen. Neustadtel, den 12. November 1931. Der Stadtrat. Die Franzosen bereisen ein neues Mittal vor. Blödsinn in vier Punkten. Ueber den augenblicklichen Stand der deutsch-französischen Verhandlungen herrscht im Einzelnen völlige Unklarheit. Die französische Regierung hat scheinbar kein großes Interesse daran, das Neichskabinett mit seinen Absichten in amtlicher Form schnellstens bekannt zu machen. Eie beschränkt sich darauf, einen Bericht über die Ausführungen des Minister präsidenten Laval vor den vereinigten Kammerausschüssen wiederzugeben, aus denen man nichts Positives entnehmen kann, und Stimmungsmache durch die Pariser Presse treiben zu lassen. Es ist die alte Methode des „Zappelnlassens", die hier wieder einmal angewendet wird, wobei nicht einmal aus die einfachsten Regeln des diplomatischen Anstands Rücksicht genommen zu werden scheint. So ist der französische Botschaf ter in Berlin am Donnerstag Mittag bereits von seiner Pariser Informationsreise nach Berlin zurückgekehrt, es ist ihm aber gar nicht eingefallen, sich mit Brüning in Verbin dung zu setzen, obwohl er weiß, daß der Kanzler einige Tage von Berlin abwesend sein wird. „Im allgemeinen beurteilen politische Kreise den Stand der diplomatischen Fühlungnahme über die weitere Entwicke lung der Neparationsfrage recht zuversichtlich", so heißt es in einer am Donnerstag abend herausgegebenen Mitteilung, der halbamtlicher Eharakter Leizumessen ist. Woher die Herren in der Berliner Wilhelmstraße diesen Optimismus nehmen, ist völlig rätselhaft. Weder die nun ziemlich feststehende Ein- bcrufung des Sonderausschusses der Bank für internationale Zahlungen, noch die Aussicht, daß dann eine große Nepara- tionskonferenz zusammentretcn werde, können doch Veran lassung zu Freudensprüngen sein. Zumal in Berlin doch die Ausführungen des Pariser „Excelsior" bekannt sind, die als Versuchsballon anzusehen sind. In dem Blatte wird behaup- tet, daß der Standpunkt der französischen Regierung sich in vier Punkte zusammenfassen lasse. Danach soll erstens der Sonderausschuß genau begrenzte Vollmachten haben. Zwei- tens soll die deutsche Lage geprüft werden, aber die deutsche Zahlungsfähigkeit soll dabei als etwas Feststehendes angesehen werden. (Der „Excelsior" bemerkt hierzu, wir seien ein reiches Volk, das nur durch schlechte Verwaltung seinen Kredit zer- stört habe.) Nach dem dritten Punkt will Frankreich sich da- gegen wehren, daß die Neparationen den kurzfristigen Kre- diten geopfert werden sollen. Viertens wird die Regelung der Reparationen von einer parallelen Schuldenherabsetzung durch die Vereinigten Staaten abhängig gemacht. Wenn auch eine amtliche französische Bekanntgabe der Pläne noch fehlt, so ist doch aus der Tendenz der unwider sprochen gebliebenen vier Punkte des „Excelsior" deutlich zu erkennen, daß die Franzosen auf ihrem bisherigen Stand- punkt der Unterdrückungspolitik verharren. Kommissionen und Konferenzen werden, wie immer, nur die Umrahmung für ein neues französisches Diktat sein. Me Herren in Paris haben also immer noch nicht begriffen, worum es geht. Sie halten noch immer Nebensächlichkeiten und Aeußerltchkeiten für das Wichtige. Wohl können sie — sehr zum Schaden der ganzen Welt — die natürliche Entwickelung der Dinge hem men, sie werden aber auf die Dauer nicht verhindern können, daß die Tatsachen über den unzeitgemäßen machtpolitischen Dünkel hinwegschreiten. G» Laval berichtet. Paris, 12. Nov. Ministerpräsident Lavalhat heute vor den vereinigten Kammerausschüssen für auswärtige Angelegen- Helten und Finanzen über die Lage berichtet. Gr hat dabei u. a. die seine Berliner Reise betreffenden Fragen ange schnitten und die Ausschüsse über seine kürzlichen Bespre- chungen mit Präsident Hoover unterrichtet. Er gab namentlich bekannt, daß nach Prüfung der Lage in Europa und in Son derheit in Deutschland Präsident Hoover und er darüber einig gewesen seien, daß die Initiative für die Einberufung des im Poungplan vorgesehenen beratenden Sonderaus schusses ergriffen werde. Erst nach Einbringung des Be richtes der Sachverständigen würden die Regierungen die De- dingungen und Bestimmungen der neuen Regelung, die für die Depr-ssionspertode in Kraft treten soll, ins Auge zu fassen haben. Auf die Frage eines Abgeordneten erwiderte Laval, daß hinsichtlich der Reparationen und Kriegs- schulden er die Freiheit der französischen Regierung vorbe- halten habe, genau wie Präsident Hoover diejenige seiner Negierung. * Ergänzend berichtet Havas hierzu, daß Laval betreffend die Schulden, und Neparationsfrage erklärt habe, beide Probleme seien von Hoover und ihm in voller Offenheit erörtert worden und eine Regelung wegen der Kriegsschulden habe als realisierbare Hypothese, sobald die Umstände dies ge statteten, ins Auge gefaßt werden können. Der Ministerpräsi dent habe sich auch vor dcn Ausschüssen über die Berliner Verhandlungen eingehend geäußert und sehr charakteristische Einzelheiten über die Möglichkeiten einer deutsch-fran zösischen Zusammenarbeit sowie über die Schaffung der gemischten deutsch-französischen Kommission gegeben. o 0 Englische Warnung an Frankreich. London, 12. Nov. Die politischen Kreise Englands haben schon aus der Guildhallrede des Premierministers entnommen, daß zwischen der britischen und der französischen Regierung sehr gegensätzliche Auffassungen in der Beurteilung der deut schen Lage bestehen. Selbst die franzossnfreundliche englische Presse, wie die „Morningpost", äußert sich sehr verstimmt über die „kaltschnäuzigen Kommentare", die man in Paris der Prioritätsfrage von Reparationen oder Privatschulden widmet. Sie bedauert es ganz besonders, daß man in der französischen Hauptstadt eigentlich nicht begreife, wie sehr die Lösung der Mischenden Weltfinanzkrise von der richtigen Behandlung der Neparationsfrage abhängt. Sie warnt davor, daß der Bogen iberspannt wird, und erinnert an die Worts Macdonalds in )er Guildhallrede, daß die Rückkehr Englands zum Goldstan- >ard nur im Zusammenhang mit den großen Problemen ein- chließlich Schulden und Reparationen zu lösen sei. Die Zeitung macht noch darauf aufmerksam, daß die Hauptwaffen, über die England Frankreich gegenüber in dem diplomatischen Kampfe verfüge, der nunmehr beginnen dürfte, jene rund 120 Mil- tonen Pfund Sterling kurzfristige Gelder eien, welche die Pariser Danken in London liegen haben. Eg sei also nicht richtig, daß Frankreich an dem Problem der Privatschulden nicht interessiert ist. Auf dem Umwege über London sei es genau so daran beteiligt, wie England selbst. « « Paris, 12. Nov. Die deutsche Delegation der deutsch- von Staatssekretär Trendelenburg in Paris eingetrofsen. französischen Wirtschaftskommission ist heute unter Führung! Berlin vor dem Zusammenbruch. Hilferuf Sahms an das Reich. Berlin, 12. Nov. In der Stadtverordnetenversammlung teilte Oberbürgermeister Sahm mit, daß es trotz größrer Sparsamkeit nur möglich gewesen sei, den Fehlbetrag von 92 Millionen auf rund 67 Millionen Mark zu verringern und daß mit einer weiteren Herabdrückung des Fehlbetrages kaum zu rechnen sei. Durch praktische Zusammenarbeit aller städti- schen Organe müsse man versuchen, die Stadt vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Bei den Steuern betrage der Einnahmeausfall 35 Millionen Mark. Die der Aufwandsberechnung zugrundegelegene Durchfchnittszifser von 185 000 Wohlfahrtserwerbslosen sei schon am 1. September nahezu erreicht worden. Unter den zehn größten Städten Deutschlands werde diese Ziffer nur von Breslau übertroffen. Das Notprogramm sähe Einsparungen oder Mehr einnahmen im Betrage von rund 23,9 Millionen Mark vor. Trotz weiterer Einsparungen werde es in kürzester Zeit ohne durchgreifende Hilfe von Reich und Land nicht mehr möglich sein, weiter zu wirtschaften. Die Stadt Berlin habe das getan, was in ihren Kräften stand. Nun richte sich sein Ruf um weitere dringende Hilfe an Reich und Staat. Wachsende Selbslmorbzisfern. Die meisten Selbstmorde in Berlin und Sachsen. Berlin, 12. Nov. Der Reichsinnenminister hat, wie wir gestern schon mitteiltcn, dem Reichstag eine neue Denkschrift über die Gesundheitsverhältnisse im Deutschen Reiche vorge legt. Aus ihrem Inhalt sind gerade im Hinblick auf die wür gend« Poungnot und di« Folgen des unseligen Erfüllungs wahns di« wachsenden Selbstmordziffernim Reich von besonderem Interesse. Bei einem Vergleich der verschie denen Landesteile ergeben sich bedeutende Unterschied«. 1929 waren in Berlin mit 4,22, sowie in Sachsen und Anhalt mit 4,09 Fällen auf 10 000 Lebende die meisten Selbst- morde zu verzeichnen, während Oberschlesien mit 1,2 und die Grenzmark Posen-Westpreusen mit 1 die geringsten Selbst- mordziffern aufzuweisen hatten. In den deutschen Großstädten st die auf 10 000 Einwohner berechnete Selbstmordziffer von 2,8 im Jahre 1928 auf 2,9 und 3,2 in den Jahren 1929 und 1930 gestiegen. Die Generalaussprache im Wirlschaflsbeiral beende». Berlin, 12. Nov. Die aus den Mitgliedern des Wirt- 'chaftsbeirates der Reichsregierung gebildeten beiden Ausschüsse für Fragen der Produktionskosten und ) reise und Fragen des Zinses und Kredites haben )re Generalaussprache unter. Vorsitz des Reichskanzlers heute zu Ende geführt. Die Rsichsregierung wird nunmehr, währen der nächsten Tage unter Leitung der nächstbeteiligten Reichs- Minister in Einzelberatungen mit den Ausschußmit gliedern die Formulierung von Leitsätzen über Li« Gestaltung des Wirtschaftsprogramms vorbereiten. Diese Leit sätze sollen den beiden Ausschüssen, die nach dem Bußtag wieder tagen, zur endgültigen Begutachtung vorgelegt werden. Die Eisenbahner lehnen den Schiedsspruch ab. Berlin, 12. Nov. Der Einheitsverband der Eisenbahner Deutschlands hat den am Mittwoch gefällten Schieds spruch abgelehnt. Berlin, 12. Nov. Die beiden Delegationen für die deutsch-schweizerischen Handelsvertrags- Verhandlungen, die vor kurzem in Dern begonnen haben, sind heute hier zusammengetreten. Berlin, 12. Nov. Neichswirtschaftsminister Warmbold Hai gestern die erste Besprechung mit den russischen Delegierten für die deutsch-russischen WirtschaftsverHand lungen gehabt. Die offiziellen Verhandlungen werden am Sonnabend beginnen. Berlin, 12. Nov. Am Anhalter Bahnhof wurde ein Oesterreicher unter dem Verdacht der Devisensch! ebung festgenommen. Man sand bei ihm 4000 Schilling und größere Mengen deutschen Geldes. Berlin, 13. Nov. Der Polizeipräsident hat das Verbot der „Deutschen Zeitung", das ursprünglich bis zum 17. No- vember gelten sollte, aufgehoben.