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Gärtner» Aue» Sachse«. «k» « »d »e. «nü »«I«4» Sch«»»», 10, s<-»«r,md«r,«« vr-elanrqnkli »«»d«»» wnftchft» «,»n,ft, «, N-ch«Mm «M»«»d« ««KM» »I» « Uhr kl d« »«»Lilchem« »««. «» »«sihr ftr »I, «iftah», d« »ML« «a »«,«<<»« I«t>«n,i r«,. !«ck« m, b»s»»I« «,«, wir» E ^grkm. «4 »I4I ft, dl, «Ich«,kitt d« dun» MZKAMMAE lch,»A«tt«,»« b«me»»« I«l>«M«i>rach«. Zahlung- »««r«! «» Kd«»«,» ,,Nm «atÄk al« »kht mrUobm«. -W«,.sch«ft»N««« I», Am, Ldh-itz, Schnnlxr, und Sch wer,«, der,. Nr. 260. Sonnabend, den 7. November 1931. 84. Iahrg. Amtliche Anzeigen. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Schuh- machermeisters Julius Frahs in Bockau wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Ein wendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Dermögensstücke der Schlußtermin auf Freitag, den 27. November 1931, mittags 12 Uhr vor dem Amtsgericht Aue bestimmt. K 6/31 Amtsgericht Aue, den 5. November 1931. Quamiso im Zenlrumsausschuh. «ute, die nicht alle werden, hatten die-Sitzung des Aus- schusses der Zentrumspartei, die am Donnerstag in Berlin stattgefunden hat, „mit Spannung" erwartet. Sie glaubten in ihrer Einfalt, es würde da der Vorhang von dem ver- schleierten Bilde gewisser bevorstehender innenpolitischer Ver änderungen hinweggezogen werden, über welche die Gazetten der Linken in den letzten Tagen nicht genug Sensationsmel- düngen verbreiten konnten. Dabei ist es doch längst heraus, daß in dem demokratischsten aller deutschen Zeitalter die Poli tik weder in den Parlamenten noch in den Parteien oder Parteiausschiissen gemacht wird, sondern In averengsten Kon- ventikeln. Die Ergebnisse der Geheimverhandlungen werden dann nicht etwa sedermann auf die Nase gebunden, sondern es wird für die Oeffentlichkeit ein Quamiso (die berlinische Abkürzung von Quatsch mit Sauce) darum gemacht, der nichts- oder vielsagend oder beides zugleich ist. * Der Parteiführer Prälat Kaas hat vor dem Ausschuß der Zentrumspartei im Hinblick auf die Gerüchte über eine Koali tion zwischen Zentrum und NSDAP, erklärt, seine Partei habe Wichtigeres zu tun, als sich mit dem „koalitionspolitischen Gerede" auseinanderzusetzen. Im übrigen hat er seine Aus führungen in dem bekannten Hell-Dunkel gehalten, welches bas Kennzeichen jeder neuzeitlichen Politik und der Parteien politik im besonderen ist. Cs ist ihm aber nicht gelungen, den Eindruck zu verwischen, daß das Liebeswerben gewisser Füh rer des Zentrums um die NSDAP., das recht heftig eingesetzt hatte, bisher umsonst gewesen ist. Der Anschlag auf die Harz burgfront. ist mißlungen, über diese Tatsache können auch die ausgeklügelten Redewendungen des Herrn Kaas nicht hinweg, täuschen. O So ein kleines bißchen wird aber die Tuchfühlung nach rechts aufrecht erhalten. Man hat die Hoffnung nicht auf- gegeben, die Rechtsopposition zu spalten. Schade, daß sich der Kanzler an diesem Manöver, das er doch den Parteitaktikern überlassen sollte, in eigener Person beteiligt. Es erhöht sein Ansehen keineswegs, daß er sich auf der Ausschußtagung (nun schon zum zweiten Male) in dunklen Drohungen gegen Unbekannt ergeht. Wenn Herr Dr. Brüning gegen die Deutschnationalen oder die Deutsche Volkspartei etwas auf dem Herzen hat, so soll er das doch ruhig sagen, jedenfalls geht es nicht an, mit Enthüllungen immer nur zu drohen. Das läßt sich mit dem „ungeheuren Ernst der gegenwärtigen Lage", von dem der Kanzler sprach.,nicht vereinigen. Die Ausmer zung des geheimen Kommissars zur Bekämpfung des Nechts- radikalismus jm Neichsinnenministerium, des Zentrumsman nes Dr. Spiecker ist im übrigen als eine Verbeugung vor der gesamten Opposition der Rechten zu werten. Denn Herr Spiecker steht völlig auf dem Standpunkt seines vor ihm in der Versenkung verschwundenen Busenfreundes Dr. Wirth, der mit seinem „der Feind steht rechts" keinen Unterschied zwischen NSDAP, und Deutschnationalen machte. « Im allgemeinen hat die Tagung des Zentrumsausschusses gezeigt, daß auch in der Partei, welcher die beiden größten Lichter am Regierungshimmel, Brüning und Stegerwald, an gehören, die allgemeine Lage, sowohl innen, als außenpolitisch, als fast hoffnungslos angesehen wird. Beide Männer sind In das Lager der Pessimisten übergegangen. Es ist erst ein paar Tage her, daß der Kanzler erklärte, das Günstige und Ungünstige In der Lage des deutschen Volkes stände wie 60:80, hielt sich also die Waage. Heute glaubt weder Herr Dr. Brü- ning noch irgend ein anderer prominenter gentrumsmann an die Richtigkeit dieser Relation. G» In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des am 8. März 1931 in Lauter verstorbenen Steinsetzmeisters Gusta Eduard Weißflog in Lauter wird zur Prüfung nachträglic angemeldeter Forderungen zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksich tigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 9. Dezember 1931, vorm. 9 Uhr von dem unterzeich neten Amtsgerichte bestimmt. Die dem Konkursverwalter zu gewährende Vergütung wird auf 150 RM. und dessen baren Auslagen auf 12,40 RM. festgesetzt. K 22/31 Schwarzenberg, 5. Nov. 1931. Das Amtsgericht. „Ganz schwere und Harle Mahnahmen." Berlin, 5. Nov. Auf der Tagung des Reichsausschusses der Zentrumspartei hielt Reichskanzler Dr. Brü ning eine längere Rede Uber die politische Lage. Er er klärte u. a.: Man kann mit Notverordnungen nicht auf die Dauer so regieren. In Deutschland gibt es noch sehr, viele Leute — und dazu gehören auch manche Parteiführer — die offenbar den ganzen ungeheuren Ernst -er gegenwärtigen Lage noch immer nicht klar erkannt haben. In diesem Zusam menhang erwähnt der Reichskanzler, daß der Beschluß der Deutschen Volkspartei, den Reichstag im Sommer zusammen treten zu lassen, Deutschland an einem einzigen Tage 220 Millionen Mark an Devisen gekostet habe. Mit erhobener Stimme erklärt er: Wenn die Deutsche Volkspartei es nicht anders wolle, dann könne einmal eine recht gründlich« Aus einandersetzung mit ihr stattfinden. Aber lieber,/ so fährt er fort, würde ich es sehen, wenn man sich endlich zu gemeinsamer Arbeit zur Rettung des Vaterlandes zusammenfinden würde.' Die Verschuldung Deutschlands ist, fuhr der Kanzler fort, im wesentlichen eine ausländische in ausländischer Währung. Trotzdem darss die Reichsregicrunq die Mark dem Pfund unter keinen Umständen folgen lassen. Ich werde mich bis zum äußersten gegen jede inflatorische Maßnahme stemmen. Die Selbstkosten der deutschen Wirtschaft müssen allerdings ge senkt werden, um sie konkurrenzfähig zu erhalten. Dieses Problem ist aber nicht zu lösen durch einseitige Lohnsenkung, denn das würde nichts weiter zur Folge haben als eine weitere Einschränkung der Kaufkraft, und damit die Wirtschaft selbs schädigen. Es muß möglich sein, daß die einzelnen Berufs gruppen sich friedlich verständigen, und das wird gelingen bei gegenseitigem aufrichtigen Verständigungswillen. Dr, Brüning kündigte dann an, daß Deutschland auch ohne Reparationslnsten 1932 nicht um weitere ganz schwere und harte Maßnahmen auf allen Gebieten herumkommen werde. Nach dem Kanzler sprach Reichsarbeitsminister Steger - wald, der u. a. eine innere Stillehaltepolitik ankündigte und betonte, daß Deutschland und die Welt noch nicht auf der untersten Stufe des Abstiegs angelangt seien. Stegerwald schloß mit den Worten: Der Staat ist noch lanae nicht am End« seiner Kraft angelangt. Wenn dafür gesorgt ist, daß die Men- schen-nicht zu hungern brauchen, dann wird es auch möglich sein, äußerstenfalls mit dem Aufgebot aller staatlichen Macht nüttel Ordnung zu schaffen. Man darf sich nicht Illusionen hingeben, man darf aber auch nicht ständig jammern. Zwischen Illusionen und ewigem Gejammer ist noch eine breite Mittel- straße. Die muß das deutsche Volk im nächsten Winter be schreiten. Dann wird es wieder auf festem Boden zum Auf stieg gelangen können. * * * Der Zusammenbruch. Berlin, 5. Nov. Nach Mitteilung des Statistischen Reichs- amtcs wurden im Oktober 72 Aktiengesellschaften mit einem Nominalkapital von 30 Millionen RM. aufge- löst, darunter 24 wegen Konkurseröffnung. Weiter wurden aufgelöst: 420 Gesellschaften mbH. (darunter 124 von Amts wegen gelöscht), 1426 Einzelfirmen und Personalgesellschaften (darunter 141 von Amts wegen gelöscht) und 135 Genossen- schäften. Ein Fünftel -er -eulschen ArbeilskrSfle erwerbslos. Berlin, 5. Nov. Wie in dem neuesten Wochenbericht des Instituts für Konjunkturforschung ausgeführt wird, ist seit Juli d. I. die Arbeitslosigkeit, die vordem die ersten Ansätze zu einer leichten Besserung zeigte, erneut stark ge- stiegen. Die deutsche Wirtschaft verfügt über einen Bestand von etwa 21 Millionen Arbeitskräften (Arbeiter und Ange- stellte), die für den Arbeitsmarkt in Frage kommen. Don diesem Bestand stehen gegenwärtig nur noch 16—17 Millionen in Arbeit. Mehrals derfünfteTeil ist vom Produk- tionsprozeß und damit vom Bezug ursprünglichen Einkommens ausgeschlossen. Die Volkspartei gegen Brüning. Berlin, 5. Nov. Der Pressedienst der Deutschen Volks Partei verbreitet ein« Erklärung zu den An- griffen, di« Reichskanzler Dr. Brüning auf der Tagung des Reichsparteiausschusses der Zentrumspartei gegen dis Deutsche Volkspartei gerichtet haben soll. Nach dem Bericht einer Kor- respondenz soll der Kanzler gesagt haben, durch den Beschluß der Deutschen Dolkspartei auf Einberufung des Reichstages im vorigen Sommer habe Deutschland an einem Tage 220 Millionen Devisen verloren. Die Deutsche Dolks partei bemerkt dazu, der Reichskanzler habe selbst im Sommer und später stets anerkannt, daß eine solche Beschuldigung ledig lich agitatorischer Natur und sachlich nicht begründet sei. Die Dolkspartei würde es bedauern, wenn derartige agitatorische Angriffe erfolgt wären, die ihr die Fortsetzung ihrer loyalen Haltung dem Reichskanzler gegenüber unmöglich machen würden. * Prefsesiimmen. Berlin, 6. Nov. Die D. A. Z. schreibt: Nach der weltwirt- schaftspolitischen Seite hin beanspruche neben dem neuen Ver sprechen des Kanzlers, er werde sich bis zum Aeußersten gegen alle inflatorischen Maßregeln zur. Wehr fetzen, besondere Aust merksamkeit sein« Erklärung über die Notwendigkeit, ein« größer« Elastizität der Tarifverträge zu erreichen, und zwar im Wege der Verständigung. — Die Börsenztg. schreibt, der Reichskanzler hätte parteipolitische Aeußerungen in diesem Augenblick seinen Parteifunktionären überlassen sollen. Die Oeffentlichkeit, das deutsche Doll und die Welt erwarteten in einer Zeit, in der das furchtbarste Weltgewitter sich zusammen ziehe'und über Deutschland sich zu entladen drohe, etwas an deres von dem Führer der deutschen Politik. — Der Tag und der Lokalanz. fordern, daß klargestellt werde, ob der Kanzler tatsächlich von „Brunnenvergiftung" und „Unanstän digkeit" gesprochen habe. — Die Ge rmania unterstreicht die Einmütigkeit und Geschlossenheit des Zentrums, das sich zu jener Politik der nötigen Sachlichkeit .bekannt habe, die in der Persönlichkeit des Reichskanzlers Brüning verkörpert sei. — Nach Auffassung -er Voss. Ztg. ist auf der Zentrums- taaung die Führerstellunq Brünings so stark zum Ausdruck gekommen, daß an irgendwelche Schwankungen und Schwen kungen seiner Partei in absehbarer Zeit nicht zu denken ist. — Der Börsenkurier siebt in den Reden eine Klärung in >em „merkwürdigen Helldunkel" der Presseerörterungen über üe neuen Koalitionsmöglichkeiten. Das Ziel der Politik -es Zentrums sei, während des Winters keinerlei Störungen im Innern und keinerlei Beunruhigung des Auslandes, von ressen Vertrauen zu Deutschland bei den kommenden Ent- cheidungen soviel abhänge, aufkommen zu lassen. — Der .Vorwärts unterstreicht die Ablehnung eines Zusammen gehens des Zentrums und der Nationalsozialisten. Der Kurs des Zentrums bleibe unverändert. „Reichskanzler Schleicher". Groener wehrt sich. Berlin, 5. Nov. In einem Morgenblatt ist unter der Ueberschrift „Reichskanzler Schleicher" behauptet worden, daß der eigentliche politische Leiter des Neichsinnen- ministeriums der Generalleutnant von Schleicher, der Chef des Ministeramts im Wehrministerium, sei. So z. B. laufe der Aktenverkehr auch des Reichsinnenministeriums bei dem Generalleutnant im Reichswehrministerium zusammen. Zu diesen Behauptungen stellt Reich Minister Groener bst, daß er sich weder von einem ihm unterstellten Offizier noch einem ihm unterstellten Beamten in seinen Entschlüssen beeinflussen lasse. Er sei Mann genug, um sein« Entscheidun- gen treffen zu können. Was die Behauptungen des Blattes im einzelnen betreffe, so wird vom Reichsinnenministerium mitgeteilt, daß lediglich während der Erkrankung -es Mini sters Groener zur Vereinfachung des Geschäftsganges die dem Minister vorzulegen-en Akt«n des Reichsinnenministeriums d«m Minister im Reichswehrministerium vorgelegt wurden. Jetzt befindet sich Minister Groener selbstverständlich im Reichs- nnenministerium ohne jede militärisch« Begleitung. Auch -I« -arstellung des Ausscheidens des Ministerialdirektors Spiek er aus dem Reichsinnenministerium ist völlig entstellt wie- »ergegeben. Spiecker war seinerzeit von dem früheren Reichs- nnönminister Severing mit einem besonderen Dienstauftrag auf Privat-ienstvertrag eingestellt worden. Im Nahmen der allgemeinen Sparmaßnahmen der Reichsregierung hat jetzt Minister Groener diesen Auftrag zum 31. Dezember L. I. ge kündigt. Spiecker ist auf eigenen Wunsch bis -um Ablauf der Kündigungsfrist beurlaubt worden. Die Aufgabe Spiecker» wird in Zukunft von den etatmäßigen Ressorts erledigt. ' 4 —. Der Kanzler kündig! weilere Lasten an.