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M Tilgungsplan OMlse Beratungen t« Lerttn und muß er zur / Der Zusammenbruch -er Landwirtschaft. Berlin, 3. Nov. In der Zett vom 26. September bis 26. Oktober wurden im pommerschen Osthilfegebiet 5 2 gwangs - Versteigerungen neu eingeleitet, von denen 41 auf Be trieb« unter hundert Hektar entfallen. Außerdem wurden be 16 Betrieben in derselben Zeit Zwangsvevwaltungen neu ein geleitet. Bei 21 Betrieben, wurden Zwangsversteigerungen durchgefiihrt. Endgültiges Ergebnis -er englischen Wahl London, 2. Nov. Die vollständigen Zahlen über die Unterhauswahl liegen setzt vor. Von den 615 Par lamentssitzen, die zu vergeben waren, entfielen 664 auf die Anhänger der Nationalregierung, 50 auf deren Gegner und 11 auf unabhängige Liberal« und Unabhängige. Kommunisten oder Mitglieder der „Neuen Partei" wurden nicht gewählt. treffen. Botschaftsrat Forster legte hierauf am Fuße des Gedenksteins des deutschen Kriegerfriedhofes einen Kranz nieder. Weitere Kranzspenden wurden uiedergelegt von Frau Forster für die deutschen Frauen, vom Deutschen Hilfsverein in Paris durch dessen Vorsitzenden Paul Block, ferner von Pastor Dahlgrün namens des Volksbundes deutscher Kriegs gräberfürsorge und von einem Mitglied des Kirchenvorstandes für die deutsche evangelisch« Gemeinde in Paris. schlossen beschritten werden! uns heute vor den Gräbern unserer gefallenen Volksgenossen Ratingen (Rheinland), 3. Nov. Der Ortsverein Ratingen nd di« Mitglieder der Stadtratsfraktion der SPD. erklärten h«n Uebertritt zur Sozialistischen Arbeiter- Partei. Welt bedrohen. Schwierig und vielleicht auch langwierig mag der Weg wohl sein, der im Zusammenwirken aller uns aus dem gegenwärtigen Glend wieder zu besseren Lebensbedin gungen emporführen soll. Wird er aber beschritten, so wird auch zum Ziele führen. Möge er schnell und ent- )ritten werden! Das ist der Wunsch, mit dem wir -aushaltsausfchutz am 19. November. Berlin, 2. Nov. Der Haushaltsausschuß des Reichstags ist zum 19. November einberufen worden. Die Tagesordnung ist sehr umfangreich und enthält 50 Einzelpunkte. Die Erledigung des Beratungsstoffes wird mehrere Wochen in Anspruch nehmen. II. a. werden die Anträge auf Einführung einer Pensionshöchstgrenze und auf Abänderung der letzten Notverordnung behandelt werden. Der Volkswirtschaftliche Ausschuß des Reichstags tritt am Mittwoch zusammen, um zunächst die Anträge über das Zu gabewesen zu beraten. Am Freitag folgt der Sozialpolitische Ausschuß, am Montag näMer Woche der Siedlungsausschuß, dem die Richtlinien über die Erwerbslosensiedlung zur Stel lungnahme vorgelegt werden sollen. Der Ruck nach rechts. Ein Nationaler Block in Bulgarien. Sofia, 2. Nov. Gestern fanden in 19 Städten und etwa 900 Dörfern Gemeindewahlen statt. Der Nationale Block erhielt 256 898 Stimmen, di« Kommunisten, die stark zu- rückgegangen sind, 50 753 und di« demokratische Vereinigung 31 504 Stimmen. Die Niederlage der SPD. in Mecklenburg. 26 Mandate verloren. Schwerin, 2. Nov. Wie bereits gemeldet, fanden am Sonntag in Mecklenburg-Schwerin die Amtsvertreterwahlen statt. Aus den 10 Amtskreisen: Parchim, Rostock, Schwerin, Güstrow, Waren, Hagenow, Malchin, Ludwigslust, Wismar und Grevesmühlen liegen jetzt folgend« amtlich« Ergebnisse vor (die Bergleichsziffern Ler letzten Reichstags wähl in Klam mern): NSDAP. 90 556 (54 085) Stimmen, 90 (3) Mandate. SPD. 67 849 (83 576) Stimmen, 68 (94) Mandate. KPD. 21302 (19 343) Stimmen, 19 (5) Mandate. Das Bürgertum war in zahlreiche Einzelnsten zersplit tert. Auf diese Listen wurden insgesamt 39 778 Stimmen mit 36 Arandaten erreicht. Außerdem hatte Lev Christlich-soziale Volksdienst im Amt Waren ein« besondere Liste aufgestellt, die mit 804 Stimmen ein Mandat erhielt. Große Verluste der Arbeiterpartei auch bei den Gemeindewahlen. London, 3. Nov. Bei den gestrigen Gemeindewahlen in mehr als 300 Städten und ländlichen Wahlkreisen waren, ebenso wie bei den letzten Parlamentswahlen, große Ver. lust« der Arbeiterpartei zu verzeichnen. Brust. Bei den Tätern handelt es sich um Mitglieder des Sportklubs „Röte Boxer" aus dem Stadtteil Hörde, die Anzeige gebracht worden sind. Schlägerei zwischen Faschisten und Antifaschisten. Paris, 2. Nov. Zu ernsten Zwischenfällen kam es gestern in Thambery nach einer Gedenkfeier ehemaliger italieni scher Frontkämpfer. Im Anschluß an die Friedhofsfeier fand in einem Italienern gehörenden Hauss eine faschistische Ver anstaltung statt, bei der es zwischen Faschisten und Antifa schisten zuschwerenSchlägereien kam. Der italienische Dizekonsul von Lhambery und ein Beamter des dortigen Konsulates sowie der italienisch« Vizekonsul von Albertville wurden nicht unerheblich verletzt. Die Polizei mußte ein greifen, um die Ordnung wiederherzustellen. Auch in Nizza ereigneten sich gestern im Anschluß an die Einweihung eines Denkmals zur Erinnerung an die während des Krieges ge- fallenen Italiener ernstere Zusammenstöße zwischen Faschisten und Antifaschisten, wobei mehrere Manifestanten verletzt wurden. Ferner kam es in Lnon und Dijonzu Zusammen stößen zwischen italienischen Faschisten und Antifaschisten. Neue Umsatzsteuer-Bestimmungen. Berlin, 2. Nov. Das Reichsfinanzministerium teilt mit: Die Steuerpflichtigen mit einem steuerpflichtigen Jahres- Umsatz von über 20 000 NM. haben nach der Ver ordnung vom 25. Juni 1931 für die Umsatzsteuer nicht mehr vierteljährlich, sondern monatlich Voranmeldungen abzu geben und entsprechende Vorauszahlungen zu leisten. Erst malig ist von ihnen eine Monatsvoranmeldung über die Um- sätze im Oktober 1981 bis 10. November 1931'abzugeben und gleichzeitig die sich danach ergebende Monatsvoraus, zahtung zu leisten. Der Steuersatz beträgt wie bisher für die allgemeine Umsatzsteuer 8,5 v. T. und für die erhöhte Umsatzsteuer 13,5 v. T. Ferner werden mit Rücksicht auf die Schwankungen einiger ausländischer Devisenkurse im Ein vernehmen mit den Spitzenverbänden der Wirtschaft die Durchschnitts sätze für die Umrechnung aus- ländischer Zahlungsmittel für Umsatzsteuer, zwecke vom 1. November d. I. ab nicht mehr vierteljährlich, sondern monatlich bekanntgegeben. Erstmalig werden für Oktober 1931 im Neichsanzeiger am 2. November 1931 die Umsatzsteller-Umrechnungssätze für die in Berlin notierten und etwa am 10. November 1931 für die nicht in Berlin no tierten ausländischen Zahlungsmittel veröffentlicht. Mit Rück- sicht darauf, daß die Umrechnungssätze für die nicht in Berlin notierten Auslandsdevisen auch in den späteren Monaten nicht vor dem 10. veröffentlicht werden können und im Hinblick darauf, daß verschiedenen Pflichtigen die monatliche . Ermittelung der Umsätze auch aus anderen Gründen nicht so fort am Anfang des Monats möglich ist, werden allgemein für die Steuer auf die Umsätze vom Oktober 1931 ab Zuschläge nach 8 168 Abs. 2 der Reichsabgabenordnung und Ver zugszuschläge nicht testgesetzt, wenn die Umsatz- steuervoranmeldung und Vorauszahlung jeweils Lis einschIießlich zum 1 7. (bisher zum 15.) des Fälligkeits monats. oder wenn dieser Tag ein Sonn- oder Feiertag ist, zum nächstfolgenden Werktag beim Finanzamt eingehen. Berlin zahlt spätk. Berlin, 2. Nov. Mit' Rücksicht auf di« Kassenlage der Stadt kann die Zahlung des Nestes der Novemberbezüge für Beamte, Festangestellte und sämtliche Versorgungsemp. länger (ehemalige Beamt«, Festangestellte und Arbeiter sowie deren Hinterbliebene) erst am 17. November 1931 erfolgen. Aus dem gleichen Grund müssen die Teilbezüge der Angestellten nicht am 15., sondern am 17. November'gezahlt werden. Der Schiedsspruch für die Gemeindearbeiler Berlin, 2. Nov. Ueber den Lohnschiedsspruch der Gemeindearbeiter (Ler E. V. berichtete bereits hier über. Red.) wird nunmehr folgende amtliche Verlautbarung hinausgegeben: In dem Lohnstreit der Gemeindearbeiter wurde in der Nacht zum 1. November von der Schlichterkam. mer ein Schiedsspruch gefällt, nach dem sämtliche am 31. Ok tober 1931 abgelaufcnen Tarifverträge mit Ler Maß gabe wieder in Kraft gesetzt werden, daß die Löhne entsprechend den Vorschriften der Notverordnungen vom 5. Juni und 6. Oktober d. I. um 4 14 v. H. ermäßigt werden. Soweit in Len abgelaufenen Tarifverträgen ein Ausgleich für Kurzarbeit bestand, hat die Schlichter kammer den künftigen Fortfall dieser Bestimmung grundsätzlich für angebracht gehalten. Die Schlichterkammer hat jedoch diesen Ausgleich zunächst noch in abgeschwächter Form bestehen lassen, da sich aus der sofortigen Aufhebung zu große Härten für die Arbeitnehmer ergeben hätten. Der Schiedsspruch sieht daher mit Wirkung vom 1. November d. I. ab vor, Laß die L o hn s ch u tz kl a u s e l nur noch bei Arbeitern, Lie 46 Stun den und weniger arbeiten, und ab 1. Januar 1932 nur bei solchen, di« 44 Stunden und weniger arbeiten, Anwendung finden soll. Auf neu eingestellte Arbeiter soll die Lohnschutz- llausel überhaupt keine Anwendung finden. Die vorgeschla gene Regelung ist erstmalig zum 31. März 1932 kündbar. „Rote Boxer" überfallen Polizisten. Dortmund, 2. Nov. Nachts überfielen acht Perso- n«n im Stadteil Hörde einen Polizeibeamten in Zivil, schlugen ihn zu Boden und traten ihn mit Füßen. Der Be- amte, der in höchster Not seine Pistole zog, aber nicht zum Schuß kam, da ihm die Waffe aus der Hand geschlagen wurde, erlitt erhebliche Verletzungen am Kopf und an der Kiel, 2. Nov. Di« Polizei hat gestern abend in Elm- schenhaaen eine Geyeimversammlung von Mit- gliedern o«r Kommunistischen Partei ausge hoben und sämtlich« Teilnehmer verhaftet, lieber d^n Grund der Festnahmen wurde nichts Näheres mitgeteilt Geschäfte nach dem Äorofkop. Der Prozeß gegen Regierungsrat a. D. Dr. Damm. Berlin, 2. Nov. Vor dem Schöffengericht Charlottenburg begann heute Ler Prozeß gegen den Verbandsdirektor des Verbandes öffentlicher Feuerversicherungs- gesell schäften, Regierungsrat a. D. Paul Damm, der der Unterschlagung und Untreue beschuldigt wird. Die Ver- Handlungen dürften mehrere Wochen dauern. Die Anklage wirft Damm vor, einen Scheck in Höhe von 100 000 Mork für sich verwendet und etwa 63 000 Mark zum Nachteil seiner Auftraggeber verwirtschaftet zu haben. Bei einer Revision wurde festgestellt, daß sich Damm auf eine ganze Reih« geradezu phantastischer Geschäfte eingelassen hatte, obwohl Finanzierungsgeschäfte größeren Umfangs nicht zu den Aufgaben des Verbandes gehörten. Trotzdem war Damm auf eigene Faust bemüht, Auslandskredite von 25 bis 50 Millionen Mark hereinzunehmen, um daraus Mittel zu Hypotheken oder Kommunaldarlehen zu beschaffen. Die Staatsanwaltschaft will beweisen, daß Damm den verschwundenen Scheck in Höhe von 100 000 Mark zweifellos für sein« Privatzwecke verwendet habe. Der Angeklagte erklärte, daß er jede Schuld bestreite, und äußerte dann, daß er einen Kopfschuß erlitten habe und seit dem unter seelischen Druckzuständen gestanden habe. Er habe von jeher sich dem Okkultismus und der Astrologie zugewandt, auch viel« Experiment« mitgemacht. So hab« er sich öfter «in Jahres- und Tageshoroskop stellen lassen, um zu ermitteln, was bald oder in einiger Zeit ein treten werde. Auf eine Frage des Vorsitzenden, ob er ernsthaft und auch bei seinen Geschäften an die Befragung der Sterne geglaubt habe, erwidert der Angeklagte: Unbedingt! Dies« Prognosen hätten sich stets bewahrheitet. Soweit Mißerfolge eintraten, müsse dies ohne sein Zutun geschehen sein. Er selbst s«i im übrigen unter dem Kreis des Krebses aeboren und «in leicht beeinflußbarer Mensch Die Verlängerung de« Rediskontkredlt». Neuyork, 2. Nov. Entsprechend dem am 12. Oktober 193 gefaßten Beschluß des Verwaltungsrates der DIZ., ihren Anteil von 25 Mill. Dollar on dem insgesamt 100 Mill. Dollar be- tragenden Rediskontkredit der Reichsbank, der am 4. November zur Rückzahlung fällig war, bis zum 4. Februar 1932 zu verlängern, hat die Neuporker Bundesreseroebank zu- sammen mit den anderen amerikanischen Noservebanken be schlossen, ihren Anteil an diesem Kredit gleichfalls zu verlängern. Dtrekkhetze im Hamburger Hafen. Hamburg, 2. Nov. Heute nachmittag kam es im Ham- burger Hafen zu einem Zusammenstoß zwischen Po lizei und kommunistischen Streikhetzern. Nach Schluß der Arbeitszeit hatten sich an den Landungsstegen mehrere hundert Personen eingefunden, um di« Arbeitswilligen „in Empfang zu nehmen". Hierbei kam es zu einer Schlägerei, so daß die Polizei, die mit einigen Hundertschaften Mr Stelle war, eingreifen mußte,. Als bei der Zurückdrängung der Menschenmassen unter der Hochbahnunterführung Widerstand geleistet wurde, mußte die Polizei von ihrer Schußwaffe Gebrauch machen, wobei ein Arbeiter durch einen Oberschenkel schuß schwer verletzt wurde. Die Polizei, di« drei Ver haftungen vornahm, konnte die Ordnung in kurzer Zeit wieder Herstellen. Die Derhan-lungen zwischen -er Kanioner un- -er Nationalregierung gescheitert. Nanking, 2. Nov. Die Vorbesprechungen zwischen den Abgesandten der Kantoner und der Nationalregierung sind beendet. Tschian g ka i sche k erklärte, di« Vorschläge der Kantoner Regierung zur Wiederaufrichtung Ler Regierung und der Partei seien für die Nationalregierung unannehmbar, denn sie widersprächen den Grundsätzen der Kuomintang. Tschiangkaischek fügte hinzu, wenn die Ge genseite aufrichtig wäre, müßte sie die sog. Kanton-Negierung restlos beseitigen und mit der Nationalregierung von Nanking zusammengehen. Er hoffe, die Mächte würden die chinesische tegierung wei.er stüt en. Was ihn betreffe, so werde er seine Pflicht erfüllen als der offizielle verantwortlich« Vertreter der. Regierung. Tokio, 2. Nov. Die japanische Regierung erklärt, daß es jr unmöglich sei, den chinesischen Vorschlag un mittelbarer Verhandlungen auf Grund der Entschließung Les Bölkerbundsrates anzunehmen. 1 Deutsche Sesavenenehrung in Pari». Bari», 2. Nov. Heut« -fand die alljährlich« Gedächt nisfeier für die in Frankreich beettsigten im Kriege 1914/18 gefallenen deutschen Soldaten auf dem Friedhof des Pariser Vororts Bag neux unter Leitung des Geschäftsträger», Botschaftsrat» Forster, statt. Die deutsche Kolonie war stark vertreten. In der Gedächtnisrede Le» Bot schafters, die der Botschaftsrat verlas, wurde über di« Gräber- vfleg« im Verlauf -es Jahres Bericht erstattet. Zum Schluß der Red« wurde im Hinblick auf di« augenblickliche Lag« fol gendes ausgefllhrt: Von den Grabstätten, vor denen wir stehen, wendet sich unser Blick hinaus ins Leben. Er über- schaut die Gegenwart, in der wir schwer ringend stehen, und richtetsich forschet in di« Zukunft. Es gilt heut«, Vertrauen und Mut zu zeigen in einem Augenblick, wo «in schwerer Druck lähmend auf uns lastet, wo arbeitsfreudige Hände zu erzwungenem Nichtstun verurteilt sind, wo Not und Sorge immer weitere Kreise unseres Volkes erfassen. In solchen Zeiten erweist sich am klarsten di« moralische Kraft und der innere Wert der Volksgemeinschaft. Damit aber dies« Kräfte im R.ngen mit der Not nicht doch schließlich unterliegen, ist es notwendig, daß begründete Hoffnung sich abzeichnet auf di« Möglichkeit einer Besserung und auf die schließliche Ueber- Windung dieser Uebel, unter denen wir leiden. Ich glaube, daß wir ein« solch« Hoffnung finden können, in dem un- beugsamen Willen Deutschlands zur An strengung seiner äußersten Kräfte, von denen der im In- und Ausland« gleichermaßen verehrte Reichspräsi- dent noch jüngst in seiner Rede bei Eröffnung des Wirtschafts, beirats gesprochen hat, und in der wachsenden Erkenntnis der Mitwelt von der unabweisbaren Notwendigkeit eines Zusam menstehens aller Völker im Kampf gegen die Gefahren, di« die Dem „G. B." wird au» Berlin geschrieben: Di« Verhandlungen des Gltllhalteausschusses sind am Montag nicht VettevgeMmgen, weil den zuständigen Stellen zunächst «stlmal oufgvgeben ist, festzusteNen, wi« sich die kurzfristigen Schulden eigentlich verteilen. Man mutz wissen, wie die einzelnen Banken, deutschen Länder usw., an dem Umfange der Kredite beteiligt sind, ehe sich weitere Entschlüsse über «inen auf lange Sicht angelegten Tilaungsplan fassen lassen. Die Uebersicht wird wahrscheinlich schon am Dienstag vorliegen, so Latz die Ausschuyvschandlungpn dann forstgeführt werden können. Inzwischen ist am Montag die Osthilfe sehr stark in den Vordergrund getreten. Es hat eine Reihe von Besprechungen stattgefunden, die der Neube- setzung des Reichskommissariats und dem grundsätzlichen Kurs der Osthilfepolttik galten. Sie begannen mit einem Besuch des Kanzler» beim preußischen Ministerpräsidenten, der bekanntlich längere Zeit krank war. Am Nachmittag und Abend hat dann in der Reichskanzlest eine längere Konferenz stattgefunden. Dabei soll man zu «kn« Annäherung in Ler grundsätzlichen Frage gekommen fein, wie die Qsthilfe in Zukunft durchgeführt werden-soll. Das würde bedeuten, daß die Ern ennung des Abg. Schlange-Schöningen zum Reichskommissar bevor, steht. Sie wäre längst vollzogen, wenn sie nicht durch die Haltung der Landvolkpartest bei der letzten Reichstagsabstim- mung verzögerst worden wäre. Damals hast Schlango^SM. ningcn, wohl im Einverständnis mist feiner Fraktion, gegen das Mißtrauensvotum gestkmmt. Damit ist ihm das Amt des Ost- hilfekommissars offen gehalten worden. Für Dienstag vor- mittag ist nun eine Konferenz sämtlicher Leiter der verschie denen Oststellen angesetzt worden. Vielleicht wird von hier di« endgültige Klärung Lor ganzen Frage auch nach Ler pro- grammatischen Seite hin ausgehen.