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Die auf Matt 648 des hiesigen Handelsregisters einge tragen« Firma Kunst-, Horn, und Bernsteinwarenfabrik Erz. glück, Gesellschaft mtt beschränkter Haftung, in Aue, ist nach den angestellten Ermittelungen erloschen. Der als Geschäfts- führer eingetragene Kaufmann Paul Marwitz in Aue ist un- bekannten Aufenthalts. Vermögen der Firma ist nicht vor- Händen. Das unterzeichnete Registergericht beabsichtigt nun- mehr, das Erlöschen der Firma von amtswegen in das Han- delsregister einzutragen. Zur Geltendmachung eines etwaigen Widerspruches hiergegen wird «ine Frist bis zum 1b. Februar 1932 bestimmt. Amtsgericht Aue, den 28. Oktober 1931. In das hiesige Handelsregister ist heute auf Blatt 250, die Firma Auerswald L Sauerbrunn, Aktiengesellschaft in Lößnitz im Erzgebirge betr., folgendes eingetragen worden: Der Gesellschaftsvertrag ist durch Beschluß der General versammlung vom 10. Juni 1931 laut Notariatsprotokolls von demselben Tage in 8 1 abgeändert worden. Der Zweck des Unternehmens ist die Verwaltung und Verwertung des bebauten und unbebauten Grundbesitzes der Gesellschaft; auch ist der Gesellschaft gestattet, sich an anderen Unternehmen in jeder Form zu beteiligen oder solche zu erwerben. Amtsgericht Lößnitz, am 28. Oktober 1931. In folgenden Konkursverfahren: 1. Firma L. H. Espig, Wäsche- und SchUrzenfabrik in Ober- Pfannenstiel, K 12/30, 2. Erich Grießbach, Gravier- und Prägeanstalt in Lößnitz, K2/31, 8. Alfred Nauman«, Schuhwarenhändler in Lößnitz, K3/31. 4. Louis Max Goldhan, Vertreter in Lößnitz, K 4/31, 5. Arno Hilbert, Wäschefabrikant in Lößnitz, K 6/31, wird Termin zur Prüfung nachträglich angemeldeter Forde rungen auf den 25. November 1931, vormittags 11 Uhr anberaumt. Amtsgericht Lößnitz, am 26. Oktober 1931. Freitag, den 30. Oktober 1931, vorm. 11 Uhr soll in Zschorlau 1 Drückbank meistbietend gegen sofortige Barzah lung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gasthaus Bierhalle. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht» Schneeberg. Freitag, den 30. Oktober 1931, vorm. 10 Uhr soll in Grünhain 1 2-türiger Wäscheschrank öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. 2 3019/31 Sammelort der Bieter: Gasthof zum Löwen. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht» Schwarzenberg. Freitag, den 30. Oktober 1931, vorm. ^12 Uhr sollen in Bernsbach 1 Wäscheschrank, 1 Ladeneinrichtung und ea. 7000 Stück Hakenschlüssel für Motorräder öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. 2 3272/31 Sammelort der Bieter: Gasthof zum Lamm. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Schwarzenberg. Die Abrechnui Schlechte Zetten für die Linken. Die englische labour-part?, Arbeitspartei, unterscheidet sich von der deutschen Sozialdemokratie in der Hauptsache dadurch, daß die meisten ihrer Führer und damit der größte Teil ihrer Mitglieder und Wähler nur in beschränktem Maße internationalen Phantomen nachjagen. Für sie gilt in erster Linie -er alte britische Grundsatz: mein Haus ist meine Burg, derselbe, den ein neuer deutscher Dichter in den schönen Worten -um Ausdruck brachte: erst kommt mein Volk und dann die andern vielen. Immerhin hat die SPD. die labour. immer als Schwesterpartei, als Blut von gleichem Blut angesehen. Das kam besonders zum Ausdruck, als vor ein paar Monaten der damalige Parteiführer Macdonald mit dem damaligen Außenminister Henderson dm Staatsbesuch in Berlin machte. Sie wurden bekanntlich von dem sozialistischen Reichsbanner offiziell und enthusiastisch begrüßt, und die deutschen Obcrgenossen rissen sich sämtliche Beine heraus, um ihre englischen „Freunde" gebühren- zu feiern. Nun, wo das Unheil -er Wahlniederlage hereinge brochen ist, verleugnet die deutsche sozialistische Presse plötzlich die labour-xart^. Sie sei, so heißt es, „bekanntlich" kein« sozialistische Partei, und es fehle ihr die zielstrebige (wer lacht da?) Politik der SPD. * Wenn es auch nicht gerade schön ist, so ist es doch durch- aus verständlich, daß die deutschen Genossen ihre Brüder jen seits des Kanals plötzlich nicht mehr kennen. Denn es ist gewiß kein Spaß, zu sehen, wie diese in die Pfanne gehauen worden sind. Von 268 Mandaten haben sie ungefähr 50 gerettet, also den fünften bis sechsten Teil. Dabei ist besonders schmerzlich, daß auch der Führer der Gewerkschaften, Ben Tillet, nicht mehr ins Unterhaus zurückkehren wird. Mit ihnen teilen di« jämmerli.che Niederlage die Liberalen Lloyd Georges, die eine Hanomag-Partei geworden sind. Der alte Fuchs aus Wallis bestreitet zwar mit seinem Sohn und seiner Tochter einen Teil der Parteimandaie, aber dann ist bald Schluß. Fürwahr es sind schlechte Zeiten für die englischen Linken hereinge brochen. Und nur für die englischen? Die Gesinnungsfreunde in Deutschland haben böses Alpdrücken. Die Fehler der englischen Linken mögen groß gewesen sein, sie sind ober keineswegs mit den politischen Sünden zu vergleichen, welche die deutschen Linksparteien auf dem Kerbholz« hoben. Wenn ouch -er natürliche politische Instinkt hüben noch nicht in demselben Maße vorhanden ist wie drüben, so ist doch die Reaktion in England, die zu -er vernichtenden Niederlage geführt hat, ein Menetekel, dessen Flammenschrift Angst und Schrecken bei -en an sich schon verängstigten deutschen Sozia listen und Demokraten zu verbreitet geeignet ist. Sie fühlen, daß der Tag des Gerichts nahe herbei gekommen ist. lieber die Auswirkungen der englischen Wahlen auf Deutschland kann noch nicht viel gesagt werden. Zweifellos werden die Konservativen genau so wie es bei der Arbeiter- regicrung und dann bei der sog. nationalen Negierung der Fall gewesen ist, nur den Vorteil ihres eigenen Landes im Auge Phöben. Ein Vorzug besteht aber darin, daß, nachdem infolge der konservativen Ueberlegenheit der Zwang zum Kuhhandel weg gefallen ist, die Entscheidungen klarer und unmiitelbarer sein werden. Auch dürfte die Erinnerung an die französischen Schikanen, denen Großbritannien ausgesetzt mar, bei den Konservativen länger und intensiver nachwirken als bei einer Liuksregierung. Wirtschaftlich hat der Protek tionismus über den Liberalismus gesiegt, es wird also die englische Industrie geschützt werden. Das bedeutet di« Ein führung von Schutzzöllen und damit auf längere Sicht einen Nachteil für die deutsche Wirtschaft, freilich dürften hier die Bäume nich ni den Himmel wachsen. Aufs erste ist der Pfundkurs - egen und hat der britische Handel einen melieren Iw, nls erhallen. Die Telephongespräche und Tele gramme, die deutsche Waren bestellen, jagen sich. Man will in den paar Wochen bis zu den entscheidenden Parlaments verhandlungen die bisherigen Zolltarife ausnlltzen, was ein« Belebung für Industrie und Handel in Deutschland bedeutet. ig in England. Der Rechtsweg wir- immer größer. London, 28. Okt. Es liegen nunmehr 608 Wahl ergebnisse vor, es fehlen also noch 7. An dem Gesamt bild de» überwältigenden Sieges der Nationalregierung und besonders der Konservativen Partei werden die noch fehlenden Ergebnisse nichts mehr ändern können. Der Stand der Parteien ist folgender: Für die Natlonalregierung: Konservative 471 Nationale Arbeiterpartei 14 Simon-Liberale 2« Samnel-Liberale 87 Nationale Unabhängige 3 insgesamt 551 Gegen die Natlonalregierung: Arbeiterpartei 48 Lloyd-George-Liberale 7 Sonstige 4 insgesamt 57 Die Konservativen gewinnen 207 Sitze, die Arbeiterpartei verliert 232. Die Zahl der für die Regierung abgegebenen Stimmen betragt 14 240 937, darunter Konservative 11867 697, nailo- nale Arbeiterpartei 338 517, nationale Liberale 1949 485. Gegen die Regierung haben 7 316 889 Wähler gestimmt, darunter 6 611167 für die oppositionelle Arbeiterpartei. Bon 30158 967 Wahlberechtigten haben 20 852 104 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug rund 3 0 Mil lionen, die der Wahlkreise 615, in denen sich 1233 Kandi daten bewarben. Das englische Wahlverfahren kennt nur einen Wahlgang. Die Mehrheit entscheidet. Wer die meisten Stim men von den konkurrierenden Parteien auf sich vereinigt, ist gewählt. Die Stimmen der unterlegenen Kandidaten sind ver loren. Das begünstigt die großen geschloffenen Parteien. Die einzige in sich geschloffene Partei war die Konservative Partei. * Bisherige Stärke -er Parteien: Regierungsparteien: Zahl der bish. Sitze Konservative (Führer Baldwin) 262 Nationalliberale (Führer John Simon) 28 Alt-Liberale (Führer Samuel) 25 Nationale Arbeiter (Führer Macdonald) 12 327 Oppositiosparteien: Zahl der bish. Sitze Sozialisten (Führer Arthur Henderson) 268 Unabhängige Liberale (Führer Lloyd George) 5 Neue Partei (Führer Sir Oswald Mosley) 4 Splitterparteien 11 288 Wie man steht, verfügte die Natlonalregierung auch vor den Wahlen über eine sichere Mehrheit, die sie aber gleichwohl als unzureichend für so einschneidende Maßnahmen ansah. * Bezeichnend für die Tragweite der bisherigen Entschei dungen ist, daß nur ein einziger prominenter Führer der Arbeiterpartei wiedergewählt wurde, nämlich Lansbury, der in dem Ost-Londoner Wahlbezirk Poplar bequem über feinen konservativen Gegner siegte. Insgesamt haben acht frühere Mitglieder der Arbeiterregierung ihre Sitze verloren. Jedenfalls steht die deutsche Wirtschaft wieder einmal vor einer neuen Lage. Die Verhandlungen des Wirtschaftsbeirats der Neichsregierung, di« am heutigen Donnerstag unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten beginnen, dürfen die veränderte wirtschaftliche Situation nicht außer Betracht lassen. G» Begeisterte Ovationen für Mae-onat-. London, 28. Okt. Gin« große Menschenmenge wartet* heute auf den Premierminister Macdonald in Downing street un- stürmte vor Begeisterung fast seinen Kraftwagen, der ihn vom Flugplatz nach seiner Wohnung brachte. Man konnte es dem Premierminister ansehen, Laß er in den letzten Tagen nur wenig Schlaf genossen hatte. Er erklärte: „Ich bin dem Lande sehr dankbar, daß es uns eine solche Unterstützung gegeben hat." Mae-onal- ist in seinem Wahlkreis Seaham nrit 28 978 gegen 23 027 Stimmen des Kandidaten der Oppo sitionsarbeiterpartei gewählt worden. Die Mehrheit Mac donalds beträgt demnach 5951 Stimmen. Der Sohn Mac donalds, Malcolm Macdonald, zieht als nationaler Labour-Mgeordneter wieder ins Unterhaus ein. Die Familie des früheren Außenministers Henderson ist vom Pech verfolgt; auch der Sohn Arthur Hendersons hat, wie sein Vater, einem Konservativen im Unterhaus Platz machen müssen. Lloyd George wurde in seinem Wahlkreis Earnavon gewählt. Seine Mehrheit über Len konservativen Kandidaten betrug 5387. Der Sohn Lloyd Georges, Major Lloy - Ge orge (Liberal) hat seinen Sitz mit einer von 3460 auf 694 Stimmen herabgesetzten Mehrheit behalten. Auch die Tochter Lloyd Georges ist gewählt. Im übrigen haben sämtliche Mitglieder der National regierung ihren Sitz im Unterhaus behalten, darunter Ne ville Chamberlain, Sir Austen Chamberlain, der Staatssekretär für Indien Sir Samuel Hoare, und als Freund Macdonalds der parlamentarisch« Sekretär im Ver- kchrsministerium Gillett. sd Die Ansicht Berliner Regieruugskreise. Berlin, 28. Okt. In Regierungskreisen befürchtet man, daß Ler Sieg der englischen Konservativen für Deutschland wirtschaftlich unerfreulich« Folgen haben könne. Die englische Nationalregierung hätte sich für ein Programm der Schutzzollpolitik entschieden. Die deutsche Ausfuhr, von der ein erheblicher Teil nach England gehe, würde Lurch Lie englischen Zollschutz' mauern geschädigt werden. Andererseits glaube man in Ne> gierungskreisen nicht, daß eine konservative Negierung sich wieder in das Schlepptau Frankreichs begeben werde, denn England habe sich inzwischen überzeugt, Laß Frankreich auch wirtschaftlich Ler Haupistörenfried sei. Ein« konservative Regierung in England werde aber eine größer« Stoßkraft in der Weltwirtschaftspolitik entwickeln. Ferner werd« die neue Regierung Englands wohl noch mehr mii Amerika zusammenarbeiten als schon die Labour-Negierung. Weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit in England. London, 29. Okt. Die letzten Arbeitslosenziffern zeigen eine Abnahme von 28 068 für die letzte Woche. Insgesamt waren am 19. Oktober 2 737 878 Personen arbeitslos. Das sind noch 538 590 mehr als um die gleich« Zeit des Vorjahres. Berlin, 28. Okt. Der am 24. Oktober 1931 ablaufend« deutsch, chilenische Handelsvertrag ist bis zum 31. De- zember 1931 verlängert worden. Berlin, 28. Okt. Dem Antrag des Verbandes Deutscher Waren- und Kaufhäuser, e. V., auf Genehmigung einer Sperre gegen elf Lieferanten, die ihre Preise anders als in Reichsmark ohne irgendwelchen Zusatz stellen, ist vom Vorsitzenden des Kartellgerichies heute die Einwilli gung erteilt worden. In der Begründung dieser Entscheidung heißt es u. a.: Dadurch, daß die Antragsteller be-m Verkauf ihrer Waren im Inlands die Preisstellung mit einer ausdrück lichen Goldwert- oder einer darauf hinausliefenden ander weiten We rtsich er u n g s kl au«»S verbinden, wird eln offenbarer Zweifel an der Gicherleit der Reichs- Währung bekundet. Es ist nicht von Ler Hand zu weisen, )aß ein solches von beachtlichen Wirtschastskreisen bekundetes Mißtrauen weiter« Kreise ergreifen kann mit der Folge, daß dadurch weitgehend« Unsicherheit in das Wirtschaftsleben hin eingetragen wir-